"Ich bin jetzt deine Mama"

komisches Kommunikationsverhalten der TE. o_O
vllt kommen die Probleme (zumindest teilweise) ja dort her
und liegen gar nicht alleinig am rätselhaften Abblocken des Anderen.
 
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Hallo!

Kennt ihr das? Ihr wollt jemandem auf einem gewissen Niveau begegnen. Ihr wohlt ihn/sie erreichen. Aber es ist schwer. Die Person blockt auf allen Ebenen ab. Wenn nichts hilft denkt ihr euch "ich bin jetzt deine Mama, was würde ich dann in dieser Situation tun"?

Hat das schonmal jemand versucht? Hattet ihr das Gefühl ihr konntet besser an die Person herankommen?

Ich habe eine Weile überlegt ob ich hier etwas dazu schreibe oder nicht und mich entschieden es doch zu machen.

Ja, ich kenne das sogar sehr gut, allerdings etwas anders, ich wurde öfters von erheblich jüngeren Leuten gebeten doch die "Mama" für sie zu sein, so arbeitete ich ein Jahr lang, mit schwerst-erziehbaren und traumatisierten sowie drogenanbhängigen Jugendlichen.

Ich war immer bemüht sie sehr fürsorglich und auch hilfreich anzuleiten, was sie sehr dankbar annahmen. Alles was ich konnte tat ich auch und ich konnte sogar ein Mädchen retten und von einem Selbstmordversuch abhalten.

Nach einem Jahr allerdings war ich mit meiner Kraft am Ende und wurde schwerst depressiv, denn es ist eine Mega-Verantwortung wenn ein falsches Wort einen Selbstmord nach sich ziehen könnte. Ich habe den Jugendlichen zwar helfen können und auch viele nannten mich "Mama", ich wollte das nicht aber, ich konnte verzweifelten Jugendlichen diese Bitte einfach nicht abschlagen.

Dann wurde ich ins Krankenhaus mit einem Burnout eingeliefert und mein Arzt meinte, nein diese Arbeit müsse ich sofort einstellen, es drohte mir ein Herzinfarkt.

Ich verstehe also deine Intension, aber muss dir sagen, es ist eine Mega-Verantwortung für denjenigen aber auch für dich, passe bitte auf dich auch auf, okay? ;) Sei nicht so dumm, wie ich es war....
 
Ich habe eine Weile überlegt ob ich hier etwas dazu schreibe oder nicht und mich entschieden es doch zu machen.

Ja, ich kenne das sogar sehr gut, allerdings etwas anders, ich wurde öfters von erheblich jüngeren Leuten gebeten doch die "Mama" für sie zu sein, so arbeitete ich ein Jahr lang, mit schwerst-erziehbaren und traumatisierten sowie drogenanbhängigen Jugendlichen.

Ich war immer bemüht sie sehr fürsorglich und auch hilfreich anzuleiten, was sie sehr dankbar annahmen. Alles was ich konnte tat ich auch und ich konnte sogar ein Mädchen retten und von einem Selbstmordversuch abhalten.

Nach einem Jahr allerdings war ich mit meiner Kraft am Ende und wurde schwerst depressiv, denn es ist eine Mega-Verantwortung wenn ein falsches Wort einen Selbstmord nach sich ziehen könnte. Ich habe den Jugendlichen zwar helfen können und auch viele nannten mich "Mama", ich wollte das nicht aber, ich konnte verzweifelten Jugendlichen diese Bitte einfach nicht abschlagen.

Dann wurde ich ins Krankenhaus mit einem Burnout eingeliefert und mein Arzt meinte, nein diese Arbeit müsse ich sofort einstellen, es drohte mir ein Herzinfarkt.

Ich verstehe also deine Intension, aber muss dir sagen, es ist eine Mega-Verantwortung für denjenigen aber auch für dich, passe bitte auf dich auch auf, okay? ;) Sei nicht so dumm, wie ich es war....

Du wurdest aktiv gebeten "Mama" zu sein? Dir gilt mein größter Respekt wenn du tatsächlich zu diesen schwierigen Persönlichkeiten einen derartigen Zugang gefunden hast. Daß sowas emotional belastend ist verstehe ich sehr gut.

In allen Fällen wurde das entweder als hilfreich, liebevoll, fürsorglich oder übergriffig, unangenehm und bevormundend empfunden- oder es irritierte einfach gänzlich, also irgendwas daziwschen. Es wird wohl kaum einen Menschen geben, der noch nie zu irgendjemandem gesagt hat: Hey, du bist schliesslich nicht meineMutter/MeinVater/meine Eltern. Oder auch keinen, der nicht schon mal dachte: Der/die kommt mir gerade im angenehmen Sinne mütterlich/väterlich vor.Sooo ungewöhnlich ist dieses Szenario also nicht auf die Gesamtheit eines Lebens betrachtet.

Ja, es ruft auf jeden Fall viele Gefühlsregungen hervor. Es hängt wahrscheinlich auch immer vom Verhältnis zur eigenen bzw leiblichen Mutter ab. Ich habe aufgrund einer Unterhaltung die ich kürzlich hatte begonnen darüber nachzudenken, ich persönlich bin ein gebranntes Kind diesbezüglich da ich aufgrund verschiedener Umstände für immer die Gelegenheit verpasst habe mit meiner leiblichen Mutter Frieden zu schließen.

@Michelles
eine Frage noch: Wieso steht das hier in Sensitivität und Empathie? Hast du bei dieser Person das intuitive Gefühl, sie wolle eigentlich nur - so in etwa entgegen der eigenen Wahrnehmung/des Verhaltens- bemuttert werden und würde daher unbewusst blocken? So in der Art?

Wäre es unter "Psyche und Persönlichkeit" besser aufgehoben? Ich dachte mir: wenn jemand sagt "ich bin jetzt deine Mama" dann hat das in meinen Augen immer damit zu tun, sich in eine Person hineinzuversetzen und sie auf allen Ebenen und in jedem Moment nachzuvollziehen. Ich finde das hat schon viel mit Sensitivität und Empathie zu tun.
 
Du wurdest aktiv gebeten "Mama" zu sein? Dir gilt mein größter Respekt wenn du tatsächlich zu diesen schwierigen Persönlichkeiten einen derartigen Zugang gefunden hast. Daß sowas emotional belastend ist verstehe ich sehr gut.

Danke dir, ja so war es bei mir, ich machte diese Arbeit sehr gerne und achtete nicht so auf meinen Körper, ich hätte seine Warnsignale mehr beachten müssen.

Wäre es unter "Psyche und Persönlichkeit" besser aufgehoben? Ich dachte mir: wenn jemand sagt "ich bin jetzt deine Mama" dann hat das in meinen Augen immer damit zu tun, sich in eine Person hineinzuversetzen und sie auf allen Ebenen und in jedem Moment nachzuvollziehen. Ich finde das hat schon viel mit Sensitivität und Empathie zu tun.

Ich finde auch, es ist hier richtig aufgehoben, denn dein Thema hat sogar sehr viel mit Empathie und Sensitivität zu tun. ;)
 
Wenn nichts hilft denkt ihr euch "ich bin jetzt deine Mama, was würde ich dann in dieser Situation tun"?
Geht es denn um ein Kind?
Weil nur dann würde das Sinn machen.
Ich pflege bei Kindern ganz andere Kommunikationsmaßstäbe anzulegen als bei Erwachsenen...

Es gäbe für mich auch nur einen einzigen Grund, Zugang zu einem Kind kriegen zu wollen, das dies nicht zu wollen scheint und das wäre, wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass es dringend Hilfe benötigt... (also z.B. bei Verdacht auf Gewalt gegen das Kind)

Einen anderen Grund kann ich mir kaum vorstellen, so etwas überhaupt versuchen zu wollen...
 
Geht es denn um ein Kind?
Weil nur dann würde das Sinn machen.
Ich pflege bei Kindern ganz andere Kommunikationsmaßstäbe anzulegen als bei Erwachsenen...

Es gäbe für mich auch nur einen einzigen Grund, Zugang zu einem Kind kriegen zu wollen, das dies nicht zu wollen scheint und das wäre, wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass es dringend Hilfe benötigt... (also z.B. bei Verdacht auf Gewalt gegen das Kind)

Einen anderen Grund kann ich mir kaum vorstellen, so etwas überhaupt versuchen zu wollen...

Für Eltern bleiben Kinder in gewisser Weise ja immer Kinder, die Beziehung zur Mutter prägt ein ganzes Menschenleben. Wenn ich jetzt zum Beispiel beruflich Verantwortung für andere Menschen übernehmen müsste - etwa als Betreuungsperson von Suchtkranken wie Valerie es war - ist es manchmal durchaus Sinnvoll die Person bewusst durch die Augen seiner, ihrer oder überhaupt einer Mutter zu sehen. Das setzt aber auf alle Fälle viel Reife, persönliche Festigket und ein entsprechendes Setting voraus, das ist klar.
 
Was meinst du Yogurette?

Michelles antwortet (hier im Forum) zwar, aber es kommt nicht so recht in Gang.
irgendwie ist sie ihrerseits im (schriftlichen) Gespräch abblockend, find ich.
sie aber berichtet, der Andere (aus dem Leben da draußen) wäre schwierig ...

(sorry für die späte Antwort, hatte den Thread die letzten Tage wohl übersehen.)
 
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Geht es denn um ein Kind?
Weil nur dann würde das Sinn machen.
Ich pflege bei Kindern ganz andere Kommunikationsmaßstäbe anzulegen als bei Erwachsenen..
Nein, es geht um Erwachsene ....
Ich bezog mich eher aufs Erwachsenenleben, auf Situationen in denen Du auf Gedeih und verderben mit Menschen auskommen musst. Sei es der Ex-Mann mit dem es ein gemeinsames Kind gibt oder der schwierige Kollege im Büro - Situationen solche "Maßnahmen" eben das letzte Mittel sind.

R.
 
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