Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Beiträge.
Ich habe über unseren Hospiz-Besuch einen Artikel verfasst, den ich hier gern einstellen möchte:
Zusammen mit meinen Mitschülern meiner Altenpflegeklasse habe ich das Hospiz in Celle besucht.
Für einen bildlichen Eindruck hier der link zur homepage des Hospizes:
http://www.hospiz-haus-celle.de/
Die Leiterin des Hauses, Frau Wegner, führte uns durch die Räumlichkeiten, die einen sehr einladenden Eindruck machen; warme, freundliche Wandfarben und auch sehr gute Farbabstimmung des Mobiliars in Gemeinschaftsräumen.
Frau Wegner nahm sich ausgiebig Zeit für uns. Nach der Besichtigung des gesamten Objektes saßen wir in einer netten Runde im hauseigenen Seminarraum und erfuhren Wissenswertes über die Entstehung des Hauses und über die Arbeit der hier Beschäftigten.
Zum Beispiel dieses hier:
Vom Gesetzgeber her ist es erlaubt, auch als examinierte Altenpfleger in einem Hospiz zu arbeiten, jedoch ist ein Anteil von mindestens
75 % an medizinischem Personal, sprich Krankenschwestern, in jeder Schicht vorgeschrieben.
Da das Celler Hospiz nur eine kleine Einrichtung mit 10 Betten ist, ist demzufolge auch nur ein entsprechend kleiner Personalstamm (3 Pflegekräfte pro Schicht) erforderlich, der bisher ausschließlich aus Krankenschwestern besteht. Momentan gibt es leider keine Möglichkeit, Altenpfleger zu einzustellen.
Das bedauert die Leiterin der Einrichtung selbst sehr, weil gerade Altenpfleger durch ihre Ausbildung von der betreuerischen Seite her (psychosoziale Begleitung, Beschäftigungsangebote, Basale Stimulation ...) eine sehr gute Ergänzung zum höheren medizinischen Fachwissen der Krankenschwestern bieten.
Über eine Aufnahme von Altenpflegeschülern für ein externes Praktikum wäre sie gern verhandlungsbereit, da sie weiß, dass Sterbebegleitung im Altenpflegeberuf eine sehr wichtige Rolle spielt.
Unsere Schulleiterin, die auch anwesend war, wird sich nun dazu mit der Bezirksregierung in Verbindung setzen, um diese Möglichkeit eines Praktikums im Hospizbereich in den Auswahlkatalog der externen Praktika aufnehmen zu lassen. Außerdem wurde angedacht, den Altenpflegeschülern die Möglichkeit einer hausinternen Fortbildung zur Schmerztherapie zu ermöglichen.
Wir erfuhren über das inzwischen große Netzwerk und die Zusammenarbeit von Allgemeinem Krankenhaus, dessen ambulantem Palliativdienst, dem Onkologischen Forum, der Schmerzambulanz im Joseph-Stift und den Schmerzmedizinern von Palliative Care, ehrenamtlichen Mitarbeitern und dem Hospiz. Das war schon sehr beeindruckend und ein schönes Gefühl, zu erfahren, dass unsere Region hier soetwas wie ein Vorreiter auf Bundesebene ist.
Frau Wegner gab uns Gelegenheit, alle unsere Fragen zu stellen, und das waren nicht wenige, die sie 3 Stunden lang geduldig beantwortete!
Sie gab uns mit auf den Weg, den Hospizgedanken in unsere Ausbildungsbetriebe / Pflegeheime und ambulanten Pflegedienste mitzunehmen und den Menschen nahe zu bringen.
Die Gäste, so werden die Menschen genannt, die zum Sterben ins Hospiz kommen, haben alle eine präfinale Diagnose, das heißt, sie stehen unmittelbar an ihrem Lebensende. Die durchschnittliche Verweildauer im Hospiz beträgt ca. 17 Tage.
Wir hatten heute bei unserem Besuch keinen direkten Kontakt zu einem Hospiz-Gast, was bei unserer Gruppengröße von 15 Leuten auch verständlich ist. Trotzdem war es für mich eine sehr emotionales Erlebnis, dieser erste Hospiz-Besuch. Ich freue mich sehr, dass es so ein Haus in meiner Nähe gibt. Hier werden Menschen sehr rührend umsorgt und mit größtmöglicher Schmerzfreiheit während ihrer "letzten Reise" betreut.