Hingabe oder Verantwortung übernehmen?

PanThau

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2. Dezember 2008
Beiträge
1.166
Hi,

Die Frage beschäftigt mich momentan.

Einerseits ist da die Hingabe, das nicht-in-den-Widerstand gehen (zb Angst als Widerstand), um sich weiterzuentwickeln.

Andererseits ist da die Verantwortung, die man für sich selbst übernehmen sollte, also sprich die Kontrolle - was ja der Kontrast zur Hingabe ist.

Ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich...hat jemand eine Ahnung wie man diese beiden Dinge vereint? Oder ist eins davon nur eine Illusion?

LG
Pan
 
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Tag.

Hingabe kannst Du dann leben, wenn keine Ängste vorhanden sind. Das hüpfende Komma ist also die Angst, nicht die Hingabe. Wo Angst ist, bleibt Kontrolle. Mit Verantwortung hat das natürlich etwas zu tun, sich dieser Angst nicht auszusetzen bzw. dem, was vermutlich dahinter kommt. Besser wäre, sich mit dieser Angst zu beschäftigen, dann ist auch Hingabe möglich - das wäre Verantwortung übernehmen. Oder?

Gruß
Andreas
 
Hi,

Die Frage beschäftigt mich momentan.

Einerseits ist da die Hingabe, das nicht-in-den-Widerstand gehen (zb Angst als Widerstand), um sich weiterzuentwickeln.

Andererseits ist da die Verantwortung, die man für sich selbst übernehmen sollte, also sprich die Kontrolle - was ja der Kontrast zur Hingabe ist.

Ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich...hat jemand eine Ahnung wie man diese beiden Dinge vereint? Oder ist eins davon nur eine Illusion?

LG
Pan

Worte lassen sich verschieden deuten und das kann auch zu Selbst-Unverständnis führen.

Dich Dir selber hingeben, heißt, sich dem Leben hinzugeben - also all dem, was Dich geistig mit viel Gefühl fortschrittlich bleiben anstatt in Angst erstarrt wirken lässt. Wenn Du jedoch meinst, irrationale Angst zwanghaft kontrollieren zu müssen, so wirst Du sie nicht los, sondern sie kontrolliert Dich und Du fällst ihr zum Opfer, gibst Du Dich ihr hin...Also ist es auch möglich, zu kontrollieren, ob wir noch alle/s Sinne/n apfelkerngesund beisammen haben...
 
Hi,
Die Frage beschäftigt mich momentan.

Einerseits ist da die Hingabe, das nicht-in-den-Widerstand gehen (zb Angst als Widerstand), um sich weiterzuentwickeln.

Andererseits ist da die Verantwortung, die man für sich selbst übernehmen sollte, also sprich die Kontrolle - was ja der Kontrast zur Hingabe ist.

Ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich...hat jemand eine Ahnung wie man diese beiden Dinge vereint? Oder ist eins davon nur eine Illusion?
LG
Pan

Ich schätze mal, solange mensch sich nicht vollbewußt und umfassend in seiner Mitte eingefunden hat, kann man Hingabe und Kontrolle nicht gleichzeitig im selben Kontext vereinen. Der - teilbewußte - Mensch stellt sich die Frage, was zu tun ist, gibt sich hin oder kontrolliert, spürt und denkt nach, vergleicht usw. usw. Irgendwann dann aber, - so zumindest glaube ich -, wenn mensch vollbewußt ist (und zwar im Fühlen und Denken), dann hört diese Frage nach dem "entweder oder" auf eine Frage zu sein. Mensch tut dann einfach aus seiner Mitte heraus, das was zu tun ansteht und vereint beides in sich. In diesem Moment gewinnt er die volle Kontrolle durch die Aufgabe jeglicher Kontrolle. Er ist dann völlig hingegeben in seiner Kontrolle, bzw. völlig kontrolliert in seiner Hingabe.

Tanita
 
Hi,

Danke für eure Antworten...lauter kleine Puzzleteile, und irgendwie
hat ja jeder auf seine Art recht :)

Ich geh mal drüber nachdenken *g*

LG
Pan
 
Hingabe + Verantwortung = Safer Sex

Du bist modern!

Aber davon ab: ich finde nicht, daß sich beides widerspricht. Verantwortung braucht Hingabe und Hingabe braucht Verantwortung. Was man auch braucht, ist Kontrolle.

Diese Aspekte bilden in sich ja keinen Widerspruch an sich. Nur in manchen Situationen behindern sie sich gegenseitig - ich sehe es auch so, daß das dann am Ehesten mit einer Angst zu tun hat. (Es könnte die Angst zu entscheiden sein).

lg,
Trixi Maus
 
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Hi,

Die Frage beschäftigt mich momentan.

Einerseits ist da die Hingabe, das nicht-in-den-Widerstand gehen (zb Angst als Widerstand), um sich weiterzuentwickeln.

Andererseits ist da die Verantwortung, die man für sich selbst übernehmen sollte, also sprich die Kontrolle - was ja der Kontrast zur Hingabe ist.

Ist ja irgendwie ein Widerspruch in sich...hat jemand eine Ahnung wie man diese beiden Dinge vereint? Oder ist eins davon nur eine Illusion?

LG
Pan

Hi Pan!

Das ist eine gute Frage...
Aber es gibt wirklich keinen Widerspruch. Das nicht-Widerstand-leisten muss nicht bedeuten, dass man sich nicht z.B. wehren darf. Es geht um einen inneren Zustand der frei von Widerstand demgegenüber ist, was man wahrnimmt, was man vor sich hat... momentane Situation... Das heißt nicht, das man alles gut findet. Es ist eher eine Art von Respekt, das es in dem Moment so wie es ist, richtig ist im Sinne von... passend. Man kann da viel von den Kampfkünsten lernen. Ein weiser Meister kann einen kurz und klein hauen, aber er kann es gerade deshalb weil in ihm kein Widerstand zu dem existiert was ist. Gewalt scheint ein "dagegen-sein" zu implizieren, aber das ist nicht unbedingt der Fall. Es geht um den inneren Widerstand, der äußeren hervorruf. Ist der Innere Widerstand gelöst, kann man außen kreativ handeln, was im Grunde nichts anderes bedeutet als: Handeln wie man es in dem Moment für richtig und angemessen hält. Das kann Gewalt einschließen. Das kann jede Verhaltensweise mit einschließen. Das ist ein angstfreier und daher eben wirklich f r e i e r Zustand.

Das was Du als Kontrolle bezeichnest ist keine, sondern das Streben danach. Warum strebt man nach etwas? Da man den Mangel daran als negativ empfindet, anders gesagt: Man glaubt, Kontrolle sei der Schlüssel um die Angst (bzw. das was einem Angst macht) in den Griff zu bekommen, die das Streben nach Kontrolle erst veranlasst. Es hört sich paradox an, ist es aber nicht wirklich. Das Streben nach etwas aufzugeben, weil man erkennt dass das was man anstrebt nicht nötig für das ist, was man eigentlich wünscht, bringt sowohl Freiheit wie auch Macht bzw. Kontrolle. Kontrolle wiederum basiert dann aber nicht mehr auf Angst, sondern ist eine Art natürlicher Zustand, die Dinge im Griff zu haben, egal wie sie kommen. Die Hingabe dabei ist Konsequenz. Wahrer Mut. Und sie ist definitiv Verantwortung, da man aufhört die Ursachen für eigenes Leid in äußeren Ursachen finden zu wollen. Der Glaube an äußere Ursachen, bringt den zweiten Schritt, das Streben diese Umstände kontrollieren zu wollen.

Will man etwas kontrollieren, dann immer aus Angst. Und da die Aufmerksamkeit immer auf dem Motiv liegt und nur kurz auf die Mittel springt, die man für tauglich hält es zu erreichen, erzeugt man dadurch oft noch mehr Angst. Es sei denn man hat Vertrauen in die Mittel. Dann ist die Angst weg und die Kontrolle ein natürlicher Zustand. Die Begrenzung besteht dann in der Abhängigkeit der Mittel. (Als Beispiel: Angst vor Angriff... Handtasche voll mit Waffen... Kontrolle... aber abhängig von den Waffen... :D ;) ) Man kann eher Souveränität dazu sagen. Kontrolle hat für viele einen negativen Touch und ist auch nicht unbedingt agierend gemeint, sondern eher als kontrollierter und souveräner Umgang mit dem was gerade ansteht. Man weiß, dass das was kommt einem keine Angst machen muss und das was da ist, kontrollierbar ist. Die Abwesenheit von Angst ist dabei der entscheidende Punkt, wie ja Lightning auch schon sagte.
Seinen Satz "Wo Angst ist, bleibt Kontrolle" würde ich aber verändern in "Wo Angst ist, bleibt das Streben nach Kontrolle."

VG,
C.
 
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