Fleddermausi
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Sagte ich nicht :Allerdings erwarte ich, und das habe ich eingangs auch klargemacht, dass Dogmatismus ein schlechter Lehrmeister für den Zugang zu dem I GING ist, um den es hier in diesem Thread geht.
Der dialog von Fist und Schamanin ist da Beispiel genug, obwohl ich das jetzt nicht mit *Besserwisserei* gleichsetze..... aber genau in diese Richtung geht das immer wieder - was das Thema selbst betrifft...... zerfleddern das dann sehr schnell in Pro und Contra ohne das dann die thematik noch vernünftig ausgelotet werden kann.
Da gebe ich dir durchaus Recht - Auch ich habe damit angefangen zu arbeiten.FIST schrieb:FIST, der die Arbeit von Reich bewundert, da die Übersetzungen Reichs ein paar der Geträusten Übersetzungen der Weltgeschichte darstellen, wahrscheinlich sogar genauer als die Übersetzungen der Bibel.
Nur sollte man dabei folgendes mit einzubeziehen und berücksichtigen:
Diese Übersetzung ist bereits schon eine *neuere* Interpretation geprägt duch Konfuzius, der dieses Buch erst in die heute vorliegende Form gebracht hat. Diese ist aber bereits einer Deutungstradition verhaftet, die sich von den geistesgeschichtlichen Ursprüngen und Interpretation schon sehr weit entfernt hatte. Daher sollte diese *traditionelle Verfälschung* berücksichtig werden, was die UR-Bedeutung der Wandlungen im originalgetreuen Sinn betrifft.
Das ganze ist in seinen Ursprüngen noch wesentlich älter.
Seit Richard Wilhelm hat die sinologische Forschung erhebliche Fortschritte gemacht, was das ganze in einem durchaus neueren Licht erscheinen läßt.
Damit meine ich aber nicht die vielfältig *aufbereiteten* I-Gings die es auf dem Esoterischen Markt zuhaufe gibt.
Für ernsthaft interessierte kann ich da die Bücher von Frank Fiedeler empfehlen.
Frank Fiedeler: Yijing - Das Buch der Wandlung ISBN 3-424-01336-6
http://www.amazon.de/Yijing-Frank-Fiedeler/dp/3424015105
Hier z.B. ein Auszug zum Thema:
Als Studienmaterial:Die Zeichenlogik im Buch der Wandlungen (Yijing)
Frank Fiedeler, Freie Universität Berlin
Zusammenfassung. Das Buch der Wandlungen überliefert eine archaische Theorie der Semiose, deren kulturgeschichtliche Ursprünge auf die frühe Epoche zurückgehen, in der das schriftsprachliche System der chinesischen Ideogrammschrift entwickelt wurde (2. Jahrtausend v.u.Z.). Die evolutive Logik dieser Theorie, die zugleich als die Logik der Zeichenschöpfung und der biologischen Evolution verstanden wurde, ist modellhaft in der Form eines Orakelsystems dargestellt. Ihre Tiefenschärfe zeigt sich darin, daß dieses System eine eklatante Strukturanalogie mit dem molekularbiologischen Kode der Erbsubstanz DNA aufweist. Das universale Paradigma, von dem sie ausgeht, ist die kalendarische Erscheinungsordnung des Himmels unter dem Leitmotiv des Mondwandels. Darauf wird eine semiotische Evolutionstheorie aufgebaut, die aufgrund der besagten Strukturanalogie nicht nur auf die sprachliche Semiose, sondern auch direkt auf die Struktur des genetischen Kodes anwendbar ist.
Frank Fiedeler : Die Monde des I Ging (Symbolschöpfung und Evolution)
ISBN 3-424-00922-9
Leider nur noch im Antiquariat erhältlich.