Ich denke jeden Tag an ihn (sehr lang)

Hallo Shanti,
im Moment geht es mir gut.
Wie gesagt, es ist so phasenweise. Heute habe ich eine Kassette gefunden, die ich mal fuer ihn besprochen habe. Damit er nicht so einsam sein sollte.
Die war von 1998. Unbeschreiblich. Die ganze Art, wie ich gesprochen habe. Da war unglaublich viel Liebe drin.
So bin ich heute nicht mehr.
Vielleicht hat mich die ganze Sache auch haerter gemacht.

Vielen Dank fuer Deine Antwort,

Natti
 
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Natti, bitte vergiß eines nicht. Er ist inzwischen seinen Weg weitergegangen. Und sendet dir das:
Er sagte, wenn das Baby erst mal da ist, wuerde ich merken, dass er auf uns aufpasst.

Was er dir gewesen ist, kannst du nicht verlieren. Es entwickelt sich aber alles weiter, verstehst du? Seine damalige Form ist vergangen, eure Verbindung nicht. Die damalige Verbindung kannst du nicht zurückholen, aber es kann etwas Neues entstehen. So wie aus dem letzten Apfel des alten Baumes ein neuer Apfelbaum wachsen wird, der das Wesen des alten Apfelbaumes in sich tragen wird. Verstehst du, was ich meine?

Sag, hast du jemals versucht, mit diesem Satz da oben im Herzen dein Kind anzuschauen - und deine Aufmerksamkeit im Licht dieses Satzes auf alles zu richten, was dein Kind so gerne hat und gerne tut, wie es spricht, wie es sich verhält? Oder was sich so ereignet im Zusammenhang mit diesem Kind?

Möglicherweise findest du da eine Erklärung für diesen rätselhaften Satz. Weißt du, Liebe vergeht nicht. Sie nimmt nur manchmal eine neue Gestalt an.

Alles Liebe
Kinnaree
 
Hallo Kinnaree,
vielen Dank fuer Deine Antwort.
Das hast Du sehr schoen geschrieben, hat mich sehr beruehrt.
Ich werde ueber Deine Worte nachdenken.

Viele Gruesse,
Natti
 
Natti schrieb:
Er sagte, wenn das Baby erst mal da ist, wuerde ich merken, dass er auf uns aufpasst. Dieses Punkt ist mir aber bis heute nicht klar.
Ich halte das für einen Vermittlungsfehler. Naja, kein eigentlicher Fehler, nur eine Einspielung der Ebene, auf der man medial tätig ist. Eine Spiegelung, man kann nicht immer alles differenzieren. Die eigentliche Aussage ist die, daß Du nach der Geburt des Babys wieder auf ihn aufpassen kannst, weil sein Bewußtsein in Deinem Kind wiedergeboren ist. Herzlichen Glückwunsch!

natti schrieb:
Das Ganze ist jetzt ueber sechs Jahre her. Und es ist noch kein Tag vergangen, an dem ich nicht an ihn gedacht habe.
Aber ich traeume immer noch in unregelmaessigen Abstaenden von ihm. Und diese Traeume sind so real. Als waere es echt passiert. Ich kann ihn richtig spueren. Wie im Real Life halt. Und dann wach ich auf, und es tut wieder so weh. Dann bin ich den ganzen Tag wie neben mir.
Ich vermisse ihn so. Ich dachte, mit der Zeit wuerde es besser werden.
Seit einem Jahr ungefaehr spiele ich wieder mit dem Gedanken, ein Medium aufzusuchen. Aber leider fehlt mir das noetige Kleingeld. Habe damals 150 DM bezahlt.
Es gibt Tage, da bin ich richtig verzweifelt. Und dann wieder welche, da denke ich mir, das ist halt jetzt so.

Ich moechte doch nur wissen, ob er noch manchmal an mich denkt und ob es ihm gut geht.

So,
das war also meine Geschichte im "Kurzformat".

Vielle Gruesse,
Natti
Ich denke daß der Schmerz so groß ist, weil die körperliche Quelle des Bewußtseins so nah ist und nicht erkannt wird.

Liebe Grüße, spieler.
 
Spieler schrieb:
Ich halte das für einen Vermittlungsfehler. Naja, kein eigentlicher Fehler, nur eine Einspielung der Ebene, auf der man medial tätig ist. Eine Spiegelung, man kann nicht immer alles differenzieren. Die eigentliche Aussage ist die, daß Du nach der Geburt des Babys wieder auf ihn aufpassen kannst, weil sein Bewußtsein in Deinem Kind wiedergeboren ist. Herzlichen Glückwunsch!
:) Manchmal allerdings ist es tatsächlich so, das unsere Kinder auf uns aufpassen... insofern stimmt die Aussage dann auch wieder. Ich hab bei meinem Kleineren auch seit der Schwangerschaft das Gefühl, daß er stärker ist als ich. Und es gab zwei Situationen in meinem Leben, da hat dieses Kind auf mich aufgepaßt und nicht umgekehrt.
 
kinder ham letzendlich ja auch nur weniger Erfahrung, und wer da wo steht entzieht sich uns genauso, aber egal wer wo ist, der Lehrer lernt durch die schüler und die Eltern durch die Kinder

und umgekehrt,
auch umgekehrt

aber naja

bei meinem Vater denke ich immer, wenn er jetzt noch lieben könnte, dann wär er toll, aber ich konnte ihm das nicht beibringen, dann soll er doch da oben hocken und sich geil finden, er weiß ja selber das er sich da n ding gedreht hat, da kommt der auch nicht mehr so schnell raus, und nichts macht schwächer als wenn amn die ganze zeit gewinnen muß!

Man muß schon auf beiden seiten gut sein, dann wirds auch nicht so hohl.
Beste Grü0ße
 
Kinnaree schrieb:
:) Manchmal allerdings ist es tatsächlich so, das unsere Kinder auf uns aufpassen... insofern stimmt die Aussage dann auch wieder. Ich hab bei meinem Kleineren auch seit der Schwangerschaft das Gefühl, daß er stärker ist als ich. Und es gab zwei Situationen in meinem Leben, da hat dieses Kind auf mich aufgepaßt und nicht umgekehrt.
Aah ja, wenn man diese Ebene mit einbezieht und nicht nur das Wickeln und das Beibringen des Betragens im Straßenverkehr, dann stimmt es natürlich auch so herum. Hast Du denn für den Kleineren die Idee, daß auch er wiedergekommen ist und vorher schon in Deinem Umfeld war?
Ich bin mein Onkel, glaube ich. Das ist auch mal schön, nicht so alleine zu sein.
 
Spieler schrieb:
Hast Du denn für den Kleineren die Idee, daß auch er wiedergekommen ist und vorher schon in Deinem Umfeld war?

... Ich hab ihn sozusagen zweimal zur Welt gebracht (beim ersten Versuch ist uns während der Schwangerschaft eine schwere Krankheit dazwischengekommen)...
 
Kinnaree schrieb:
... Ich hab ihn sozusagen zweimal zur Welt gebracht (beim ersten Versuch ist uns während der Schwangerschaft eine schwere Krankheit dazwischengekommen)...
ah ja, das habe ich wirklich schon oft erzählt bekommen, daß sich Eltern ganz sicher sind, daß es im zweiten Anlauf mit dem gleichen geklappt hat. Das ist ja schön, daß es dann doch noch gegangen ist.

:liebe1:
 
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Spieler schrieb:
ah ja, das habe ich wirklich schon oft erzählt bekommen, daß sich Eltern ganz sicher sind, daß es im zweiten Anlauf mit dem gleichen geklappt hat. Das ist ja schön, daß es dann doch noch gegangen ist.

:liebe1:

Ich war da erstmal eher skeptisch, weißt du. Aber es sind einfach zu viele "Zufälle" - gleicher Geburtstermin genau ein Jahr später - zwei Leute sagen mir während der zweiten Schwangerschaft unabhängig voneinander ohne Andeutung meinerseits, daß dieses Kind schon einmal bei mir war - eine davon sagt mir einen Satz, der sich im Wortlaut haargenau mit etwas deckt, was ich in mir über die Zusammenhänge gehört habe (und sie kann es nicht wissen, weil ich mit niemandem drüber gesprochen habe) - am Jahrestag des Todes ist der Kleine ungewöhnlich still in mir - bei der Ultraschalluntersuchung, die ich in verständlicher Panik machen lasse, gibt er eine regelrechte Vorstellung, sodaß sich sogar die Ärztin vor Lachen zerkugelt und sagt, sowas hat sie noch nie gesehen (als wollte er uns sagen, keine Angst, alles in Ordnung, schaut mal, was ich schon alles kann) - und er spricht ungewöhnlich früh und bitte ohne Indoktrinierung meinerseits darüber, daß man öfter als einmal da ist.

Könnten nun natürlich ALLES Zufälle sein. Aber es sind mir zu viele davon... :)
 
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