Ich bin er?

Hallo ihr Lieben!

Ich habe mich hier angemeldet weil ich mit den Dingen, die passieren, nicht mehr klar komme. Und ich hoffe einfach sehr, das es hier jemanden gibt, der das aus eigener Erfahrung kennt und gelernt hat damit umzugehen ohne daran zu zerbrechen.

Mein Beitrag wird stellenweise sehr offen sein.
Das heißt, ich werde ein klein wenig ins Detail gehen müssen. Damit man versteht, was genau hier passiert, wie es sich anfühlt.
Aber keine Sorge. Dies betrifft nur eine Sache, geht also nicht durchgehend so.

Ich möchte nicht unverschämt sein. Aber bitte verkneift es euch mir Ratschläge zum Thema HSP und Empathie zu geben. Ich habe das alles durch. Ich kenne das alles. Das ist mir nicht neu. Das, was bei mir passiert, scheint mehr zu sein als bloße Empathie. Oder Feinfühligkeit.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich komme zum Kern der Sache.
Ich bin zusammen mit einem Mann den ich im Prinzip schon lange kenne. Es sind fast 30 Jahre. Diese allerdings mit Unterbrechungen. Das heißt über Jahre hinweg kein Kontakt. Wirklich null.

In diesen Zeiten war ich immer mit ihm verbunden. Ich musste spontan an ihn denken, einfach so, oder hatte das Gefühl er würde an mich denken. Ihn ganz zu vergessen war somit nicht möglich.
An einem solchen Tag, ich dachte spontan an ihn, fand ich ihn wieder. "Zufällig".

Wir kamen im Laufe der Zeit wieder zusammen. Ich verliebte mich wieder in ihn und er behauptet dasselbe.
Warum ich sage : "er behauptet" das sage ich bald.

Wir standen zunächst nur über das Schreiben in Kontakt. Es dauerte nicht lange und ich merkte, das ich ihn spüre. Auf die Entfernung. Das heißt, ich wusste ob und wann er an mich denkt und auch wie.
Ich wusste wann er schreibt. Ob er müde ist, unruhig, gestresst, wütend oder ob er gerade wirklich liebevoll an mich denkt.

Dies alles blieb so. Ich erklärte mir das mit der Verbindung die wir haben. Dazu die Zuneigung usw. Auch er hatte das zeitweise. Er wusste wann es mir schlecht geht. Einmal fragte er mich ob ich weine. Während ich genau das tat.Aber er war nicht hier.

Wir machten dann einen langen Urlaub zusammen.
In dieser Zeit spürte ich rein gar nichts. Also wenn er real bei mir ist habe ich nichts. Bis die letzten drei Wochen anfingen. Ab da wurde mir permanent übel wenn er sich mir näherte. Ich übertreibe nicht. Ich konnte das nicht mehr zulassen. Mir war sofort speiübel. Und das ging drei Wochen so.
Dann fuhr ich heim und ich war noch nicht aus der Stadt draußen und es war weg.

Wieder zuhause ging es dann los. Ich weiß nicht wie ich das bezeichnen soll. Ich nenne es mal "Vision".
Ob es das ist lasse ich mal offen.

Aus dem Nichts, spontan, einfach so sah ich Bilder. Manche starr, wie ein Bild, manche bewegt wie ein Video. Passend dazu hatte ich heftige Gefühle. So stark das es mich umhaute.
In diesen Visionen immer er. In Aktion mit einer anderen. Dazu immer dieses Gefühl, von starker Erregung. Ich sags mal so. Was kann man sich darunter vorstellen in Verbindung mit mir? Das heißt, ich sah dieses Bild, Film, je nachdem
und spürte seine Erregung!

Zuerst wusste ich nichts damit anzufangen. Außer das ich absolut geschockt war! Aber es gab auch noch kleinere Dinge die ich sah oder einfach wusste. Entweder kam nur ein Gefühl, von dem ich wusste das es nicht meine ist. ( Ich bin kein Laie in diesen Dingen) Oder es kam Bild plus Gefühl. Oder Film plus Gefühl. Oder ich wusste etwas einfach. Oder ich hatte Sätze in meinem Kopf von denen man spürt das es nicht die eigenen sind.
Natürlich versuchte ich das herauszufinden. Ich fragte vorsichtig nach, ob er gerade irgendwohin wollte oder gerade an dieses oder jenes Thema dachte. Und er bestätigte mir alles ohne zu wissen worauf ich hinaus will. Alles! Bis auf die Aktionen mit anderen Frauen. Doch ich konnte ihm die Tage sagen an denen ich das sah. Ich wollte erst nicht. Aber seltsamerweise fragte er wann das war. Und ich hatte das Gefühl, er zieht sich zurück. Denkt nach. Grübelt. Kann nicht glauben was ich sage. Nur vom Gefühl her. Er hat nichts gestanden.

Ich habe mich sehr viel damit auseinander gesetzt. Weil es mich quält. Einerseits ist es faszinierend. Andererseits zum verrückt werden. Ihr versteht? Diese Dinge will ich nicht sehen. Ob er da was macht mit anderen und schon gar nicht was er dabei fühlt.

Ich denke, das die kleineren Sachen, Bilder, Sätze, Wissen seine Gedanken sind. Es ist manchmal vom Gefühl als wäre ich in ihm und quasi ich und er gleichzeitig.
Jetzt frage ich mal in die Runde. Kennt das jemand von euch? Was ist das? Warum sehe ich das? Hat es einen Sinn? Welchen?

Und noch etwas. Das funktioniert nur bei ihm. Etwas schwächer kenne ich das auch mit anderen Personen. Aber da nur sporadisch. Phasenweise. Etwas in dieser Stärke habe ich niemals zuvor erlebt.

Ich bedanke mich für das Lesen dieses langen Textes.
Viele Grüße

Silvusjenka


falls du etwas mit einem Buchtipp anfangen kannst:

"Warum ich fühle, was du fühlst" von Joachim Bauer

https://www.randomhouse.de/leseprob...er-Spiegelneurone/leseprobe_9783453615014.pdf


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Ganz sicher bist sehr sensibel und hast deine feinen Sinne sehr weit geöffnet. Deine Überschrift hat mich angesprochen, weil diese Erkenntnis geht sehr weit und tief, wobei es kein ER mehr gibt, wenn tatsächlich ein Einswerden stattfindet. Und dieses Einswerden ist unabhängig davon, was der Gegenüber empfindet. Wenn du zum Kern deines ICH kommst, ist auf der gleichen Ebene jedes ICH dort zuhause. Aber es ist meist keine reine kompromisslose Einlassung, sondern das persönliche ICH funkt i.d.R. immer dazwischen, deshalb kommt diese Wahrnehmung im ICH nicht mit allen Menschen, Tieren, Dingen zustande, sondern nur für die, die im (meinst unbewusst ausgesuchten) gefühlten Fokus liegen. Das zum einen Punkt.

Der andere Punkt ist die Übelkeit, die du bei realem Kontakt mit dieser Person erlebst. Wenn du keinen direkten Kontakt mit ihm hast, kann sich deine Intuition, deine Feinwahrnehmung ganz auf die nichtmateriellen Ebenen konzentrieren. Bei physischem Kontakt funken die anderen Ebenen (materielle, physische Persönlichkeit mit dazugehörigen Wünschen, Bedürfnissen, Verhalten etc.) dazwischen. Und da geht es nicht nur darum, was den anderen antreibt, sondern auch was dich in dir evtl hindert. Es könnte sein, dass du gewisse Bindungsängste hast, die deine Übelkeit auslösen könnten, evtl auch Schwächen bei Abgrenzungen. Das müsstest du in dir erforschen. Ganz wichtig auch, vor allem wenn es um seine Welt geht, das zu kommunizieren.

LGInti
 
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