Ibrahim Rugova- Balkans Gandhi ist gestorben

Emanuel Tunai

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Heute ist in Prishtina der Hauptstadt des Kosovo, der Präsident des Kosovo gestorben. Dr. Ibrahim Rugova war ein pazifist und hat sein Leben lang für die Unabhängigkeit des Kosovo gekämpft. Er hat nicht mit Waffen gekämpft sondern mit seiner Weisheit und der Diplomatie.

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Ibrahim Rugova (* 2. Dezember 1944 in Cerrcë/Crnica, Kosovo; † 21. Januar 2006 in Priština) war Präsident des Kosovo.

Rugova studierte Philosophie und promovierte 1984 in Literatur an der Universität Priština. 1988 wurde er Präsident des Schriftstellerverbands des Kosovo. Er war Gründer und Vorsitzender der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK), die als Antwort auf die Aufhebung der Autonomie des Kosovo durch Slobodan Milošević 1989 gegründet wurde. Das kosovarische Volk proklamierte am 2. Juli 1990 die Unabhängigkeit des Kosovo. In einer international nicht anerkannten Wahl wurde Rugova am 24. Mai 1992 zum Präsidenten der selbstausgerufenen „Republik Kosovo“ gewählt und 1998 im Amt bestätigt. Unter Rugovas Führung bauten die Albaner ein paralleles Verwaltungs-, Gesundheits- und Bildungssystem auf, Rugova selbst setzte sich für eine gewaltfreie Lösung des Konflikts mit Serbien und das Prinzip des passiven Widerstandes ein.

1999 kam es nach Operationen von serbischer Armee und Sicherheitskräften gegen die UÇK zu Luftangriffen der NATO auf Jugoslawien (siehe Kosovo-Krieg). Daraufhin wurde Rugova interniert. Er erschien im jugoslawischen Fernsehen im Gespräch mit Slobodan Milošević, als ob er Verhandlungen über die Zukunft des Kosovo führe und äußerte sich in einem Interview gegen die Bombenangriffe der NATO. Er konnte Anfang Mai 1999 nach Italien ausreisen und kehrte nach Beendigung des Krieges Mitte Juli 1999 in den Kosovo zurück.

Bei den 2001 durch die UNO ausgerichteten freien Parlamentswahlen im Kosovo gewann die LDK die Mehrheit, Ibrahim Rugova wurde nach Parteienkonflikten aber erst am 4. März 2002 zum provisorischen Präsidenten des Kosovo gewählt. Als solcher verfolgte er eine Politik enger Kooperation mit der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. 2005 wurde er im Amt bestätigt.

Am 15. März 2005 entging Rugova einem Bombenanschlag unverletzt. Am 5. September 2005 wurde bekannt, dass Rugova an Lungenkrebs erkrankt war. Während er den Vorsitz der LDK aufgab, führte er sein Präsidentenamt bis zu seinem Tod am 21. Januar 2006 weiter.

Nach unglaubwürdigen Informationen aus der Presse soll Rugova zum Katholizismus übergetreten sein. Diese Behauptung wurde Ende 2005 von einigen albanischen Tageszeitungen verbreitet.

(quelle: Wikipedia)

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