Die Frage aller Fragen ist aber doch die: Wo fängt rechtsradikales Denken an und wo hört es auf?
Jeder Mensch hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Wenn jemand die Meinung vertritt, Bärte sehen scheußlich aus, dann hat er diese Meinung eben. Bartträger sehen dies ganz anders.
Wenn jemand die Meinung vertritt, nur unter Menschen seiner Staatsbürgerschaft (obwohl Stammbaum wohl passender wäre) verkehren zu wollen, so soll er dies tun.
Toleranz bedeutet für mich, dies einzusehn und die Meinung anderer zu respektieren, egal ob sie meiner Meinung gleicht.
Gewalttätige Übergriffe sind da wieder etwas ganz anderes und haben nichts mit Toleranz zu tun, da es einfach eine strafrechtlich verfolgte Handlung ist.
Man kann seine Meinung vertreten, ohne jemanden psychisch oder physisch zu verletzen. Und genau dies ermöglicht Toleranz. Würde jeder Mensch auf dieser Welt die Meinung des anderen akzeptieren, würde es nicht zu solchen Konflikten kommen. Jeder würde die Meinung des anderen respektieren und infolge dessen würde man Streitigkeiten automatisch aus dem Weg gehen.
Ein kleines Beispiel:
Ich habe Angst vor Spinnen. Würde sich jemand mit einer Spinne in der Hand neben mich setzen, würde ich sagen "Entschuldigung, aber ich habe Angst vor Spinnen. Nehmen Sie's mir bitte nicht übel, wenn ich mich wegsetze, es ist nicht persönlich gemeint." Ich bin mir sicher der Besitzer des Tieres würde sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlen und meine Meinung akzeptieren. Es käme zu keinem Streit.
Anders würde die Situation verlaufen, wenn mein Gegenüber meine Meinung nicht respektieren würde. (Wohl gemerkt, hier gehts nicht ums Verstehen sondern nur ums Respektieren/tolerieren) Der/Die Andere würde dann entweder versuchen, mich von meiner Meinung abzubringen, oder aber würde mich verbal angreifen (spätestens wenn ich ihm/ihr zu verstehen gegeben habe, dass ich mich von meiner Meinung nicht abbringen lasse).
Damit will ich sagen, dass es unnötig ist, wenn nicht sogar unmöglich, rechtsradikales (oder linksradikales, im Endeffekt egal) Denken auszuschalten. Es geht ganz und gar um die Darstellung und darum, wie man damit umzugehen vermag.