Hilfe bei Borderline!

Hallo liebe User!
Habe einen Freund, der eine Borderline Störung hat und würde gerne Fragen wie man den Menschen am besten helfen kann außer eben mit Psychopharmaka und Psychotherapie?

Ich würde ihm so gerne irgendwie helfen, welcher Stil ist da angebracht, ein strenger oder eine verständnisvoller? Wenn man ihm z.B. Grenzen aufzeigt oder soll man keine Grenzen haben, und alles durchgehen lassen?


Danke :danke:



shalom,

"borderline störung" ist eine der schwerst behandelbaren seelischen störungen überhuaupt, mit medikamnte kannst du gar nicht ausrichten und meiner erachtens kann dabei nur psychotherapie helfen.
der therapeut muss spezielle ausbildung und sehr vikle einfühlungsvermögen haben. dies *störung* ist nicht heilbar, der klient kann nur lernen damit zu leben, ohne besonders aufzufallen.


shimon
 
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Danke.


Luise Reddemann hat hierzu vor Jahren die sogenannte Psychodynamisch-Imaginative Traumatherapie (PITT) entwickelt, die mit gesteuerter Dissoziation arbeitet. Das heißt unter anderem, daß die Patienten sich unter therapeutischer Begleitung mit abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen auseinandersetzen. Sie dissoziieren. Aber eben nicht ungewollt & selbstschädigend, sondern in einem geschützten Rahmen, in dem sie auch wieder aus der Dissoziation ins Hier & Jetzt zurückgeführt werden.

Hier & Jetzt: Nicht umsonst haben sowohl die DBT als auch die PITT das Thema Achtsamkeit ganz weit oben auf der Liste der Hilfe zur Selbsthilfe.

Auf den Internetauftritten von Luise Reddemann (w w w . luise-reddemann.info/) gibt es unter "Literatur" Vorträge & Artikel von ihr, u.a. einen zu Achtsamkeit. Michaela Huber (w w w . michaela-huber.com) hat unter "Vorträge & Folien auch wahnsinnig viel Material für Leute, die eher Wert auf wissenschaftlichen Diskurs als auf Erlebnisberichte legen.

Danke für die Links.
Ich werde mir wohl morgen "Achtsamkeit und Mitgefühl" von Luise Reddemann und Sylvia Wetzel kaufen.
Achtsamkeit und Mitgefühl einmal aus psychologisch/ therapeutischer Sicht und einmal aus buddhistischer Sicht.
 
Entschuldigt, dass ich in diesen Thread noch etwas Poste, schon ein wenig veraltet. Ich habe mich beim lesen tierisch aufgeregt und muss einfach dazu etwas schreiben.

- Es gibt nicht den oder die Borderliner/in
- Es heißt Emotional Instabile Persönlichkeitsstörung Borderline-Typ
- Diese Erkrankung ist eine sehr komplexe, weswegen jegliche Verallgemeinerung NICHT zutrifft
-Selbstverständlich haben viele Betroffene die selbigen oder ähnliche Symptome, aber bei einer Emotional Instabilen Persönlichkeitsstörung können sämtliche Symptome auftreten die es bei Psychischen Erkrankungen gibt.
- Zudem, ist ein Mensch der an dieser Krankheit leidet immernoch ein MENSCH und KEIN "Borderliner". Diese Bezeichnung nimmt den Betroffenen die Individualität. Jeder Mensch ist ein Individuum und somit einzigartig, ebenso besitzt er eine einmalige Persönlichkeit, obwohl er an einer Persönlichkeitsstörung erkrankt ist.
- Wenn man helfen möchte sollte es man sachlich, in einem freundlichen gesunden Ton besprechen. Bereden wie man unterstützen kann, gemeinsam Lösungsmöglichkeiten aus verschiedenen Stimmungsphasen, Hochspannung o.ä. planen. Das ist Hilfe.
- Nicht wütend, enttäuscht o.ä werden wenn ein "Ich weiß nicht" kommt. Stellt euch vor, eure Stimmung, das Selbstbild, das denken über die Gesamte Welt schwankt hin und her. Alle paar Minuten oder Stunden. Würdet ihr euch dort trauen Entscheidungen zu treffen?
- Was auf ca. 80% alle Betroffenen zustimmt ist:" Woher soll ich wissen was ich in meinem Leben erreichen will, ich weiß nichtmal was ich morgen machen möchte."

Quelle: Betroffen seit vielen vielen Jahren. Drei Psychiatrie Aufenthalte. 5 Jahre Ambulante Therapie, Medizinische Reha.
 
Weißt Du.. wirklich signifikant ist, dass immer so ein Nebel von Unklarheit um diese Diagnose erzeugt wird. Immer wieder die Feststellung, dass ein Borderliner gar keine typischen Merkmale hat und jeder ja ganz anders sei. Ja, ABER.. wozu gibt es dann eine Definition, wenn es keine gibt? Entweder hat ein Borderliner klare Symptome, die klar definierbar sind, oder die Diagnose "Borderline" ist hinfällig.
 
shalom,

"borderline störung" ist eine der schwerst behandelbaren seelischen störungen überhuaupt, mit medikamnte kannst du gar nicht ausrichten und meiner erachtens kann dabei nur psychotherapie helfen.
der therapeut muss spezielle ausbildung und sehr vikle einfühlungsvermögen haben. dies *störung* ist nicht heilbar, der klient kann nur lernen damit zu leben, ohne besonders aufzufallen.

shimon

Schwer ist mal die Richtige Diagnose da die Symptome der Psychokrankheiten untereinander sehr ähnlich sind ,Noch schwerer glaube ich ist das Vertrauen zum Patienten aufzubauen um mitzuarbeiten damit er sich seinen Ängsten stellen lernt und Angst abbaut oder die Sinnhaftigkeit zu sieht.
Oftmals wird man aber bei gewissen Fällen ohne Medis nicht auskommen .
Wer kann einem Arzt/Psychologen versichern das ihm nicht gerade das erzählt wird was er vom Patient erhofft zu hören .......;
 
@definitionen: nun, es gibt gar keine kategorien, sondern man faßt eben ähnliche beobachtete fälle zusammen. jeder mensch ist anders, und doch wieder einem typ mitunter sehr ähnlich.

die heilung von borderline ist schon möglich, aber auch schmerzhaft. es ist schwierig, weil die leute nur sehr schwer sich selbst durchschauen können. viele bleiben einfach da drin.

das obengenannte buch mal lesen hilft vielleicht -- gleich in aller deutlichkeit verstehen, was los ist.

nicht vergessen: zu sich selbst sanft sein, aber auch klar. (die borderliner müssen es selbst tun. außenstehende können höchstens nachsichtig sein.)
 
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Erm, das hört sich extrem ungesund nach Helfertrip deinerseits an.


Ja,richtig.Borderliner (und ich weiss wovon ich spreche)können einen das Leben zur Hölle machen.
Eine Bekannte von mir ist daran erkrankt.
Dadurch wurden zwei Familien zerstört.
In dieser Familie befindet sich ein studierter Psychologe....selbst der war damit überfordert.
 
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