Hexenjagd auf Haiti

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Mit Relativismus und Nihilismus und schließlich dem gänzlich unmagischen Rückgriff auf platten aufklärerischen Rationalismus "ist nur Verfolgung von irgendwelchen Aussenseitern" versucht man nur sich um das Problem herumzudrücken. Und es geht hier auch überhaupt nicht darum, irgendwelche christlichen Untaten zu rechtfertigen.

und es geht auch nicht darum, Elessar, deine ständige Angst vor irgendwelchen Schadenszauberern zu unterstreichen. Etwas platter, aufklärerischer Rationalismus täte dir in der Hinsicht nicht übel. Ich finde, Rationalismus täte der ganzen magischen Zunft gelegentlich nicht schaden.

Wenn wir nicht anerkennen, dass destruktive Verhaltensweisen aus den eigenen Reihen (besonders krass in Norwegen zur späten Wikingerzeit) und heute auch hier und da und besonders in Afrika zum eigenen Verfall beigetragen haben, dann werden wir wieder so etwas erleben. Der üble Ruf, der dem nordischen Schamanismus (Seidr) bis heute über 1000 Jahre lang unvergessen anhängt stammt exakt hierher. Ich möchte nicht einer Welt von Bannflüchen und Schadenszauber leben. Denn da kann nur einer der stärkste sein....

Also zum einen...hast du recht. Und sicher ist es auch so, daß da genug negatives in der Beziehung hinter der Oberfläche abgeht, auch hier im deutschsprachigen Raum, auch wenn das von div. mehr oder weniger populären Bestandteilen der Zunft oder Zünfte herablassend verneint oder als paranoid abgetan wird :) . Stellt sich die Frage, wie du das vermeiden willst? Die Anwender sind auch nur Menschen und gewisse destruktive Möglichkeiten sind sicherlich hin und wieder für diesen oder jene verlockend, zumal es bekanntlich auch Geister gibt, die da gezielt echt fiese Sachen anbieten (Jo, passt nicht zur rosaroten Spirit-Welt).
Und, jo, in einer Welt des magischen Kalten Krieges möcht ich auch nicht leben.

Zum anderen bin ich der Meinung, da du mit deiner aggressiv-herablassenden Art und Weise dem Ganzen sicher auch keinen Gefallen tust. Du möchtest hervorheben, nicht zu der (Pseudo) Gruppierung von FSS-Indoktrinierten und Plüschplastikschamanen zu gehören, machst den Leuten aber gleichzeitig klar daß die "anderen" herablassend-aggressive...sind.

Aber mach ruhig; im Prinzip folgst du damit genau dem Muster, das du kritisierst :)

ciao, :blume: Delphinium
 
Also zum einen...hast du recht. Und sicher ist es auch so, daß da genug negatives in der Beziehung hinter der Oberfläche abgeht, auch hier im deutschsprachigen Raum,


Mir geht es darum, die geschichtliche Kontinuität hinter dieser Sache aufzuzeigen, Ursachen genau zu ergründen, um es für die Zukunft besser zu machen. Denn mir ist die Sache zu wichtig und die Chance die wir jetzt haben kommt vielleicht nie wieder. Das ist auch ein zeit- und kulturübergreifendes Ding mit der "Hexenjagd" - gibts hier und heute, in den Tropen und gab es vor 1000 Jahren in Skandinavien. Und übrigens auch bei den heidnischen Kelten und Germanen, sogar mit offiziellen Strafmassen für verschiedene Arten von Flüchen und Schadenszaubern, die ihnen nachgewiesen werden konnten. Das bewog mich dazu, zu fragen, wie denn die Gründe für diese dauernden Hexenjagden so gelagert sein könnten.
Sonst habe ich keine heimlichen Absichten in diesem Thread - ist einfach so wies ist: Wahrheitssuche, auch wenn ich Don Juan bemüht habe, weil der das nämlich vortrefflich auf den Punkt gebracht hat:rolleyes:

Die alten Wege haben halt letztendlich keinen Erfolg gehabt und endeten in der fast vollst. Vernichtung von Heidentum und Schamanismus, was heute mühevoll rekonstruiert werden muss. Das kann man natürlich, wie hier vielfach getan, zu 100% auf die Feinde von aussen schieben (Christen, Islam etc.) oder auf die Feinde von innen, d.h. die eigene Bevölkerung, die dann als "abergläubisch" bezeichnet wird... :confused:
Ist das Einfachste, wird mE in einer Wiederholung der alten Niederlagen enden, bzw. die Leute wenden sich einfach ab und Erlösungsreligionen zu. So die Augen vor den eigenen Fehlern zu verschliessen und alles wegzuschieben bezeichne ich als herablassende Arroganz.
Auch heute haben viele Menschen, wie ich es erlebe, Angst vor Schamanismus und "Zauberei" und sagen bei Nachfrage dann auch meist irgendwas diffuses von "dunklen Umtrieben" oder so; archaische Ängste....

Kann man natürlich auch alles abtun und sagen, dass nur die Christen für so ein Bild gesorgt hätten. Stimmt ja auch teilweise, bringt aber uns nicht weiter. Ich habe die These aufgestellt, das die Leute in Afrika bzw. Haiti eine Scheissangst vor best. Voodooleuten (o.ä) haben,. Habe ich selber in Benin erlebt und glaube kaum, dass es in Haitii gross anders ist, wo Voodoo unter Duvalier zur politischen Unterdrückung benutzt wurde. (TonTon Macoute).
Und auch in Indien, wo wieder vermehrt "Hexenverfolgungen" stattfinden, gibts eben auch richtig böse "Sarumans", die buchstäblich über Leichen gehen. Das nutzen im Gegenzug wieder die Missionare aus und dann gibts Pogrome.

Wahrscheinlich ist es einfach so, dass vor 30 Jahren das Bild vom "Edlen Wilden" zerstört werden musste, um einen echten Bezug zu den Indigenen herzustellen und heute muss das Image vom "Heiligen Zauberer" oder "Wohltätigem Schamanen" dran glauben, die übrigens auch bei diversen sibir. Völkern mitunter dann verprügelt und vertrieben wurden, wenn sie sich magisch danebenbenahmen.
Dafür lasse ich mich auch gerne bewerfen und bemunkeln, ist ja für einen guten Zweck :thumbup:
 
Die alten Wege haben aber wenig zutun mit dem vorliegenden Fall .
Es wurden einfach Sündenopfer gebraucht man wollte irgendwem die Schuld geben der Mob ist so das grausamste was es gibt ein wütendes Volk gibt schnell irgendwem vorschnell die Schuld für irgendetwas .
( Die nachbarin ist eine Hexe ihre Wäsche trocknet so schnell und riecht immer gut )

Haiti ist zerstört es herrschen dort Krankheiten und Chaos udn da kommt eben die Wut des Volkes auf alles ins Spiel .


mfg
 
Die alten Wege haben aber wenig zutun mit dem vorliegenden Fall .
Es wurden einfach Sündenopfer gebraucht man wollte irgendwem die Schuld geben

Woher weisst Du das? Die Duvalier-Zeit dürfte auf Haiti noch nicht vergessen sein mit den TonTon Maccoute Banden. Da könnte ich mir gut vorstellen, dass da ein gar nicht so unrealistischer Bezug zu Krankheiten hergestellt wird....
Zudem hat Nazruddin eine allgemeinere These eingeworfen, die ich mit zur Diskussion stellen wollte, nämlich:

"Ich möchte hier auf die negativen bzw. destruktiven Verhaltensmuster hinweisen, die die schamanische Weltanschauung ( Der Glaube an Übersinnliches, Geisterwelten, Anderswelten etc. ) mit sich bringen kann."


KANN wohlgemerkt.
Offenbar ist eine offene Diskussion hier aber momentan noch nicht möglich, da von vorneherein mit festgelegten Bewertungen gearbeitet wird, die zudem noch persönlich aufgeladen sind. Zum Glück ist dies in Grossbritannien, den USA und teilweise in Skandinavien anders. Dort werden z.B. die Verknüpfungen von z.B. Voodoo etc. mit politischer Macht realistisch benannt genauso wie dies für den nordischen Schamanismus getan wurde, z.B. von Jenny Blain.
Aber ich denke es ist besser das Thema jetzt zu beenden.
Elessar
 
"Ich möchte hier auf die negativen bzw. destruktiven Verhaltensmuster hinweisen, die die schamanische Weltanschauung ( Der Glaube an Übersinnliches, Geisterwelten, Anderswelten etc. ) mit sich bringen kann."

Um es mal deutlich auszusprechen:

Die materialistische Denkweise, die all das nicht akzeptiert, was in der "schamanischen Weltanschauung" selbstverständlich ist, hat weitaus mehr negative Folgen, als die schamanische haben kann. Es ist nicht allzuschwer, diese zu finden: Ein Blick in die Zeitungen oder ins Internet reichen dafür völlig aus.

Die Frage stellt sich, warum der Threadersteller sich so edel raushält. Da stinkt der Fisch vom Kopf her, denn würde der wirkliches Interesse haben, zu diskutieren, wäre da etwas mehr Aktivität.

In diesem Sinne,

Sobek
 
Nur die exklusiv-monotheistische Weltsicht ist noch übler in ihren Folgen als die materialistische, von der ich grad geschrieben habe. Ist mir leider zu spät eingefallen, sonst hätt ichs noch rein-editiert.

Immerhin kommt der Begriff der Hexenjagd von eben einer solchen Weltsicht.

In diesem Sinne,

der Krokodilsgott
 
Ich möchte hier auf die negativen bzw. destruktiven Verhaltensmuster hinweisen, die die schamanische Weltanschauung ( Der Glaube an Übersinnliches, Geisterwelten, Anderswelten etc. ) mit sich bringen kann.


Ich möchte nicht das schamanische Weltbild diffamieren.
Dazu ist sie zu lebendig und konstruktiv.

Doch eine ungeschulte Bevölkerung bzw. ungebildete Menschen können alles Gute zum Schlechten wenden.

So auch das Schamanische zu Zauberei und boshaftigkeit verwenden.

Ich denke dabei an das Kräftemessen von Moses mit den Zauberern des Pharaos.

Es zeigt uns auf, wo die destrukiven Kräfte von Zauberer-Schamanen gegen die konstruktiven Argumente eines Gottgläubigen-Schamanen wirkungslos werden.

Propheten sind eigentlich auch nur Schamanen.
Einzelne Menschen im Dienste des AN ( Der Ganzheit von ALL und ALLES ).

Fehlen die Propheten in einer Region, übernehmen schnellstens Zauberer-Schamanen und Scharlatane das Gewissen des Volkes.

Siehe in diesem Falle: Haiti.

Wie denkt ihr darüber?



Es verhält sich wie im ganz normalen Leben!
Alles hat eine gute und eine schlechte Seite - Das ist die Dualität !!
Jeder Vorteil sucht seinen Nachteil und umgekehrt!

lg - chollo

Ps.: Aber was ist schon Haiti? :ironie: Der arme Kerl, der sich bei "Wetten daß" beinahe das Genick gebrochen hat, zieht die ganze Aufmerksamkeit der Medien auf sich. Das ist die "Realität" in unserer Show- Glanz- und Lichterwelt!
 
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Hallo miteinander.

Ich habe mit Staunen die Artikel hier gelesen und mir meine Gedanken gemacht.

Ich wusste nicht, dass die negativen Aspekte der schamanischen Weltanschauung bei euch reflexartige Reaktionen wie vehemente Ablehnung, totale Ignoranz ( Verdrängung ) oder Schutzsuche in Wortklaubereien auslösen würde.

Voodoo wird von vielen hier als eine Religion. Wenn sie eine Religion wäre, dann allerhöchstens eine Naturreligion, vielleicht als Animismus bezeichnet werden.

Wer sich mit Begriffen wie "Voodoo" oder "Vodún" dessen "Andersartigkeit" zur Sichtweise des Schamanismus hervorzaubern will, dem möchte ich folgendes Zitat vor die Augen führen.

Da ich immer noch keine Links direkt hineinposten kann, muss ich diese zerstückelt angeben.

Aus: www .relinfo .ch /voodoo / voodoo.html.

Begriffserklärung

Um den Voodoo zu entzaubern, sind einige Erklärungen zu dem rätselhaften Begriff nötig, den es in unterschiedlichen Schreibweisen gibt: Wodu, Wudu, Vodún, Voudou, Vodoun, Voodoo oder VooDoo.

Ich benutze die Schreibweise „Vodún“ möglichst durchgehend für die afrikanische und lateinamerikanische Religion mit ihren Göttern und Geistern. In Afrika werden die Geister ebenfalls als „Vodún“ bezeichnet. In Lateinamerika, manchmal auch in Afrika, heißen sie Orixas oder Orishas, in Haiti Loas. „Voodoo“ nenne ich die modernen Erscheinungen bei uns. In der Literatur werden alle Schreibweisen unsystematisch benutzt.

Das Wort Vodún stammt aus den westafrikanischen Sprachen und stammt vermutlich aus dem Fon. Es hat eine komplexe Bedeutung: Vodún bezeichnet das, was man nicht berühren könne und was für sich bleiben müsse, was nicht zum profanen Bereich gehöre, es sei ein Geheimnis, es beinhalte Wasser, Feuer, Wind, bestimmte Pflanzen, die Python, bestimmte Tiere, Quellen, die Menschen, den Kopf eines jeden oder den Fremden. Manche übersetzen das Wort mit „Gott“ oder „übernatürlicher Macht“. 1658 erschien der Begriff erstmals gedruckt in der „Doctrina Christiana“ des Botschafters des Königs von Allada am Hof Philipp IV. von Spanien. Der Verfasser übersetzte „vodu“ als Gott, heilig, priesterlich. Der Begriff umfasse eine ganze Philosophie, die auf Geduld, Gelassenheit und Respekt beruhe. Gefahr und Unfall sollen gebannt, Menschen geschützt und gestärkt werden. In diesem Sinne ist Vodún ein positiver Begriff (14).

Bokpê erklärte bei einer Veranstaltung in Hannover (15), „Voodoo“ sei die Abkürzung eines ganzen Satzes, der in etwa so laute: „Lehne dich zurück und hole aus der Natur die Kraft, die du brauchst zum Zweck deiner Erhebung.“ (Mawu wê do Vodun lê) (16). In Allada wurde Vodún so erklärt: „Voodoo ist die Liebe, die Einheit, die uns lehrt, dass alles auf Erden miteinander verbunden ist“. Der Begriff heiße: „Lehn dich zurück und nutze die Kraft der Natur, um deine Seele zu Gott zu erheben.“ (17)

Diese Deutungen zeigen die Komplexität des Vodún und die Schwierigkeiten einer unvoreingenommenen Darstellung.


In allen Kulturen tauchen folgende schamanische Sichtweisen als gemeinsame Grundlage auf:
- Alles ist beselt und belebt, alle Elemente der Umgebung haben ihre Kraftquelle in der sprituellen Welt oder im Bewusstsein.

- Es gibt einen alltäglichen Aspekt der Realität und einen nicht-alltäglichen ( Parallelwelten )

- Es gibt ein universelles Netz der Kraft, das alles Leben unterstützt.

- Wir sind mit allem integral verbunden, und die gegenseitige Unterstützung und Balance ist lebenswichtig für das Überleben der Menschheit.

- Da alles lebendig ist, verdient alles Respekt und einen rücksichtsvollen Umgang, um Harmonie und Gesundheit zu erhalten.

- Alles ist immanent Heilig

- Es gibt sprituelle Helfer, die uns unterstützen.

Aus: Schamanismus praktisch, "Wie Sie aus der inneren Weisheit alter Kulturen schöpfen", Dr. Susanne Marx, VAK Verlags GmbH, Kirchzarten,
ISBN 978-3-86731-062-8

Voodoo wurde uns als eine "boshafte" Religion bzw. "entstellte Zauberei" von der kirchlichen Progpaganda eingeimpft. Dass es aber nicht so sein muss, kann man ebenso aus anderen glaubhauften Quellen, wie die Relinfo es ist, lesen.

Das Thema ist aber nicht voodoo sondern "die Bildung des Bewusstseins" der Menschen und der daraus entstehenden Probleme bei fehlender Bewusstwerdung seiner selbst in dieser Welt.

Wenn man von übersinnlichen Kräften, anderen Welten spricht und dabei aber über die dumpfe Wahrnehmung eines Ochsen über sich selbst verfügt, wird es unweigerlich zu Missverständnissen und auch zu Perversionen führen.

Diese Perversion sehe ich z.Bsp. in der Haltung der Religionen gegenüber der Schamanischen-Weltsicht.

Dazu ein Beispiel:

Frauen, die "Kräfte" entwickeln werden schnell zu "Hexen".
Kann man diese nicht verbrennen oder das Volk ist starrsinnig, dann wird diese Dame zu einer Heiligen. Aber im besten Fall, nachdem sie gestorben ist.

Hexeriche übrigens gibt es wenige. Warum wohl?...

Vielleicht weil sie "Hexen" jagen und damit die Inquisition aufrechthalten?

Wie dem auch sei.

Wo Menschen ihre Weltsicht zu rationalisieren beginnen, entstehen Kulte, Kulturen und so nebenbei auch dessen Perversionen.

Der Schamanismus ist nicht einfach Jubel, Heiterkeit und Wonne.

Auch im Schamanismus gibt es "Kräfte" die zu "Positivem", wie auch zu
"Negativem" benutzt werden können.

Erst mit der Bewusstheit bzw. dem Vermögen, zu Erkennen was "konstuktive Resultate liefert" oder wo "destruktives Handeln beginnt", wird der Mensch als solches in die "Ganzheit unserer Welt" eingegliedert.
Wird frei von Zwängen und Gesinnungen.

Also:
Eine Schulung braucht es auf jeden Fall.
Fehlt die Schulung.
Fehlt die Bildung.
So fehlt auch das Unterscheidungsvermögen.

Dann verkümmert das Mitgefühl ( Buddha) , die Liebe ( Jesus) , die Gerechtigkeit (Mohammed ), die Ehrlichkeit mit sich selbst ( Tao ) etc. etc.

Dann ist der Mensch verloren und wird gnadenlos an seiner Seele manipuliert.
 
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