Hexen und Schamanen

hallo Seelenengel,

was mach ich denn...smile.. du kennst mich nicht, woher willst du wissen, was ich mache...smile ? ;)

ich wandere zwischen den welten.. und wer sich nicht zu schützen weiss, sollte lieber hinterm schreibtisch sitzen, das stimmt ;)

nur als hinweis...

namasté

Schwarz-Erle :banane:

Ich sitze gerne Bewusst an meinem schreibtisch grins Namaste Seelenengel
 
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Würde ich nicht sagen, dass 1600 Jahre zu hoch gegriffen sind. Eigentlich wurde ja schon ab den Aposteln mit dem Missionieren begonnen. Damals allerdings noch mit Worten. Mit der Missionierung mit Feuer und Schwert wurde aber relativ rasch nach der Anerkennung im römischen Reich begonnen.

Hexen gibt es nicht nur in Europa. Daher müßig für die Diskussion.

Was das Christentum betrifft ist hier sicherlich zwischen der spirituellen Ausrichtung und der Organisation Kirche zu unterscheiden. Die spirituellen Grundlagen sind gut (so gut wie alle anderen Richtungen auch die ethische Grundlagen vorgeben), nur die Organisation Kirche ist relativ rasch pervertiert und in das Gefolge der feudalistischen Herrschaft getreten. Eine Form die wir ja auch heute noch haben - feudalistisch, diktatorisch, machtgierig, nach aussen hin die moralische Instanz aber tatsächlich wenig Respekt vor der Menschheit.

Das wäre dann wohl eine Diskussion für's UF Religion.

Da bin ich eher in der geschichtlichen Sichtweise, zu einer Zeit wo es noch gar keine Ärzte gab, bzw. diese noch simple "Bader" waren.
Aber diese Diskussion hatten wir ja mittlerweile oft genug .

Jooh!

Die Naturheilkunde ist überall präsent. Irgendwer muss sich einfach um Kranke und Verletze kümmern. Und auch heute wird sie ja noch von jeder Mutter für ihre Familie praktiziert (leider durch den negativen Einfluss der Ärzte immer weniger).

Auch anderenorts sind die Leute nicht so blöd, nicht zum Arzt zu gehen, auch wenn sie parallel dazu Alternativen nutzen.

Was umfasste die Funktion des Naturheilers? Primär die Behandlung von Kranken. Also brauche ich da die Kenntnis von Heilverfahren, von Heilkräutern, Heilerden. Zusätzlich noch Kenntnis von psychologischen Verfahren für die psychische Stabilisierung von Kranken, der Angehörigen.
Dazu noch Träger und Organisator der jahreszeitlichen oder anlassbezogenen Rituale.
Das alleine ist schon einmal ein Fulltimejob. Events organisieren, Heilmittel suchen und aufbereiten, das eigene Wissen auszubauen. Das sind 90% der Tätigkeit des Naturheilers.
Diese 90% fallen aber grossteils heute bei den Schamanen und Hexen weg. Heutige Schamanen und Hexen praktizieren daher eher die restlichen 10% plus noch einen gewissen Anteil der Rituale, also vielleicht 30% des gesamten Arbeitsaufwands eines Naturheilers.

Ich weiß nicht, wie du zu diesen Prozentangaben (zahlen) kommst und wofür das genau gut sein soll. Es soll vorkommen, dass Menschen aus anderen Kulturen tatsächlich auch schonmal von Flugzeugen gehört haben, diese auch nutzen.
Das mag jetzt vereinzelt auf sehr abgelegene Gegenden nicht zutreffen, aber auch in Kulturen, wo es Schamanen und auch den Glauben an Hexen gibt, nutzt man diese mitunter. Umgekehrt eben auch.

Da trifft eigentlich nur der Eigennutz als schwarzmagisch zu. Abwehr und Schutz sind ja berechtigte Maßnahmen zur Verteidigung. Maßnahmen um Rache zu nehmen wären dagegen wieder schwarzmagisch.

Da, wo es Menschen gibt, da menschelt es. Per se schwarzmagisch ist dabei erstmal gar nix. Man macht oder geht wo hin und lässt machen.

Da gibt's gute Videos dazu.

Also nix belegt.

Auch diese Aussage ist nur bedingt richtig, und stammt aus alten Sichtweisen. Man darf ja nicht vergessen, dass es früher sehr hohe Ausfallsraten durch Kriege und Verletzungen gab. Bei den "besseren" Kreisen waren dann eher Morde bzw. ein dekadenter Lebenswandel ziemlich lebensverkürzend.

Hungersnöte, Dürren, Epidemien, Naturkatastrophen waren auch ziemlich lebensverkürzend.
Obendrein noch mangelnde Hygiene, harte Arbeit, hohe Sterblichkeitsrate. Etwas, was heutzutage in manchen Regionen dieser Welt immer wieder auftritt, passiert.

Schaut man sich aber die Alter von einzelnen Personen bis zur Pharaonenzeit an, die nicht von solchen Ereignissen betroffen waren, dann kommt man dort genauso auf ein Alter bei Männern von 70-80 Jahre. Also ein Alter, das der durchschnittliche Städter heute trotz moderner Medizin gerade mal so erreicht.
Man braucht sich bei uns auch nur die Bergbauern anschauen - das ganze Leben hart und schwer arbeitend, und die werden dann teilweise sogar 100.

Dann schau dir mal das Durchschnittsalter normaler Arbeiter (hier meint körperlich anstrengende und gefährliche Arbeiten), Sklaven und Tagelöhner an.
Der Fotograf August Sander hat Anfang des letzten Jahrhunderts Menschen aus allen Lebensschichten (hier in Deutschland) fotografiert. Dort sieht man sehr schön an den Gesichtern, wie sich harte Arbeit und Lebensstil in selbigen abzeichnen.

Das was uns da die Medizin als grossen Fortschritt verkauft, ist lediglich die Korrektur von Schäden durch die Städtebildung und das unnatürliche Leben in den Städten und später durch die Industrialisierung.

Es steht dir und jedem, der auf die mod. Medizin schimpft, auf selbige zu pfeifen und sich ganz der Natur hinzugeben. Selbige dankt es dann ggf. auf ihre Weise.

War falsch ausgedrückt. "Ausgeprägt" wäre hier im Sinne von "organisiert" zu interpretieren. Als organisiert in diesem Sinne sehe ich nur Religionsgemeinschaften, bei denen der Hauptzweck explizit die spirituelle Entwicklung ist. In der Naturreligion ist das spirituelle Weltbild aber eher natürlich gewachsen und in den Lebensablauf voll integriert und nicht als spezielle Form der Ausübung oder als "Beruf" ausgekoppelt.

Hast du dich denn schonmal näher mit irgendeiner Naturreligion befasst?
 
Hexen gibt es nicht nur in Europa. Daher müßig für die Diskussion.

Das wäre dann richtig, wenn der Begriff "Hexe" nicht erst im Rahmen der Hexenverfolgung als Sammelbezeichnung eingeführt worden wäre. Dass es hier möglicherweise einen Zusammenhang mit irgendeiner Bezeichnung von spirituell/heilend praktizierenden Menschen aus irgendeinem Land/Volk gibt, sei unbenommen. Nur wurde diese Bezeichnung dann eben durch die Kirche missbraucht um eine Schublade zu schaffen, in die im Laufe der letzten 400 Jahre alle in ähnlicher Form praktizierenden gesteckt wurden.

Mich würde aber interessieren, welche Länder Du kennst, die Hexen kennen und nicht christlich beeinflusst wurden.

Auch anderenorts sind die Leute nicht so blöd, nicht zum Arzt zu gehen, auch wenn sie parallel dazu Alternativen nutzen.

So soll es ja auch sein, eine gute Balance zwischen Naturheilkunde und ärztlicher Wissenschaft.

Ich weiß nicht, wie du zu diesen Prozentangaben (zahlen) kommst und wofür das genau gut sein soll. Es soll vorkommen, dass Menschen aus anderen Kulturen tatsächlich auch schonmal von Flugzeugen gehört haben, diese auch nutzen.
Das mag jetzt vereinzelt auf sehr abgelegene Gegenden nicht zutreffen, aber auch in Kulturen, wo es Schamanen und auch den Glauben an Hexen gibt, nutzt man diese mitunter. Umgekehrt eben auch.

Darum ging es ja nicht, sondern nur um ein Bild zu vermitteln, wie sich der Alltag des Heilers in einer Volksgruppe in etwa gestaltet.

Da, wo es Menschen gibt, da menschelt es. Per se schwarzmagisch ist dabei erstmal gar nix. Man macht oder geht wo hin und lässt machen.

In der Esoterik wird eben das als schwarzmagisch bezeichnet, das ethische Grenzen überschreitet. Klar menschelt das. Jeder Mensch arbeitet unbewusst schwarzmagisch. So viel Achtsamkeit für sich selber und den Umgang mit anderen Menschen hat kaum jemand, dass er sich nicht bei anderen energetisch verankert, sich mal unerlaubt irgendwo Energie abzieht etc.


Wie die Praxis zeigt, sind neueste Forschungen eher in Fachartikeln und eben solchen Videos dokumentiert, bevor sie vielleicht 10 Jahre später Eingang in die Lehrbücher finden. Daher sind solche Dokumentationen sehr wohl ein gutes Mittel um den neuesten Stand der Forschung mitzubekommen. Es steht dir ja frei, dir bei Interesse die Fachartikel der Forscher zu besorgen ;).

Hungersnöte, Dürren, Epidemien, Naturkatastrophen waren auch ziemlich lebensverkürzend.
Obendrein noch mangelnde Hygiene, harte Arbeit, hohe Sterblichkeitsrate. Etwas, was heutzutage in manchen Regionen dieser Welt immer wieder auftritt, passiert.

Eben. Also sind die Aussagen zur Lebenserwartung sehr mit Vorsicht zu genießen.

Dann schau dir mal das Durchschnittsalter normaler Arbeiter (hier meint körperlich anstrengende und gefährliche Arbeiten), Sklaven und Tagelöhner an.
Der Fotograf August Sander hat Anfang des letzten Jahrhunderts Menschen aus allen Lebensschichten (hier in Deutschland) fotografiert. Dort sieht man sehr schön an den Gesichtern, wie sich harte Arbeit und Lebensstil in selbigen abzeichnen.

Natürlich sieht man das in den Gesichtern. Und? Letztendlich kann man auch mit einem wettergegerbten Gesicht 100 werden ... und hat damit sogar noch die bessere Chance wie als Bürohengst.

Es steht dir und jedem, der auf die mod. Medizin schimpft, auf selbige zu pfeifen und sich ganz der Natur hinzugeben. Selbige dankt es dann ggf. auf ihre Weise.

Verstehe ich nicht, warum Du da immer einen Konflikt siehst. Es darf beides nebeneinander existieren, und ist beides sinnvoll.

Hast du dich denn schonmal näher mit irgendeiner Naturreligion befasst?

Ja, warum?
 
Das wäre dann richtig, wenn der Begriff "Hexe" nicht erst im Rahmen der Hexenverfolgung als Sammelbezeichnung eingeführt worden wäre. Dass es hier möglicherweise einen Zusammenhang mit irgendeiner Bezeichnung von spirituell/heilend praktizierenden Menschen aus irgendeinem Land/Volk gibt, sei unbenommen. Nur wurde diese Bezeichnung dann eben durch die Kirche missbraucht um eine Schublade zu schaffen, in die im Laufe der letzten 400 Jahre alle in ähnlicher Form praktizierenden gesteckt wurden.

Während der Zeit der Hexenprozesse ging es auch gegen Juden und Ketzer. Heute würde man Luther wohl als einen Antisemiten bezeichnen.
Auch wurde nicht in allen Ländern gleichermaßen gemetzelt. Und nicht jeder Priester war ein Verfechter dieser Prozesse.
Und es wäre ganz prima, wenn du einfach mal den Heilkram hier außen vor lassen könntest...

Summis desiderantes affectibus: mit höchstem Eifer fordert die sog. "Hexenbulle" von Papst Innozenz VIII. 1484 dazu auf, alle ketzerische Bosheit auszurotten. Sie richtete sich gegen abscheulichen Aberglauben und zauberische Übertretungen, die aus einigen Teilen Deutschlands, besonders aus den Erzbistümern Mainz, Köln, Trier, Salzburg und Bremen bekannt geworden waren.


Mich würde aber interessieren, welche Länder Du kennst, die Hexen kennen und nicht christlich beeinflusst wurden.

Ich kenne sogar eine Naturreligion, in der es schonmal Mecker gibt, wenn man das Wort Hexe in den Mund nimmt.
Selbige hat ihren Ursprung auf dem afrikanischen Kontinent. Genauer gesagt dem Yorubaland "Ifa".

Darum ging es ja nicht, sondern nur um ein Bild zu vermitteln, wie sich der Alltag des Heilers in einer Volksgruppe in etwa gestaltet.

Hiebei dürfte es sich in allererster Linie um ein Glaubenskonzept deinerseits handeln.

In der Esoterik wird eben das als schwarzmagisch bezeichnet, das ethische Grenzen überschreitet. Klar menschelt das. Jeder Mensch arbeitet unbewusst schwarzmagisch. So viel Achtsamkeit für sich selber und den Umgang mit anderen Menschen hat kaum jemand, dass er sich nicht bei anderen energetisch verankert, sich mal unerlaubt irgendwo Energie abzieht etc.

Hier ging es aber nicht um wischiwaschi schwarzmagisch, sondern um Arbeiten auch als Schadzauber bezeichnet.

Wie die Praxis zeigt, sind neueste Forschungen eher in Fachartikeln und eben solchen Videos dokumentiert, bevor sie vielleicht 10 Jahre später Eingang in die Lehrbücher finden. Daher sind solche Dokumentationen sehr wohl ein gutes Mittel um den neuesten Stand der Forschung mitzubekommen. Es steht dir ja frei, dir bei Interesse die Fachartikel der Forscher zu besorgen .

Dann nenn doch mal einfach ein paar, wenn es sich um neueste Forschungen und Fachartikel handelt.

Verstehe ich nicht, warum Du da immer einen Konflikt siehst. Es darf beides nebeneinander existieren, und ist beides sinnvoll.

Hier im Forum wird u.a. die These vertreten, dass Heiler nix heilen.


Welche und in welcher Form?
 
Irgendwie interessiert es mich doch, was ihr von der von Erdkröte zitierten Aussage des Herrn Andreas Krüger meint:
"Es gibt keinen Unterschied zwischen Hexen und Schamanen. Das sind sprachliche Spitzfindigkeiten. Hexen machen die gleichen Dinge wie Schamanen."
So ganz unrecht hat er doch nicht, oder?

Hi, ich bin zwar ganz neu hier im Forum aber dieser Faden ist so interessant, dass ich mal mitschreiben muss:

Also - ja, da hat er recht!

Für mich scheint es so zu sein, nach allem, was man über den Einsatz des Begriffes Hexe weiß (eine Waffe gegen ..), bezeichnet man damit oft einfach Leute, die die gleichen Fähigkeiten und Techniken wie Schamanen oder Priester haben und anwenden, nur stehen sie irgendwie auf der falschen Seite.

Sie haben entweder das falsche Geschlecht (die fast schon archetypische Neuzeit Hexe) und/oder stehen auf der falschen Seite der Religion (die römische Lamia Hexe oder die antiken Hexen in Thessalonien oder Gullweig aus der Edda; aber auch die Bön oder Naga Schamanin in Nepal) oder es wird halt einfach nur als Waffe benutzt wie bei der lästigen Nigerianischen Schwiegermutter oder es sind Schamanen, die einfach wirklich üble Dinge tun, bzw illegale Techniken anwenden (wie beispielsweise die in Thailand und Khambotscha verbreitete Totenmagie, für die man dort auch durchaus im Kerker landen kann, wenn erwischt).

Und heute, in Europa und Amerika nennen wir uns halt Hexen aus historischen Gründen (die Feministinnen haben damit angefangen) und weil die Kräfte noch da sind, die Techniken aber wegen der Verfolgungen sehr mühsam aus ganz Europa zusammen gesammelt werden müssen, scheuen die meisten davor zurück, sich Schamanen zu nennen; denn dieser Begriff ist oft mit einem ganz eingeschränkten Verständnis belegt, dass sich aus den Forschungen zu ganz bestimmten Kulturen speist.
Dabei wird dann oft vergessen, dass Schamanismus etwas sehr vielgestaltiges ist und keineswegs in jeder Kultur genau in der gleichen Form oder mit den gleichen Kernelementen vorkommt. Da wird dann von klugen Wissenschaftlern eine Definition im Konsens erarbeitet und festgeschrieben, leider wird dabei vergessen, dass Schamanismus sich von Generation zu Generation verändern kann.

Aber ein Schamane ohne eine ihn unterstützende Gemeinschaft und ohne andere Lehrer als mit Glück die eigenen Eltern oder eben die Spirits selbst, der im Verborgenen praktizieren muss, ohne seine Erlebnisse in ein allgemein anerkanntest positives Weltbild einordnen zu können - ist eine Hexe.


:) nur meine persönlichen Erfahrungen, keine Wahrheit in Stein :)

lg
farnblüte
 
farnblüte;4463239 schrieb:
Aber ein Schamane ohne eine ihn unterstützende Gemeinschaft und ohne andere Lehrer als mit Glück die eigenen Eltern oder eben die Spirits selbst, der im Verborgenen praktizieren muss, ohne seine Erlebnisse in ein allgemein anerkanntest positives Weltbild einordnen zu können - ist eine Hexe.



lg
farnblüte

Super!!!
 
farnblüte;4463239 schrieb:
Aber ein Schamane ohne eine ihn unterstützende Gemeinschaft und ohne andere Lehrer als mit Glück die eigenen Eltern oder eben die Spirits selbst, der im Verborgenen praktizieren muss, ohne seine Erlebnisse in ein allgemein anerkanntest positives Weltbild einordnen zu können - ist eine Hexe.

Das kann man jetzt auf verschiedene Arten verstehen, einige davon recht grotesk ;) . Ich versuchs mal so, du meinst daß in einer Gesellschaft ohne Schamanen die sog. "Hexe" dessen Aufgaben wahrnimmt? Damit könnte ich jetzt fast leben, leider sieht die Praxis nicht so aus, als würden beispielsweise im modernen D oder Ö sich selbst als solche bezeichnende Hexen Spezialisten für Trancetechnik und Anderswelthandling sein. In anderen Gesellschaften ähnlich.

ciao, :blume: Delphinium
 
Das kann man jetzt auf verschiedene Arten verstehen, einige davon recht grotesk ;) . Ich versuchs mal so, du meinst daß in einer Gesellschaft ohne Schamanen die sog. "Hexe" dessen Aufgaben wahrnimmt? Damit könnte ich jetzt fast leben, leider sieht die Praxis nicht so aus, als würden beispielsweise im modernen D oder Ö sich selbst als solche bezeichnende Hexen Spezialisten für Trancetechnik und Anderswelthandling sein. In anderen Gesellschaften ähnlich.

ciao, :blume: Delphinium

Nein, so wie ich verstehe, dass du es oben schreibst, meine ich es nicht. Der Schamane hat in Gesellschaften, die Schamanen als Teil ihrer Kultur und/oder Religion anerkennen meist einen gehobenen Status. Er oder sie übt von der Gesellschaft gewünschte, nachgefragte, geschätzte, notwendige Aufgaben aus, das gilt selbst dann, wenn Schamanen an sich auch gefürchtet werden. In diesen Gesellschaften werden als Hexen diejenigen bezeichnet, die auf der falschen Seite der Werteskala stehen - sei es wegen ihres Geschlechts, ihrer sozialen Kaste, ihrer Minerheitenreligion oder weil sie Dienstleistungen anbieten, die zwar nachgefragt werden, moralisch oder religiös begründet aber unerwünscht bis illegal sind.

In Gesellschaften wie den Europäischen, in denen die Schamanen schlicht umgebracht, verboten und zwangs-bekehrt wurden und es daher seit Jahrhunderten keine offizielle, von den Herrschenden und Theologen unterstützte Kultur des Schamanismus mehr gibt (alles heidnisches Teufelszeug), sind alle Schamanen in die Rolle der abgelehnten Hexe gerutscht. Es blieb sozusagen nur noch die Hexe übrig und diese Bezeichnung schloss einfach jetzt mehr ein als zuvor. Also auch die "weiße Hexe" oder "Weise Frau", "Weiser Mann".

Und diese Hexe übernahm keinesfalls die Aufgaben, die sie in vergangenen Generationen unter der Bezeichnung Schamane ausgeübt hat, denn diese galten schlicht auch als böse Hexerei. Übrig blieb in der Regel nur das, was auch nachgefragt wurde.

Wenn also jemand geboren wird, der eigentlich das Zeug zum Schamanen hat und er oder sie ist nicht in einer Familie geboren, in der solche Sachen weitergegeben werden, dann kann er nur so weit kommen, wie die Spirits es ihm beibringen. Wenn er überhaupt auf sie hört. Und er kann auch nicht offen auf die Suche nach einem Lehrer gehen, wenn darauf die Todesstrafe steht. Also konnte über Jahrhunderte das zu dem Talent dazugehörige Wissen nur an absolut vertrauenswürdige Familienmitglieder weiter gegeben werden und wurde mit der Zeit immer lückenhafter.
Und deshalb haben wir in Europa lauter Stückchen von schamanischen Traditionen mit dazugehörigen Techniken, die von Leuten ausgeübt wurden und werden, die Hexen genannt werden, anstelle einer vollständigen einheimischen schamanischen Tradition.

Wenn man die schamanischen Reisetechniken auf europäische Märchen und Legenden wie Frau Holle, Thomas der Reimer, Tannhäuser, Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, die sieben Raben, Rübezahl usw anwendet, findet man in der Anderswelt da eine sehr lebendige einheimische Tradition vor. Die Spirits sind alle noch da. ;) Und die Edda ist zwar aus dem Norden und nicht sehr alt aber sie bietet ein sehr kongruentes Bild der verschiedenen Welten, dass sich gar nicht so sehr von z.B. dem nepalesischen schamanistischen Bild der 9 Welten unterscheidet.

Europäischen Hexe haben auch tierische Verbündete und in einigen überlieferten Erzählungen nehmen sie auch die Gestalt dieser Tiere an.

Europäische Hexen unternehmen reisen auf Besenstielen, Zaunpfählen etc oder gehen ins Feenreich. Die ganze Feentradition ist im Kern schamanisch.

Was "moderne" Hexen angeht, naja, jeder kann sich nennen wie er will, oder? Es ist halt ein weites Feld zwischen dem lebendigen Herzen der Tradition und Hexen, die "Magie und Rituale machen" .

lg
 
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ja, stimmt.
es ist vor allem eben auch ein lernen, ein wissen aufnehmen, bevor gearbeitet werden kann.
allerdings wird in der esoszene ja mittlerweile sogar schamanismus mit ferneinweihungen betrieben.
das muß man sich mal vorstellen! und die armen, die drauf reinfallen, die denken dann auch noch, sie sind jetzt gar schamanisch.

;)
 
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