Was ich mit für ein großes Problem halte, ist der "Ver-Bildungsgrad". Ich würde mich selbst als recht intellektuell bezeichen. Bin aber nicht wirklich stolz drauf.
In einem guten Buch über Meditation habe ich einmal folgende Einleitung gelesen: Wann immer mein Meister mich loben wollte, nannte er mich simpel. Wann immer er mich tadeln wollte, nannte er mich klug.
So schreibt auch Laotse: Beim Denken - halte dich ans einfache.
Auch Tschuangste hält die ständige Denkerei, die damals vermutlich noch nicht derartige Ausmaße angenommen hatte, für eines der Grundübel, die das Herz verwirren.
Lieber Urfaust,
du sprichst von Ver-Bildung, was genau meinst du damit?
Du bist nicht wirklich stolz darauf, dich als recht intellektuell zu bezeichnen, was bedeutet das?
Nicht wirklich heißt doch ... na ja, irgendwie schon ... aber halt auch irgendwie nicht ... aber auf jeden Fall irgendwie schon ...
Was beschreibt deiner ganz persönlichen Ansicht nach genau intellektuell, einen Kopfmenschen, oder einen belesenen Menschen?
Es gibt in unserer Gesellschaft sehr viele, sehr belesene Leute, die sich den fast 400 Jahre alten Spruch Wissen ist Macht gerne um den Hals hängen, aber was machen sie mit ihrem Wissen?
Die Menschen unserer Zeit fressen Buchstaben, können u. U. ganze Absätze aus Büchern zitieren, aber sie sind nicht fähig, das Gelesene wirklich in ihr Leben zu integrieren. Sie konsumieren Bücher, aber sie fühlen sich selbst nicht wirklich angesprochen, lernen nichts daraus.
Ist das dann Wissen? Ich kann doch nur wissen, was ich selbst auch erfahren habe? Sowas ist doch lediglich angelesen, und das kann so gut wie jeder wenn er genügend Zeit und Interesse hat.
Du bist offensichtlich schon in einigen Bücher auf das Thema Denken gestoßen, kannst auch wunderbar daraus zitieren, aber sie scheinen dich, zumindest bisher, nicht erreicht zu haben.
Und damit meine ich: Dich, dein Inneres, dein Herz, deine Seele, das was dich wirklich ausmacht .....
Oh, oh, das ist jetzt ein bisschen off topic ... aber ich finds einfach interessant.
tolle rät das jetzt zu akzeptieren, und wenn du dich gegen deine gedanken wehrst, akzeptierts du ja nicht was ist.
Warum soll sich jemand gegen seine Gedanken wehren? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so was funktioniert. Es geht darum seine Gedanken in ihrem Ursprung wahrzunehmen, zu erkennen, warum man Situationen wie be-urteilt und dass das was wir glauben zu sehen/hören/erleben nicht übereinstimmt, mit dem was es wirklich ist.
Es geht bei Tolle um ein vollkommen wertfreies Akzeptieren dessen was ist, denn wir selbst entscheiden uns für ein negatives oder positives Kopfkino.
Liebe Grüße @all
Ruhepol