Hungerwahn

Magersucht wird zum Massenphänomen: Jedes dritte Mädchen leidet heute an Essstörungen. Alle wollen sein wie Heidi Klums Models oder wie ihre Youtube-Vorbilder. Und der Kult um vegane Ernährung macht alles noch schlimmer.

Wenn es mal "nur" die jungen Mädchen wären. Das war vielleicht früher so, dass nur junge Mädels magersüchtig wurden, aber heute zieht sich der Magerwahn durch alle Generationen. Das ist ein Phänomen unserer gesamten Gesellschaft für die zum großen Teil Verzicht und exzessiver Sport das A&O sind.

Meine Schwester z. B. 66 Jahre alt/ca 167cm groß, hält ihr Gewicht zwischen 49 und 50 kg. Sie ist ein lieber Mensch, aber sie sieht aus wie eine Dörrpflaume ... und ab und zu kippt sie halt um, was ihrer Ansicht nach aber überhaupt nichts mit ihren Essgewohnheiten und der daraus resultierenden jahrzehntelanden Mangelernährung zu tun hat. Sie reagiert aggressiv auf jeden dem es schmeckt und der ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat, gerade so als würde sie es den Leuten nicht gönnen, dass sie Spaß am Essen haben oder als wäre sie von ihnen bedroht.

Es ist eh auffällig, wie abwertend und bösartig diese Magergehungerten auf Menschen reagieren die normalgewichtig oder sogar übergewichtig sind. Der eigene Dauer-Verzicht scheint ziemlich an ihnen zu nagen.

Wir Älteren müssen uns nur mal erinnern welche Figuren unsere Großmütter hatten (die noch richtuig körperlich gearbeitet haben), und mit welcher Figur heutige Großmütter aufwarten.

R.
 
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Kann auch mit einem Körpergefühl zu tun haben. Weniger fühlt sich besser an?!
Das Ding ist nur, dass sich z. B 40/45kg bei einem erwachsenen Menschen nicht "besser anfühlen" können, weil es de facto Unterernährung und somit krank ist.

Es fühlt sich vielleicht in der Erbse besser an, aber genau da sitzt ja das Problem.

R.
 
Es ist eh auffällig, wie abwertend und bösartig diese Magergehungerten auf Menschen reagieren die normalgewichtig oder sogar übergewichtig sind. Der eigene Dauer-Verzicht scheint ziemlich an ihnen zu nagen.
Naja, ich würd mal sagen, da schenken sich beide Seiten nix. Aber es stimmt, kenne das aus meinen eigenen früheren unbedingt-schnell-und-viel-abnehmen-Exzessen. Man wird extrem unleidlich und sabbert den anderen insgeheim auf den Teller. Dafür verurteilt man sich und bügelt das Ego aus, indem man sich einredet, wie toll & dieszipliniert man ist, weil man ja verzichten kann und schielt dann mit Überheblichkeit auf die anderen.

Ich finde übrigens diese Überbetonung des veganen Lebensstils im Artikel ein besserl sehr an den Haaren herbeigezogen und extrem einseitig. Veganismus zum schnellen Abnehmen ist absoluter Blödsinn. Klar, Kalorienzählen und Organisation geht leicht - wenn mans denn macht - weil einfach viel wegfällt. Was aber zum Abnehmen führt, ist dann nicht die vegane Lebensweise an sich (und die so durchgeführt mit gesund aber auch gar nichts zu tun hat), sondern einfach der Defizit, der entsteht. Bei einer vollwerten veganen Ernährung (und ich will net diskutieren, ob das im Prinzip vollwert ist oder nicht, jeder Mensch is(s)t anders) is nüschts mit schnellem Abnehmen, passiert anfangs oft sogar das Gegenteil, weil die meisten Leute mMn ohnehin ein Mineralstoffdefizit mitbringen und dann der Körper erst mal wie verrückt hamstert, weil er endlich wieder was kriegt. Speziell wenn er immer wieder oder gar dauerhaft mit Diäten malträtiert wurde. Der muss erst davon überzeugt werden, dass er nicht mehr hamstern muss, und das kann eine ganze Weile dauern, je nachdem wie lange er schon im Mangelmodus war.

Ich kennen keinen Veganer, der nur zum Abnehmen über längere Zeit so lebt, sondern ausschließlich aus ethischen bzw. ökologischen Gründen. Und diese sind in in der Regel gut informiert über ihre Nährstoffquellen. Und weil es gesundheitliche Vorteile mitbringen kann, so wie es eben auch bei mir ist. Aber das hat dann mit dem persönlichen Stoffwechsel zu tun und kann nicht so einfach auf alle Menschen übertragen werden.
 
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Wir Älteren müssen uns nur mal erinnern welche Figuren unsere Großmütter hatten (die noch richtuig körperlich gearbeitet haben), und mit welcher Figur heutige Großmütter aufwarten.

R.
Die älteren Damen, die Übergewicht hatten, haben auch gefuttert wie Scheunendrescher und ihr Essverhalten mit höherem Alter und weniger Arbeitsbelastung nicht angemessen verändert. So wie meine Großmutter, die noch ein Pfund Butter an die Erbsensuppe tat, mindestens zwei Stück Torte zum Nachmittagskaffee... und bekanntlich ist es auch nicht gesund, zu viel auf den Rippen zu haben.

Meine Großmutter hatte schon mit 50 diverse Beschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme u.a. Angina Pectoris, Gelenkprobleme, Gicht, weil sie viel zu viel Fleisch reinschlunzte...
 
Sie reagiert aggressiv auf jeden dem es schmeckt und der ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat, gerade so als würde sie es den Leuten nicht gönnen, dass sie Spaß am Essen haben oder als wäre sie von ihnen bedroht.
Scheint verbreitet zu sein...
Hmmm, zu meinen aktiven Sportlerzeiten wog ich bei 1,76 maximal ungefähr 88 kg, Brustumfang 120 cm. BMI ~28,4. So ein BMI-Rechner spuckt dann aus:
"Liegt Ihr Wert über 25, sollten Sie abnehmen, da Übergewicht die Entstehung zahlreicher Krankheiten begünstigen kann. Hierzu zählen unter anderem Typ 2 Diabetes, Bluthochdruck oder andere Herz-Kreislauferkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Atherosklerose)."
Übergewicht, sicher doch... :) Lächerlich. Ich war zu keinem Zeitpunkt fitter als damals: Kampfsport, Bodybuilding, Radeln, 5000 m Waldläufe...

Will sagen:
Diese Erbsenzählerei ist m.M.n. nicht nur lächerlich, sie führt teilweise auch in die Irre und kann damit gesundheitsschädlich wirken. Wird aus dieser Erbsenzählerei eine (Mager-)Sucht, kann's mit viel Pech im Sarg enden.
 
Hmmm, zu meinen aktiven Sportlerzeiten wog ich bei 1,76 maximal ungefähr 88 kg, Brustumfang 120 cm. BMI ~28,4.
Drum ja Calipermessung. Da weiß man sofort, WO die Kilos zuviel sind. Muckis sind nicht verkehrt, ich passe sogar besser mit 5kg mehr in meine Klamotten als zuvor. :D

Aber das kannst Du jemanden mit einer Essstörung nicht vermitteln. Die auch meistens psychische Ursachen hat.
 
Das ist nicht krass, das ist schlicht und ergreifend Fakt. Die Natur selektiert alles schwache und lebensuntüchtige raus.


Allerdings heißt "lebenstüchtig" beim Menschen noch etwas anderes als bei Tieren.
Mensch muss nämlich nicht körperlich stark sein, um überleben zu können.
Hirn ergänzt Muskeln. ;)
 
Bei den ganzen falschen Vobildern die heutzutage kursieren, verwundert es mich nicht das immer mehr Frauen und Männer dazu angetrieben werden, dünner und dünner zu werden. Ich finde diese Entwicklung gefährlich und nicht gut.
Vor ca. 3 Jahren ist eine gute Freundin in die Magersucht reingerutscht. Sie ist 1.70 gross und wog damals 82 Kilo, leichtes Übergewicht also. Sie fühlte sich dermassen unwohl das sie immer weniger und weniger gegessen hat, in ca. 6 Monaten war sie bei 65 Kilo, fühlte sich noch immer zu dick. Sie hat sich runtergehungert bis auf 37 Kilo.
Alles reden half nichts, klick hat es bei ihr dann gemacht als ihr Freund ihr damit drohte sie zu verlassen, da er nicht zusehen wird wie sie vor seinen Augen bei vollem Kühlschrank stirbt.

Dann wollte sie sich in einer Klinik für Essgestörte anmelden, das krasse war da hiess es: Sie sind noch zu dick!!! für eine Aufnahme in der Klinik!

Meine Freundin war kurz vorm Selbstmord, ihr Freund, ihre Mutter und ich, haben sie dann in eine normale psychiatrische Klinik gebracht wo man sie dann zum Glück aufgenommen hat. Danach hat sie ambulant eine Therapie gemacht und heute hat sie wieder ein normales Gewicht und Essverhalten.
Aber sie sagt selbst, das sie nie ganz raus sein wird und sie immer wieder Gedanken plagen "bin ich jetzt zu dick?" "hab ich jetztz zugenommen"? Aber diese Gedanken kontrollieren nicht mehr ihr Leben.
 
Allerdings heißt "lebenstüchtig" beim Menschen noch etwas anderes als bei Tieren.
Mensch muss nämlich nicht körperlich stark sein, um überleben zu können.
*lach* Warum haben dann fast alle, die aus beruflichen Gründen oder aus Spaß an der Freud viel outdoor machen, im Vergleich zum Normalo-Stubenhocker regelrecht Bärenkräfte?

So ein Klappergestell, für das eine 5 kg Hantel ein unüberwindbares Gewicht ist, kann gerne einen IQ von 150 haben, überleben würd's trotzdem nicht.
Wie sagten schon die ollen Römer? Mens sana in corpore sana. Recht hatten sie.
 
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Die älteren Damen, die Übergewicht hatten, haben auch gefuttert wie Scheunendrescher und ihr Essverhalten mit höherem Alter und weniger Arbeitsbelastung nicht angemessen verändert. So wie meine Großmutter, die noch ein Pfund Butter an die Erbsensuppe tat, mindestens zwei Stück Torte zum Nachmittagskaffee... und bekanntlich ist es auch nicht gesund, zu viel auf den Rippen zu haben.

Meine Großmutter hatte schon mit 50 diverse Beschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme u.a. Angina Pectoris, Gelenkprobleme, Gicht, weil sie viel zu viel Fleisch reinschlunzte...
Das war bei meiner Großmutter anders. Sie war das, was man damals (und sicher auch zukünftig) einen "armen Rentner" nannte. Da war kein Geld für Tortenstücke, tägliches Fleisch und viel Butter. Und trotzdem war sie ne kleine Kugel, so hoch wie breit, und der liebenswerteste Mensch den es je in meiner Familie gab.

R.
 
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