Bulldackel
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Dem Forumskonsens, es gäbe praktisch gar keine Antisemiten, sondern lediglich böse Israelis, die man unbedingt kritisieren muss, widerspricht eine Wissenschaftlerin, die dem Braten nicht mehr so ganz trauen wollte:
Nicht jede Israelkritik ist Antisemitismus. Aber ein erheblicher Anteil des modernen Antisemitismus wird über Israelkritik kommuniziert.
http://www.welt.de/politik/article3608092/Antisemitismus-erreicht-die-buergerliche-Mitte.html...
Dabei werden judenfeindliche Einstellungen oft als Israelkritik getarnt, sagte die Jenaer Sprachwissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel in einem Gespräch mit der Deutschen Presse Agentur. Unter dem Deckmantel dieser Kritik und freier Meinungsäußerung versteckten sich aber meist alte antisemitische Vorurteile.
"Erschreckend ist, dass diese häufig von gebildeten Bürgern wie Professoren, Ärzten und Studenten kommen."...
Dazu analysiert sie mit ihrem Team rund 10.000 E-Mails und Briefe, die in den vergangenen fünf Jahren beim Zentralrat der Juden und der israelischen Botschaft in Deutschland eingegangen sind. "Der Großteil davon ist klar antisemitisch", erklärte die Germanistin in einer Zwischenbilanz der Studie.
"Und zu unserer Überraschung stammten weit über 80 Prozent von gebildeten Menschen aus der Mitte der Gesellschaft." Diese judenfeindlichen Äußerungen würden meist sehr geschickt verpackt. "Aber die Semantik ist genauso radikal wie bei Rechtsextremen."
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In der Diskussion über den Nahost-Konflikt seien häufig NS-Vergleiche zu finden
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"Der Verbalantisemitismus nimmt mehr und mehr zu und findet kaum Widerspruch",
So seien bei Demonstrationen gegen die Militäroffensive Israels in Gaza Plakate mit der Aufschrift "Ich bin Antisemit und das ist gut so" zu sehen gewesen.
Nicht jede Israelkritik ist Antisemitismus. Aber ein erheblicher Anteil des modernen Antisemitismus wird über Israelkritik kommuniziert.