Ich übersetzte frei aus dem Artikel:
Der Kultanführer steht in tiefster Abhängigkeit der Ergebenheit seiner Jünger.
Die These von Shawn geht davon aus dass es sich bei vielen "Gurus" um Menschen handelt, die in ihrer Kindheit von einer autoritären Figur unterdrückt, gedemütigt und beschämt wurden.
Bei Menschen mit pathologisch narzisstischem Verhalten wurde festgestellt, dass sie meistens ein Entwicklungstrauma belastet, das auf extrem dominante und kontrollbesessene Eltern(-teile) bzw. Bezugspersonen zurückzuführen ist.
Der Narziss geht dann dazu über, sich damit zu identifizieren, und seine eigene Abhängigkeit zu verachten, sie als Schwäche zu betrachten.
Bestrebt, sich gegen Erniedrigung und Deprivation zu schützen, gelangt er zu der Überzeugung, niemanden zu brauchen, nur sich selbst vertrauen zu können und dass abhängige Menschen schwach und verachtenswert seien.
Folglich kompensiert der Kultführer - weitestgehend unbewußt - sein Unvermögen bezügl. Vertrauen/Anvertrauen, durch die totale Kontrolle über seine Jünger, anfänglich mittels bestechender Versprechungen bedingungsloser Liebe und Akzeptanz, und später durch (öffentliche) Einschüchterung, Beschämung und Erniedrigung.
DAS Thema wäre also Dominanz vs. Erniedrigung (der erleuchtete Vater/Meister erhöht sich über die unerleuchteten Kinder/Jünger).
Dominanz wird häufig über manipulative, auf den ersten Blick positive Art ausgeübt -
soll sich derjenige, der sich "weigert zu lieben", ruhig mal
schämen...