Ich bin traurig - jetzt

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Der Pirat ist in einer schwierigen Situation. Das Tief die Ursache für seine Anspannung. Die dunke Wolke über seinem Kopf, die Ursache der Ursache der Ursache ..... Er hat zu kämpfen, der kleine Pirat, weil er kann aus seiner tieferliegenden Position die Kette der Ursachen und ihre 1000fache Verstrickung nicht bis an ihr Ende verfolgen und lösen. Seine Liebe gehört dem Wind, der sein Motor ist und dem Meer, das seine Strasse ist.

Die dunkle Wolke trübt ein wenig seine Freude an der Reise, aber war sie nicht immer da? Hat sie sich am Ende gar gebildet, nachdem er das Funkgerät abgeschaltet hatte, weil ihm die Nörgelei vom Hausmeister an die Nerven ging? Er wollte seine Reise selbst managen. Gut. Er darf, dann soll er die kleine, dunkle Wolke doch vertreiben. Der Hausmeister hat nichts dagegen, ist froh, mal ein paar Schlüssel abzugeben. Er kämpft, der kleine, waffenlose Pirat. Um sein Überleben kämpft er, aber nicht gegen die anderen Schiffe auf dem Meer und auch der Ozean selbst und die Luft an sich sind nicht seine Feinde. Einzig die dunkle Wolke trübt ihm das Gemüt.

"Was, wenn das Tief hinten nicht mehr hochkommt", schießt es ihm kurz durch den Kopf und der Keim des Zweifels erwacht zu neuem Leben. Schon beginnt er den alten Hit von Mike Roger anzusingen: "There is a black cloud in and over my head ....", während er sich nur noch mit den Händen am Steuerrad seines Schiffes festhält und mit den Beinen bereits in der Finsternis verschwindet, wo ihn das Nichts aufsaugen will.

Im letzten Moment erinnert er sich an den Eintrag, den er einen Tag zuvor ins Fahrtenbuch geschrieben hat:

Fahrtenbuch schrieb:
Der Anlagenmanager hats da leichter, in seinem Büro. Er sieht das Schiff, den Piraten, die Wolke und das Meer mit einem Blick und weiß: niemals wird das Gewitter den Ozean zerstören.

"Niemals wird das Gewitter meine Liebe zerstören. Ich darf nur mein Vertrauen in den Anlagenmanager nicht verlieren", sagt er sich und hört nicht mehr auf, mit seinem Selbstgespräch: "Er verfolgt meine Reise auf dem Radar mit und ich muss trachten, die Störfelder aus der Luft zu bekommen, die mir den Funkkontakt versaut haben. Dann wird er mir sagen, wie ich den Kurs korrigieren muss um der Wetterfront zu entkommen. Ich muss den Kontakt zum Manager wieder herstellen, ich brauche Anweisungen sonst bin ich am Arsch der Welt zu Haus. In diesem Sauwetter seh ich nicht mal mehr die Hand vor Augen. Was hab ich Trottel auch das Funkgerät ausgemacht und gedacht, ich brauch den Heini im Büro nicht mehr, weil ich kann eh alles allein."

Und so wars dann auch. Nachdem die gröbsten Störfelder aus der Umgebungsluft gefiltert waren und die ersten brauchbaren Anregungen vom Hausmeister über den Talker kamen, stellte sich langsam wieder die Zuversicht ein und auch die See fand nach und nach wieder in ihre Idealfigur zurück.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ziehen sie noch heute bei frischem Wind über das gut bewegte, freudig erregte Meer. Und alle freuen sich sehr.

Und auch der Adler bekommt ein Stück vom schwerverdienten Fischerglück. :)
 
Wenn man jetzt traurig ist- wie ist denn das so?

:homer:

Na zuerst, also vorher jetzt und jetzt zuvor, wars ein wenig, ein wenig nur trübe im Gemüt. Etwa vorzustellen wie Apfelsaft der Marke "Naturtrübe" in einem Glas. Keine gar so schwere Trübstoffbelastung. Es gab schon schlimmere Jetzts. Aber jetzt könnten wir gar nicht genau sagen, wie sich das verhält, da uns im Moment die direkte Erfahrung fehlt. Wir hatten heute noch keinen Funkkontakt zu unserem Abgesandten, dem Kanalix aus dem Dunkelland. Hoffentlich ist ihm nichts zugestossen. :confused:

Aber nein, war ja so ausgemacht. Er meldet sich nur, wenn ihn was am Rücken beisst, wo er nicht hinlangt. Dann muss ich ihn schrubben und ein wenig kraulen.

Mit einem Besen.

l.G., Willi Putzmann :)
 
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Wir ...

... verstehen uns als eine Wahrnehmungseinheit - "Seele", im weiteren KU genannt. KU steht dabei für Kleinuniversum. Hier halten wir verschiedene Spezialbereiche besetzt und unsere Abteilung für Äußere Angelegenheiten, Im weiteren AA genannt, hat der Zentrale mitgeteilt, dass wir von anderen Wahrnehmungssystemen, also KUs ähnlicher Beschaffenheit umgeben sind und die AA arbeitet eng mit der Abteilung für Kommunkation, im weiteren AK genannt, zusammen. Mit so manchem KU tauschten wir auch schon einen zarten Kuss, doch damals waren wir noch jung und ein strahlendes Gebiss zierte unser betrügerisches Lächeln. Heute finden wir es meist nicht. Weder das Lächeln noch das andere .... Ähm .... zurück zum Bericht.

Die Kommunikationsabteilung ist bei uns noch sehr schwach besetzt, der Abteilungsleiter entweder im Tiefschlaf versunken oder einfach überfordert. Zugegeben, er hat sehr viel zu tun, wenns zur Sache geht, da in seiner Dienststelle Informationen für Äußeres wie Inneres verarbeitet werden. Und wir müssen gestehen: Es gibt auch noch ein tiefes Brummen in unserem Untergrund.

Aufständische Bewegungen eines an sich brauchbaren Kanalarbeiters, der aber in seiner Eigenwilligkeit häufig und voreilig über seinen geheimen und altmodischen Internet-Schwarzanschluss mit Nachbaruniversen in Verbindung tritt, ohne sich vorher mit der Kommunikationsabteilung zu vernetzen. Sein Gröhlen und Rülpsen ist an manchen Tagen unerträglich und kaum zu verstehen.

Wir wollen an dieser Stelle um Nachsicht und Vergebung für dieses ungehörige Verhalten bitten. An diversen Problemlösungen wird gearbeitet, so haben wir auch den Kanalarbeiter in einen Kurs für gutes Benehmen eingeschrieben. Wir scheinen, ein recht junges Universum zu sein. Andererseits wurde uns berichtet, dass wir schon immer da waren. Wir wissen also nichts und leben angeblich in einer Welt, in der Wissen Macht ist. So haben wir es eben nicht immer leicht im Leben.

Da wir uns noch nicht von Außen wahrnehmen können und auch nicht wissen, ob das überhaupt einen Sinn ergibt, wissen wir auch nicht, wie wir nach Außen erscheinen, sofern wir überhaupt erscheinen wenn wir erscheinen. All zu wichtig scheint uns unserer Erscheinung zum gegebenen Zeitpunkt jedoch nicht zu sein. Wichtiger wäre uns, die häufig unfriedlichen Bewegungen im Untergrund in rhythmische und melodische Schwingungen zu verwandeln, die dann dauerhaft das gesamte System erfreuen. Wie gesagt, wir arbeiten dran.

Aufgrund unserer Unwissenheit müssen wir uns also auf die Angaben der uns umgebenden Klein und Mitteluniversen stützen, die sich in ihren äußeren Wahrnehmungen allerdings auch noch nicht 100% einig sein dürften. So wurde uns von einem System erklärt, wir erscheinen nach Außen hin eher Kugelförmig, von einem anderen wurde uns mitgeteilt, dass unsere äußere Erscheinung eher der Form eines Ei`s entspricht, das an manchen Tagen sogar leuchten soll. Einmal sagte uns ein Universum, wir sähen aus wie ein schwarz-weiß gestreiftes Ei, dass noch dazu verkehrt rum da hängt, also der dickere Teil oben und die Spitze nach unten gerichtet, was für unser damaliges Unwohlsein eine Erklärung sein könnte. Andere wieder sagten uns, es wäre üblich, leuchtende Fäden auszuwerfen, die der Vernetzung dienen sollen und wir sollten uns doch bemühen, auch endlich solche Fäden auszuwerfen und nicht immer so allein und kontaktlos im All rumkurven.

Die Bezeichnung "Würfeluniversum" oder "Kantenuniversum" empfinden wir als schmerzhafe Beleidigung, die wir unverzüglich an die Abteilung für Schmerzverarbeitung weiterleiten und so können wir auch angesichts dieser traurigen Wahrheit dennoch entspannt durch den Tag gehen. Wir müssen nur darauf achten, dass unser etwas verwirrter Kanalarbeiter nichts von diesem Informationstranfer mitbekommt.

Unsere eigene Wahrnehmung der Gestalt anderer Universen ist leider noch sehr eingeschränkt, da wir ja mit diesen internen Aktivitäten im Untergrund ein wenig zu raufen haben und in unserer Entwicklung ein paar Lichtjahre hinten nachhängen. Rein oberflächlich betrachtet kam uns schon so einiges unter. Da gab es weiße Kugeln zu sehen, die Energiebällen gleich an uns vorbeiflogen ohne zu grüßen, bunte Eier in unterschiedlicher Farbgestaltung und auch leuchtende rote, orange, gelbe, grüne, blaue Stäbe sahen wir, die Strahlen gleich dem höchsten und hellsten Punkt des OU, des Ober-Universums, zu entspringen schienen, durch uns hindurch fuhren wie ein Blitz um dann im dunkelsten und tiefsten Punkt des OU wieder zu verschwinden.

Doch über den Realitäts oder Wahngehalt unserer Wahrnehmungen können wir keine nähere Angabe machen. Zu sehr sind wir abgelenkt, von den Aktivitäten im Untergrund, wo unser verrückter Kanalarbeiter angeblich ein träumendes Wesen gesichtet hat, dass von Zeit zu Zeit und nicht zuletzt durch seine eigene, also des Kanalix falsch geführte und zu lautstarke Kommunikation mit einigen Nachbaruniversen aus seinem tiefen Schlaf gerissen wird und dann ängstlich, erschreckt und manchmal auch ein wenig bösartig reagiert. Er hat dann immer alle Hände voll zu tun, das aufgeregte .... Traumwesen? wieder zu beruhigen.

Soweit der erste Zwischenbericht der Wahnehmungseinheit KU04061960MEZ/Wien zu ebner Erd.

Nachtrag: Wir behaupten, dass alle Mitarbeiter unseres KUs, vom kleinen verrückten Kanalarbeiter bis hinauf zum ohnmächtigen Hausbesorger einigermaßen gut mit dem obersten wie untersten Punkt des OUs verbunden sind. Die paar Knoten in einigen Leitungen wollen wir hier nicht erwähnen, da wir ja an der Lösung arbeiten und unser Chefmechaniker rund um die Uhr im Dauereinsatz ist. So hoffen wir zumindest und darum bitten wir regelmäßig das große OUs aus dem wir hervorgegangen sind, immer wieder neu hervorgehen und nach dessen Bild wir erschaffen sind und dessen Wille unser Wille ist.

Willi Chaos
Schreiber der Einheit KU04061960MEZ/Wien zu ebner Erd.
 
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