Liebe Renate
(ich meine das ernst mit "Liebe")
Es ist klar, dass es einen Unterschied macht, ob man etwas drauf hat oder nicht.
Wenn Du meinst oder weisst, Du wüsstest mehr als andere, weil sie unwissend sind oder nicht den klaren Draht zu der Sache haben, weil Du eben Fähigkeiten hast wie Pendeln oder Einschwingung, dann ist das gut. Wenngleich ich mich frage, ob das Hochmut oder Torheit ist, sich da so sicher zu sein. Eine Frage, ich sage nicht, dass ich das momentan wissen könnte. Ich kann deine Fähigkeiten nicht einschätzen, aber mir liegt halt auch nur das vor, was Du schreibst.
Und was ich vorhin geschrieben habe, war nicht so gemeint, dass ich überzeugt bin, dass Du verblendet bist, sondern ich habe das nur als Frage in den Raum gestellt. Wenn man die feinen Nuancen in meinem Text berücksichtigt, ist das sicher anstrengend, nicht in die Falle der bösen Worte zu gelangen, und auf den Inhalt zu achten - genauso anstrengend, wie etwas anderes in diesem Forum zu lesen und sich einen Eindruck zu machen.
Verstehste?:
Damit habe ich kein Problem, wenn Du die Fähigkeiten wirklich hast.
Aber ich erzähl Dir mal, wie es aus meiner Seite aussieht:
Möglichkeiten:
- da ist jemand , der sagt , er hat Fähigkeiten, und kann damit Diagnosen oder Einsichten gewinnen - und es bleiben zwei Möglichkeiten nun: Die Diagnose ist falsch (nicht hilfreich) oder richtig (hilfreich).
Wie soll man das beurteilen, ob das falsch oder richtig ist? Ich von aussen habe nur den Eindruck, wie zwischen Behandler und Behandelten die Worte ausgetauscht werden. Dann kann man sich eine Vorstellung machen, dass:
- der Behandelte zurecht sich nicht erkannt sieht in seinem Problem, oder dass der Behandelte aufgrund seines eigenen Irrtums sich nicht erkannt sieht in der Diagnose oder Beschreibung der Krankheit.
So, das sind die offenen Punkte.
Ich habe ich keinerlei Einsicht, wie ich die schließen soll. Ich weiss nicht, was Du drauf hast, ich weiss nicht, ob Du richtig liegst. Aber ich habe einen Eindruck von der Sache , mit Dir und Stella, und da finde ich einfach das, was da vorliegt und kann nicht sagen, dass das irgendwo klug gelöst ist, jemanden so dringlich und fordernd von etwas überzeugen zu wollen und ihm auch noch den Eindruck zu geben, er sei dumm, wenn ers nicht tut. Das ist zumindest schlechter Stil .
Aber ich weiss, dass der fordernde Charakter , den Du aufbietest, zufällig oder nicht: gerade bei solchen Herrschaften gang und gäbe ist, die mehr Wert auf ihre Position und Achtung legen, als auf das Wissen, das sie haben, und viel mit lautem Mundwerk übertünchen wollen, vielleicht um sich selbst ein Rückgrat zu erhalten. Warum achtest Du so wenig den Anderen? Achtest Du ihn nur, wenn er Dein Wissen annimmt?
Wenn Du wirklich was weisst, dann empfehle ich Dir, ja, es ist ein Ratschlag: Mal inne zu halten und Dich zu fragen, was eigentlich mit Dir passiert, wenn man Deinen Rat oder Dein Wissen nicht annimmt? Ist das ein Problem für Dich, - wo würde es aber hinführen, wenn Du diesem Problem nachgibst und alles dafür tust, es zu vermeiden? Es würde genau dahin führen, anderen nachdrücklich etwas klar zu machen. So wie Du es in meinen Augen zu tun scheinst.
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Wer wirklich etwas weiss, das ist das EINE.
Das ANDERE IST: DAS SEIN, MIT DEM MAN DAS WISSEN VERMITTELT.
Wissen und Sein.
Wissen, und Anwendung.
Wie es ankommt das Wissen. Man kann keine Kanüle setzen und einem das Wissen einflößen, man tut das wenn mit Geschick, wenn Du mich fragst.
Renate, sei mir nicht böse, denn so ist das nicht gemeint. Ich will nur klar stellen, dass Deine Art mit anderen zu kommunizieren, dieser fordernde Charakter, der auf das einzige gültige WISSEN hindeuten will, dieser fordernde Charakter, der letztlich von sich sehr überzeugt sein muss, das das alles die einzige Probleme sind, die hier doch offenkundig aufgestellt werden.
Diese Art macht mich einfach stutzig. Und Du wirst einsehen, dass Du woanders dieselben Probleme bekommen hast, weil Du Dich da hinstellt als die grosse Wissende. Das erzeugt doch ne ganz eigene Dynamik. Ich frag mich, muss das sein?
Mein Ethos sieht so aus:
Der Doktor kann nur Hilfe anbieten, er tut das in einer für den Patienten angenehmer Art und Weise. Der Doktor kann niemanden zwingen.
Das alles jetzt ganz unabhängig davon, ob selbst Du mal falsch liegen kannst.
Telepathie, Pendeln und sonstiges Wissen , schön und gut. Aber es wird in meinen Augen allein dadurch schon doppelt auf die Probe gestellt, wenn man es darauf anlegt, dass es RICHTIG ist und anderen diesen Eindruck auch gibt.
Kannst Du da eigentlich nachts noch ruhig schlafen?
Oder ist das so felsensicher?
Ich sags mal so Renate, wenn ich jetzt ein Problem hätte und Du gäbest mir einen Rat, mit fordernden Charakter, ich würde ihn berücksichtigen, aber wenn ich meine, das ist nicht mein Weg, dann würde ich von deinem fordernden Charakter einfach Abstand nehmen wollen.Egal, ob da was richtiges ist, es kann nur eine eigene Entscheidung geben.
LG
Stefan