und wenn ich einfach nur LEBE, ohne auf irgendetwas zu achten? ist das schlecht? komm ich dann nicht voran? erfülle ich dann meinen lebensplan nicht? od komm ich durch umwege doch noch ans ziel? fragen über fragen..................
Wenn du einfach nur lebst, willenlos und tatenlos, wirst du in der Regel das leben, was das Leben aus dir bis dahin gemacht hat. Wir hatten zB unsere Kindheit.
Nun könnte man mit dem Radix erkennen, wie diese Einflüsse in der Kindheit und im Erwachsenenwerden gewesen sind um zu entscheiden, ob das ein eher glückliches, bescheidenes oder trauriges Schicksal war. Das meiste, was wir leben, sind Reaktionen auf äußere Einflüsse und Erfahrungen. Das Radix spiegelt die Art wieder , wie wir darauf reagieren. Wenngleich es immer noch einen gewissen Spielraum gibt, wie DU äußere Einflüsse oder Erlebnisse mit den vorhanden Konstellationen LEBEN willst; was und wie du damit umgehen kannst ist in eine gewisse Richtung gelenkt, aber es gibt innerhalb dieser vorgegebenen Struktur einen Spielraum.
Nehmen wir an, du hast einen starken Mars . Du kannst damit jemand anderen verprügeln (wenn du ein Gewaltmensch bist) oder dich um Karriere bemühen. Die spannende Frage ist, ob man sich dabei gehen lässt oder anstrengen muss. Der Gewaltmensch ist ja meist einer, der sich gehen lässt, bei der Karriere kann das auch sein, aber wir finden auch Menschen, die sich anstrengen müssen und derweilen, wenn sie es nicht tun, den Mars nicht so ausleben können, wie es ihrer Vitalität gut täte.
Oder auf seelisch-psychischer Ebene, ihres Entwicklungsauftrages gerecht werden - und damit ergibt sich nämlich oft innere Zufriedenheit, wenn man gemäß seinen Anlagen und der darin liegenden Bestimmung leben und entscheiden kann .
Allgemein kannst du nichts verkehrt machen, wenn du dich dem Leben überlässt, aber es mag gewisse Punkte geben, an dem eine unpersönliche Macht (SCHICKSAL) dafür sorgen wird, dass gewisse Dinge dir ins Bewusstsein fallen werden, du also eine Erfahrung machen musst. Das ist im Grunde normal. Die Planeten regen uns an, Erfahrungen zu machen. Es ist nur wichtig zu verstehen, dass die Erfahrungen sich nicht mit äußeren Dingen decken, sondern im Kern beruhen diese zu machenden Erfahrungen auf "Planetenprinzipien", und damit auf Dimensionen der Erfahrungen, die uns eine innere Aufgabe stellen, und oft geht es um Haltungen, Ideale und Entscheidungen. Äußere Erfahrungen sind nur Makulatur, sind nur Schein, sie beinhalten aber eine Essenz. Und um diese geht es.
Diese Aufgabe können wir vor uns herschieben, dann werden die Planeten im nächsten Zyklus dieselben Erfahrungen bringen, vielleicht verbunden mit anderen Dingen, die auf unsere Auseinandersetzung warteten, oder wir können, nehmen wir an wir haben diese Fähigkeit, diese Erfahrungen auch in einem Traum für uns bewältigen und "verstehen". Wer zum Beispiel luzide träumen kann (Wachträume), kann in diesen Träumen auch etwas lernen, was er im Alltag wiederum anwenden kann. Er bereitet sich vor auf die Auseinandersetzung mit der materiellen Welt. Und so ist auch alles eine Vorbereitung auf nächste Stufen und Phasen des Lebens. Wenn wir uns verweigern, werden wir eben später damit uns auseinandersetzen müssen . Das ist kein Dogma oder Glaubenssache, sondern bestätigt sich in der Arbeit mit der Astrologie immer wieder, dass es so kommt.
Glaubenssache ist aber, ob man diese Bezüge auch über mehrere Leben, die man hatte, aufstellt, denn das kann oder will nicht jeder "glauben". Dann wäre jedenfalls vieles, was uns heute an Erfahrungen ereilt, auch Ursache eines seelischen Auftrages, den wir (unsere Seele und seelischer Wille) selbst getroffen haben. Wir leiden nicht umsonst, sondern um reifer zu werden, um auf eine höhere Stufe vorzudringen. Nichts ist statisch, alles in Bewegung.
Wer sich nicht bewegt, wird bewegt. Aber es bleibt dabei, dass der menschliche und auch seelische Wille alle Freiheiten hat. Wir können uns selbst entscheiden, in welche Richtung es gehen soll. Mit allen Konsequenzen, die allerdings nicht von uns gesetzt wurden, sondern von irgendeinem Idioten, der dachte, man könne mal eben Licht erzeugen, und das Rad der Geburten erfinden, damit jede Seele ihre eigene (und damit Gottes) Vollkommenheit erfahren möge, denn dieser Kerl sagte: "Wenn alles schon eins ist, kann ich mich nicht erkennen, und ich will wissen, wie es ist, unvollkommen zu sein , dann erkenne ich auch besser meine Vollkommenheit - aber ich will die Möglichkeit haben, mich zur Vollkommenheit zurück zu entscheiden", deshalb haben wir die Wahl und sie wird uns durch die Verhaftungen und Trägheit nicht leicht gemacht.
Irdisches Leben ist also eine Art Bahnhof. Seit langem dreht sich hier vieles darum, dass man die Reisenden aufhält, und mit einem allein materiell orientierten Leben dies schmackhaft macht; während ein Minimum an Existenz und ein Minimum an Anstrengung genügt, sich der inneren Leuchte zu vergewissern, dass alles einen Sinn hat, wenn man den Eindruck hat, dass es einen Sinn hat. Denn irgendwie ist es so eingerichtet, dass der erkannte und unverrückbare Sinn gleichbedeutend mit Sinnerfüllung ist. Aber wie kommt man zur Sinnerfüllung? Ich glaube nicht allein mit Trägheit.
Irgendeine Art Zielvorstellung muss es geben, aber die sieht bei jedem anders aus und der eine braucht ein konkretes Ziel, feste Werte, Ideale, Konzepte, und der andere nur ein einziges: Das des absoluten Vertrauens in das So-Sein, Leben ohne Zweifel, Leben ohne Angst.
LG
Stefan