Ich bin GUT - oder: das I love you Paradoxon

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Sämtliche Religionen reden seit Jahrtausenden ständig davon. Ist das alles Quatsch?

Ja, der Mensch hat halt schon immer etwas gebraucht um seine Angst vor dem Tod ein bissl in den Griff zur kriegen.
Und wenn´s nochmal Jahrtausende davon reden wirds m.M. auch nicht wahrer.

Aber es ist ja auch auch ok, wenn es hilft und gut tut, dann hat es ja was positives und erfüllt seinen Zweck.

:o
Zippe
 
Sämtliche Religionen reden seit Jahrtausenden ständig davon. Ist das alles Quatsch?

Das ist tasächlich eine der wenigen Facetten der Religion, die sehr schwer zu erklären ist. Möglicherweise hat sich der Glaube an ein weiteres Leben einfach dadurch gebildet, um einerseits den Verlust leichter verarbeiten zu können (weil derjenige lebt ja eigentlich doch weiter), vielleicht aber auch, weil man einfach einem geehrten und geachteten Mitglied einer Gemeinschaft wünscht, dass er dieses Leben auch in Zukunft weiterführen kann.

Rückführungen geben ja grundsätzlich Anhaltspunkte, dass es frühere Leben tatsächlich gegeben haben könnte (wobei DAS gerade das Christentum ja verneint - nach dem Tod ab ins Paradies, und das war's dann). Letzendlich kommt der Reinikarnationsansatz nur aus Indien.

Der am weitesten verbereitete und älteste Ansatz ist jedoch der im Christlichen vertretene ... der Übergang in eine "bessere Welt" ... der findet sich von der ägyptischen Kultur über die Nordmänner aller Coleur bis in die christliche Religion (wobei hier wahrscheinlich aus dem ägyptischen tradiert).

Wobei wir ja auch heute gerade bei leidenden Menschen sagen "er hat es jetzt besser" ... alle Leiden, alle Beschwernisse sind nach dem Tod vorbei ... also tatsächlich ein annähernd "paradiesischer" Zustand verglichen mit den schweren Lebensbedingungen in machen Kulturen. Was aber letztendlich mit einem tatsächlichen Übergang in ein spirituelles "Paradies" so überhaupt nichts zu tun hat.
 
Ja, der Mensch hat halt schon immer etwas gebraucht um seine Angst vor dem Tod ein bissl in den Griff zur kriegen.
Ist halt auch kein brauchbares Argument, sondern eine populärpsychologische Erklärung für einen bestimmten Glaubensinhalt, die noch dazu gewaltig hinkt. Manche Religionen erstreben die totale Vernichtung des Selbst und fürchten die Unsterblichkeit, gehen aber davon aus, dass man so lange wiedergeboren wird, bis man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Wunschdenken? Andere sehen das Leben nach dem Tod als diffuse, freudlose Schattenwelt ohne Erinnerungen, aber voller Wehklagen. Wunschdenken? Was für einen Trost der orthodoxe Christ in der Aussicht finden mag, bereits wegen allzu menschlicher Petitessen auf ewig unter unvorstellbaren Qualen in der Hölle zu schmoren, ist auch eine spannende Frage, ebenso wie die Frage, ob diejenigen Atheisten, die sich ausdrücklich darüber freuen, vollends sterblich zu sein, nur deswegen an die totale Sterblichkeit glauben, weil es ihnen vor der Unsterblichkeit graut, oder ob es nicht vielmehr normal ist, dass sich jeder Depp, der nicht an Depressionen leidet, tierisch darüber freut, dass die letzte Wahrheit genau so aussieht, wie sie es seiner Meinung nach tut.

Sagen nämlich lässt sich darüber nur, dass man es nicht weiß und davon abgesehen keine seriöse Aussage darüber treffen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist tasächlich eine der wenigen Facetten der Religion, die sehr schwer zu erklären ist. Möglicherweise hat sich der Glaube an ein weiteres Leben einfach dadurch gebildet, um einerseits den Verlust leichter verarbeiten zu können (weil derjenige lebt ja eigentlich doch weiter), vielleicht aber auch, weil man einfach einem geehrten und geachteten Mitglied einer Gemeinschaft wünscht, dass er dieses Leben auch in Zukunft weiterführen kann.

Oder einfach davon ausgehen dass es tatsächlich so ist, dass wir eigentlich Seelen sind und Gott die Oberseele. Deswegen sind auch sämtliche Kulturen darauf gekommen, unabhängig voneinander. Auch in Australien, Amerika und Afrika, in Gebieten die kaum Kontakt mit anderen hatten, überall hat sich eine Gottesvorstellung herausgebildet.

Rückführungen geben ja grundsätzlich Anhaltspunkte, dass es frühere Leben tatsächlich gegeben haben könnte (wobei DAS gerade das Christentum ja verneint - nach dem Tod ab ins Paradies, und das war's dann). Letzendlich kommt der Reinikarnationsansatz nur aus Indien.

Und das ist ja das grundsätzlich Unlogische am Christentum. Wenn die Seele ewig ist und nach dem Tod überlebt muss sie auch vor der Geburt da gewesen sein.
 
Oder einfach davon ausgehen dass es tatsächlich so ist, dass wir eigentlich Seelen sind und Gott die Oberseele. Deswegen sind auch sämtliche Kulturen darauf gekommen, unabhängig voneinander. Auch in Australien, Amerika und Afrika, in Gebieten die kaum Kontakt mit anderen hatten, überall hat sich eine Gottesvorstellung herausgebildet.



Und das ist ja das grundsätzlich Unlogische am Christentum. Wenn die Seele ewig ist und nach dem Tod überlebt muss sie auch vor der Geburt da gewesen sein.

Warum ist es unlogisch, dass wir schon vor der Geburt existiert haben? Jetzt existieren wir doch auch, und es gibt doch auch dieses Leben. Das ist doch der Beweis, das wir irgendwo herkommen. Und wer sich mal mit Nahtoderlebnissen auseinandergesetzt hat, der weiß auch, was uns nach dem Tod erwartet. Und was viele beschreiben übertrifft oft alles, was wir uns noch als das Paradies vorstellen können. Ich persönlich kenne zwei Menschen, die so ein Erlebnis hatten und wenn du hören könntest, was und vor allem wie sie von ihrem Erlebnis berichten, würdest du ihnen auch glauben, glaub mir.
 
Oder einfach davon ausgehen dass es tatsächlich so ist, dass wir eigentlich Seelen sind und Gott die Oberseele. Deswegen sind auch sämtliche Kulturen darauf gekommen, unabhängig voneinander. Auch in Australien, Amerika und Afrika, in Gebieten die kaum Kontakt mit anderen hatten, überall hat sich eine Gottesvorstellung herausgebildet.

Genau das wäre aber auch genau der Beweis, der dagegen spricht, dass es so ist. Denn nachdem alle Kulturen mehr oder weniger eine Gottesvorstellung entwickelt haben - die Personifizierung eines allgemeingültigen regelnden Mechanismus - legt das natürlich eine Entstehung aus der menschlichen Psyche nahe.

Und das ist ja das grundsätzlich Unlogische am Christentum. Wenn die Seele ewig ist und nach dem Tod überlebt muss sie auch vor der Geburt da gewesen sein.

Warum? Ein Mensch kann ja eine neue Seele bekommen. Meine provokante Frage dazu ist immer: haben Seelen Sex? Also sollte es tatsächlich eine Seele geben, so wäre zu klären, wie diese ... ausgehend vom Nullpunkt eines vielleicht erfolgten Urknalls ... sich weiterentwickelt hat und zur heutigen Menge von nahezu 10 Mrd Seelen alleine auf der Erde angewachsen ist.

Bekommen wir alte Seelen (sozusagen gebrauchte Seelen), dann wäre natürlich die Frage zu stellen, wie wir zu dieser Seele gekommen sind. Wenn sie sich als integraler Bestandteil des Menschen entwickelt hat, dann wäre sie Teil des Menschen und nicht göttlich. Wäre sie kein integraler Bestandteil, dann wäre die Erdbevölkerung (vormutlich irgendeine Affenrasse) extern, d.h. von Aliens besetzt worden und hätte damit ihren freien Willen verloren - auch kein verlockender Gedanke.

Es ist leicht, über Seelen zu spekulieren ... wenn man sich nicht mit den Nebenwirkungen dieses Konzepts auseinandersetzt ....
 
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Ist halt auch kein brauchbares Argument, sondern eine populärpsychologische Erklärung für einen bestimmten Glaubensinhalt, die noch dazu gewaltig hinkt. Manche Religionen erstreben die totale Vernichtung des Selbst und fürchten die Unsterblichkeit, gehen aber davon aus, dass man so lange wiedergeboren wird, bis man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Wunschdenken? Andere sehen das Leben nach dem Tod als diffuse, freudlose Schattenwelt ohne Erinnerungen, aber voller Wehklagen. Wunschdenken? Was für einen Trost der orthodoxe Christ in der Aussicht finden mag, bereits wegen allzu menschlicher Petitessen auf ewig unter unvorstellbaren Qualen in der Hölle zu schmoren, ist auch eine spannende Frage, ebenso wie die Frage, ob diejenigen Atheisten, die sich ausdrücklich darüber freuen, vollends sterblich zu sein, nur deswegen an die totale Sterblichkeit glauben, weil es ihnen vor der Unsterblichkeit graut, oder ob es nicht vielmehr normal ist, dass sich jeder Depp, der nicht an Depressionen leidet, tierisch darüber freut, dass die letzte Wahrheit genau so aussieht, wie sie es seiner Meinung nach tut.

Sagen nämlich lässt sich darüber nur, dass man es nicht weiß und davon abgesehen keine seriöse Aussage darüber treffen kann.

Ich würde diese Aussage nicht so ganz als populärwissenschaftlich abtun. Denn eines ist ziemlich sicher ... die weitaus größere Angst vor dem Sterben liegt nicht so sehr beim Sterbenden selber, sondern wahrscheinlich eher in seiner Umgebung.

Es ist egal, ob ein Stamm einen genialen Führer verliert, der über Jahr(zehnt)e hinweg den Wohlstand gesichert hat, der den Stamm vielleicht gegen Bedrohungen verteidigt hat, oder den Wohlstand durch Eroberungen hergestellt hat, oder ob eine Familie ihren direkten Beschützer und Ernährer verliert und auf die Gnade und den Goodwill der Gruppe angewisen ist ... in jedem Fall bedeutet der Tod eine Zäsur für die Hinterbliebenen.

Es hat daher doch eine gewisse Logik, dass die Hinterbiliebenen einen Kult aus dem Tod machen, sich wünschen, dass dieser Mensch nicht gegangen wäre, oder ihm für seine Leistungen für die Zukunft nur das Beste wünschen. Und genau da sind wird dann schon in der spirituellen Richtung, bei Paradiesvorstellungen, beim Weiterleben an einem anderen Ort etc.
Was wahrscheinlich als ganz normale Ehrung eines Toten begonnen hat (schaut man z.B. zu Indianern, zu Wikingern) hat sich einfach im Laufe der Zeit zu fixen Glaubensvorstellungen entwickelt. Nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit anderen Überlebensängsten der Menschen.
 
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