Ich bin moralisch überlegen....

Jetzt übertreibst du, @sage.

Grey betätigt sich anscheinend als eine Art Thai-Priester, der gegen Bezahlung dafür betet, dass seine Kunden bekommen, was sie wollen.
 
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Y.: du bemühst dich um Kontakt zur geistigen Welt und willst diese dazu bringen,
das Leben deines Klienten zu verändern, nämlich so wie der Klient es haben will.


.. mein dazugehöriges Weltbild ..... daß alles .. von dieser geistigen Welt .. gelenkt wird. ..
Ob die geistige Welt dieses Angebot/ diese Bitte annimmt oder nicht, und in welchem Maß, steht auf einem anderen Blatt.

jo, so stell ich´s mir auch vor.

ich stell mir vor, daß jeder Mensch mit einer gewissen Ausstattung ins Leben kommt (Persönlichkeitszüge, Talente, Schwächen, Ängste, Stärken ..)
und zu dieser gehört auch (bzw aus dieser ergibt sich auch) eine bestimmte Liste an individuellen Aufgaben, die sich ihm in seinem Leben stellen.
(ich mein so menschliche Dinge wie lernen sich nicht zu wichtig zu nehmen, gut zusammenarbeiten, das rechte Maß, sich was zutrauen und sowas)

ferner stell ich mir vor, daß die geistige Welt grundsätzlich das für uns Gute im Sinn hat und quasi die große Übersicht über all das hat. ein Job,
den der Mensch in dieser Tragweite schlichtweg nicht leisten kann - zumindest nicht im Vorherein; im Nachhinein eröffnet sich uns ja Manches.

die Übersicht über all das haben, damit meine ich das ungeheure Geflecht von Begegnungen und Situationen, die etwas in uns ansprechen und
bewegen was zu den Dingen paßt, die sich auf unserer Aufgabenliste finden. an einen festen Plan glaube ich dabei nicht, eher durchaus mal an
eine mehr oder weniger große Vielfalt von Kombimöglichkeiten, die allesamt uns zum gleichen (Erkenntnis-) Ziel zu führen geeignet sind.

so gesehen dürfte es dem Geistführer deiner Klientin egal sein, ob sie ihre Erfahrung, daß sie ihren Partner idealisiert und ihr Eigenwohl darüber
aus den Augen verliert, im Zusammenspiel mit Herrn Schmitt oder im Zusammenspiel mit Herrn Meier durchlebt. "ich wünsch mir den XY her" mag klappen, wenn es sich um simple Lernjobs handelt, die nicht allzu verschachtelte Bedingungen erfordern, oder wenn eine Lektion eh sehr dem Zeitgeist entspricht, oder wenn Saturn grad dieses und Venus jenes ... wasweißich, aber besondere Aufgaben erfordern eben besondere Maßnahmen.

ja, so in etwa reim ich mir des zusammen.
 
ferner stell ich mir vor, daß die geistige Welt grundsätzlich das für uns Gute im Sinn hat und quasi die große Übersicht über all das hat. ein Job,
den der Mensch in dieser Tragweite schlichtweg nicht leisten kann - zumindest nicht im Vorherein; im Nachhinein eröffnet sich uns ja Manches.
Oh ... da wär ich sehr, sehr vorsichtig. Menschliche Moral ist zunächst mal menschliche Moral, und menschliche Interessen sind auch nicht unbedingt etwas, das anderen Wesen so wichtig sein müsste, oder?
Es gibt sicher Wesen, die Gutes für uns im Sinn haben, da stimme ich dir zu .. mit ziemlicher Sicherheit gibt es allerdings AUCH Wesen, bei denen das nicht der Fall ist. Die Letzteren dürften sich dann noch unterteilen in Wesen, die einfach nur überhaupt gern Schaden anrichten, und die, die irgendwelche Gründe haben, speziell Menschen nicht zu mögen. Und sicher wird's auch Wesen geben, die eher weniger als mehr Überblick haben als wir, und ähnlich wie wir schlichtweg aus Reflexen oder Impulsen agieren, statt überhaupt aufgrund von wirklichen Überzeugungen.

Als Menschen sind wir auf einer Ebene inkarniert, in der wir einerseits offensichtlich getrennte Personen sind bzw. sein können, was sich darin zeigt, dass unsere Körper als physikalisch getrennte Konzentrationspunkte unserer momentanen Existenz fungieren. Es gibt Ebenen, da ist Individualität bei Weitem nicht so scharf abgegrenzt und selbstverständlich, irgendwo, da verschwimmt das alles viel mehr.
Wir sind allerdings AUCH fähig, Verbundenheit herzustellen, beispielsweise über verbale und sonstige Kommunikation, Einfühlungsvermögen etc. Und irgendwie sind wir auch fähig, mit nicht-physikalischen Ebenen in Verbindung zu treten - bewusst oder unbewusst.

Man könnte sagen, unsere Existenz als relativ getrennte Individuen ermöglicht es uns, zwischen verschiedenen Einflüssen klar zu differenzieren, auch wenn diese sich im Hintergrund abspielen. Wie diese Hintergründe aussehen, dürfte teils zum Zeitpunkt der Geburt schon feststehen, aufgrund vergangener Verbindungen - was aber mEn Menschen ziemlich besonders macht, ist, dass wir durch bewusste Entscheidungen ebendiese Verbindungen ändern können. Es ist uns möglich, durch die Trennung von anderen Personen, eben gerade Kontakte und Verbindungen zu finden und herzustellen, die für uns so bislang kaum, sehr schwach oder gar nicht existieren. Wir können Erfahrungen mit Aspekten machen, auf die wir bisher kaum oder wenig Zugriff hatten ... weil einfach die Inkarnation als Mensch Verbindungen zu dermaßen vielen Realitätsebenen ermöglicht, und das alles aus der Perspektive heraus, eine vom Rest des Universums getrennte "Einzeleinheit" zu sein, die das alles "für sich" verarbeiten kann.

So betrachtet kannst du Menschen als Spielbälle zwischen den verschiedenen Mächten/geistigen Verbindungen betrachten, die sie schaffen, schon geschaffen haben, oder loszuwerden versuchen.
Nicht alles, was da im Hintergrund wirkt, ist unbedingt gut.

Ob das letztendliche Erkenntnisziel nun noch das selbe ist, darüber lässt sich ebenfalls streiten. Aber worauf man sich mal nicht verlassen sollte, ist, dass die "geistige" Welt dazu da ist, dafür zu sorgen, dass es uns gut geht. Im Gegenteil, ich halte es für einen gefährlichen Irrtum, davon auszugehen. Entscheiden und versuchen, den Überblick zu bekommen, so gut das eben geht, muss jede/r für sich selbst.

Und insofern funktioniert eine PRF natürlich, wenn die Kraft hinter einer Verbindung stimmt, durchaus auch, wenn die daraus resultierende Verbindung für mindestens eine der beteiligten Personen reine Strafe oder Folter ist.
Es ist auch in der Magie nicht alles automatisch ethisch-moralisch in Ordnung, bloß weil es funktioniert. Möglicherweise gewinnt, wie bei jedem physischen Kampf auch, letztlich der Einfluss, der in irgendeinem Sinne stärker ist als ein oder mehrere Andere. Das hat nichts damit zu tun, ob oder dass dieses Stärkste unbedingt etwas Gutes oder zumindest "das Bessere" sein müsse.
So far ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Moralische Überlegenheit stell ich mir als eine seltsame Fehlstellung vor. Die Überzeugung mit den wenigen Wissen, aus magischer Sicht gar kein Wissen, besser zu sein als andere, ist mehr als Irrenhausreif.

Ein grundlegendes Faktum im Menschsein ist Ausschließen und Ausgeschlossen zu sein. Niemand kann aber wissen, daß dieser Aspekt in weiterer Sicht der Liebe dient, die etwas schützen will.
Es paart sich die Tatsache als Ausgeschlossen sein mit dem Werk wo etwas anderes entsteht.
Da kann Menschlein nicht mithalten, weil es einen fernen Manitou im Himmel oder einen auf einem Halbmond, oder auf einem zusammengenagelten Holzstück sucht.
Tatsächlich würde ja nichts funktionieren oder Leben wenn nicht die Ökologie der Erde wär mit dem Faktum das die Erde die einzige Göttin ist die es gibt.
Ja, wir wurden beschissen.
Heißt jetzt nicht das es keine Moral gibt, das Nein, aber hier in diesem Thread ist viel davon zu lesen welche Moral ein Einzelner hat.
:)
 
Moralische Überlegenheit stell ich mir als eine seltsame Fehlstellung vor. Die Überzeugung mit den wenigen Wissen, aus magischer Sicht gar kein Wissen, besser zu sein als andere, ist mehr als Irrenhausreif.
Moral ist eh ein demokratisches Konzept. Gut ist, was die Mehrheit für gut hält. Man sollte hier lieber von geistiger Überlegenheit sprechen, zumindest was bestimmte Aspekte der Wahrnehmung angeht. Dabei ist allerdings fraglich, ob die Überlegenheit nicht doch beim Gläubigen zu verorten ist, denn Glauben ist gemütlicher als Unglauben und angesichts der objektiven Ungewissheit ist es durchaus vernünftig, die gemütlichere Variante zu wählen. Klar, wer sich jetzt in seinen ach so wahren Glaubenssystem wohlfühlt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr böse erwachen, ehe er stirbt, aber bis dorthin ist er eindeutig im Vorteil.
 
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was siehst du denn anders?

So ziemlich alles, was du dargelegt hast. Als Erstes gehe ich allein von Karma aus, nicht von spezifischen "Lernaufgaben". Das meiste, was üblicherweise dafür als Beispiel gebracht wird, ist meiner Ansicht nach allgemeinmenschliches Larifari oder Dinge, die am ehesten in userer post-modernen Gesellschaftsform eine Rolle spielen.
Und zum Anderen glaube ich nicht an einen spezifischen Begleiter für jeden Menschen, der ein vollständig autonomes Wesen ist, und nur für diesen Menschen zuständig. Ich gehe vielmehr von einem "animierenden Prinzip" aus, welches eine Mischung aus autonomen Geistwesen und "Seele" ist. Dieses tritt in den "Körper" bei der Befruchtung der Eizelle ein, und verlässt ihn beim Tod. Es kann beeinflusst, gestärkt oder auch geschwächt werden (Krankheit).
Selbst wenn man von "Geistführern" ausgeht, wären die vergleichsweise "niedrig" in der Hierarchie, da in einem tatsächlichen Geistermodell noch jede Menge andere Geistwesen vorkommen. Um es auf die Antike zu übertragen: Der Geistführer (oder meine Ansicht darüber) ist die Vorstellung eines persönlichen Daimons, während bei magischen Praktiken Götter angerufen werden. Bei einem Liebeszauber zum Beispiel Aphrodite/Venus, die dann die Dinge in die Wege leitet und ein paar lustige Putten losschickt... und was auch immer. Der persönliche Daimon hat dabei praktisch nichts zu tun, da er andere Aufgaben hat. Ist jetzt aber nur ein relativ abstraktes Beispiel um den Unterschied von personengebundenen Geistwesen und Göttern etc. zu verdeutlichen.
 
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