Hilfe nach Schlaganfall ?

hallo ! ich hatte 2004 einen Schlaganfall (Gehirnblutung durch geplatztes angeborenes Aneurysma) und bin seitdem halbseitig gelähmt im Rollstihl. außerdem besteht die Gefahr epileptischer Anfälle ( kommt zum Glück kaum vor)

kann mir jemand einen Tip geben, wie ich wieder gesund werden könnte,,- in ärztlicher Behandlung bin ich sowieso.. - war jetzt aber lang genug im Rollstuhl..

mfg,api

Ich könnte dir hundert von Dinge auflisten und hier hin schreiben was deinen Schlaganfall angeht, alleine schon der Ausbildung wegen.
Aber da ich kein Arzt bin und du sicher schon viel davon gehört und gelesen hast seit 2oo4 werde ich dir einfach einmal meine andere Meinung schreiben die ich dazu vertrete.
Es ist immer leicht gesagt, aber dennoch auch effektiv.
Höre in dich hinein, fühle in dich hinein ohne das du eine Analyse dabei unternimmst.
Wenn du ohne dies analysieren in dich gehst, dir selbst und deinen Gefühlen zuhörst, dann kannst du die Wahrheit finden und erkennen die du brauchst, damit der Api größer ist und wird als sein Schweinehund.
Es ist so wie auch beim Kontakt mit Mitmenschen, man möchte eine Wahrheit wirklich gerne erfahren, aber dies kann man nur dann, wenn man auch bereit ist dem Gegenüber nicht nur an der Oberfläche entlang zuzuhören.
Und denke nicht nach was an Gefühlen in dir nun eine Wahrheit ist.
Denn alles ist eine Wahrheit und möchte beachtet werden.
Und nutze dies erkennen als einen neuen Startpunkt, erlange ein neues Verständnis.
Denn deine Gefühle interessieren sich nicht für deinen Verstand und auch nicht für deinen Schweinehund.
Gefühle sind Wahrheit so wie man mit dem Herzen stets am meisten hört.
 
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Mit einer Halbseitenlähmung geht der sogenannte Neglect einher, das ist die neuronale Ablehnung der Wahrnehmung der gelähmten Körperhälfte.

Diejenigen Hirnareale, die vom Schlaganfall betroffen sind, können nicht reaktiviert werden. Aber das Gehirn kann an anderer Stelle erlernen, den gelähmten Körperteil wieder wahrzunehmen und auch, ihn zu bewegen. Zwar erreicht man dieses "Automatisch-Gefühl", das man von der Bewegung her kannte, nicht mehr. Aber die Bewegungsfähigkeit kann im Gehirn neu erlernt werden. (natürlich ist all das aber auch von der Schädigung des Gehirns abhängig, muß man dazu sagen, viel mehr aber noch vom Willen und der Möglichkeit des Einzelnen. Aber wenn der Geist klar und bei Verstand ist, dann kann der Geist auch dafür sorgen, daß neue neuronale Verknüpfungen wachsen. Dafür muss der Mensch lernen (wollen).)

Damit der Geist lernen kann, kann man ihn verarschen, mit Spiegeln. Ich weiß nicht ob Du das kennst, vielleicht mal "Spiegeltherapie + Schlaganfall" googeln.

Wichtiger als das Verarschen ist aber wohl, daß man für die gesunde Körperhälfte eine Übung erlernt, die man geistig dann auch mit der gelähmten Körperhälfte ausführen kann. Wird zusätzlich noch die gleiche Bewegung dann durch eine andere Person an der gelähmten Seite regelmässig durchgeführt, während der Patient die Bewegung "denkt", so hat das Gehirn die Möglichkeit
a) das Gefühl zu haben, eine Bewegung zu verursachen. Dadurch wird es angeregt, diese Möglichkeit zur Bewegung dann auch neuronal abzubilden.
b) die Gelegenheit zu bemerken, daß die Verknüpfung des Gehirns mit dem Körper noch nicht stimmt. Denn die geistig beabsichtigte Bewegung wird nicht korrekt ausgeführt werden durch den Unterstützer, so daß das Gehirn die Bewegung über kurz oder lang lieber selber machen möchte. Auch dafür benötigt es neuronale Verknüpfungen.
Man muss also das Gehirn aktivieren, und nur sekundär den Körper. Das nur nochmal zur Erinnerung.

Um eine gute Bewegungsübung für die gesunde und die kranke Hälfte zu finden, muß man am besten die Anatomie berücksichtigen. Das Gehirn versorgt sich mit Informationen über den Bewegungsapparat, indem es seine Nervenenden bis an die Gelenke des Körpers streckt. Es mißt dann sensorisch: "wo ist eigentlich mein Gelenk, z.B. mein Knie?"

Erhält das Gehirn diese Information aufgrund der an den Gelenken vorherrschenden "Fühlern" des Gehirns, so erhält es die Grundlage dafür zu wissen, wo eigentlich eine Bewegung ausgeführt werden müsste.

Um also zu gehen (Motorik) muss das Gehirn erst mal lernen, wo das Bein ist (Sensorik). Sensorik und Motorik müssen daher am besten Beide aktiviert werden, damit am Ende Bewegungsfähigkeit entsteht. Das stellt an eine Übung gewisse Anforderungen.

Beim Schlaganfallpatienten sind Sensorik und Motorik in individuellem Masse gestört, weil die sensorischen und die motorischen Areale des Gehirns nebeneinander liegen, aber voneinander getrennt sind. Es kann also sein, daß die neuronal nach dem Schlaganfall noch gegebene Motorik eigentlich ganz gut ist. Der Körper kann aber trotzdem nicht bewegt werden, wenn die sensorischen Areale vollständig zerstört wurden. (So in etwas kann man es sich vorstellen, worum es geht: um kinaesthetische Übungen, und nicht um pure Bewegungsübungen.)

Betrachtet man nun die Lage der Endrezeptoren der Nerven im Gewebe rund um ein Gelenk, so sieht man, daß das Gelenk sehr sorgfältig an allen wesentlichen Teilen, an denen es "aus den Fugen geraten" kann, vom Gehirn überprüft wird. Das Gelenk wird dann im Gehirn als Raum erfasst, welches im Inneren einer Reihe von Nervenenden liegt. Die gesamte Gelenkumgebung wird dabei vom kinaesthetischen System des Menschen abgetastet. (Das kinaesthetische System ist der Verbund aus sensorischen und motorischen Funktionen des Gehirns, den Nervenleitungen bis in's Gewebe und dann die Aktivierung des Muskelorgans incl. der Rückmeldung an das Gehirn, daß der Muskel bewegt wurde.)

In diesem Sinne muß man also zunächst erlernen wollen, daß man eine Körperhälfte hat. Als Mensch, der eine Ganzheit ist, weiß man das. Aber das Gehirn, das keine Ganzheit ist, weiss noch gar nicht, daß es eine Hälfte des Körpers gar nicht mehr spürt. DIES muss man dem Gehirn zuerst wieder beibringen. Parallel dazu kann dann auf der Grundlage dieses Lernvorgangs des Bewußtseins über das Vorhandensein einer verlorenen Körperhälfte auch die motorische Reaktivierung angegangen werden.

Berücksichtigt man nun die Anatomie der einzelnen Teile des kinaesthetischen Systems genauer, so kommt man zum Schluss, daß Bewegungen kreisförmig sein müssen, um eine Reaktivierung zu erreichen. Denn: das Gehirn selber weiß die optimale Stellung für ein Gelenk nicht. Es weiss nur: da ist ein Gelenk. Es ordnet die Stellung des Gelenks dann in ein Körperbild ein, anhand dessen es errechnet, wie die Stellung des Körpers im Raum gerade ist. Die Vorstellung des Gehirns weicht jedoch von der realen Stellung des Gehirns allzu oft ab, aus vielerlei Gründen.

Um dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, die "vergessenen" Gelenke wieder zu erfahren, muß am besten der Radius, den ein Gelenk machen kann, voll ausgeschöpft werden. Dabei hilft es aber kaum, nur ein einzelnes Gelenk zu bewegen. Denn das Gehirn soll das Heben des Arms erlernen und nicht das Bewegen eines einzelnen Gelenks. Deshalb übt man am besten neben dem Gelenk auch immer den gesamten Arm. Es sollte also möglichst eine Übung sein, bei der sämtliche Gelenke einer Extremität an einer einzigen, gleichen Bewegung beteiligt sind.

Man muss diese Übung körperlich mit der gesunden Körperhälfte selber ausführen können, im Sitzen. Und man muss die Bewegungsübung geistig mit der gelähmten Körperhälfte ausführen können. Ausserdem sollte die Bewegung auf einfache Weise durch eine zweite Person mit der gelähmten Körperhälfte imitiert werden. Und in dieser Dreigeteiltheit der Übung würde ich's mal versuchen. Und bei jeder, wirklich jeder Gelegenheit würde ich körperlich und/oder geistig meinen gesunden und dann mal meinen kranken Arm kreisen und mich denkend nicht daran stören, daß mein Ich vielleicht den Arm nicht spürt und nicht bewegen kann. Denn im Gehirn kommt die Bewegung an. Und darum geht's. Das Gehirn führt die Bewegung ja schon aus, aber es braucht eben Zeit und Wiederholung, bis sich auch Verknüpfungen bilden.

tja. Also ich weiss nicht, ob man aus dieser Vorführung da im Video ableiten kann, was ich meine. Aber man kann diese Übungen im Sitzen durchführen. Man kann sie auch nur rein geistig durchführen. Ich merke dann immer, wie mein gesunder Körper anfängt zu kribbeln, obwohl sich nichts bewegt. Das sind die Nerven, die da kribbeln, denn mein Geist schickt das Signal zur Bewegung ja ab, jedoch führt mein kinaesthetisches System sie nicht aus. Ich habe dann also exakt die Situation eines Schlaganfallpatienten, funktional gesehen. Und daher wird es auch in einem gelähmten Arm kribbeln, wenn ich nur denke, daß ich "Circling Chi Kung" mache.

guxdu also mal das Video, bei Lust. Es hat 13 Teile, man kann die Übung vor dem PC sitzend machen. Armstützen dabei vom Rollstuhl lieber entfernen, ebenso am besten die Fussstützen. http://www.youtube.com/watch?v=1BxffCADpjE

lg

Also du hast dir soviel Mühe mit deinem Bericht gemacht,wirklich unglaublich und ja du hast Recht,dazu muss man gar nichts mehr
sagen:thumbup::thumbup:
und an api gerichtet,nun muss nur noch der innere Schweinehund in
dir sagen...ich will...ich kann..

alles Liebe madma
 
Hallo madma, danke für die Blumen. Mir fällt gerade noch ein: optimal wäre es wahrscheinlich, Circling Chi Kung vor einem Spiegel zu machen. Genauer vor 2 Spiegeln, die so zueinander aufgestellt sind, daß das Kreisen mit der gesunden Seite in beiden Spiegeln gesehen wird und die gelähmte Seite nicht sichtbar ist. So kann man dem Gehirn optimal über den optisch-visuellen Sinn zeigen, daß es 2 Körperhälten hat. Und darüberhinaus zeigt man ihm auch noch, daß beide Seiten gesund und bewegungsfähig sind. Man weiss heute sicher, daß diese Techniken zur Entwicklung neuer neuronaler Verknüpfungen führen und es werden deshalb Millionen von Forschungsgeldern ausgegeben. Aber eine so optimal geeignete Übung wie das Circling Chi Gong habe ich hier im Westen nie gesehen, bisher. Ich gehe demnächst mal zur Krankenkasse und frage nach, ob es als Gesundheitsübung anerkannt wäre. Dürfte kein Problem sein, eigentlich. Dann könnte ich ein entsprechendes Angebot machen und es mit der Krankenkasse abrechnen, wenn diese Gesundheitsübungen seiner Versicherten bezuschusst... bei Interesse bitte PN.
 
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Hallo madma, danke für die Blumen. Mir fällt gerade noch ein: optimal wäre es wahrscheinlich, Circling Chi Kung vor einem Spiegel zu machen. Genauer vor 2 Spiegeln, die so zueinander aufgestellt sind, daß das Kreisen mit der gesunden Seite in beiden Spiegeln gesehen wird und die gelähmte Seite nicht sichtbar ist. So kann man dem Gehirn optimal über den optisch-visuellen Sinn zeigen, daß es 2 Körperhälten hat. Und darüberhinaus zeigt man ihm auch noch, daß beide Seiten gesund und bewegungsfähig sind. Man weiss heute sicher, daß diese Techniken zur Entwicklung neuer neuronaler Verknüpfungen führen und es werden deshalb Millionen von Forschungsgeldern ausgegeben..

90 grad zur Körpermitte, gucksduhier:

http://www.spiegeltherapie.com/

Kann man auch sicherlich stehend machen, mit wieder einem Spiegel in 90 Grad. Nur, Problem dabei, die wenigsten Schlaganfall-Patienten in Rollstühlen, können stehen. Therapie kam wieder mal hoch, durch unsere Super-Komödianten Rita, stern TV vom 7.09.2011.

Bekannt sind diese Therapien aus PNF, wo über kreuz, die andere Seite stimuliert wird, werden soll, mit teilweise guten Erfolgen. Teilweise schlechten Erfolgen, wenn nicht gleichzeitig der Patient ermuntert wird, sich auf seine kranke Seite zu konzentrieren.
Ein Schlaganfallpatient muss lernen, seine, ich sage es flapsig, defekte Seite zu akzeptieren. Lernen anzuschauen und das, so schnell wie möglich. Nur dann haben diese Therapien, über kreuz, Sinn. Alle schnellen Erfolge bei Schlaganfällen, haben diese Akzeptanz, das Konzentrieren auf die defekte Seite, als Grundlage.

Denn es gibt da wirklich ein Phänomen, wo man schon länger forscht, es erst auch nicht für möglich erachtet hat. Kleinste Zuckungen, die man in der defekten Seite hinbekommt, der Schlaganfallpatient diese Zuckungen schafft, können ganze neue Nervenimpulse schaffen. Und wo es noch zuckt und Muskel noch da ist, flapsig gesagt, muss nur die Chemie wieder in Trab gebracht werden. Mit Konzentration auf die defekte Seite. Was man eben auch mit Spiegel macht, um den Schlaganfallpatienten zu überlisten.

Das Problem ist, man ging jahrelang davon aus, Schlaganfall, die bestimmte Hirnhälfte tot, keine Möglichkeit mehr. Wie ein elektrischer Kasten, Hauptteil ausgefallen, Peripherie zuckt nur noch, letzte Stromschläge.
Nur so ist es nicht, unser Körper ist kein Computer, sondern ein Chemiebaukasten, jeder Ablauf ist eine chemische Reaktion, wie auch Nervenimpulse, Transmitter an Rezeptor, ein chemischer Austausch. Was wiederum neue Bahnen schaffen kann, wenn noch ein Funktionsablauf des chemischen Austausches da ist, das Zucken, es lebt noch, flapsig gesagt.

Und die heutigen Erkenntnisse sind teilweise begründet auf die Erforschung, ganz banal, des Rett-Syndroms. Die Dysbalance des neurobiologischen Systems. Durch diese Forschungen, wo richtig Kohle reingestopft wurde, kann man mittlerweile erst die Funktionsweise unseres Gehirns erklären, auch die Möglichkeit, dass sich Neues bilden kann, auch durch austricksen unseres Gehirns.

Das was man noch vor ein paar Jahren nie für möglich hielt, was aber Patientengeschichten aussagen, wer sich auf die defekte Seite von Anfang an konzentriert hat, als Patient, schaffte viel schneller die Rehabilitation. Und das spricht nicht für diese Überkreuztherapie, da will man ja die Seite nicht wahrnehmen und die andere Hälfte soll übernehmen. Wie gesagt, mit mäßigem Erfolg. Der beste Erfolg war immer, dir Schweinehund, böse Seite, zeige ich es, du muss wieder.

Daher, Spiegeltherapie, eine Möglichkeit, aber nicht die Möglichkeit. Hilfreich in der Feinmotorik.
 
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