Hilflos wie ein Schmetterling im Spinnennetz

Lieber Nicandra,
dein Gedicht hat mich sehr berührt, ich denke ich spüre was du zum Ausdruck bringst.
Raritäten sind einmalig so wie auch du.
Ich brauch noch ein wenig deine Zeilen zu verarbeiten, aber du bist es wert , das man dich gern hat.
Hätte ich jetzt einen Wunsch frei, dann wäre es der den dein Herz sich wünscht.
Sei lieb gegrüßt,
Nayeli:umarmen:
 
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es wäre das erste Mal, das dieser Kehrwert Tatsächlichkeit sein sollte......mich zu wollen ist eine Rarität.....

Auch Raritäten haben ihren Reiz, o.k. Du bist vielleicht sogar eine, tristest in einer kaum beachteten Ecke in einer Bibliothek Deines Daseins, von Staub bedeckt und mit Spinnweben überzogen.
Irgendwann einmal kommt dann jemand in diese Bibliothek und fragt nach einem Ladenhüter, der Bibliotekar geht schnurstracks zu Dir, bläst etwas den Staub herunter, entfernt etwas die Spinnweben und reicht es mit den Worten:" Hier, das will keiner haben" an diesen Menschen weiter. Dieser nimmt Dich entgegen und sagt:" Oh, das ist ja schön, genau das was ich gesucht habe, das nehme ich". Meint der Bibliotekar:" Sie haben ja noch gar nicht reingeschaut", daraufhin der Mensch:" Das ist nicht nötig, ich weiß was mich darin erwartet", und er wird Dich mitnehmen, zu sich nach Hause, und Du wirst dort Deinen Platz haben, so wie Du es Dir immer erträumt hast.
 
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Dein Gedicht hat mich ebenfalls berührt, allerdings nicht nur aufgrund deiner Schreibweise oder der Geschichte an sich, sondern weil es mir mitunter sehr ähnlich geht.

Ich lerne so oft die Menschen kennen (ziehe sie vielleicht an?), die leiden, die andere Ebenen erreichen können, als die meisten Oberflächlichkeitsgezeichneten - die Besonderen!
Immer suchen sie regelrecht den Kontakt zu mir. Und so oft kann ich leider nichts tun, wenn sie gehen (und dies auch wollen).
Und so bleibe ich zurück mit jeweils kleinen Restgefühlen dieser Menschen, die sich mir einzuverleiben scheinen und ich denke, ich habe nicht genug getan.
Ist es Segen, sie gekannt zu haben? Oder Fluch, weil sie dann gehen und immer auch einen kleinen Teil von mir mitnehmen?

Das Schlimme ist die Paranoia, die fast unweigerlich darauf folgt. Zu versuchen, das "Muster" rauszufiltern, diejenigen schon vorher auszumachen, was unheimliche Kraft kostet und auch sehr makaber anmutet, wenn man sich denkt "Bist du so jemand, bist du so jemand, der bald geht oder gehen muss? Wirst auch du deinen Abdruck in mein Herz brennen?"

Ertappe mich schämend dabei, wie ich über solche Dinge nachdenke, wie ich verschiedene Szenarien in meinem Kopf abspielen lasse, nur um mich gewappnet zu wissen, damit es mich nicht mit voller Wucht trifft. Wie wird man sich unter solchen Umständen jemals richtig öffnen können? Wenn man in permanenter Angst, ja fast Gewissheit lebt, dass es bestimmt bald wieder so weit ist, wer wird es sein? Hat jemand etwas gesagt, worüber ich später denken könnte, dass es bedeutend war, ein letztes Gespräch, ein letzter Blick? Verrückt!

Natürlich weiß ich über die Endlichkeit dieser Erdenleben, ich hoffe nur, sie trifft mich eher als noch jemand anderes, der noch zuvor den Kontakt nach mir suchte und ich wünsche mir trotzdem eine gewisse Sorglosigkeit, denn so ist es ja kein Zustand.

Ich schicke dir verstehende Grüße, du bist mit großer Sicherheit auch einer der "Besonderen", die fernab der oberen Ebene leben und warten, dass es ab und zu Menschen gibt, die ihre Hand nach unten Strecken, für eine kurze Berührung, vielleicht aber auch für lange Zeit! Du wirst es hoffentlich auch anders machen, habe Du ein kleines bisschen mehr Geduld, halte die Hand ein kleines bisschen länger nach oben, es gibt diejenigen, die sie auch nehmen, bedenke, sie sind ebenfalls rar, bis sie es sehen oder bemerken, dauert es ein klein wenig und sie kommen auch nicht so häufig vorbei.
 
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