Holt Ihn vom Kreuz!

…und darum spreche ich hier immer wieder gerne von einer Befindlichkeit,
wie in einem rechtwinkeligen Dreieck,
wo das alles sehr einfach sein kann.

Aber auch wenn man nur ein beliebiges Dreieck zur Verfügung hatte,
und dieses in zwei rechtwinkelige Dreiecke aufteilte,
war man mit einer Seite und der darin bekannten Höhe als weitere Seite,
in der Lage, von sich aus den so entstandenen einfachen Teil voranzutragen,
um danach durch die so beigebrachte Voraussetzung,
den nicht im Eigenen vorhandenen, aber dafür in einer anderen Person sehr wohl,
danach zur Wirkung kommen zu lassen.

… und darum spreche ich immer wieder gerne von einem Plan B
der nichts mehr mit einem weiteren Dreieck gemeinsam hat,
von einem Scheitern also, und von der jeweiligen folgenden Unkompetenz an dieser Stelle.

Also so wie sich das auch in den geschichtlichen Entwicklung dieser Bewegung gezeigt hatte,
in den Ausformungen ähnlicher Gemeinschaften mit gleichem Inhalt.

… diese Wunden, die hat der Thomas sehr wohl auch berührt …







und ein :weihna2
 
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Logien 70 - 77

L 70
Jesus sprach: Wenn ihr das in euch erzeugt, so wird das, was ihr habt, euch erretten.
Wenn ihr das nicht in euch habt, so wird dieses, was ihr nicht habt, euch töten.


Ein Logion mit viel tiefsinnigerem Inhalt, als im ersten Moment ersichtlich ist. Wenn wir UNSER SELBST erkennen, haben wir das Licht IN UNS erzeugt (Logion 24) – wir haben damit den physischen (fleischlichen) Tod überwunden!
Jetzt ist schon der letzte Satz verständlich: Wer SICH SELBST nicht gefunden hat, kann den Tod nicht überwinden und somit wird es die jetzige Existenz töten!
Eingeweihte wissen schon Jahrhunderte (wenn nicht Jahrtausende) von der Existenz des sog. Todeshormons. Die „Schulmedizin“ westlicher Länder ist nur langsam auf der Spur – die Interessen der Medizinlobbie sind hier wichtiger (wäre ja schlimm, wenn mit der Entdeckung und Vernichtung des „Todeshormons“ auch die Krankheit besiegt wäre [was sie tatsächlich wäre!]! Was für ein Verlust an Geld!!!).

Doch es geht tiefer. Jesus spricht hier eine Sache an, welche Yogies und Buddhisten -zumindest ihren Weisen - seit langer Zeit bekannt ist. Der menschliche Körper erzeugt (in einem Teil des Gehirns sowie in den Geschlechtsorganen) eine Flüssigkeit, welche durch bestimmte Methoden (unter anderem auch wahres Tantra [nicht zu verwechseln mit dem hier bei uns dargebotenen "Tantra"]) zur Ausschüttung gelangt.
Diese Flüssigkeit wird bei den meisten Religionen als flüssiges Ambrosia genutzt. Es wird also im Körper erzeugt und gelangt es zur Ausschüttung, so wird der Körper zu einem goldenen Körper oder Lichtkörper,
welcher - obwohl immer noch von Außénstehenden als fleischlich angesehen - den Tod nicht mehr kennt.

So - und keinesfalls anders - ist die "Auferstehung" des Christus Jesus zu sehen, als er fleischlich vor den Jüngern stand.
Deshlab auch war jener Apostel Thomas erst "ungläubig", den Herrn vor sich zu haben. Deshalb mußte er in eine Wunde fassen, um sich von jenem real existierenden Körper zu überzeugen.
Das der Tod nicht existiert, war ihm sicherlich bekannt. Doch das er selbst durch JENES SELBST im Fleisch überwunden werden konnte, das war ihm anscheinend neu.
Deshalb auch diese immense Lichteinstrahlung auf das sog. "Turiner Leichentuch". In jenem Tuch scheint sich tatsächlich die Transformierung des fleischlichen Körpers in den Lichtkörper ereignet zu haben.
Dem Suchenden kann ich nur raten, hierüber zu kontemplieren.


L71
Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören, und niemand wird es wieder aufbauen.


Jesus redet von der Zerstörung des Niederen Selbst, also dieses Ichs, welches die meisten Menschen dieser Welt als ihr wahres Ich betrachten.
Sobald wir (z.B. durch Meditation) die Christusebene erreichen, ist ER an unserer Seite und zerstört vollends das nie dagewesene.
Ich haben dies schon mehrmals (u.a. in Logion 11 und 22) beschrieben.



L 72:
Ein Mann sagte zu ihm: Sage meinen Brüdern, dass sie die Sachen meines Vaters teilen sollen mit mir!
Er sagte zu ihm: Mann, wer hat mich zum Teiler gemacht?
Er wandte sich zu seinen Jüngern, er sprach zu ihnen: Bin ich etwa ein Teiler?


Ein Logion mit einer komischen Note im oberflächlichen Bereich: Da will jemand von einem spirituellen Mann (einem Heiligen, Guru, Rabbi) eine profane Dienstleistung ausgeführt haben. Der heilige Mann regt sich darüber natürlich auf.
Wie kann dieser Mann nur........
Lustig, oder?
In Wirklichkeit erklärt Jesus hier, dass man zur Erkenntnis Gottes, zur Erkenntnis SEINES SELBST nicht durch die Gunst anderer kommt, sondern dies allein bewerkstelligen muß! Kein Mensch – egal wie Nahe er uns steht! – kann etwas von uns durch „teilen“ bekommen.
Da sich hier jeder SELBST der Nächste ist, erhält Logion 55 („..wer nicht seinen Bruder hasst...“) eine neuere Bedeutung: Alle Liebe hilft nicht, solange er/sie nicht selbst bereits dazu ist, sich auf den Weg zu machen!


L 73
Jesus sprach: Die Ernte ist zwar groß, die Arbeiter aber sind wenig.
Bittet aber den Herrn, dass er Arbeiter aussendet zur Ernte!


Ähnlich Logion 23 („..ich erwähle einen von Tausend...“). Nur wenige Menschen schaffen den Sprung in einem Leben (in diesem Leben!) zur Gottesschau, zur SELBST VERWIRKLICHUNG! Und diese haben meinst mehrere Leben zuvor schon den Pfad betreten, doch die Wirrnisse der Materie (des Lebens) haben immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt!
Deshalb hier auch der Aufruf Jesu zum Gebet um die Erleuchtung weiterer Menschen (Bittet den Herrn = Gebet/ Erleuchtung weiterer Menschen = Arbeiter aussendet zur Ernte!).
Das Wort Arbeiter steht hier für die Masse der Menschen; Ernte für das Erreichen der Spiritualität!
Doch heute wollen die meisten Menschen immer noch einen Gott, wie Meister Ekkard, der Mystiker des Mittelalters bereits anprangerte: "Ihr wollt Gott betrachten wie eine Kuh!"
Wer in einer Kirche oder einem Missionszelt nach vorne rennen muß und lauthals sich zu etwas bekennen, der sollte nicht Gott suchen sondern auf der Weide eine Kuh betrachten! Dort wird er Gott näher sein!!



L 74
Er sagte: Herr, es sind viele um den Brunnen herum, keiner aber im Brunnen.


Siehe hierzu Logion 28: ...viele trunken, doch keinen fand ich durstig....“


L 75:
Jesus sprach: Es stehen viele vor der Tür, aber die Einsamen werden hineingehen ins Brautgemach.


Siehe auch hierzu Logion 28 und vorher 74. Es gibt zwar noch tiefere Deutungen, doch führen diese zu weit ins Abstrakte.


L 76:
Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Kaufmann, der eine Warenladung hatte (und) eine Perle fand. Der kluge Kaufmann verkaufte die Warenladung; er kaufte sich einzig die Perle.
Sucht auch ihr für euch nach dem Schatz, der nicht vergeht, der bleibt,
dem Ort, in den keine Motten eindringen, um zu fressen und (in dem) kein Wurm zerstört.


Eine Parallele zum Logion 8, diesmal anscheinend für eine „bessere“ Zuhörerschaft gesprochen, welche mit Fisch und fischen nicht soviel anfangen konnten wie mit einem Kaufmann und einer Perle.


L 77:
Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All.
Es ist das All aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt.
Spaltet ein Holz – ich bin dort.
Hebt den Stein hoch, und ihr werdet mich dort finden.


Bringen wir uns hierzu nochmals die Logien 3 („....Das Reich ist inwendig und außerhalb von euch!“....) und 5 (....Erkenne das, was vor deinem Angesicht ist, und was verborgen ist wird sich enthüllen!“.....) ins Gedächtnis zurück.
Wir erfuhren, dass wir in uns selbst (also in UNSEREM SELBST!) nach Gott Ausschau halten müssen, um das zu erkennen, was längst schon (nämlich schon immer, zu aller Zeit!) um uns war, uns nicht nur umgeben, sondern sogar durchdrungen hat.
Jetzt bekennt sich Jesus zum Licht (was jedoch eh schon bekannt war, doch noch nie so deutlich gesagt wurde: ER, der Sohn (!) ist selbst das Licht (das über allen ist) und das All – genauso wie der Vater selbst! Ja er geht sogar weiter und sagt, dass das All aus ihm hervorgegangen ist und zu ihm gelangt ist!
Zuviel gesagt?
Mitnichten! Da „Licht im Innern eines jeden Lichtmenschen ist“ (Logion 24) ist jeder Gottschauende (Erwachte) sich also bewusst, ein Teil des Ganzen zu sein. Er ist weder das Ganze noch ist er ein Teil des Ganzen!
Verwirrend? Nun, .......zugegeben für den normal denkenden Menschen schon ein wenig! Doch genau hier ist der Fehler im menschlichen Denken: der Mensch sieht sich getrennt von allem. Er fühlt sich als eigenständiges Wesen, seinen Mann als eine neuerliche eigene Einheit, sein Haustier als wiederum neuerliches Wesen und ein Stein, ein Baum oder ein Stück Erde als gerade eben so existent!
Gerade dadurch aber verurteilt sich der Mensch selbst zu diesem Dasein n Elend, Leid und Krieg!

Kein Mensch ist allein – er ist Teil des Ganzen!
Das Ganze aber ist unermesslich, unergründlich und unsagbar – damit unfassbar!
Obwohl das Ganze Teile von sich „abgesondert“ hat (welche sich verschiedentlich in den Welten inkarniert haben) sind diese Teile doch nicht abgesondert!
Vielleicht hilft ein kleiner Vergleich (zugegeben ein hinkender Vergleich!) weiter: Viele einzelne, zum Teil winzig kleine Teile ergeben ein Auto, welches funktionierend den Menschen dient. Ist sich das Auto aber bewusst, dass es ein Auto ist? Weiß der Scheinwerfer oder die Lichtmaschine, dass sie Teil eines Autos sind?
Und existieren Scheinwerfer und Lichtmaschinen nicht noch in anderen Fahrzeugen und an anderen Maschinen?
Ist die Lichtmaschine abgespalten vom Auto, nur weil sie nicht im Innenraum sondern im Motorraum ist?
Nein, sie ist Teil des Ganzen und dennoch nicht das Ganze – aber doch auch nicht ein Teil, denn ohne sie würde das Auto nicht funktionieren.
Ich gebe zu – der Vergleich hinkt mehr, doch man erkennt vielleicht wage, wie schwer es ist, solcherart eine Beschreibung über ein bekanntes Objekt (hier Lichtmaschine im Auto) abzugeben. Wieviel schwerer tue ich mich da, den Suchenden und Neugierigen etwas zu beschreiben, wofür die menschliche Sprache keine Worte kennt?
Jesus sagt mit dem Vergleich zum All, dass er –obwohl er der SOHN DES VATERS ist – der VATER SELBST ist. Und damit aber ist er untrennbar mit der ihn umgebenden Welt verbunden: Deshalb ist er ein Holz, ein Stein und im Holz und unter dem Stein!
Hier verkündet er eine uralte, kosmische Wahrheit: Überall –durchdrungen, umgeben, über und unter uns und neben und in uns ist ER – und gleichzeitig ES. Unser ES!!

Weshalb wir mit Stolz und voller Überzeugung und Glaube verkünden dürfen, dass wir nicht nur Gottes Kinder sind, sondern wir selbst sind Teil Gottes und letztendlich Gott selbst!
Allein unser Erdenleben (und die vielen, vielen zuvor!) hat den Zweck, zu erkennen ( ja zu erfassen) wer wir in Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit sind!
Wir benötigen hierzu keinen Ritus und keinen Vermittler! Wir selbst brauchen nur IN UNS gehen und lernen, zu erkennen!
Dann erkennen WIR UNS SELBST und somit letztendlich GOTT!
 
Logien 78 - 82

L 78:
Jesus sprach: Weswegen seid ihr herausgegangen aufs Feld?
Zu sehen ein Rohr, das durch den Wind bewegt wird?
Und um zu sehen einen Mann, der weiche Kleider anhat?
[Seht, eure] Könige und eure Großen! Diese haben weiche Kleider an, und sie werden nicht erkennen können die Wahrheit.


Gegen Ende des Thomas Evangeliums treffen wir wieder den resignierten Jesus. Anscheinend wundert er sich hier, warum die Menschen zu ihm kommen, wenn sie (vielleicht) sowieso nicht zuhören oder (vermutlich eher) seine Lehren nicht befolgen.
Es dürfte sich hier um einen Appell an die breite Masse richten. Diese ist –ähnlich den heutigen Schaulustigen, wenn etwas passiert ist! – eben nur mal zum schauen gekommen.
Es bewahrheitet sich der Spruch: Viele sind berufen, doch nur wenige sind auserwählt!


L 79:
Eine Frau sprach zu ihm aus der Menge: Heil dem Mutterschoß, der dich getragen hat, und den Brüsten, welche dich ernährten!
Er sprach zu [ihr]: Heil denen die gehört haben das Wort des Vaters (und) es bewahrt haben in Wahrheit. Denn Tage werden kommen, da ihr sagen werdet: Heil dem Mutterschoß, der nicht empfangen hat , und den Brüsten, die nicht Milch geben.


Eine Frau huldigt dem „Mutterkult“, d.h. sie verherrlicht die Mutter Jesu mit dem Hintergedanken, wie stolz diese Frau doch sein kann, so einen Sohn zu haben!
Jesus aber geht darauf nicht ein, sondern macht ihr deutlich, dass sie ihre Verehrung an die Falsche richtet. Vielmehr soll sie ihre Verehrung auf das Wort des Vaters (seine Lehre) richten und es für alle Zeit (Ewigkeit) bewahren, d.h. umsetzen und es leben!
Dann spielt er wieder auf den Zweck seines Daseins an: schließlich ist er gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wer dann keine eigenen Kinder hat, braucht sich weniger zu Sorgen (nach menschlichen Maßstäben!) und viele Mütter, welche in „Todessorge“ um ihre Söhne und Töchter sind werden jene beneiden!

Doch Jesus zeigt hier auch, dass er Logion 55 lebt: „Wer nicht hasst seinen Vater und seine Mutter......“
Diese von den Menschen falsch verstandene Liebe (hier falsche Mutterliebe, welche in Stolz ausartet!) ist es, welche ebenfalls viel Schmerz und Leid in dieser materiellen Welt verursacht.
Wer im wirklichen, festen Glauben verankert ist (SICH SELBST erkannt hat), der empfindet für alle Menschen, Wesen –ja die ganze Welt mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen – gleich.
Betrachten wir das Leben und Werk des Heiligen Franz von Assisi: Er lebte die
wirkliche Liebe!
Wer auch immer uns vielleicht ärgern mag: Diese Sache geschieht nicht ohne Grund!
Nicht des Nachbarn Hund ist schuld, dass wir wegen seines Bellens nicht schlafen können, sondern eine Sache in uns ist Schuld, dass wir uns über dieses Bellen „ärgern“ und nicht schlafen können!
Auch hier wieder die Botschaft, welche seit Jahrtausenden Gültigkeit hat: Mensch, ändere DICH SELBST und die Welt ändert sich!



L 80:
Jesus sprach: Wer erkannt hat die Welt, hat den Leib gefunden.
Wer aber den Leib gefunden hat – die Welt ist seiner nicht wert.


In den Worten ähnlich Logion 56 (Leichnam), in der Aussage identisch. Warum spricht Jesus einmal von einem Leib und das andere Mal von einem Leichnam?
Nun, es wird IHM hier ergehen wie jedem freien Redner: Die Beispiele (Gleichnisse) werden der Zuhörerschaft und der Gegebenheit angepasst.
Schließlich setzt ein Leichnam immer einen Leib voraus. Was aber ist ein (materieller) Leib? Nichts anderes als ein zukünftiger Leichnam!
Ab dem Zeitpunkt des ersten Atemholens (spirituell schon ab dem Zeitpunkt der geistigen Zeugung [diese liegt vor der körperlichen Zeugung]) geht der Mensch dem Tod entgegen. Zwar wächst der menschliche Körper zunächst, doch spätestens ab einem Umkehrpunkt gleitet der Körper in die andere Richtung. Zunächst unmerklich, für den Eingeweihten jedoch klar erkennbar!
Ausführlicher soll dieses Thema hier nicht dargelegt werden.
Suchender, wenn Du darüber kontemplierst, erhältst Du Erkenntnis.


L 81:
Jesus sprach: Wer reich geworden ist, soll König werden, und wer Macht hat, er soll verzichten.


Wie das? Nicht das Reich des Vaters suchen?
Doch, doch, lesen wir mal zwischen den Zeilen: Wir sind normale Menschen und werden reich! Der Neid unserer Mitmenschen ist uns sicher – viele aber werden uns dafür aber auch bewundern (selbstverständlich gehen wir davon aus, dass wir auf ehrliche und ruhmhafte Art reich geworden sind!).
Jetzt werden wir König (so Jesu Wunsch): Damit erhalten wir automatisch Macht, auch wenn wir eine repräsentativer König sein sollten. Oder glaubt Ihr nicht auch, dass es in England immer noch einen Unterschied macht, ob Mrs. Winterbottom (Hausfrau in Glocestershire) einen Wunsch an die Regierung Englands richtet oder ihre königliche Hoheit Elisabeth?
Na also, seht Ihr!
Wir werden jetzt also König und haben Macht!
Jesus fordert dann aber alle auf, welche Macht haben, auf diese zu verzichten!
Vom vorbildlich Reichen sind wir zum weiteren Vorbild des Königs geworden und können nun zum Vorbild eines Entsagenden und somit Gottes Suchenden werden!
Doch haben nur Könige Macht?
Hat nicht auch der Bürovorstand, der Baustellenchef und der Fabrikvorarbeiter Macht?
Hat nicht die Mutter und der Vater Macht über die Kinder (in deren jungen Jahren) und der Sohn und die Tochter oft über die Eltern (in deren letzten Jahren)?
Wenn jeder, der Macht hat, dieser entsagt, so würde fast die ganze Welt sich entsagen!
Glaubt mir mir: Der „Himmel“ hätte anfangs Probleme, wenn er sich so einer geballten Spiritualität auf der Erde gegenübersähe!


L 82:
Jesus sprach: Wer mir nahe ist, ist dem Feuer nahe,
und wer mir fern ist, ist fern vom Reich.


Mit diesem Logion betreten wir offiziell (inoffiziell taten wir dies schon weit früher!) das Reich der Metaphysik. Metaphysik bedeutet in Kurzform: Lehre von den letzten, nicht erkennbaren Zusammenhängen des Seins, vom Übersinnlichen.
Jesus redet hier davon, wer ihm nahe ist sei dem Feuer nahe. Feuer ist heiß, verbrennend – und meist hell. In Logion 24 redet er vom Lichtmenschen. Licht ist ebenfalls hell.
Was kann sich der Mensch gemeinhin als hellstes Licht vorstellen? Mehrheitlich dürfte hier die Sonne stehen, wissenschaftlich orientierte Menschen nennen vielleicht das Licht bei der Atomspaltung.
Haben diese Lichtarten etwas gemeinsam?
Sicherlich – nämlich ungeheure Energien!
Wieviele Sonnen mag es in unserem Universum geben? Genau – unzählig viele!
Wenn aber jetzt Jesus in Logion 77 sagt, dass ER (somit also der Vater) das All ist, ja dieses aus IHM hervorgegangen ist und wieder in IHN zurückkehren wird – welche Energie muss da in IHM sein!
Ein kleiner Abglanz dieser Energie mag noch heute im Turiner Leichentuch ersichtlich sein!
Unvorstellbare, unbeschreibliche und unergründbare Energie für uns normale Menschen!
Und ein Teil davon ist IN UNS! UNSER SELBST (das WAHRE SELBST!) birgt unerklärliche, unbeschreibliche Energie!
Jetzt kann man sich eher denken, warum der Mensch nur unwesentliche Prozente seines Gehirns nutzen kann (darf!).

Und dann soll es Menschen geben, die vor irgendetwas und irgendwem Angst haben!?
Deshalb ist es so wichtig, dass der Suchende mit Bedacht, Umsicht und unter kundiger Führung an die Gottesschau herangeht!
Jeder Mechanismus, welcher ohne geistige Reife in Gang gesetzt wird, führt zur Verbrennung des Körpers!
Jede Religion kennt Beispiele spontaner Selbstentzündung von Menschen! Hier wurden Energien geweckt, welche geistig noch nicht verarbeitet werden konnten!
Doch keine Angst!
Wer fest in Glaube und Gebet (in welcher Religion auch immer!) verankert ist, ist gefeit vor solcher Unbill. Und kein falscher „Guru“ kann so einen „Schaden“ anrichten – er würde sich vorher selbst zerstören!
Jetzt wird Logion 13 für uns noch verständlicher: „......und Feuer wird kommen aus den Steinen (und) euch verbrennen.“
Ein weiterer Beweis, dass Thomas (was ja Zwilling bedeutet) spirituell sehr weit war. Denn obwohl sich Thomas „an der sprudelnden Quelle berauscht hat“ (also Jesu zu nahe gekommen ist und von diese Energie abbekommen hat), hat es Thomas nicht geschadet!
Ein Nicola Tesla hätte diese Aussage sofort verstanden und wissenschaftlich unterlegen können. Leider hat sich die Menschheit für den falschen wissenschaftlichen Weg (bis heute!) entschieden!
 
Logien 83 - 91

L 83:
Jesus sprach: Die Bilder sind dem Menschen offenbar, und das Licht in ihnen ist verborgen im Bild des Lichtes des Vaters.
Es (er) wird offenbar werden, und sein Bild ist verborgen durch sein Licht.


Immer wieder die selbe Aussage Jesu, nur in anderen Variationen. IN den Logien 3, 5 und 77 sind dieselben Aussagen enthalten, nämlich das überall um uns und in uns des Vaters Reich verborgen vor unserem Angesicht liegt.
Jeder Mensch könnte diese Bilder also entdecken (sehen), wenn er sich denn nur auf die Suche nach ihnen machen würde.
In jedem Bild ist das Licht verborgen. Wer es entdeckt, entdeckt sein Licht, erkennt sein Licht und sieht durch dieses Licht hindurch auf den Vater.
Mensch, erkenne DEIN SELBST und Du erkennst ALLES.

Dieses Verborgene wird hier als ES bezeichnet: "ES wird offenbar werden...." heißt, daß dieses ES (SELBST) zu Tage treten wird, also die Oberhand gewinnen wird.


L 84:
Jesus sprach: Heute (wenn) ihr seht, das, was euch gleicht, freut ihr euch.
Wenn ihr aber sehet eure Bilder, die vor euch sind – weder sterben sie noch erscheinen sie -, wieviel werdet ihr ertragen?


Auch dies eine Jahrtausende alte Erkenntnis, welcher jeder Suchende erleben wird.
Bei den ersten gewaltigen Einsichten (Erkenntnissen, Erleuchtungsmomenten, Offenbarungen) tritt unermessliche Freude ein (die sich immer länger halten wird, bis sie zu einem Selbst [EINEM SELBST] gehört).
Doch mit dem Weg der Erleuchtung ist auch die Vernichtung des eigenen Schicksals (des Karmas) verbunden. Alte Wünsche, Sehnsüchte und Schulden müssen gelöscht werden. Dies geschieht zwar meist ohne das man sie leben muss (und ein Großteil wird von der Gnade Gottes getilgt!), doch das wenige, was wir durchmachen müssen, lässt manchen unter den Suchenden an den Rand der Verzweiflung geraten. Darum ist ein Lehrer so überaus wichtig. Er gibt uns die nötige Kraft, Geduld und den vielleicht anfangs doch etwas fehlenden Mut, die Situation frohen Herzens und schnell durchzustehen.


L 85:
Jesus sprach: Adam ist entstanden aus einer großen Kraft und aus einem großen Reichtum, und er wurde eurer nicht würdig.
Denn wäre er würdig geworden, [hätte er] nicht den Tod [geschmeckt].


Eine große, weitführende Wahrheit, welche hier nicht ausführlich dargelegt werden soll und kann.
Doch in Kürze dargestellt, kann man sagen, dass, wenn die Menschheit (hier als Adam) nicht von der Erkenntnis Gottes (durch die Verstrickung in die Materie) abgewichen wäre, Adam heute noch leben könnte!
Insofern stimmen religiöse Vermutungen, dass Adam und Eva an der "Verstrickung" der Menschen Schuld sind.
Nur glaubt bitte nicht den Unsinn von der Erbsünde, welche jeder von uns zu tragen hätte!


L 86:
Jesus sprach: [Die Füchse haben ihre Höhlen,] und die Vögel haben [ihr] Nest.
Der Sohn des Menschen aber hat keinen Ort, um sein Haupt zu neigen und zu ruhen.


Denken wir an Logion 42 (Sei ein Vorübergehender), so werden uns die Worte Jesu verständlicher. Mehr als jeder Mensch ist Jesu ein Vorübergehender.
Denken wir über das nach, was wir von seinem Leben wissen: Wie lange weilte er an ein und demselben Ort?
Nicht zu lange – und das ging so von seiner Geburt bis zu seinem Auftreten als Lehrer. Und selbst dann zog er noch innerhalb eines gewissen begrenzten Gebietes umher.
War im ein Zuhause, ein Heim, ein Haus oder ähnliches wichtig?

Dieses umherziehen zu einer Zeit des Lebens finden wir auch bei vielen Heiligen des Christentums, Islam und im Hinduismus.
Erst wenn sie gefestigt sind, lassen sie sich an einem Platz nieder und beginnen mit ihrem "Auftrag".
Suchender, werde auch Du ein Vorübergehender.


L 87:
Jesus sprach: Elend ist der Leib, der an einem Leibe hängt,
und elend ist die Seele, welche hängt an diesen beiden.


Warum ist ein Leib elend, wenn er an einem Leibe hängt? Nach allem, was wir jetzt schon wissen, ist dies einfach zu beantworten: Weil derjenige in der Materie „feststeckt“, d.h. er bildet sich ein, dieses Leben, diese Welt ist alles. Er hat seinen göttlichen Ursprung vergessen und seine „Anbetung“ auf einen Leib verlegt. Dies kann der eigene Leib sein, aber auch der Leib eines Mannes oder einer Frau.
Falsche Selbstliebe und sexuelle Verirrtheit resultieren aus dieser falschen Anbetung.
Doch es geht viel tiefer, als diese oberflächliche Betrachtung vermeinen lässt.
Denn in Zeile zwei spricht Jesu von beiden Leibern, an denen die Seele hängen würde. Wenn aber meine Seele nur meinen Körper hat – will sie dann vielleicht einen anderen Körper in Besitz nehmen?
Ja und nein!
Der Mensch besteht aus verschiedenen Körpern. Eine genaue Abhandlung darüber soll hier nicht geschehen, darum eine Kurzfassung:
Der leibliche (irdische, also „lebende“) Mensch hat einen Leib. Richtig? Gut!
Was geschieht, wenn der Mensch stirbt?
Er legt „seinen“ Körper ab, welcher verwest oder zu Asche wird.
Und der Mensch?
Er findet sich (je nachdem nach einiger Zeit) in einem ähnlichen Körper wie seinem letzten. Diesen kann er geistig sogar soweit beeinflussen, dass er z.B. den Körper annehmen kann, als er zwanzig oder dreißig Jahre alt war – obwohl er fünfundsiebzig war, als er starb!
Bei überraschenden Todeseintritten (z.B. Unfällen) merkt der „Mensch“ anfangs gar nicht, dass er tot ist, da er noch in der Welt ist, diese ihn aber nicht wahrnehmen kann. Insofern ist der Film „Ghost – Nachricht von Sam“ nicht einmal zu unwahrscheinlich.
Doch was meint der Mensch jetzt wiederum? Er erkennt zwar (früher oder später) das er tot ist – da er aber einen neuerlichen Körper hat, vermeint er nun im wirklichen Leben zu sein.
Doch auch dies wird sich als Irrtum herausstellen!
Und dies ist es, auf was sich Jesus in seiner zweiten Zeile bezieht. Solange der Mensch (egal ob irdisch oder astral) sein WAHRES SELBST nicht erkennt, solange ist er elendig verloren, da er fest im Rad der Wiedergeburten eingebunden ist.
Auf eine ähnliche Aussage werden wir in Logion 112 noch einmal stoßen.


L 88:
Jesus sprach: Die Engel werden zu euch kommen und die Propheten,
und sie werden euch geben, was euer ist.
Und ihr selbst, was in eurer Hand ist, gebt ihnen.
(Und) sagt euch: Wann werden sie kommen (und) das ihrige empfangen?


Ein Logion, welches er zum inneren Kreis gesprochen haben dürfte.
Engel und Propheten werden also kommen und geben, was ihnen ist (gehört?).
Zunächst: Was sind Engel?
Engel sind astrale Wesen, welche zum Zwecke der Durchführung eines bestimmten Auftrages (oder Dienstes) von großen Seelen oder gar von IHM geschaffen wurden.
Achtung: Menschen sind keine gefallenen oder sonstwie Engel!!!
Ein Mensch steht höher als ein Engel, auch wenn er sich dieser Macht nicht bewußt ist!
Was ist ein Prophet? Ein Mensch, welcher durch Gotteserkenntnis oder durch eine Erwählung durch große Seelen den Menschen etwas darlegt, verkündet.
Meist ist sein Einsatz nur auf eine bestimmte Sache/kurze Zeit begrenzt.

Diese "Wesen" geben uns also ihres. Heist nichts anderes, als daß sie uns zu Diensten stehen.
Aber wann oder wodurch?
Wenn wir ihnen unseres geben: ES (also UNSER SELBST) muß erkannt sein, dann können wir ihnen unsere Erkenntnis geben.
Wann sie kommen werden? Dazu muß das SELBST ganz und gar gereinigt (transformiert, etc) sein.


L 89:
Jesus sprach: Weswegen wascht ihr die Außenseite des Bechers?
Versteht ihr nicht, dass, wer die Innenseite gebildet hat,
auch der ist, der die Außenseite gebildet hat?


Auch hier berühren wir ein uraltes kosmisches Gesetz, dass –obwohl hinlänglich bekannt in der Welt – bis heute anscheinend am wenigsten verstanden wurde.
„Wie innen, so außen“ (also auch umgekehrt!), wie oben so unten (dito) und so weiter.
Weshalb also soll man als Mensch viel wert auf das Äußere legen? Und hier ist nicht die körperliche Hygiene gemeint! Genügt es nicht, sich auf die Suche nach SICH SELBST zu machen und alles andere wird sich geben?
Genau dies sagt Jesus hier: Der Gottschauende braucht sich nicht um das Äußere seines Tempels zu sorgen, denn alles wird von Innen, SEINEM SELBST, kommen.
Gottverwirklichte Menschen duschen trotzdem, putzen sich trotzdem die Zähne uns so weiter. Trotzdem ist ihre Haut um ein vielfaches klarer, weicher, reiner und ihr Duft ist –ohne künstliche Hilfsmittel – eigenartig gut.
Ein Hinweis, welche uns den wirklich Gottschauenden vom Scharlatan etwas unterscheiden lässt.
Leider täuschen die Scharlatane aber mit allerhand Parfüm und Chemie.


L 90:
Jesus sprach: Kommt zu mir, denn sanft ist mein Joch und meine Herrschaft mild, und ihr werdet Ruhe finden für euch.


Wer den Weg gefunden hat und ihn unbeirrbar beschreiten wird, der wird von Jesus (eigentlich vom Vater) „gerufen“: Denn auch hier wirkt das göttliche Gesetz der Gnade. Wer den Vater sucht und zu ihm gehen will dem ebnet der Vater den Weg.
So wird das zu tragende „Joch“ des Weges (der SELBST - Findung) wesentlich leichter werden.
Der wahrhaft Gottschauende ruht in sich (obwohl er in der Welt steht) und unerschütterlich ist diese Ruhe, welche er ausstrahlt.
Auch deshalb ist es wichtig, als Schüler sich in der Nähe solcher Menschen aufzuhalten. Ein Vorteil, welcher durchaus die Suche erheblich abkürzen kann gegenüber einem Suchenden, welcher im verblendeten Glauben lebt, alles allein machen zu können.


L 91:
Sie sprachen zu ihm: Sage uns, wer du bist, damit wir an dich glauben!
Er sprach zu ihnen: Ihr prüft das Antlitz des Himmels und der Erde,
und den, der vor euch ist, habt ihr nicht erkannt,
und diesen Augenblick versteht ihr nicht zu prüfen.


Kann man da nicht resignieren, als Heiliger? Man lebt ein Leben des Vorbildes wie kein Anderer, tut Wunder ohnegleichen und dann wird man ständig gefragt, wer man ist damit man einen Glauben haben kann (siehe auch Logion 43).
Wie komisch die Welt doch ist: Das Volk muss hören, bevor es glauben kann! Fast könnten wir glauben, Jesus war hier inmitten von Blinden.
Doch hat sich die Welt inzwischen geändert? Wohl kaum: Noch heute glauben die Einen nur, was sie sehen und die Anderen folgen blindlings jedem, der Ihnen etwas erzählt!
Genau das meinte auch Jesus mit seiner Antwort. Alles wird geprüft, doch dass, worauf es ankäme, schlucken die Menschen ungeprüft hinunter!
Jeder Suchende ist aufgerufen, sich immer und überall seine eigene Meinung zu bilden und die Wahrheit hinter der Wahrheit zu suchen.
Auch Ihr, die Ihr dieses lest: Bildet Euch Eure eigene Meinung!
 
Logien 92 - 97

L 92:
Jesus sprach: Suchet, und ihr werdet finden. Aber das, wonach ihr mich in diesen Tagen fragtet, habe ich euch an jenem Tage nicht gesagt.
Jetzt will ich es sagen, und ihr sucht nicht danach.


Ein Hinweis darauf, dass Jesus sehr wohl verschiedenen Kreisen verschiedene Lehren erteilte. Nur ein kleiner Bruchteil seiner Jünger (Schüler) waren bereit dazu, tiefer in die Wahrheit einzudringen.
Anscheinend wurde Jesus zur Unzeit damit konfrontiert, genauere Einzelheiten weiterzugeben.
Der Meister weis am Besten, wann der Schüler (und die Zeit) reif sind, weiter „eingeweiht“ zu werden.
Genau das sagt Jesus in der letzten Zeile: Seine Schüler sind nicht nur neugierig, sie sind bereit dazu, mehr zu erfahren.


L 93:
Jesus sprach: Gebt nicht das heilige den Hunden, damit sie es nicht auf den Mist werfen.
Werft nicht die Perlen den Säuen hin, damit sie es nicht machen.....


Ebenfalls eine alte Weisheit: Nicht jeder ist reif für die Wahrheit.
Deshalb ist in diesem Zusammenhang aber auch wieder Logion 62 wichtig:
„Ich sage meine Geheimnisse denen die würdig sind......was deine rechte Hand tun wird, soll deine linke nicht erkennen, was sie tut.“
Wir müssen etwas unterscheiden: Zum einen ruft Jesus dazu auf, die Lehre „von den Dächern“ zu verkünden (Logion 33), zum anderen soll die Rechte nicht wissen was die Linke tut. Es handelt sich hierbei nur scheinbar um einen Widerspruch: Denn die „Lehre der Dächer“ ist für die breite Masse bestimmt. Erst aus dieser Masse werden sich Einzelne schälen, welche für die tiefere Wahrheit empfänglich sind.
Denn nur, wer selbst wirklich und wahrhaftig sucht, soll eingeweiht werden. Gegenüber der Masse muss die „Lehre der Hand“ (die SELBST – Wahrheit) verborgen bleiben.
Dabei soll man nicht aus falschem Mitleid denken, es sei ungerecht gegenüber dieser Masse. Auch möchte ich klarstellen, dass mit Masse keineswegs eine Abwertung oder Deklassifizierung erfolgen soll.
Man muss einfach erkennen, dass alle Menschen verschieden sind und deshalb auch geistig ein anderes Verständnis haben.
Es ist wie mit Fußball: Die einen wollen es lernen, weil sie Spaß am Spiel, am Teamgeist und am gesunden Sport haben – die Anderen schauen lieber zu, geben theoretische Erkenntnisse von sich und zeichnen sich ansonsten durch Passivität aus.
Und dann gibt es da noch die dritte Kategorie: einige Menschen wollen gar nichts von Fußball wissen, von Fußball hören oder irgendwie damit zu tun haben!
Wer liegt nun richtig? Würde es Sinn machen, die genauen Regeln des Fußballspiels einem Menschen der „dritten Kategorie“ zu erklären?
Ist ein Mensch dieser „dritten Kategorie“ deshalb schlechter oder besser?
Ich glaube nicht – und ich bekenne mich selbst zu dieser Dritten Kategorie!
Und so ist es mit Jesu Lehre: Es sind nicht alle geeignet – und von den geeigneten sind nur wenige auserwählt.



L 94:
Jesus [sprach]: Wer sucht, wird finden, [und wer anklopft,] dem wird man öffnen.


Es ist inzwischen oft genug gesagt worden: Mache einen Schritt auf Gott zu und ER wird Dir zehn Schritte entgegen kommen.
So einfach!
Und doch wie schwer fällt es dem Einzelnen, auch nur den ersten Schritt zu tun! Mehr soll hier nicht ausgeführt werden.


L 95:
Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, leiht nicht auf Zins aus, sondern gebt...dem, von dem ihr sie nicht zurückbekommen werdet.


Ein Aufruf zum Spenden. Und so fern von unserer Welt!
Es besagt nichts anderes, als dass man gerne geben soll, ohne Hintergedanken auf Profit oder ähnliches.
Es gibt auch hier uralte kosmische Gesetze, auf welche ich hier auch nicht näher eingehen möchte.
Nur eines möchte ich gerne sagen: Spendet zehn Prozent Eures Gesamteinkommens an eine Einrichtung Eurer Wahl. Eine Einrichtung Eurer Wahl ist eine religiöse, soziale oder sonstige humanitäre Einrichtung, mit der Ihr Euch auseinandersetzen können!
Es bringt nichts, einfach so zu spenden. Wenn euer Herz nicht dabei ist, könntet Ihr Euer Geld auch verbrennen!
Sucht eine Situation, welche Geld –Euer Geld – erfordert. Und glaubt mir: Jedes bisschen hilft!
Als Gegeneffekt wird Euer Leben um ein vielfaches bereichert werden – nicht nur finanziell!

Doch noch eine Sache wird hier offenbar: Nehmt keine Zinsen. Ist dies nicht das Motto islamischer Banken?
Und sagen uns unsere Banken (also christliche?) nicht, das ginge nicht?


L 96:
Jesus [sprach]: Das Reich des Vaters gleicht einer Frau.
Sie nahm ein wenig Sauerteig; sie [verbarg] ihn in Mehl.
Sie machte ihn zu großen Broten.
Wer Ohren hat, möge hören!


Wie bereits in Logion 24 (Licht im Innern eines Lichtmenschen) ausgeführt, ist dies die Wahrheit, verpackt für eine größere Menschenschar, welche (noch) nicht zum Inneren Kreis gehörte.
Muss ich es hier wirklich noch ausführlich darlegen?
Suchender, kontempliere über diese Aussage und die Wahrheit wird Dich erreichen.


L 97:
Jesus sprach: Das Reich des [Vaters] gleicht einer Frau, die einen Krug trägt,
der voll Mehl ist, und die [einen] weiten Weg geht.
Der Henkel des Kruges zerbrach; das Mehl strömte herab hinter ihr auf den Weg.
Sie merkte (es) nicht; sie hatte kein Unheil wahrgenommen.
Als sie in ihr Haus gelangt war, stellte die den Krug auf den Boden.
Sie fand ihn leer.


Ein überaus interessantes Logion, vor allem, weil es doch nach 97 Aussagen Jesu noch eine neue Wahrheit enthält.
Das Reich Gottes ist also Mehl in einem Krug? Oder ist das Reich Gottes der Krug, in welchem Mehl ist? Oder ist das Reich Gottes der weite Weg?
Zergliedern wir die Sache: Wenn ES (das Reich Gottes) das Mehl ist, so würde ES auf den Weg zerstreut, Regen und Wind würden es so fein zerteilen, dass man ES –so wie das Mehl auch – nicht mehr finden würde. Nur mit Spezialinstrumenten könnte ein Fachmann noch Spuren davon finden.
Suchender – der Fachmann bist Du, das Spezialinstrument Dein Wille und Dein unbedingtes Sehnen nach IHM!

Doch weiter: Wenn ES der Krug wäre, so bräche der Henkel weg. Was wäre der Henkel? Ein Henkel gibt einem Krug halt, er erleichtert die Handhabung und macht ihn deshalb überhaupt „handhabbar“. Wir lernen durch Jesu Gleichnis, dass durch den Bruch des Henkels das Mehl auslief (herabströmte).
Wenn Es also der Krug wäre, so zerbrach (es sei hier dahingestellt ob „von selbst“ oder durch andere Einwirkung) der Halt des Reiches, es „entströmte“ ihm eine feine Substanz und verteilte sich auf dem Weg (der Erde).
Suchender – Gott war die Geborgenheit des Kruges, doch das SELBST zerbrach die Geborgenheit und wurde verströmt auf die Erde. Indem Du den Weg beschreitest, sammelst Du es wieder ein (SELBST – ERKENNTNIS) und führst es zurück zum EINEN, UNSAGBAREN.

Wenn ES der weite Weg ist, so bedeutet es wiederum, dass ES überall ist, denn das Mehl verteilte sich nicht auf eine bestimmte Stelle des Weges, sondern überall auf den Weg.
Auch das wissen wir bereits: Das Reich Gottes ist überall um uns und in uns.

Aber welcher der Dinge (Krug, Mehl, Weg) ist denn nun das Reich Gottes?
Wenn das Reich in mir und um mich (also überall) ist (Logien 5, 24, 51, 77) dann ist das Reich Gottes folglich auch alles: ES ist der Krug, das Mehl und zugleich der Weg.
Lassen wir das jetzt mal so stehen und sehen weiter:

Eine Frau trägt den Krug. Jetzt könnte ja auch die Frau das Reich sein, oder? Wer meint, dass nur deshalb eine Frau den Krug trägt, weil das zu Jesu Zeiten eben so war, der irrt! Schließlich hätte er dann ja auch sagen können: Ein Krug Mehl wird getragen...
Wenn also die Frau das Reich ist, so wäre Krug und Mehl nur Beiwerk.
Folglich ist auch die Frau Teil des Reiches. Als Frau verkörpert sie aber nicht nur „irgendeine Frau“, sondern das weibliche Schöpferprinzip. Dargestellt in der Tatsache, dass sie es ist, welche Krug und Mehl trägt und zugleich den Weg beschreitet.
Es führt hier zu weit, diesen weiblichen Schöpferaspekt Gottes darzulegen, ich muss hier darauf verweisen, dass es eben so ist.
Suchender – kontempliere darüber und die Wahrheit wird sich Dir offenbaren.

Jetzt sieht aber die Sache doch gleich ganz anders aus: Der weibliche Schöpferaspekt Gottes verstreut SICH SELBST aus dem Reich (also auch wieder aus SICH SELBST heraus) auf den Weg (die Erde, in die Materie).
Doch jetzt kommt das Merkwürdige: Die Frau merkt es nicht, kein Unheil wird wahrgenommen.
Wie das? Gott (also der weibliche Gottesaspekt) schöpft aus SICH und er (sie) merkt es nicht?
Mitnichten! Die Frau steht verschlüsselt sowohl für den weiblichen Schöpfungsaspekt als jetzt auch für die verfestigten SELBSTE in der Materie (die Menschen).
„Als sie in ihr Haus gelangt war....“ bedeutet, als das SELBST sich in der Materie verfestigt hatte, also dann auch irgendwann zum Menschen wurde.
„....stellte sie den Krug auf den Boden.“ Nun war das SELBST restlos gefangen in der Materie.
„Sie fand ihn leer.“ Nach dieser Verwirklichung in der Materie war kein Gedanke mehr an das Reich Gottes, also die Herkunft, vorhanden („...Sie merkte es nicht...“).

Und nun die Kurzform zur Entwirrung:
Der weibliche Schöpfungsaspekt ergoss SICH SELBST aus SICH SELBST heraus in die Materie und vergaß SICH SELBST (oder besser: SEIN SELBST) ganz und gar!

In diesem Logion erklärt Jesu den Sinn des menschlichen Daseins: mache Dich auf den Weg und suche und erkenne DICH SELBST.
 
Logien 98 - 104

L 98: Jesus sprach: Das Reich des Vaters gleicht einem Mann,
der vorhatte zu töten einen mächtigen Mann.
Er zog aus der Scheide das Schwert in seinem Haus.
Er durchbohrte die Wand, um zu wissen, ob seine Hand stark sein werde.
Dann tötete er den Mächtigen.


Schon verwirrend: Einmal ist das Reich des Vaters ein Weinberg, dann ein Acker, gerade war es ein kaputter Krug Mehl und jetzt plötzlich ein zukünftiger Mörder oder ein Revoluzzer (besteht hier zu ersterem eigentlich ein Unterschied?) oder vielleicht ein Soldat einer gegnerischen Armee.
Auf alle Fälle verwirrend, oder?

Erinnern wir uns, dass Jesu „keinen Ort hat, sein Haupt zu neigen“ (Logion 86). Er zog sehr viel umher und außer einem kleinen, inneren Kreis und einem etwas größeren, festen Gefolge waren es ständig wechselnde Zuhörer.
Wahrscheinlich äußerte er dieses Gleichnis vor einer Zuhörerschar, welche sich eher mit einem solchen Mann identifizieren konnte als mit einem Bauern oder einem Stück Sauerteig.
Doch etwas Neues ist doch enthalten: Wir erfahren, dass dieser Mann zuerst einen Test macht um zu erfahren, ob seine Hand stark genug sein würde.
Zudem braucht er ein Schwert.
Ist es also nötig, mit dem Schwert in der Hand Gottes Reich zu erobern? Gewinnt die Gottesschau nur der Starke?
Um es vorweg zu nehmen: Jesu Botschaft ist die Botschaft der Liebe, nicht die des Schwertes und der Hiebe.
Der Suchende muss stärker sein als jener starke Mann. Doch die Stärke muss der Suchende in sich entwickeln, dort, wo er auch den Starken suchen muss, welchen es zu töten gilt!

Wie in Logion 11, 22 und später nochmals in Logion 106 erfahren wir auch hier, dass wir nur Gott schauen werden, wenn unser „Niederes Selbst“ dem HÖHEREN SELBST Platz macht. Dieses „Platz machen“ aber kann nur geschehen durch das Auflösen dieses Niederen Selbst.
Ein Auflösen ist die Umwandlung von Energie (in EINEM SELBST) und somit nichts anderes als ein Tod. Je nach Vorleben, heutiger Erziehung und Karma, welches es noch abzutragen gilt, kann diese Auflösung durchaus einem Kampf gleichkommen.
Deshalb spricht man vom "spirituellen Kriger" - nicht, weil man andere demütigen und attakieren muß!


L 99:
Die Jünger sprachen zu ihm: Deine Brüder und Deine Mutter stehen draußen.
Er sprach zu ihnen: Die (Menschen) dieser Plätze, die den Willen meines Vaters tun, diese sind meine Brüder und meine Mutter.
Sie sind es, die eingehen werden ins Reich meines Vaters.


Wir kennen Jesu Lehre inzwischen so gut, dass uns seine Reaktion hier nicht mehr verwundern kann. Seine Jünger sprechen von den leiblichen (also fleischlich) verwandten Brüdern und seiner leiblichen Mutter.
Er nutzt die Situation jedoch sogleich um mitzuteilen, dass nicht die fleischliche Verwandtschaft ausschlaggebend ist, sondern die göttliche!
Die göttliche Verwandtschaft aber hat alle Lebewesen (also nicht nur die Menschen) zu nahen Verwandten.
Jesus lebt hier Logion 55 („Wer nicht hasst seinen Vater und seine Mutter....“) vor und weist zugleich auf die Lehre aus Logion 25 („Liebe deinen Bruder.....“) hin.
Beides ist nur scheinbar widersprüchlich.
Denn hätten die Jünger seine Lehre verstanden, so hätten sie Brüder und die Mutter anders angemeldet.
Im Gegenzug: Hätte Maria (seine Mutter) und die Brüder seine Lehre verstanden, so wüssten sie, dass alle Menschen ihre Söhne und Töchter, ihre Schwestern und Brüder sind.
Und nur diese wahren Geschwister (in Gott), welche tatsächlich auch die Realität Gott erkannt und umgesetzt haben, werden „eingehen ins Reich des Vaters“.
Wer SEIN SELBST realisiert hat, der ist ES und zugleich ALLE, denn alle ES sind eines und doch alle.


L 100:
Sie zeigten Jesus ein Goldstück und sprachen zu ihm:
Die Kaiserlichen fordern von uns Abgaben.
Er sprach zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers,
gebt Gott, was Gottes ist, und das, was mein ist, gebt es mir!


Hinlänglich bekannt aus dem Neuen Testament, erfährt Jesu Aussage hier im
Thomas Evangelium eine Erweiterung: „....und das, was mein ist, gebt es mir!“
Warum dieses?
Das Jesu einen Unterschied zwischen Kaiser und Gott macht, dürfte allen verständlich sein.
Doch jetzt unterscheidet Jesus zusätzlich zwischen Gott und zwischen ihm selbst.
Wo liegt da der Unterschied, wo Jesus doch in Logion 77 sagt: „Ich bin das Licht.....Ich bin das All.....“
Wenn Gott überall und in allem ist – wie kann dann Jesus das All sein und eigene Forderungen (abgegrenzt von Gott) stellen?

Im Rahmen dieser "Auslegung" kann ich nicht alles aufzeigen (wollen), zu konträr und für den Menschen ungewohnt sind viele Vorstellungen. Ich bin überzeugt, dass mit den bisherigen Ausführungen schon die Mehrheit der Christen Schwierigkeiten haben wird, Akzeptanz zu entwickeln.
Von Verstehen will ich gar nicht reden.
Schon in Logion 61 („Zwei werden ruhen.....Salome sagte:.....“) haben wir gehört, dass Jesus einen anderen Gottesaspekt benötigte. Und erst vor kurzem haben wir in Logion 97 vom Mutter-Aspekt Gottes gelesen.
Gott ist – auch das wissen wir bereits – UNSAGBAR, UNFASSBAR und UNBESCHREIBLICH. Da göttliches Licht alles durchdringt und in allem ist, verwirklicht dieses göttliche Licht verschiedene Aspekte „von sich“. So gibt es unter anderem den weiblichen Schöpfer Aspekt, den Vater Aspekt und eben den Sohn Aspekt. Wenn der Vater Aspekt überall ist, so ist er logischerweise auch im Kosmos. Ein Sohn ist normalerweise geringer als der Vater. Herrscht der Vater auch im Kosmos, so herrscht der Sohn vielleicht „nur“ auf Planetarer Ebene.
Und was hat dies für den Suchenden für eine Bedeutung?
Wer Gott schauen will, d.h. zur Erleuchtung gelangen will, der muss zuerst den Sohn Effekt verwirklichen.
Dies bedeutet nichts anderes, als dass zuerst die Nächstenliebe, die Güte und die Liebe zu allen Wesen verwirklicht werden muss, bevor man zum Vater selbst vordringen kann.
Das Schöne dabei ist, dass man noch nicht perfekt sein muss, um Ergebnisse – spürbare Ergebnisse! – zu verwirklichen und zu erfahren!
Auch ein Heiliger kann deshalb zum Teil noch (in den Augen der Welt) ein (erheblicher) Sünder sein.
Suchender – gib dem Staat, was dem Staat zusteht; gib Gott, was diesem gebührt und verwirkliche Jesu Worte um zu erhalten, was Dir zusteht!
Denn Jesu Forderung nach SEINEM ist nichts anderes als der Aufruf an Dich, DEIN SELBST zu finden, zu entwickeln und Dich auf den Weg zu IHM zu machen!



L 101:
Jesus sprach: Wer nicht hasst seinen Va[ter] und seine Mutter wie ich,
wird mir nicht [Jünger] sein können, und wer [nicht] liebt seinen [Vater und] seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können.
Denn meine Mutter... ... ... ... ... ... ., aber [meine] wahre [Mutter] gab mir das Leben.


Schade, wir wissen nicht wirklich, was Jesus letztendlich sagte, nur Bruchstücke sind erhalten. Aus diesen Bruchstücken aber ersehen wir fast dasselbe wie aus den Logien 25, 55 und 99.
Ich darf deshalb zuerst hier auf die Aussagen, welche dort gemacht wurden, verweisen.
Doch noch eines gibt es zu sagen. Erklären kann ich es hier nicht, es wäre ein eingenen Thread wert, so umfangreich ist die Materie in ihren Auswirkungen.
Es hat (meistens) einen höheren Sinn, wenn ein Kind ohne Vater oder ohne Mutter aufwachsen muß.
So hart es für das Kind sein mag, unter der fehlenden Liebe eines Elternteils aufwachsen zu müssen, so förderlich ist dieses für den spirituellen Weg dieses
Kindes. Dabei muß dieses Wesen beim fehlenden Vater einen anderen Aspekt entwickeln als bei der fehlenden Mutter.
Denkt jetzt mal nach - evtl. in Meditation: Warum wird während der Verkündung der Lehre Jesu nicht mehr von seinem Vater gbesprochen? Warum nur noch von der Mutter und den Brüdern (Geschwistern?).
Wer Ohren hat zu hören, möge hören.

L 102:
Jesus sprach: Wehe ihnen, den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hund,
welcher liegt auf der Krippe der Rinder.
Denn weder frisst er noch lässt er die Rinder fressen.


Nun, entscheidet selbst, ob sich die Zeiten seit damals geändert haben. Beachtet bei Eurer Entscheidung aber bitte, dass jeder kirchliche Vertreter nur das Weitergeben kann, was ihm/ihr gelehrt wurde.
Allein eine Weihe macht noch lange keinen Heiligen, egal wie bunt die Kleider auch sein mögen.
Zur Aussage können wir jedoch Logion 39 („Die Pharisäer und Schriftgelehrten...“) heranziehen.


L 103:
Jesus sprach: Selig ist der Mann, der weiß, i[n welchem] Teile die Räuber hereinkommen, damit er aufsteht, seine (Kraft?) sammelt
und sich gürtet um die Hüften, bevor sie hereingekommen sind.


Auch hier darf ich auf Logion 21 (Gespräch Maria mit Jesu) und Logion 35 (Das Haus des Starken) verweisen. Beide haben deutliche Parallelen.


L 104:
Sie sprachen [zu ihm]: Komm, lass uns heut beten und fasten!
Jesus sprach: Was ist denn die Sünde, die ich tat,
oder worin besiegten sie mich?
Sondern wenn der Bräutigam kommt aus dem Brautgemach,
dann mögen sie fasten und beten.


Seine Schüler (Jünger) oder Anhänger oder vielleicht auch nur angekommene Zuhörer schlugen Jesus vor, zu beten und zu fasten.
Ein löblicher Vorschlag, oder nicht? Noch heute gibt es im Christentum die Ansicht, durch beten und fasten zur Erleuchtung gelangen zu können. (Was an sich auch gelingt).
Doch Jesus antwortete ganz anders als gedacht. Er weist dieses Ansinnen fast brüsk zurück und fast glaubt man, er sei ob dieses Vorschlags sogar leicht beleidigt.
Schließlich fragt er nach seiner Sünde oder seiner Niederlage.
Was bedeutet also beten und fasten?
Im Gebet sich sammeln ist sinnvoll und wertvoll. Es erhebt unser Bewusstsein über das normale Niveau heraus und stellt Kontakt zu unserem WAHREN SELBST her.
Auch können wir so – und das werden die meisten Gläubigen anwenden – um Verzeihung, Hilfe oder Erbarmen bitten.
Über fasten muss ich nichts mehr sagen. Unzählige Bücher und Schriften loben die Enthaltsamkeit an Nahrung zur Gesundung unseres Körpers.
Sinnvoll und mit fachlichem Hintergrund angewandt, kann es kranke Körper wieder "lebendig" machen.
Fasten ist gesund und ein regelmäßiges Fasten dient nicht nur dem körperlichen Erhalt sondern durchaus auch dem spirituellen Vorankommen.
Jesus lehnt also aktuell das fasten und beten ab, hält es momentan für nicht nötig.
Er gibt aber sogleich einen Hinweis, wann er fasten und beten für angebracht hält: „....wenn der Bräutigam kommt aus dem Brautgemach,.....“.

Was meint Jesus damit?
Eine normale Hochzeit?
Ist er womöglich auf einer Hochzeitsgesellschaft, als er diese Belehrung gibt?
Nun, als Hochzeit wird noch etwas anderes bezeichnet. Wenn die Auflösung des Niederen Selbst (also des jetzigen Ichs) als Tod bezeichnet wird, dann wird die Vereinigung des HÖHEREN SELBST mit der Seele als Hochzeit bezeichnet.
Der Mensch hat bekanntlich eine dreigliedrige Unterteilung: Unbewusstes Selbst (Unterbewusstsein), Niederes Selbst („Ich“ Definition) und das Höhere Selbst. Das Unterbewusstsein registriert alle Aussagen, Meinungen, Ansichten und ähnliches, welche wir für wahr erachten. So kommt es, dass mit zunehmendem Alter der Mensch eine Art Programmierung durch Eltern, Schule, Umwelt und eigene Erfahrungen bekommt, ähnlich einem Computer, wo verschiedene Programme aufgespielt werden.
Oft merken wir gar nicht, dass wir nach „Programm“ reagieren, wenn wir wütend, traurig oder in einer anderen Stimmung sind und uns dieser Stimmung hingeben.
So wirkt das Unterbewusstsein auf das Ich ein und lässt uns immer wieder nach einem bestimmten Muster reagieren.
Das HÖHERE SELBST (ES) hält sich im Hintergrund und macht sich nicht bemerkbar. Ausgenommen hiervon sind bestimmte Notsituationen, in welchen der ein oder andere Mensch mal leichten Kontakt mit diesem SELBST hatte. Meist wird es in der christlichen Welt jedoch dem Schutzengel zugeschrieben.

Wir wissen ebenfalls, dass das Niedere Selbst aufgelöst werden muss, um Gottesschau erleben zu können. Doch auch das Unterbewusstsein muss seine Programmierung überwinden. Dies geschieht nach und nach auf dem spirituellen Pfad, den der Schüler (Jünger) beschreitet.
Deshalb sind eiserner Wille und unbedingter Glaube Vorraussetzung für den Schüler.
Wir wissen auch: Viele sind berufen, wenige sind auserwählt!

Tja, wenn diese Hürden alle gemeistert sind, genau in jenem Moment, wo sich das Ich auflöst, das Unterbewusstsein seine „Ich“-Programmierungen „gelöscht“ hat und das Höhere Selbst realisiert wird – genau in diesem Moment – findet die Hochzeit statt. Es ist der Moment, in welchem der Bräutigam aus dem Brautgemach kommt: Wie bei der echten Hochzeit ändert sich auch jetzt das Leben grundlegend.
Obwohl sich dann das Essverhalten des Schülers (Jüngers) sowieso schon grundlegend geändert haben wird, tut fasten und beten in dieser Zeit nur gut.
 
L 101:
Jesus sprach: Wer nicht hasst seinen Va[ter] und seine Mutter wie ich,
wird mir nicht [Jünger] sein können, und wer [nicht] liebt seinen [Vater und] seine Mutter wie ich, wird mir nicht [Jünger] sein können.
Denn meine Mutter... ... ... ... ... ... ., aber [meine] wahre [Mutter] gab mir das Leben.



Woherwig:

Schade, wir wissen nicht wirklich, was Jesus letztendlich sagte, nur Bruchstücke sind erhalten. Aus diesen Bruchstücken aber ersehen wir fast dasselbe wie aus den Logien 25, 55 und 99.
Ich darf deshalb zuerst hier auf die Aussagen, welche dort gemacht wurden, verweisen.
Doch noch eines gibt es zu sagen. Erklären kann ich es hier nicht, es wäre ein eingenen Thread wert, so umfangreich ist die Materie in ihren Auswirkungen.
Es hat (meistens) einen höheren Sinn, wenn ein Kind ohne Vater oder ohne Mutter aufwachsen muß.
So hart es für das Kind sein mag, unter der fehlenden Liebe eines Elternteils aufwachsen zu müssen, so förderlich ist dieses für den spirituellen Weg dieses
Kindes. Dabei muß dieses Wesen beim fehlenden Vater einen anderen Aspekt entwickeln als bei der fehlenden Mutter.
Denkt jetzt mal nach - evtl. in Meditation: Warum wird während der Verkündung der Lehre Jesu nicht mehr von seinem Vater gbesprochen? Warum nur noch von der Mutter und den Brüdern (Geschwistern?).
Wer Ohren hat zu hören, möge hören.

Hallo Wohe, ein paar Worte dazu?! Aber gerne!

Es ist sehr wahrscheinlich – also es ist meine Meinung dazu – wenn man sich diese Worte erklären möchte, dann sollte man davon ausgehen im Mittelpunkt steht ein Mensch wie Du und ich.
Der habe sich einer besonderen Aufgabe gewidmet, oder wurde in diese Rolle gedrängt, wie etwa Heini Messner mit seinen Bergen, Hans Haas mit seinen Meeren, oder Mutter Theresia mit der sozialen Situation der Menschen wie in Indien.

Also warum nicht an den Grenzen des Lebens? Nahe am Ende des Lebens und vielleicht ein Stück darüber hinaus. Wurde das bisher nur als eine Aufnahme dargestellt, was es auch ist, und eigene Aktivitäten im Fragen nur angedeutet, so kann man sich eine solche Erklärung nun in einem selbständigen Handeln und Tun beschreiben lassen. Aus der jeweiligen Wirkung wie sie sich in den Zuhörenden gestaltet hatte und danach dokumentiert wurde.

Ein kritisch eingestellter Zeitgenosse also:

„Was sagt er? Er vernachlässigt die Grundlagen, das Ursprüngliche, das Entstehen.
Um danach sofort wieder diese Befindlichkeit als Muster zu verwenden, wie es nun eigentlich ist.“

Daher halte ich es überlegenswert zu ergründen, ob diese Entwicklung aus einem Geist, dann als Seele, und wieder zurückkehrend zu dieser Seelengemeinschaft, eine dogmatische Erklärung und Erkenntnis gewesen ist und nicht darüber hinaus gegangen war, oder ob es sich lediglich um eine literarische Gestaltung handelt, damit die aufmerksam Zuhörenden aus ihrer Position in die seine Gedankenwelt kommen konnten, ohne selbst die Erfahrung gemacht zu haben.

Es ist also durchaus denkbar, dass hier zuerst eine personifizierte Gottesvorstellung mit einer Befindlichkeit in einem ständig aktiven Geist ausgetauscht wurde, der aber folglich auch eine ständige Veränderung erfährt. Ohne diese Rückbezüglichkeit und Fürsorge dabei je ganz aus den Augen zu verlieren, also immer und auch eine ständige Eigenschaft davon sei.

In diesen Zeilen ist nun so wie stets davon die einseitige Rede, also entweder bei der Frau (Mutter) oder beim Mann (Vater) verknüpft zu sein, das sehr wohl in der Regel so gestaltet sein kann, eine solche geistige Form des Menschen in seiner Reduzierung im hohen Alter wird von den Nachkommenden diesen Genuss erhalten von zuerst einem davon, Mann oder Frau, die schon lange nicht mehr Kinder sind, sondern die Position von Mutter und Vater eingenommen haben.

Nun muss man dazu sagen, es ist eigenartig, eine solche Entwicklung als Mann bei einem Mann zu erfahren, denn der natürliche Weg ist hier doch eher bei der Mutter zu suchen. Ist eine solche Begebenheit mit seiner Mutter etwa beim „Lehrer der Gerechtigkeit“ in seiner frühesten Kinderzeit geschehen, und nun passiert das in der genetischen Fremde, ja da kann man es schon als erforderlich erachten, das lauthals zu reklamieren, es ist keine Sache der Vererbung, sondern ein allgemein menschliches Verhalten.

Das ist nicht nebensächlich, sondern von größter Bedeutung für die Menschen.

Beachte dazu auch aus dem Joh.E.:
„Ich suche nicht meine Ehre, sonder es ist ein Anderer der sie sucht und der richtet.“
Ein überzeugend gesprochene Satz, der so gesagt werden konnte, weil die Wahrheit hier in der unmittelbaren Vergangenheit zu suchen ist. Eben in diesem vor 200 Jahren in Judäa lebende Menschen, der sich dem Prinzip in der Familie verpflichtet gefühlt hatte und die damit verbundenen seine Bestrebungen, aus seiner Erfahrung. Womit er zum Teil absolut Recht hatte, weil es in diesem Rahmen sehr wohl auch passiert,
aber eben auch darüber hinaus.
Die Seele dieses Mannes damals „abgefragt“ – sie war im Sein – und
die Nachwirkungen seiner Bemühungen in den Menschen, das wurde hier registriert.

Man sollte sich daher bemühen, diese auf praktischen Erfahrungen beruhenden Feststellungen als das zu erkennen was sie da und dort sind, nämlich das Ringen um Gleichberechtigung im Denken der Menschen, wenn es sich um die Verhältnisse nach dem Übergang von Irdisch in den reduzierten alleinigen seelischen Bereich handelt.

In dem sehr wohl das Mutterprinzip nachfolgend oder vorgelagert zur Geltung kommt.

… so als wenn da jemand oder mehrere zu uns bildlich sprechen …

Aber halt! Bis hierher, und jetzt raus! - oder nicht?



und ein :zauberer1
 
(29)

Jesus sprach: Wenn das Fleisch zur Existenz gelangt ist wegen des Geistes,
so ist das ein Wunder.
Aber wenn der Geist (zur Existenz gelangt ist) wegen des Leibes,
so ist das ein Wunder der Wunder.

Aber ich, ich wundere mich darüber,
wie dieser große Reichtum in dieser Armut gewohnt hat.



und ein :weihna1
 
Logien 105 - 111

L 105:
Jesus sprach: Wer kennen wird den Vater und die Mutter,
man wird ihn nennen „Sohn der Hure“.


Ein harter Ausspruch, findet Ihr nicht?
Zur Zeit Jesu war eine Hure nicht besser oder schlechter als heute. Die Moralapostel damals wie heute verurteilen solche Frauen, die Männer mit gewissen Neigungen gehen heimlich oder offen zu ihnen – auch wie eh und je!
Obwohl heutzutage nicht mehr als Schimpfwort „in“, nimmt es im Westen trotzdem noch jeder krumm, als „Sohn einer Hure“ beschimpft zu werden. In anderen Kulturen ist es mehr als eine Beleidigung!

Was wissen wir bereits über andere Aussagen Jesu? Denken wir an Logion 99 so sehen wir, dass Jesus alle als Brüder und Schwestern betrachtet, seine wahre Mutter nicht in seiner leiblichen Mutter sieht.
Wenn also der Gottschauende in jedem anderen Menschen seine Schwester oder Mutter, seinen Bruder oder Vater sieht – hat er dann nicht viele Geschwister und viele Eltern?

Doch warum muß man erst "Vater und Mutter" erkannt haben, bevor man "Sohn einer Hure" betitelt wird?
Fragen wir anders: Wofür stehen Vater und Mutter?
Auf jeden Fall hier nicht für die leiblichen Eltern!
Wen betrachtet (e) Jesus als (wahren) Vater? GOTT!
Wen betrachtet (e) er als (wahre) Mutter? Eben jenen Mutter-Gottes Aspekt, für welchen auch die "Große Göttin" der sog. Heiden steht. - Die weibliche Seite, der weibliche Aspekt Gottes - also auch wieder GOTT SELBST.
Denkt jetzt nur auch an den Ausspruch: "Bevor die zwei nicht zu einem werden...." (siehe auch anschl. L 106).
Und warum dann "Sohn der Hure"?
Was ist passiert, wenn der Suchende GOTT-VATER und GOTT-MUTTER kennt (kennengelernt hat, realisiert hat...)?
Er hat die Dualität überwunden und ist nicht mehr der Suchende Hans Kleinlich mit seinen drei-Selbst-Ausdrücken sondern er ist ES - das SELBST.

Umgekehrte Situation: Wenn der Gottschauende selbst Schüler oder Jünger hat und in ihnen allen seine Kinder sieht – ungeachtet der Rassen und Religionen, welcher diese angehören – wie viele Kinder hat er dann?
Und könnte jetzt nicht ein Mensch, z.B. Herr und Frau Moralapostel in Person, ihn als Sohn einer Hure bezeichnen?
Doch darüber und über andere Anfeindungen muss der Gottschauende erhaben sein, das sagen uns die Logien 68 („...selig, wenn sie euch hassen....“) und 69 („Selig.....welche verfolgt wurden....“). Anfeindungen von Menschen, welche auf ihrem Weg noch nicht so weit sind, gehören (leider) mit zum Pfad für den Gottschauenden. Doch auch nach Erreichen seines Zieles ist er davor nicht sicher, als bestes Beispiel möge Christus dienen: Erst riefen sie „Hossianah“, dann kreuzigten sie IHN.
So sind die (nicht erwachten) Menschen: Was sie lieben, töten sie!

"Warum jetzt aber Sohn der Hure? Unter anderem auch deshalb, weil nur die gesamte Erkenntnis über das Selbst zum SELBST führt. Und diese Erkenntnis findet der Suchende (damals schon wie heute noch immer) nicht in einem religiösen Aspekt seiner Religion - er muß bei anderen Religionen (die im Endeffekt aber doch wieder auf das EINE zurückgehen!) "wildern" oder eben "huren", damit er sich sicher auf den Weg -seinen spirituellen Weg - machen kann.


L 106:
Jesus sprach: Wenn ihr die zwei zu einem macht,
werdet ihr sein Söhne des Menschen,
und wenn ihr sagt: Berg fall um!, so wird er umfallen.


Eine identische Aussage der Logien 22 und 48.


L 107:
Jesus sprach: Das Reich ist gleich einem Hirten, der hundert Schafe hat.
Eins von ihnen verlief sich, das größte. Er ließ die neunundneunzig;
Er suchte nach diesem einen, bis er es fand.
Als er sich abgemüht hatte, sagte er zu dem Schaf:
Ich liebe dich mehr als die neunundneunzig.


Identisch in der Aussage mit dem größten Schaf sind die Logien 8 („....fand er einen großen Fisch...“) und 76 („...eine Perle fand...“).
Alle – der Hirte, der Fischer und der Kaufmann – entschieden sich immer für das Größte und gaben alles kleine (die Vielfalt) weg.
Nichts anderes wird uns hier erzählt: Der Hirte kümmert sich nicht um die Vielen (die Schafe) sondern er kümmert sich intensiver um das Eine, welches seine Hilfe braucht. Es liebt er mehr als die anderen neunundneunzig.
Hier macht Jesus seine Zuhörer mit dem Gesetz der Gnade vertraut. Wer sich auf den Weg zu IHM macht –wenn er sich auch verirrt auf seinem Pfad – so kommt der HERR ihm entgegen und leistet ihm Hilfe. Denn derjenige, welche sich auf den Weg zu IHM begibt, den liebt ER mehr als die anderen Schafe, welche in einer illusorischen Welt einem vermeintlichen Glück in Form von Geld, Sex und Macht hinterherlaufen.


L 108:
Jesus sprach: Wer aus meinem Mund trinkt, er wird werden wie ich;
Ich selbst werde werden er,
und das Verborgene wird sich ihm offenbaren.


Wenn der Suchende Logion 2 („...Nicht soll aufhören der, welcher sucht, zu suchen,....“) und Logion 5 („...Erkenne, was vor deinem Angesicht ist....“) diese Wahrheiten umsetzt und beherzigt, dann kann er auch mit der Aufforderung aus diesem Logion beginnen: Trinke aus SEINEM Mund, indem DU, lieber Suchender, dieses Thomas Evangelium nicht nur liest, sondern auch darüber kontemplierst.
Die Wahrheit ist direkt vor Deinen Augen - Du must nur den Schleier der Welt davor zurückwerfen.


L 109:
Jesus sprach: Das Reich gleicht einem Mann, der auf seinem Acker einen [verborgenen] Schatz hat, von dem [er] nicht weiß.
Und [nach] seinem Tode ließ er den Schatz seinem [Sohn. Der] Sohn wusste nicht (davon).
Er nahm jenen Acker; er verkaufte ihn.
Und der, welcher ihn gekauft hatte, kam.
Beim Pflügen [fand er] den Schatz.
Er begann Geld zu geben auf Zinsen denen, die er wollte.


Hier erklärt Jesus den „normalen“ menschlichen Werdegang: Der Papa weiß selbst nichts über seinen göttlichen Hintergrund und kann deshalb diese „Weisheit“ auch nicht seinen Kindern weitergeben.
Doch was hat es damit auf sich, dass der Sohn dann den Acker verkaufte, der Käufer diesen pflügte und den Schatz fand. Zudem verleiht er dann auch noch Geld auf Zinsen?

Wer über SEIN SELBST nichts weiß, der verläßt (na ja: Muß sich verlassen...) scih gerne auf andere.
Wie schön ist es, Sonntags in ein Gebäude zu gehen, der Priester erzählt uns etwas, vollzieht einen Ritus (von dem man vielleicht eh nichts genaues mehr weiß) nd man kann befriedigt hinausgehen und sich (und der Welt) kundtun: Gott - ich war da für Dich! Jetzt hilf mir gefälligst auch!
Da Papa den Schatz nicht kannte, weiß auch das Kind nichts darum. Es (das Kind) verkauft diesen Schatz (gibt sich spirituell in andere Hände) an andere - Fremde. Diese aber wissen um den Schatz und geben Bruchstückhaft diesen gegen einen hohen Preis (Zinsen: Viele, viele weitere Leben wie das "gerade lebende") an den (hier nicht wirklich) Suchenden zurück.
Und oft genug muß dieser Gläubige auch noch reale Zinsen in Form hoher Spenden, Abgaben oder Kirchensteuern bezahlen.


L 110:
Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat und reich geworden ist,
soll auf die Welt verzichten.


Ich darf hier auf die Ausführungen zu Logion 81 verweisen.


L 111:
Jesus sprach: Die Himmel werden sich aufrollen und die Erde vor euch,
und der Lebendige aus dem Lebendigen wird nicht sehen Tod, nicht „Furcht“,
denn Jesus spricht: Wer sich selbst findet – die Welt ist seiner nicht wert.


Hier bezieht sich Jesus eindeutig und –für IHN ungewohnt – völlig offen zur SELBST – Findung: „Wer sich selbst findet - ..........“.
Er sagt also nichts anderes als: Das passieren kann was will (Himmel und Erde rollen sich auf), der SICH SELBST gefunden hat, lebt furchtlos (und „todlos“) in einer neuen Welt ( „...ist seiner nicht wert.“). Er dürfte hier vor dem Inneren Kreis sprechen.
Erstaunlich ist und bleibt dabei nur, dass Jesus sich selbst zitiert. Schließlich beginnt das Logion mit „Jesus sprach“ und setzt dann in (vermeintlich) wörtlicher Rede ein, bis ER plötzlich mit „denn Jesus spricht:...“ die letztendliche Erklärung abgibt.
Vielleicht bezieht er sich vor dem Kreis seiner Zuhörer auf ein bereits gegebenes Logion (Logien 56 oder 80) oder aber (meiner Meinung nach wahrscheinlicher) dem Erzähler ist ein Fehlerchen unterlaufen und er zitierte Jesus eben in dessen wörtlicher Rede.
Letztendlich werden wir das nicht so schnell klären können – spirituell ist es (erst mal) egal.

Viel interessanter ist heir der Ausspruch: "...der Lebendige aus dem Lebendigen wird nicht sehen Tod, nicht „Furcht"...".
Der Lebendige aus dem Lebendigen.......
Hier gibt es mehrere Ansätze, welche ich jedoch nicht ganz ausschmücke, da vieles schon vorher erwähnt wurde.
Zum einen muß maqn SEIN SELBST im fleischlichen (also lebenden - lebendigen) Körper heruas realisieren. In den Astralen (Jenseits, etc) ist dies nicht möglich. Also wird der Lebendige (ES - DAS SELBST) aus dem lebendigen (Körper) erkannt.
Doch noch etwas viel phantastischeres ist möglich: Beim Erkennen meines SELBST muß ich nicht den (fleischlichen) Körper aufgeben - ich gebe nur "das Fleisch" auf, indem ich den Körper umwandle (transformiere) und damit den "Lichtkörper" (auch goldener Körper, etc. genannt) erschaffe.
Dieser Körper aber stirbt nicht mehr. ER wurde "lebendig im Lebendigen"!
 
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Logien 112 - 114 (Ende der Logien)

L 112:
Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das an der Seele hängt!
Wehe der Seele, die am Fleische hängt.


Hier darf ich wieder auf Logion 87 verweisen.


L 113:
Es sprachen zu ihm seine Jünger: Das Reich, wann wird es kommen?
- Es wird nicht kommen im Ausschauen danach.
Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort!
Sondern das Reich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde und die Menschen sehen es nicht.


Auch hierüber wurde in den Logien 3 und 51 ausführlich geschrieben.


L 114:
Simon Petrus sprach zu ihm: Maria soll von uns weggehen!
Denn die Frauen sind des Lebens nicht wert.
Jesus sprach: Siehe, ich werde sie ziehen, dass ich sie männlich mache,
damit sie auch zu einem lebendigen Geist wird, der euch Männern gleicht.
Denn eine Frau, die sich zum Manne macht, wird eingehen ins Reich der Himmel.


Ein Ausspruch, welchen die Kirche benutzte, um die Frauen bis heute zu unterdrücken!
Da meldet sich also Simon Petrus (Wohlgemerkt: Der Fels, auf den ER seine Kirche bauen will!!??) einmal im Thomas Evangelium zu Wort – und dann gleich so unrühmlich!
Fast scheint es, als wehe noch heute ein Hauch seiner Worte durch gewisse kirchliche Hallen.
Kann man da Jesus nicht des öfteren verstehen, wenn er fast entmutigt klagt, wie wenig die Menschen sich seiner Worte annehmen – wenn sogar Petrus solch eine verirrte Meinung vertritt.
Wir kennen Jesus inzwischen –spätestens aus Logion 61 (Salome) wissen wir, dass er sehr wohl Umgang (auch auf spiritueller Ebene) mit Frauen hatte. Es darf auch als sicher angenommen werden, dass sich einige Frauen – und nicht nur Maria Magdalena – unter seinen Jüngern (Schülern) befanden.
Das die Rede von Petrus äußerst dumm dazu war, zeigt sich im Ausspruch: „....sind des Lebens nicht wert.“
Wären keine Frauen – wo wäre dann Herr Petrus selbst? Wo wäre sein „Meister“ Jesus? Ich stelle hier deshalb die Vermutung an, dass Petrus nicht zum Inneren Kreis gehörte. Denn sonst wäre ein solches „Geschwätz“ nicht möglich.
Dementsprechend erwidert Jesus auch Petrus´ Frage.

Doch keineswegs sei hier gemeint, dass Maria nun äußerlich zum Mann mutieren soll.
Doch wie meint Jesus seine Worte dann?
Denken wir zurück, wie oft ER betonte, dass die Zwei zu Einem werden müssen, so erinnern wir uns, dass hierzu auch die Denk- und Gefühlsseite des jeweils anderen Geschlechts gehört.
Indem ER Maria zum Manne macht, wird ER ihr beistehen, den höchsten Grad zu erreichen – die vollkommene Gottesschau.
So wie ein Junge in den Riten gewisser Völker durch eine Reifeprüfung zum „Manne“ gemacht wird, so gibt Jesus jener Maria eine „Reifeprüfung“.
Er lässt die Gnade Gottes wirken.
Darauf kann man auch aus seinem letzten Satz schließen: „Denn eine Frau, die sich zum Manne macht, wird eingehen ins Reich der Himmel.“
ER sagt zwar auch, dass Maria dadurch „zu einem lebendigen Geist wird, der den Männern gleicht“ doch lässt ER offen, was Petrus tun muss, um ein lebendiger Geist zu werden!

Doch warum muß sie zu einem Mann werden?
Ist hier die männliche Art, männlicher Heroismus oder männliche Arroganz oder sonst etwas gemeint?
Mitnichten. Dieselben Attribute mag es auch bei den Frauen geben.
So wie eine Frau den Vater-Aspekt (männlichen Aspekt) in sich entwickeln muß, um zu ES (Dem SELBST) zu werden so muß ja auch der Mann den Mutter-Aspekt (weiblichen Aspekt) in sich entwickeln - eben zwei zu einem machen!
Da Petrus nur Maria anprangerte, erklärte Jesus auch nur den weiblichen Transformationsweg.
Es sei dahingestellt, ob Petrus vielleicht auch gar nicht in der Lage war, seinen Apsekt zu erkennen - es ist nicht wichtig.

Es ist jedoch sicher, daß die Urchristen um den "rechten" (männlichen) und den "linken" (weiblichen) Pfad der Erkenntnis wußten. Bis zu den Katharern (christliche Gemeinsschaft in Süd-Frankreich, durch Kreuzzug "offiziell" vernichtet) zumindest ist dies belegbar.
Andere Religionen, welche ihr Wissen nicht unterdrückten, sondern lediglich im Verborgenen bewahrten, bieten heute noch den linken oder den rechten Einweihungsweg an.
 
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