Ich bin moralisch überlegen....

Loop hat es schön gesagt, aber bei mir ist es anders: Ich bin tatsächlich moralisch überlegen und verachte von ganzem Herzen die Umtriebe der Vertreter irgendwelcher Erscheinungsformen der niederen Volksmagie. Grob lächerlich ist die Ostgläubigkeit des Westens ("je weiter weg, desto geheimnisvoller und weiser" aka "There-be-dragons-Bias"), und hochgradig provozierend ist, dass Volksmagier sich für besonders wissend halten, obwohl gerade sie die geistige Entwicklung scheuen wie der Teufel das Weihwasser.

 
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Nun, wenn Grey die Bemerkung schon auf voller Linie untermauern muss, schreib ich zumindest für mich wohl doch mal was hierzu:
hochgradig provozierend ist, dass Volksmagier sich für besonders wissend halten, obwohl gerade sie die geistige Entwicklung scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Ist das so? - Na.
Wenn ich jetzt mal davon ausgehe, dass du mit "Volksmagie" Magie meinst, die funktioniert, auch wenn die diese Bezeichnung nicht unbedingt verdient, sollte man sich vielleicht mal klarmachen, dass wir hier im Westen kein Weltbild pflegen, in dem Magie einen vernünftigen Platz hätte - es sei denn vielleicht als Bestandteil von Märchen und Fantasiewelten. Wir könnten uns auf einem nicht bloß fantastischen Weg dahin philosophischer Gedankenpaläste oder -modelle bedienen - aber die zeichnen sich eben dadurch aus, zunächst mal sehr viel mit der mentalen Seite zu tun zu haben, und sich wenig um ein praktisches "Wie" zu scheren.

Die Sache ist, um ein System lernen und einigermaßen begreifen zu können, in dem mit sowas wie Magie überhaupt praktische Erfahrungen nicht nur möglich, sondern auch als Wissenshintergrund vorhanden sind, habe ich es als notwendig betrachtet, zu einem guten Teil ebenunser westliches Weltbild zu verlassen.

Nun sind auf der anderen Seite Individualismus und auch ein gewisser Sinn dafür, wissen zu wollen, wie die Dinge "wirklich" sind - man sehe sich nur unsere Geschichtsforschung und Archäologie an - typische Interessen und Einstellungen unserer Zeit. Hängt also an unserem Weltbild.

Dann kommt noch dazu, dass natürlich die Systeme, in denen man von anderen Menschen magische Techniken lernt, mit ebendiesen als ausführender Komponente der Religion, mit gewissen Chancen hochgradig korrupt sind. Was daran liegt, dass das für die Leute, die es tun, eben nicht neu ist, sondern Teil mehr oder weniger organisierter Systeme. Und die entwickeln sich halt, wie es in menschlichen Organisationen oder Systemen nicht unüblich sind, die mit Macht zu tun haben.

Ich stimme dir zu, dass es ein Problem ist, wenn jemand zu sehr vergisst, woher er oder sie kommt, um an sowas wie eigener und damit individueller und damit automatisch irgendwie westlicher Persönlichkeitsentwicklung überhaupt noch interessiert zu sein. Aber das liegt nicht an Magie oder an magischen Techniken. Sondern meistens einfach daran, dass es leichter sein kann, auf den Spagat zwischen verschiedenen Kulturen zu verzichten, und die eigenen (gesellschaftlich-kulturell-philosophischen) Wurzeln zu vergessen. Ab davon, dass es auch grundsätzlich eine unschöne Arbeit ist, ein Auge auf die eigenen Macken zu haben und sich DANN noch ernsthaft vorzunehmen, die in den Griff zu bekommen bzw. dagegen etwas zu tun.
Letzterer Punkt ist offenbar auch in unserer Gesellschaft nicht so einfach, wenn man sich mal vor Augen hält, dass die Zahl der "Volksmagier" auf dem Forum hier doch nicht unbedingt hoch ist, das Benehmen für gewöhnlich aber trotzdem nicht gerade dolle.

Deine Seitenhiebe mit eingeschlossen übrigens:
Wer um PRF bittet, ist wiederum zu bedauern und hat mein Verständnis. Ich kann es nicht immer mit meinem Ehrgefühl vereinbaren, solchen Leuten irgendwelche mittelalterlichen Scharlatane(rien) zu empfehlen.
Nun, ich habe schon meine eigenen Gründe, wieso ich wenig von PRF halte - meiner Auffassung nach tragen sowohl der gesellschaftliche Monogamie-Zwang als auch sonst einige "unserer" Partnerschaftsvorstellungen nicht unbedingt dazu bei, dass ich es unbedingt unterstützen könnte, wenn Leute sich aneinander binden wollen. Ich sehe in den meisten Partnerschaften vor allem den Versuch, einer eigenständigen Entwicklung ausweichen zu wollen - sie kosten unheimlich viel Zeit, und wenn mal was nicht läuft, hat man die Vorzeigeperson, die man als Sündenbock vorweisen kann, eigentlich immer in der Nähe. Selten wird ein Partner so ausgewählt, dass daran gewachsen werden kann, sondern meistens so, dass er den Status Quo stabilisiert. Was dann dazu führt, dass, sollte mal sowas wie persönliches Wachstum stattfinden, sich schnell die Frage auftun dürfte, ob man das denn "gemeinsam" noch tun kann.
Es bekommen von daher nur wenige Partnerschaften wirklich sowas wie meinen "Segen", und um das beurteilen zu können, müsste man mehr sehen als das, was die meisten Leute hier vorweisen. Und das bzw. die Einstellung meinerseits führt dann eben auch nicht dazu, dass ich einen Praxisschwerpunkt darauf hätte, Leute miteinander zu verkuppeln.

Es müsste schon ein wirklicher Ausnahmefall sein, in der eine Person das wirklich auf voller Länge, und nicht nur fürs Wohlfühlen, brauchen würde, dass eine bestimmte Person zurückkommt. Wenn's also an negativen Einflüssen von außen liegt etc. - das ist was Anderes. Wenn aber eine typische Partnerschaft einfach natürlich auseinandergelaufen ist, und eine beteiligte Person sich einfach standhaft weigert, sich mit solch einem natürlichen Verlauf zu arrangieren - naja, gut. So einer Person würde ich dazu raten, das Ganze als Anlass zu nehmen, sich die Vergänglichkeit des Lebens überhaupt mal bewusst zu machen. Vielleicht kann es für einen Abschluss helfen, die gefühlt verletzende Person nochmal in die Finger zu bekommen, NACH einiger Entwicklung wohlgemerkt, um selbstständigen beschließen zu können, dass gut ist, dass das vorbei ist oder war. Wer blind klammert, und das über eine erste Schmerzphase hinaus, hat da offenkundig einige Dinge einfach nicht verstanden.

Ich wünsche den Menschen Selbstständigkeit, insofern läuft es in den allermeisten Fällen einfach gegen meine Philosophie, dazu beizutragen, dass sie sich an irgendwen hängen. Ich betrachte das nun nicht als eine moralische Überlegenheit meinerseits, und ich denke, da wenige Menschen aus Überzeugung darauf verzichten, nach der menschlichen Nummer 1 in ihrem Leben zu suchen, repräsentiere ich weder hier noch in unserer Gesellschaft überhaupt eine Mehrheit mit der Einstellung. Aber das macht einfach die Spielwiese "PRF" nur sehr bedingt zu einem Themenbereich, bei dem ich großartig Lust hätte, mitzumischen.

Ab davon geht es auch immer um das Karma und die potentielle Entwicklungsbehinderung für gleich zwei Personen, die man selten beide zu hören bekommt. Ein wenig Wogen zu glätten, die vielleicht die Leute akut einfach überfordern, obwohl sich da etwas Konstruktives ergeben könnte, wäre soweit vielleicht noch in Ordnung. Viel mehr aber auch nicht.
Kann man also vielleicht ein bisschen weiß nachhelfen, und mal sehen, ob das reicht. Weiter als bis dahin würde ich aber auch bei allem Mitgefühl für Menschen, die leiden, in dem Bereich eher nicht gehen. Auch wenn sie nicht die "Magier" hier sind, und man von ihnen insofern natürlich keine Entwicklung erwarten BRAUCHT, wird man wohl auch an potentielle Klienten den Anspruch stellen können, einen gewissen Sinn für die Realität zu behalten. Und damit tun sich im Angesicht von Magie ja meistens schon die Anfänger schwer, die sich eine eigene magische Praxis erarbeiten wollen.
Die Rolle des "Leistungsempfängers" entbindet nunmal Menschen in meiner Welt nicht von ihrer mEn intrinsischen Aufgabe, sich selbst zu weiter zu entwickeln. Insbesondere nicht, wenn sie aus persönlicher Unreife heraus unbedingt Macht über eine andere Person ausüben wollen. Ohne, dass das jetzt immer der Fall sein müsste. Aber wenn die Dinge so liegen, und hin und wieder tun sie das nunmal, werd ich ganz bestimmt nicht aktiv dabei nachhelfen, dass die Betreffenden bei ebensolcher persönlicher Unreife bleiben.
 
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So hier darf sich dann jeder mal äußern warum PRF und PZF so bööööse ist..

Anstelle der häufigen Forderung das alle PRF Anfragen in einen Thread zusammengefasst werden kann man ja auch alle hypermoralischen Gegenargumente versammeln.

Verhindert mindestens genauso viel Off Topic.

Ihr dürft...

Für mich ist es nicht böse, es funktioniert nur nicht. Mit Moral hat das Ganze auch nichts zu tun. Von Moral halte ich nicht sonderlich viel, da sie gesellschaftlich geformt wurde.
Die Liebe ist ein ganz eigener Zauber, lässt sich nun aber nicht herbei zaubern, dagegen ist sie immun. Genau deshalb ist sie der stärkste Zauber, da sie nicht anfällig für Gefälligkeiten jedweder Art ist.
 
Nun, wenn Grey die Bemerkung schon auf voller Linie untermauern muss

Warum soll ich mich bei einem (oder genauer gesagt inzwischen 3) billigen "Dissen" eines offensichtlich frustrierten "westlichen Magiers" abarbeiten, wenn ich das subtiler lösen kann? Aber um die eventuell vorhandenen Verständnisprobleme bezüglich meiner Antwort etwas zu erhellen: "Hellequin" hält mich für einen verbohrten Anhänger irgendwelcher "veralteter" Systeme mit "Ost-Fetish" und blabla - wobei er offensichtlich NULL Ahnung hat, wovon er genau redet (aber man spürt förmlich die Frustration und den Neid frustrierter New-Age-Anhänger). Und ich halte ihn für das magische Equivalent zu einem "Studio-Gangster", der nie an der "Front", geschweige denn im "Osten" (und gerade daher *selbst* dahingehend Illusionen fährt), war und dessen höchste "magische" Leistung ist, sich in Fäden wie dem hier https://www.esoterikforum.at/thread...t-bescheidene-frage-eines-querulanten.205452/ "magisch" die Eier zu schaukeln und in Illusionen und Selbstmitleid zu versinken (und dabei selbst mehr als resistent für geerdete Hinweise zu sein). Und es gibt mehr "dumme" Volksmagier, die weltweit etwas bewirken, als New-Age "Hellequins", die nur rumlabern, wie sie sich als "Magier" angeblich per Gedankenkraft oder wie auch immer "ihre eigene Welt schaffen", und außer Blabla nichts hinbekommen, aber "moralisch" so weit überlegen sind. Real Muthaphukkin G's vs. Studio-Gangster.
So, ich muß jetzt etwas richtige Magie machen gehen.
 
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Schon bemerkenswert wie sehr ein Threadtitel davon abhalten kann seinen Senf dazu zugeben. Bei jedem anderen PRF Thread kann es nicht moralisch genug zugehen nur wenn dann die eigene Intention zu offensichtlich wird schämt man sich. Wer will schon moralinsauer sein.

Was soll das?

Warum sollte ich meine Meinung gegen PRF in einem Thread erläutern, wo mir der Threadersteller schon im voraus zu verstehen gibt, dass ich moralinsauer bin wenn ich seine Meinung nicht teile bzw. nicht die Meinung äußere, die er erwünscht?

Warum sollte ich mir da nicht interessantere Threads, ohne vorherige negative Beurteilung suchen?
 
Also keine allgemeinen oder speziellen Argumenten gegen Liebeszauber?

Wer hätte das gedacht.

Ich finde, ein vermeintlicher „Liebeszauber“ beraubt die (, zum Glück nicht wirklich berechenbare)
Liebe selbst - all ihres eigentlichen, sich in kein vorgefertigtes Korsett zwängen lassenden Zaubers. Oder wie es ein Pop-Milliardär mal heraufbeschwörend besang: “Money can’t buy me love.“ :witch:
 
Warum sollte ich meine Meinung gegen PRF in einem Thread erläutern, wo mir der Threadersteller schon im voraus zu verstehen gibt, dass ich moralinsauer bin wenn ich seine Meinung nicht teile bzw. nicht die Meinung äußere, die er erwünscht?

Also sind Fäden, in denen die TE nach magischer Hilfe suchen, und explizit *nicht* nach persönlichen Meinungen, besser geeignet , um völlig OT deine Meinung zu erläutern? Hm...
 
Also sind Fäden, in denen die TE nach magischer Hilfe suchen, und explizit *nicht* nach persönlichen Meinungen, besser geeignet , um völlig OT deine Meinung zu erläutern? Hm...

Yep...der Frager will eine Art kidnapping in Auftrag geben bzw magische KO-Tropfen haben...um das Opfer zu schützen...ist es schon angebracht, den potentiellen Täter zu informieren, daß er oder ja meist sie...eine kriminelle Handlung beabsichtigt...

Sage
 
Yep...der Frager will eine Art kidnapping in Auftrag geben bzw magische KO-Tropfen haben...um das Opfer zu schützen...ist es schon angebracht, den potentiellen Täter zu informieren, daß er oder ja meist sie...eine kriminelle Handlung beabsichtigt...

Dann zeig' mal das Gesetz, nach dem das kriminell wäre. Was du tust, ist nichts anderes als üble Nachrede. Und "das Opfer schützen" - was für ein BS. Denn "das Opfer" schreibt oder liest hier nicht einmal.
 
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Dann zeig' mal das Gesetz, nach dem das kriminell wäre. Was du tust, ist nichts anderes als üble Nachrede. Und "das Opfer schützen" - was für ein BS. Denn "das Opfer" schreibt oder liest hier nicht einmal.
Muss das potentielle Opfer danebenstehen, wenn jemand davon abrät, eine Pistole zu gebrauchen, damit das einen Effekt auf dessen Gesundheit hat? Ich denke doch mal nicht.
Ist dann noch die Frage, ob man etwas als "kriminell" betrachten und insbesondere bezeichnen darf, wenn es nicht auch strafbar ist.
Magie ist deswegen vor dem deutschen Gesetzgeber nicht strafbar, weil er im Prinzip definiert hat, dass es sie nicht gibt.
 
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