Holt Ihn vom Kreuz!

Logien 33 - 37

L 33
Jesus sprach: Was du hören wirst mit deinem Ohr (mit dem anderen Ohr),
predige(t) es auf euren Dächern.
Denn niemand zündet eine Lampe an (und)stellt sie unter ein Gefäß noch an einen verborgenen Ort,
sondern er stellt sie auf den Leuchter, damit alle, die hineinkommen,
und alle die hinausgehen, ihr Licht sehen.


Eine uralte Weisheit aller großen Religionen und Mysterienschulen: Ab erlangen eines gewissen Kenntnisstandes dient der Schüler dem unteren Schüler und dieser dem wieder unteren Schüler und dieser.......nun, immer so fort!
Der Weg ist lang, bis ein Meister erscheint, noch länger bis das Licht erkannt wird, doch das Hören vom Licht ist Balsam für die Seele jedes Suchenden.
Deshalb hier quasi der Aufruf an seine Jünger: Teilt euer Wissen mit denen, welche das Licht suchen – egal ob sie kommen oder sich wieder abwenden!


L 34
Jesus sprach: Wenn ein Blinder führt einen Blinden, fallen sie zu zweit hinunter in eine Grube.


Diese Ausspruch steht in direktem Zusammenhang mit Logion 33: Nur wer was (bzw. das) SELBST erlebt hat, sollte etwas mitteilen!
Wer selbst noch in der Dunkelheit seines SELBST herumirrt (blind), weil all sein Wissen rein auf Gehörtem (Hörensagen) beruht, ist besser still und arbeitet weiter an (bzw. in) sich!
Doch leider ist es oft genug so, dass diejenigen, welche am wenigsten wissen, am lautesten tönen und am meisten von sich überzeugt sind!
Wie erkennt man diese schwarzen SChafe?
Nur schwer. Denn viele dieser schwarzen Schafe meinen ihre Reden durchaus ernst!
Darum prüfe alles und folge Deinem Herzen.


L 35
Jesus sprach: Es ist unmöglich, dass jemand hineingeht in das Haus des Starken und es gewaltsam nimmt, es sei denn, er bindet dessen Hände.
Dann wird er dessen Haus auf den Kopf stellen.


Ein Ausspruch für den Inneren Kreis. Nur wer ohne Gewalt (ohne Drogen, Alkohol, Medikamente, Magie, u.ä.) auf die Suche in seinem Inneren geht (das Haus des Starken), erreicht letztendlich das Ziel, da er nichts kaputtmacht („das Haus auf den Kopf stellt“).
Was passiert ansonsten, wenn das Haus auf den Kopf gestellt wird?
Schwere physische Schäden (Schizophrenie, sog. Besessenheiten, dauerhafte komatöse Zustände, Scheintot, etc) sind die Folge!
Jesus hat seinen Eingeweihten sicherlich diesen anderen, friedlichen Weg gezeigt. Denn ohne die Kenntnis dieses Weges wäre die Erklärung Jesu gegenüber seinen Jüngern unvollständig wenn nicht sogar unbrauchbar.


L 36
Jesus sprach: Tragt nicht Sorge vom Morgen bis zum Abend
und von der Abendzeit bis zum Morgen,
was ihr anziehen werdet.


Wer wirklich an Gott glaubt, oder den Christusaspekt in den Vordergrund stellt oder die Mutter Gottes – warum um alles in der Welt sorgt ihr euch dann?
Wer sich sorgt, hat das Leben nicht begriffen!
Es ist ein großer geistiger Unterschied, ob ich mein Kind ermahne: „Fahr vorsichtig und passe auf dich auf“ oder ob ich dann den ganzen Tag lang zitternd vor Angst bete: „Bitte mach, dass ihm nichts passiert!“
Angst (und Sorgen sind ein großer Teilaspekt der Angst!) frist Energie!
Deine Lebensenergie!
Wer wirklich und wahrhaftig Gottgläubig ist – egal zu welchem Aspekt Gottes! – der führt ein sorgenfreies Leben!
Doch heutzutage meinen viele Menschen, dass gibt ihnen einen Freibrief um in Saus und Braus zu leben. Meist ist das Erwachen dann schauderlich!
Und das kann man auf alle Aspekte des Lebens beziehen, nicht nur auf die Kleidung!

Warum aber wählte Jesus dann ausgerechnet den Aspekt der Kleidung?
Weil Kleidung ein wesentlicher Teil der Täuschung, der Verführung dieser Welt ist! Doch hierzu darf ich auf das nächste Logion vertrösten!


L 37
Es sprachen seine Jünger: Wann wirst du uns erscheinen,
und wann werden wir dich sehen?
Jesus sprach: Wenn ihr euch eures Schamgefühls entledigt und eure Kleider nehmt (und) sie unter eure Füße legt wie die ganz kleinen Kinder (und) darauf tretet.
Dann werdet [ihr sehen] den Sohn des Lebendigen und werdet euch nicht fürchten.


Die Jünger wollen von Jesus wissen, wann er erscheint, wann sie ihn sehen werden.
Aber er ist doch bei ihnen, sonst würden sie ihn ja nicht fragen können!
Sicher richtig, doch hier handelt es sich wieder um den Inneren Kreis, daher geht diese Frage nicht an die Oberfläche, sondern zielt in die Tiefe.
Denken wir an Logion 30: Jesus ist bei denen, die zwei oder eins sind, sich also der Gottesschau genähert oder diese erreicht haben.
Die Frage seiner Jünger zielt also darauf ab, wann sie diese Erleuchtung erlangen werden.
Und Jesus (als gelernter Zimmermann) erklärt es ihnen anhand Kleidern, als wäre er Schneider von Beruf!
Jetzt schon die zweite Aussage Jesu, welche mit Kleidern zusammenhängt.
Doch nicht allein die Art der Kleidung betrifft seine Aussage, vielmehr geht es um die Kleidung als solche!

Man soll sich seines Schamgefühls entledigen.......wo doch alle (Kirchen-) Welt sagt, Schamgefühl sei wichtig! Wo doch laut Naturwissenschaft die Kleidung erst die Kultur ermöglicht hat!
Sehen wir es mal nüchtern: Egal ob Mann oder Frau – warum schämen sich die meisten Menschen, wenn man sich nackt zeigen soll?
Nun, sind alle anderen angezogen, heißt die Ursache; Ich will meinen Körper nicht zeigen, weil du dann alle meine „unschönen“ Stellen und Falten siehst!
Dieser Grund heißt Eitelkeit!
Eitelkeit aber ist bei den meisten christlichen Gruppierungen auf der „Sündenliste“, obwohl gerade dort diese Form des Stolzes sehr ausgeprägt betrieben wird!

Aber warum schämen wir uns, wenn wir uns nackt unter Nackten zeigen sollen? Warum geschieht es meist in Ultra christlichen Familien, dass selbst innerhalb der Familie ab einem gewissen (sehr jungen) Alter Nacktheit untereinander verpönt ist?
Weil es uns allen so anerzogen wurde!
Und weil diese Erziehung wie eine Computerprogrammierung ist, welche nur schwer zu löschen ist! Und genau diese Programmierung heißt: Niederes Selbst!
Ja – dieses „Ding“ muß auf dem Spirituellen Pfad getötet werden!
Aber warum wurde es dann erst „erfunden“?
Jeder kennt wohl das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Was lernen die Kinder daraus? Genau – Kleider machen Leute!
Stellt Euch mal vor, ihr arbeitet in der Bank und alle – ja, wirklich alle Kollegen, Vorgesetzten, Kunden.....sind nackt!
Was würdet Ihr bemerken?
Genau – alle sind gleich, abgesehen von ein paar Rettungsringen um die Hüfte mehr oder weniger!
Gleich! Alle Menschen sind gleich!
Wollen wir das? Tja, wir vielleicht schon, doch die, welche uns regieren, schon nicht mehr! Deshalb hat die Hierarchie irgendwann einmal diese Scham eingeführt!
Und glaubt mir: Das hat nichts mit Adam und Eva und der Schlange zu tun!
Wenn wir alle immer nackt wären, wären wir um ein vielfaches gesünder und hätten keine Scham, denn wir würden erkennen, dass Nacktheit nichts mit Sex zu tun hat!
Und wenn wir dieses Erkannt hätten, wären wir unschuldig wie die kleinen Kinder, welche nackt miteinander spielen, ohne Hintergedanken!
Wärt iHR mit mir einer Meinung, dass dann auch weniger Pornografie, Pädophilie und sonstige Sexualverbrechen geschehen würden?
Es wäre sicherlich ein eigenes Thema wert.

Suchender, erkenne den Unsinn vieler Regeln und lege diese falsche Eitelkeit (Scham, Stolz, etc) ab. Sei unschuldig wie die Kinder, dann wirst Du Dein Ziel erreichen!
Und am Rande bemerkt: Nicht nur Indien hat mit seinen entwickelten Yogiseelen Probleme damit, daß diese sich nackt zeigen. Viele kath. Heilige wurden in den letzten Jahren ihres Lebens vor der Öffentlichkeit verborgen, weil sie sich fast nur noch nackt zeigten.
Diese Nacktheit resultiert aus der Entwicklung des "Lichtkörpers" oder "goldenen Körpers" der hoch entwickelten Seele.
 
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Lieber Woherwig,

ich danke dir für das posten dieser wunderschönen Logien und vor allem auch für deine Kommentare.
Ich komme aus der christlichen Mystik und kann daher vielem nur zustimmen.

Trotzdem habe ich eine Frage: Der Autor des Thomas-Evangeliums ist ja nicht der Apostel Thomas. Vielmehr wird vermutet, dass es auf gnostischen Wurzeln basiert. Es ist m.E. also schwer, hier historisch in dem Sinn zu argumentieren, dass dies die wahren Worte Jesu Christi seien und nicht die, die in den kanonischen Evangelien zu finden sind.

Vielleicht muss man das auch gar nicht. Ich denke, dass die kanonischen Evangelien ausreichen, um Seine Lehre zu extrahieren.

Wie siehst du das?


Liebe Grüße
Plotin
 
Hallo Plotin,
ganz schön schwer zu beantworten, was Du hier vorlegst. Ich selbst bin kein Personenforscher oder Bibelforscher und - kundiger. Ich befasse mich mit der Lehre der Christus-Ebene, die tatsächlich gelebten Personen sind mir nicht wichtig, da sie gestern so, heute so und morgen vielleicht so heißen.
Das SELBST, welches damals als Thomas aufgetreten ist, wäre hier für mich wichtig.

Für mich eine feststehende Tatsche ist es, daß die Lehre des Christus letztendlich auf gnostischem Gedankengut beruht. Allerdings ist diese Gnosis sowie die eigentliche Lehre des Christus stark durch östliche Einflüsse berührt, so etwa durch die Veden und den Buddhismus.
Ob da die historische "Figur" Jesu tatsächlich während seiner Lehr- und Wanderjahre in Indien, Nepal und Bhutan geweilt hat oder nicht, wäre für mich wieder nicht wichtig.
Vergleiche ich vedische Schriften (Upanischaden, z.B.) mit der Bibel ( hier immer AT und NT gemeinsam gemeint), so fallen einem starke Ähnlichkeiten zu vielen Bibelstellen auf. Ähnlich ist es mit der Bhagavad-Gita und der Bibel.
Der User Paolo hat im letzten Jahr in meinem "Offenbarungs-Thema" für mich sehr schön bewiesen, daß viele Bibelstellen sogar aus alten sumerischen Texten entstammen.
Doch auch dies ist für mich eigentlich nicht wichtig, da - wie gesagt - die Lehre einzig das für mich Wahre ist.

Trotzdem bin ich der Meinung, daß jener Apostel Thomas sehr wohl der Verfasser dieses Thomas-Evangeliums war. Vergleicht man nämlich die Textstellen jenes Th-Ev. mit den Thomas Christen Indiens, so sind frapante Ähnlichkeiten ersichtlich.
Dies sagt z.B. diese Textstelle aus: (gegoogelt unter Stichwort: Thomaschristen); Fettdruck durch Woherwig:

Zitatbeginn:
40 n. Chr.
Der Apostel Thomas (aramäisch: teoma = Zwilling ) und Mitglied des Zwölferkreises, der vor seiner Berufung als Fischer am See Genezareth tätig war, verlässt Jerusalem. Weil er nach der Auferstehung Jesu dessen Wiederkunft zunächst bezweifelte, ist er als "Ungläubiger Thomas" sprichwörtlich geworden (Johannes 11,16 und 21,2) und dann doch "endlich überzeugt" ("Mein Herr und mein Gott", Johannes 20,24-29) und schließlich von der katholischen Ortodoxie eingenommen.
42 - 49
Thomas missioniert im Nahen Osten, in den heutigen Ländern Syrien, Iran, Irak, Afghanistan und Belutschistan.

53
Er erreicht Indien und missioniert dort entlang der südwestlichen Malabarküste. Während der nächsten sieben Jahre gründet er dort mehrere Gemeinden.
Diese Reisen werden in den Thomasakten beschrieben, die dem gnostischen Schrifttum zugerechnet werden.
Die indische christliche Kirche ist daher älter als die meisten europäischen.

72
In der Stadt Madras wird Thomas von einem Speer tödlich getroffen und begraben. Dort wird sein Grab noch heute verehrt und die von ihm gegründeten betrachten ihn bis heute als ihren Gründer und spirituellen Vater und bezeichnen sich als "Töchter des Hl. Thomas" oder Thomaschristen.
Diese indischen Christen leben fernab des römischen Reiches und haben daher über Jahrhunderte keinen Kontakt zur römischen Kirche Sie entwickeln ihren eigenen authentischen Ritus.
3. Jahrhundert
.........


Das Thomas Evangelium
Einleitung

verändert nach Beate Blatz / W. Schneemelcher


Bezeugung
Nach der Pistis Sophia cap. 42 und 43 hat Jesus nach seiner Auferstehung außer Philippus und Matthäus auch den Thomas damit beauftragt, seine Reden schriftlich niederzulegen. Man kann daraus schließen, dass Thomas als Bürge oder Verfasser eines Evangeliums angesehen werden sollte. In der Tat ist ein Werk mit dem Titel "Evangelium des Thomas" in der Überlieferung seit dem 3. Jh. bekannt.
In seinem Bericht über die Naassener erwähnt Hippolyt (gestorben 235) ein "Evangelium nach Thomas" und zitiert auch aus diesem Werk. Um 233 n. Chr. erwähnt Origenes in seiner ersten Lukashomilie neben dem Evangelium des Matthias auch das Evangelium nach Thomas unter den heterodoxen Evangelien. ..............
..............................
Eine Reihe von griechischen Zeugen rechnet ein "Evangelium nach Thomas" zu den Schriften, die von den Manichäern benutzt oder sogar, wie gelegentlich versichert wird, von ihnen verfaßt wurden. Kyrill und seine Abschreiber bezeichnen den Verfasser selbstverständlich nicht als einen Apostel, sondern als einen Schüler des Mani, der ebenfalls Thomas hieß. Bemerkenswert sind die Zeugnisse des Pseudo-Leontius und des Timotheus von Konstantinopel, die beide das Thomas-Evangelium eng mit dem Philippus-Evangelium verbinden, das sie unmittelbar danach erwähnen. Timotheus unterscheidet zudem ausdrücklich das Thomasevangelium von einem anderen Apokryphon, den Kindheitsgeschichten des Herrn, indem er die beiden Werke an verschiedenen Stellen seiner Liste manichäischer Schriften (unter Nr.9 bzw. 13) einordnet.
Das Pseudo-Gelasianische Dekret nimmt in seinen Katalog der libri non recipiendi auch ein "Evangelium nomine Thomae, quibus Manichaei utuntur, apocryphum" auf. Unklar ist hierbei, ob es sich um das (häretische) Thomasevangelium oder um das dem Thomas zugeschriebene Kindheitsevangelium handelt. Gleiches gilt auch für zwei weitere Erwähnungen eines Thomasevangeliums, einmal in der Stichometrie des Nikophorus, zum anderen in der "Synopsis" des Ps.-Athanasius.

Überlieferter Bestand
Bis zur Entdeckung der Schriften von Nag Hammadi war außer dem "Zitat" bei Hippolyt vom Text des Thomasevangeliums nichts bekannt. Mit dem Fund der koptisch-gnostischen Bibliothek liegt nun eine sahidisch abgefasste Sammlung von 114 Logien vor, die in der Subscriptio als "Evangelium nach Thomas" bezeichnet wird. Die Einleitung bestätigt den Titel.
Der Codex II von Nag Hammadi, in dem das Thomasevangelium überliefert ist, wird auf ca. 400 datiert. Es ist aber nachweisbar, dass die Handschrift eine bedeutend ältere koptische Vorlage gehabt hat.
...........................
........................... Zwischen der griechischen und der koptischen Version hat das ThEv eine Entwicklung durchgemacht.

Stellung innerhalb der altchristlichen Literatur.
Der zweite Traktat in Codex II von Nag Hammadi ist nicht identisch mit dem Kindheitsevangelium des Thomas. Wohl aber lässt sich das Werk als das "Evangelium des Thomas" identifizieren, das die alten Zeugen zu den manichäischen Schriften rechneten. Das wird zunächst schon dadurch nahegelegt, dass das Thomasevangelium von Nag Hammadi in der Handschrift seinen Platz vor dem "Evangelium des Philippus" hat wie in den Schriftenverzeichnissen des Ps.Leontius und des Timotheus. Dazu kommen eine Reihe von Parallelen zwischen einzelnen Logien und manichäischen Texten. Es ist sicher, dass das Thomasevangelium im Manichäismus bekannt war und benutzt wurde.
Vieles spricht dafür, dass diese Bekanntschaft des Thomasevangeliums im Manichäismus über Syrien vermittelt worden ist. Man nimmt heute auch weithin an, dass dieses Werk in Syrien entstanden ist, auch wenn die uns überkommenen Textzeugen aus Ägypten stammen und darüber hinaus einige Parallelen zu dem Ägypterevangelium nachweisbar sind. Diese Parallelen dürfen aber nicht überbewertet werden, da es sich zum Teil wohl um "Wandersprüche" handelt (z.B. Log. 22 und 37).
Die Herkunft des Thomasevangeliums aus Syrien lässt sich aus manchen Indizien erschließen. Zunächst ist auf die Aussage des Prologs zu verweisen, wonach "Didymus Judas Thomas" der Verfasser oder Redaktor dieses Evangeliums sein soll. Diese auffällige Namensform begegnet auch in den Thomasakten und in anderen in Syrien beheimateten Werken. Nicht nur durch diese Namensform, sondern auch durch den Rang, der dem Thomas zugewiesen wird (vgl. Log. 13), wird der syrische Hintergrund dieses Textes deutlich. Weitere Parallelen, die vor allem A. Baker und G. Quispel herausgearbeitet haben, bestätigen das. In Bildern und Gleichnissen, in denen von der Rückkehr in den Urzustand und von der Aufhebung des Zustandes des Gespaltenseins und der Trennungen die Rede ist, wird der syrische "Mutterboden" ebenso deutlich wie in der Rolle, die den "Kleinen" zugewiesen wird (Log. 46). Auch Parallelen zu dem Liber Graduum seien erwähnt. Die in diesem Zusammenhang sich stellende Frage nach dem Verhältnis des Thomasevangeliums zu dem Diatessaron ist - nach Menard und Quispel dahingehend zu beantworten, dass beide Texte im gleichen syrischen Milieu entstanden sind und auf gleiche syrische Vorlagen zurückgegriffen haben. Inwieweit man dabei eine gemeinsame judenchristliche Tradition als Grundlage annehmen kann, ist umstritten.
Man hat auch auf die Nähe dieses Textes zum Schriftgebrauch der Naassener hingewiesen. Nach Hippolyt harmonisierten diese Gnostiker Texte der kanonischen Evangelien, wie am Beispiel des Gleichnisses vom Sämann aufzuweisen sei. Ähnliches soll auch für das Thomasevangelium zutreffen (vgl. Log. 19, 39 und 45). Aber es ist sehr fraglich, ob hier wirklich eine Analogie nachzuweisen ist.
....................................
Man kann die Logien auch noch danach unterscheiden, ob sie in Form und Inhalt synoptischen Charakter haben oder 'gnostische' Sprüche sind. Dieser komplexe Sachverhalt macht eine eindeutige Antwort auf die Frage, wie sich Thomasevangelium und kanonische Evangelien zueinander verhalten, sehr schwer. Man hat denn in der bisherigen Forschung auch sowohl die Abhängigkeit wie die Unabhängigkeit der Sprüche nachzuweisen sich bemüht.
Nun kann dieses Problem hier nicht ausführlich erörtert werden. Es sei nur zusammenfassend gesagt: Man wird das Thomasevangelium als eine Spruchsammlung anzusehen haben, die auf eine oder mehrere Vorstufen zurückgeht und die nicht von den kanonischen Evangelien oder der Spruchquelle Q direkt abhängig ist. Diese Sammlung ist als eine Parallelerscheinung zu Q anzusehen und gehört in die Frühgeschichte der Evangelienbildung.
Zitatende

Wichtig für mich ist, daß der Kreuzestod des Jesus bis heute hervorgehoben wird, sich jedoch nur ein Bruchteil derer, welche sein Leiden in den Vordergrund rücken, die Bergpredigt zu befolgen scheinen.
Mein Anliegen ist, auf den wahren Kern des Christustums aufmerksam zu machen!
Liebe Grüße
Woherwig
 
Voll krank - solch eine Verschwendung von Lebensenergie! Ziemlich üble Sache so eine Kreuzigung. Muss mensch nicht haben! Auch nicht zum beten!

Ich verkündige Euch!

RELIGION IST HEILBAR!!!!!!
 
Ach so, diese Sache mit Bergpredigt, Aposteln und den ganzen Schmuh: Bergpredigt: Nie von J.C. gepredigt. Erste Erwähnung ca. 100 Jahre nach angeblichem Tot von J.C.. Apostel - Gebrüder Grimm der Bronzezeit: Haben allesamt J.C. nicht gekannt - geschweige denn zu seiner Zeit gelebt!
 
Logien 38 - 42

L 38
Jesus sprach: Viele Male habt ihr gewünscht, zu hören diese Worte,
die ich euch sage,
und ihr habt nicht einen anderen, sie von ihm zu hören.
Es werden Tage kommen, (da) ihr mich suchen (und) nicht finden werdet.


Eine deutliche Parallele zu Logion 28, in welchem Jesus die „Trunkenheit“ der Menschen beklagte. Fast könnte man auch hier ein wenig Resignation unterstellen.
Es ist fast als Vorwurf zu werten, wenn er hier sagt, dass sich alle gewünscht haben, seine Worte zu hören.
Warum sagt man so etwas? Doch kaum, wenn die Menschen um einen an den Lippen kleben und jedes Wort aufsaugen! Vielmehr sagt man so etwas doch, wenn nur wenige Menschen sich dafür interessieren!
Oder wenn die Menschen um mich nicht richtig zuhören!
Wir können heute die wahren Motive dieses Ausspruches nur ahnen, doch wissen wir aus geschichtlichen Werken von der Zeit Jesu, dass sich ja tatsächlich nur wenige Menschen dafür interessierten, was er zu sagen hatte.
Wie anders wäre es sonst erklärbar, dass die Menschen ihn gegen einen Räuber und Rebellen eingetauscht haben?
Ich denke, wir können hier also zu Recht ein wenig Resignation, Niedergeschlagenheit und vielleicht sogar Enttäuschung aus seinen Worten herausinterpretieren!

Ich behaupte aber auch, daß Jesus hier seinen Zuhörern unterstellt, daß sie ihn nur im Außen wahrnehmen - also seine Person und seine Rede. Sie scheinen nicht zu wissen, daß es IHN im Inneren gibt und er immer bei ihnen (und auch uns) auf einer höheren Ebene ist. Da sie nur das Äußere sehen, werden sie auch nur außen suchen.
Suche DU deshalb IN DIR!


L 39
Jesus sprach: Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben genommen die Schlüssel der Erkenntnis; sie haben sie versteckt.
Sie sind weder hineingegangen und die, welche hineingehen wollten,
haben sie nicht gelassen.
Ihr aber, seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!


Hat Jesus dies wirklich vor knapp zweitausend Jahren gesagt? Es klingt so aktuell als wäre es von heute! Ja, wirklich! Noch heute werden viele Schriftstücke ins Dunkel der Archive verbannt, damit keiner die Wahrheit erkennen kann! Zu allem Unglück aber erkennen auch die „Verbanner“ diese nicht!
Beispiele finden wir in Politik, Wirtschaft und natürlich Religion genügend.
Aus Gründen der „Bewahrung der Reinheit der Lehre“ oder wie auch immer dazu gesagt wird, werden Schriftstücke weggesperrt!
Auch heute noch!
Wenn also damals Jesus schon gegen das „Kirchengefüge“ gewettert hat – meint Ihr wirklich, heute wäre es viel anders?
Die Antwort überlasse ich Euch! Doch solange sich niemand beklagt, wie ein unwissendes Kind behandelt zu werden, so lange wird sich dies auch nicht
ändern! Und denkt daran: Irgend jemand muß anfangen, damit es viele werden können!
Mögen sich diese Worte also auch viele zu Herzen nehmen und anfangen zu handeln!

Klug wie die Schlange (sie brüllt nicht laut und wirbelt keinen Staub auf!) und ohne Falsch wie die Tauben (also still [Schlange] aber immer offen und ehrlich!)!


L 40
Jesus sprach: Ein Weinstock wurde gepflanzt, außerhalb des Vaters,
und da er nicht stark ist, wird er ausgerissen werden mit seinen Wurzeln
(und) zugrunde gehen.


Bedarf es hier noch einer Erklärung? Suchender erkenne, dass jeder Mensch und jedes Ding außerhalb des Vaters nicht stark werden kann und deshalb zugrunde gehen muß.
Suche deshalb nicht Heil im Geld, in der Macht, im Sex oder im Rausch der Drogen und des Alkohols – suche Dein Glück in der Stille Deines Inneren und erkenne DEIN SELBST!


L 41
Jesus sprach: Dem, der hat in seiner Hand, wird man geben;
und wer nicht hat – auch das wenige, dass er hat, wird man aus seiner Hand nehmen.


Nein, hier geht es nicht um arm oder reich an Geld und Vermögen, hier geht es um Reichtum in/an Spiritualität!
Um welche Art Menschen handelt es sich denn bei jenen, welche etwas in der Hand haben? Sind es nur die Besitzenden?
Oft wird dies von uns so vermutet, weil hineininterpretiert! Doch das stimmt nicht!
Denken wir materiell: Könnt Ihr einen Mercedes oder Rolls Royce in der „Hand haben“, ohne diesen zu besitzen?
Aber klar doch! Geht ins nächste Autohaus und fasse den Wagen Deiner Träume an (pass aber auf die Verkäufer auf, die haben oft etwas gegen das betatschen von ihren Ausstellungstücken!).
Wir sehen also: Man kann etwas in der Hand haben, obwohl es nicht (oder noch nicht) in meinem Besitz ist!
Wenn der Suchende sich also auf den Weg macht - so erfährt er hier – reicht es bereits, wenn er das Objekt seiner Suche –Gott – nur entfernt in der Hand hält, es noch nicht verwirklicht hat – und es wird ihm ein mehr an Erkenntnis, an Gnade, an Erleuchtung gegeben!
Doch denjenigen, welche nur materielle Güter haben, deren Hände aber leer an Spiritualität sind, wird das wenige, welches sie vermeinen zu haben, auch genommen!
Ob es jetzt Gottlieb Michelhuber oder irgendein Rockefeller ist: Nur die Spiritualität, die Gnade des Erkennens, reicht zum Weiterkommen!
Alle anderen gehen nicht über Los und ziehen keine Gottesgnade auf sich: Sie beginnen von vorne!
Darunter fallen aber auch die Prediger, weloche nur hohle Phrasen von sich geben, ohne diese Spiritualität je erlebt und gelebt zu haben. Auch sie haben nichts in der Hand, da ihre Motive in Wahrheit ganz andere sind.


L 42
Jesus sprach: Werdet Vorübergehende!


Ich sagte es bereits: Lebe in der Welt aber nicht von der Welt!
Werde also ein Vorübergehender!
Was heißt das? Viele sehen hierin ihre Begründung für das Nonnen- oder Mönchsamt! Wer dies so sieht, sollte seinem „Ruf“ unbedingt nachgeben – auch wenn es nur auf Zeit sein sollte! Wer dem nicht nachgeht, wird es ein Leben lang spüren, glaubt mir!
Doch man kann auch in der Welt sein, ohne dass man sich in ihr wirklich verstrickt: Lebt ehrlich zu Euch selbst und zu allen anderen, sagt stets die Wahrheit (in allem und zu allem und jedem!), verzeih´ alles und Jedem, Bete und meditiere täglich eine feste Zeit und bitte um Führung, habe kein Begehren zu Dingen oder Menschen, sei Demütig in allem!
Wenn Du wirklich.....wirklich jeden Punkt des eben gesagten befolgst, wirst ein Leben führen, welches nicht in die „normale“ Definition eines Lebens passt: Du sind dann bereits ein "Heiliger"!
Aber auch ein Außenseiter in der Gesellschaft.
Probiere es doch aus: Sag ab sofort immer und überall nur die Wahrheit, was glaubst Du, wie viele Freunde Du noch haben wirst? In Verbindung mit echter Demut wirst Du dabei nämlich nicht überheblich – Du nennst die Dinge nur beim Namen!
Glaube mir: Auf alle anderen „Freunde“ kannst Du getrost verzichten!

Diese Spiritualität, welche Du dann entdecken wirst, ist eine Erkenntnis wie aus Fels! Der solcherart Gestählte, der seine Gotteserkenntnis inmitten des weltlichen Trubels erlangte, hat eine viel reinere, tiefere und wahrhaftigere Erleuchtung als der Still im Kloster Sitzende, welcher nie richtig gestört war in seiner Suche!
 
Logien 43 - 47

L 43
Es sprachen zu ihm seine Jünger: Du – wer bist du, dass du uns dies sagst?
Jesus sagte zu ihnen: Aus dem, was ich sage, erkennt ihr nicht, wer ich bin?
Sondern ihr seid geworden wie die Juden.
Denn sie lieben den Baum, sie hassen seine Frucht
und sie lieben die Frucht, sie hassen den Baum.


Es dürfte sich hier bei den Jüngern wieder um die große Masse gehandelt haben, denn für einen Inneren Kreis wäre diese Frage schon ein Armutszeugnis an sich!
Jesus ist auch halbwegs überrascht, denn er erkennt, dass die wahre Bedeutung seiner Aussagen nicht begriffen wurde!
Er wirft ihnen dann vor, dass sie den Baum lieben und die Frucht hassen (also sie lieben seine Person [vielleicht sogar nur sein Fleisch, also seine Männlichkeit?]) aber sie empfinden seine Worte als störend, als unangenehm!
Andere aber lieben seine Aussagen, finden die Person Jesu aber unangenehm, störend oder unpassend.
Ein Umstand, welcher auch heute jederzeit zutreffen kann.
Doch genau daran erkennt man die Unwissenden, die Nicht-Suchenden, die Eitlen und die Heuchler und viele andere Irrende.
Warum? Weil der Gottessucher ziemlich zu Anfang erkennen wird, dass allein die Wahrheit das Wichtige ist – alles andere ist nur Täuschung! Es kommt nicht auf die Gestalt oder das Geschlecht an, es kommt nicht auf die Nationalität oder die Hautfarbe an! Das alles ist nur Täuschung!
Es kommt immer nur auf die Wahrheit an. Und diese Wahrheit muß jeder Suchende selbst entdecken!


L 44
Jesus sprach: Wer den Vater lästert, dem wird man vergeben,
und wer den Sohn lästert, dem wird man vergeben.
Wer aber den heiligen Geist lästert, dem wird man nicht vergeben,
weder auf Erden noch im Himmel.


Wie? Drei Götter? Zwei Gute und ein Böser?
Mitnichten! Vater und Sohn sind nur Aspekte des EINEN, des WAHREN UNSAGBAREN und UNFASSBAREN.
Auch wenn es jetzt vielen christlichen Religionen nicht gefallen wird: Jesus war nicht DIESER EINE – er war „nur“ ein Suchender (der seinen Aufstieg damit weiter schaffte) auf dem Weg zu IHM. Allerdings war er so weit fortgeschritten, dass er sich zu Recht „sein Sohn“ nennen durfte!
Dieser Recht der Tochter und des Sohnes hat jeder Suchende ab einer gewissen Erkenntnisstufe!
Deshalb darf man den Sohn lästern, denn der, der dieses tut, ist noch unwissend und verblendet – er weiß nicht, was er tut!
Und Gott? Warum darf man ihn lästern und bekommt Vergebung?
Weil auch hier nur die Unwissenden und Verblendeten den HÖCHSTEN mit Gott benennen. Kann man ein Kind strafen, wenn es etwas tut, von dem es nichts weiß?
Man schimpft mit ihm, doch wirkliche Strafe wird man ihm nicht auferlegen!
Jesus, Gott, Schöpfer und wo weiter sind nur Namen, welche einem bestimmten Aspekt des EINEN gegeben wurden.
Doch wer die wahre Gottesschau erklangt hat, der redet vom EINEN UNENDLICHEN, DEM HÖCHSTEN, DEM NAMENLOSEN UND
UNFASSBAREN, DEM LICHTREICHEN UND REINEN, DEM ERHABENSTEN SCHÖNSTEN – eben auch dem HEILIGEN GEIST!

Deshalb kann einem Wesen, welches den HEILIGEN GEIST lästert, nicht vergeben werden! Denn dann würde er gegen sich, seine Nächsten und alles Ding dieser Welt lästern!
Dies dürfte allerdings nicht vorkommen – Jesus hat hier nur verdeutlichen wollen, dass es viele Aspekte des EINEN gibt, welche letztlich aber verzeihbar unwichtig sind gegenüber dem HÖCHSTEN und EINEN!


L 45
Jesus sprach: Nicht liest man Trauben von Dornbüschen noch pflückt man Feigen vom Kameldorn, (denn) sie tragen nicht Frucht.
Ein (gu)ter Mensch bringt etwas Gutes aus seinem Schatz.
Ein schlech(ter) Mensch bringt etwas schlechtes aus seinem schlechten Schatz, der in seinem Herzen ist,
und er sagt Schlechtes, denn aus der Überfülle des Herzens bringt er Schlechtes.


Ein Logion, welches man fast unkommentiert stehen lassen kann. Lest Wort für Wort und Satz für Satz: Die Wahrheit leuchtet überall hervor!
Für den Suchenden bedeutet dies nur: Halte Dich fern von Menschen, welche schlecht in ihrem Herzen sind! Dazu zählen alle Eingebildeten, Hochnäsigen, Eitlen, Stolzen, Verblendeten, alle Lügner, Betrüger und Diebe.


L 46
Jesus sprach: Von Adam bis Johannes dem Täufer gibt es unter den Frauen Geborenen keinen, der Johannes den Täufer übertrifft, so dass seine Augen nicht brechen.
Aber ich habe gesagt: Jeder, der unter euch klein werden wird, wird das Reich erkennen und wird Johannes übertreffen.


Ein Logion für den Inneren Kreis, verschlüsselt für Außenstehende.
Wenn Jesus von Adam bis Johannes den Täufer alle aufzählt, so meint er hier alle „wirklich Heiligen“ vom Anfang (der jüdischen Erzählung) bis zu IHM. Deshalb auch der Verweis auf „...unter den Frauen geborenen...“ und „...dass seine Augen nicht brechen...“. Dies bedeutet also im Fleisch (in der Materie) geboren und verstorben.
Doch dann geht Jesus weiter: Wir müssen klein werden, damit wir das Reich erkennen und damit werden wir größer als Johannes der Täufer.
Was bedeutet das?
Es bedeutet die Demut für sich nicht nur zu erkennen, sondern sie lernen, zu leben.
Wenn wir auf dem Voranschreiten auf unserem Pfad immer weitere Erkenntnisse sammeln, dann stellen wir fest, dass wir eins mit allem und jedem sind.
Trennung existiert in Wirklichkeit nicht!
Dieses Einssein lässt uns jedoch –fast automatisch – demütig gegenüber SEINER Schöpfung werden.
Wer aber die Demut für sich gewinnt, der wird klein unter allen anderen und er erlebt die wahrhafte Gottesschau.
Dann ist er nicht mehr gesandt wie Johannes der Täufer es war, sondern er hat IHN aus freien Stücken von SELBST erkannt und ist zu IHM zurückgegangen.


L 47
Jesus sprach: Es ist unmöglich, dass ein Mensch reitet auf zwei Pferden
(und) zwei Bogen spannt,
und es ist unmöglich, dass ein Diener dient zwei Herren.
Oder er wird ehren den einen und den anderen wird er beleidigen.
Kein Mensch trinkt alten Wein und begehrt sofort zu trinken neuen Wein.
Und keiner gießt neuen Wein in einen alten Schlauch, damit er ihn nicht verdirbt.
Man legt nicht einen alten Lappen auf ein neues Kleid, weil es einen Riß geben wird.


Nichts anders als: „Du kannst nicht zwei Göttern dienen“ ist hier gemeint! Wenn Du Dich für den Mammon entscheidest, kannst du Gott nicht erreichen, nicht erkennen!
Allein der Gottschauende weiß, wie unwichtig irdische Güter sind, denn alles ist in Wahrheit nur Blendwerk.
Mit dem Beispiel des Weines und des Lappen geht Jesus aber weiter. Er drückt damit aus, dass die neue Erkenntnis Deiner SELBST (der Wein) nicht in der alten Person Platz finden wird (alter Schlauch). Du Selbst musst neu werden, damit das Neue nicht nur Platz finden wird, sondern es nicht verdirbt und heranreifen kann. Damit ist aber nicht gemeint, daß man sich vor einer sich als religiös bezeichnenden Menge hinstellen muß und sich lauthals zu Jesus oder sonstwem bekennen muß!!
Und schon gar nicht soll man sich über eventuelle Risse Gedanken machen (also Sorgen, was passieren könnte!). Lege alles Alte ab, hebe es nicht auf! Sorge dich nicht darum, dass Du es vielleicht zum „Flicken“ nochmals gebrauchen könntest!
Denn alles, was jetzt auf Dich zukommt, kannst du mit Neuem erledigen! In Jesu Beispiel also wirst Du einen neuen Stoff zum flicken eines eventuellen Risses bekommen!
 
Ach so, diese Sache mit Bergpredigt, Aposteln und den ganzen Schmuh: Bergpredigt: Nie von J.C. gepredigt. Erste Erwähnung ca. 100 Jahre nach angeblichem Tot von J.C.. Apostel - Gebrüder Grimm der Bronzezeit: Haben allesamt J.C. nicht gekannt - geschweige denn zu seiner Zeit gelebt!

Hi,

das stimmt so nicht ganz. Man geht davon aus, dass sowohl Markus als auch Matthäus und eventuell Johannes Jesus Christus persönlich kannten.
Lukas kannte Ihn nicht und Paulus auch nicht.

Wie kommst du darauf, dass die Bergpredigt nicht von Jesus Christus stammt?


Liebe Grüße
Plotin
 
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Logien 48 - 52

L 48
Jesus sprach: Wenn zwei Friede machen miteinander in einem Haus, werden sie sagen zum Berg: Fall um!
Und er wird umfallen.


Dieselbe Aussage in Kürze wie in Logion 16 und 22: Erkenne Dein wahres SELBST, verbinde es mit Deinem unbewußten SELBST und Du wirst IHN schauen.
Damit aber verbunden sind Kräfte, welche kosmischen Gesetzen entsprechen und wir Menschen mangels besseren Wissens als Wunder betiteln.
Die Worte eines Gottschauenden bergen Kräfte, welche wir Menschen nicht erfassen können.
Doch mit Berg ist noch ein weiterer Aspekt gemeint: Der Berg kann auch ein Hindernis auf dem Weg sein. Statt ihn mühevoll überqueren zu müssen oder ihn auf Umwegen zu umgehen, kann ihn der Gottschauende dank seiner Einsichten und Erkenntnisse einfach durchqueren, als existiere er für ihn gar nicht!
Wie kann er das bewerkstelligen? Indem er sich IN SICH versenkt - z.B. durch Meditation.


L 49
Jesus sprach: Selig sind die Einsamen und Erwählten. Denn ihr werdet das Reich finden; weil ihr aus ihm seid, sollt ihr wieder dorthin gehen.


Wer ist einsam? Wer ist erwählt?
Nun, jeder auf dem Pfad wandelnde Mensch wird früher oder später die Einsamkeit schmecken wollen. Ja genau – er will es so! Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da er für sich selbst (SEIN SELBST für SICH) sein will, um sich ruhiger und tiefer seiner Suche im Inneren widmen zu können.
Eine Zeitlang ist dies sinnvoll. Wer in dieser Zeit die wahre Gottesschau erlebt, bleibt der Einsame, obwohl er selbst sich so nicht „fühlt“ oder erkennt. Denn keiner ist einsam am Ziel seiner Suche!
Doch viele Menschen ahnen IHN in der Einsamkeit, ohne IHN zu sehen. Sie kehren nach einer gewissen Zeit zur „Normalität“ (wenn auch eine andere Normalität als vor ihrer Einsamkeit!) zurück und setzen ihre Suche nach Wahrheit und Erkenntnis fort.
Das sind die Auserwählten!
Niemand muß heute mehr in den Wald oder auf den Berg flüchten, um das Leben eines Eremiten zu führen! Keiner muß in Indien oder in Jerusalem sein Heil suchen und der Eintritt ins Kloster um IHN zu finden ist auch unnötig!
Suche IHN dort, wo Du bist!
IN DIR!
Und noch einmal: Lebe in der Welt aber nicht von der Welt – löse Dich von ihr, ohne ihr zu entsagen!
Dann bist Du einsam ohne einsam zu sein - und auserwählt.

L 50
Jesus sprach: wenn man zu euch sagt: Woher seid ihr geworden?,
sagt zu ihnen: Wir sind aus dem Licht gekommen,
dem Ort, wo das Licht geworden ist aus sich selbst.
Es [stand] und es erschien in dem Bild von ihnen.
Wenn man euch sagt: (Wer) seid ihr?
Sagt: Wir sind seine Söhne, und wir sind die Erwählten des lebendigen Vaters.
Wenn man euch fragt: Was ist das Zeichen eures Vaters an euch?,
sagt ihnen: Es ist Bewegung und Ruhe.


Ein wenig zum Nachdenken für den Inneren Kreis.
Das wir Menschen Lichtmenschen sind, wissen wir spätestens seid Logion 24. Er geht nun aber einen Schritt weiter, indem er den Entstehungsort des Lichtes näher bezeichnet: „...wo das Licht geworden ist aus sich selbst.“
Kann etwas aus sich selbst heraus überhaupt entstehen?
In der materiellen Welt, welche uns umgibt, würde dies bedeuten, dass eine Frau ein Kind gebären kann, ohne einen Mann zur Zeugung zu benötigen! Sie wäre quasi selbstbefruchtend! In der Materie also gibt es so etwas nicht.
Doch im Prolog des Johannesevangeliums finden wir einen entscheidenden Hinweis: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.....“.


Jesus sagt seinen Jüngern hier also nur, dass auch sie aus dem gekommen sind, aus dem alles geworden ist! Da er sagt: Das Licht ist aus sich selbst geworden, und im Johannesevangelium es über das Wort gesagt wird, kann ER also sehr wohl Dinge aus sich selbst heraus erschaffen.
Nicht nur die Bibel sagt dies immer wieder, auch die Baghavad Ghita des Hinduismus erklärt uns das.
Jesus erklärt weiter, dass das Licht im Bild von ihnen erstand, also wie in Logion 24 schon erwähnt: „Es ist Licht im Innern eines Lichtmenschen...“
Das Urlicht bildete also die Menschen ab (erschuf sie), indem überall ein Teilchen des Lichtes in ihnen (in uns) verhaftet blieb.
Dies ist wiederum identisch mit Genesis 1, 27: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“
Dann der Hinweis Jesu, dass auch sie (die Jünger) sich Söhne (und sicher sagte er auch Töchter) des Vaters nennen dürfen. Hier auch der Hinweis, dass sie Erwählte sind.
Die Frage nach einem Zeichen an ihnen würde man heute anders formulieren: „Und wo ist der Beweis?“.
Die Menschen zur Zeit Jesu unterschieden sich nicht sehr zu den Menschen von heute! Ohne Beweis keine Akzeptanz der Wahrheit!
Würde Jesu heute leben und seine Wunder vollbringen, fände sich sogleich ein Fernsehteam und würde alles daran setzen, ihn des Schwindels zu überführen!
Als „Beweis“ führt Jesu an: „Bewegung und Ruhe!“
Wo ist hier bitte der Beweis?
Der Beweis liegt in der scheinbaren Widersprüchlichkeit der beiden Bedeutungen verborgen. In unserer Welt existiert bekanntlich die Dualität, d.h., jede Medaille hat zwei Seiten, wie der Volksmund so schön sagt!
Und der Beweis? Als Beweis können die Jünger jeden wirklich ernsthaft fragenden zu Gott führen, indem sie ihn in Ruhe versetzen (also in Meditation bringen) und er dort die Bewegung (in der wahren Welt, nämlich seinem Inneren) SELBST erlebt!
Scheinbar widersprüchliches setzt also die Unabdingbarkeit des einen vom anderen voraus.
Kehrt man nun Ruhe und Bewegung (also erst in Meditation gehen, dann die Bewegung erleben) zu Bewegung und Ruhe um (also Jesu Aussage), so soll damit gezeigt werden, dass – obwohl scheinbar in der Welt stehend, also in Bewegung – der wahrhaft Gottschauende total ruhig ist und somit „nicht“ von dieser Welt.
Dieser scheinbare Widerspruch kann nur von einem erfahrenen Meditierenden wirklich verstanden werden.


L 51
Es sprachen zu ihm seine Jünger: Wann wird die Ruhe der Toten sein und wann wird die neue Welt kommen?
Er sprach zu ihnen: Diese, auf die ihr wartet, ist gekommen; aber ihr erkennt sie nicht.


Seine Jünger wollen wiederum wissen, wann die neue Welt kommen wird. Jesus verweist darauf, dass die neue Welt schon da ist, sie aber von den Jüngern nicht erkannt wird.
Wir können davon ausgehen, dass hier nicht der innere Kreis (Licht in einem Lichtmenschen) gefragt hat, sondern die „normale“ Jüngerschar. Diese wertet seine Aussagen immer noch dem Wort nach, bezieht also alles oberflächlich auf die täuschende Welt um sie herum. Sie haben (noch oder noch immer) nicht verstanden, dass diese neue Welt in ihrem Inneren, ihrem SELBST bereits existent ist.

Doch auch für jene "außenstehenden" Jünger wäre die neue Welt gekommen,
würden sie nur glauben! Doch sie zweifeln. Zweifel aber bewegt den Affen in uns (also unser falsches ICH) so sehr, daß Konzentration auf das Wesentliche nicht mehr stattfinden kann.
So erkennen sie nicht das Erkennbare und verurteilen das Nichterkannte vor dem Kennen.
Ein Widerspruch?
Mitnichten!
Lest hier im Forum, wieviele User Dinge verurteilen, nachdem sie nur zwei oder drei Bestätigungen ihrer Vermutung im Internet fanden.
Recherche aber sieht anders aus!


L 52
Es sprachen zu ihm seine Jünger: Vierundzwanzig Propheten haben gesprochen in Israel, und alle haben gesprochen in dir.
Er sprach zu ihnen: Ihr habt gelassen den vor euch Lebenden
und ihr habt gesprochen von den Toten.


Der Aussage der Jünger kann man zweierlei entnehmen: nach außen hin betrachtet sind sie an den Worten der Schrift verhaftet, weshalb sie die vierundzwanzig Propheten bemühen.
Jesus verweist darauf, dass sie sich nicht mit der Vergangenheit befassen sollen, welche tot ist. Vielmehr sollen sie sich doch mit der augenblicklichen Lage, dem Jetzt und Hier befassen, wo ER doch lebendig vor ihnen steht.
Auch hier können wir die Schlussfolgerung ziehen, dass es sich nicht um den inneren Kreis gehandelt hat. Denn ein Schüler (Jünger), welcher einen Teil der Lehren verstanden hat, weiß, dass es keine „Vergangenheit“ an sich gibt.
Es gibt nur diesen einen, jetzigen Moment. Dann kommt der nächste eine, jetzige Moment. Es kann also nur Momente geben, welche nicht mehr existent sind.
Da etwas aber nicht mehr existent ist –weder in der materiellen Welt noch in der nächsten, übergeordneten Welt – warum sich damit befassen?
Was war, das war. Totes ist tot, aber Lebendiges ist Lebendig.
Darum sagen alle großen Religionen übereinstimmend: Befasse dich mit dem Hier und Jetzt - sei jeden Moment gewahr, immer im Jetzt verankert – dann gibt es weder Vergangenheit noch Zukunft. Es gibt nur das Jetzt!
Was sagt dies letztendlich aus? Wenn es nur noch ein Jetzt gibt (d.h. wir uns jedes Augenblickes wirklich bewusst sind!) – gibt es keinen Tod mehr!
Im JETZT geht neues Leben und Sterben des Alten fließend ineinander über, Geburt und Tod gleichzeitig - daher nicht mehr existent.
Meditiere darüber.
 
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