Ich denke, es wäre an der Zeit dir vielleicht doch Hilfe zu suchen, lieber Willi! Der Tod eines Menschen ist immer ein Schock, auch wenn man schon länger nicht mehr in Kontakt stand.
Hilfe holen, ja. Wegen vielerlei Problemen und Krisen kann man sich Hilfe holen. So hab ich mir zum Beispiel wegen meinem Alkoholproblem vor ca. zwei Jahren Hilfe in der ambulanten Gruppentherapie geholt und war, bis auf ein paar Rückschläge recht erfolgreich. Auch meine Schlaftablettenabhängigkeit habe ich mit Hilfe einer guten Psychiaterin und den neuen Tabletten gut hinter mich gebracht. Dann half mir noch ein Job, für den ich gern in der Früh aufgestanden bin und letztes Jahr im Frühjahr hab ich mich gefühlt wie neu geboren. Ich hab so einen Aufwind gespürt, war so happy, dass ich mich sogar auf eine Partnerschaft einlassen wollte, womit wieder Berg und Tal Bahn angesagt war. Missverständnisse, Misstrauen, Unstimmigkeiten hinten wie vorne, unnötige Intrigen und Streiterein, ein perverses Wechselspiel von Hass und besessener Liebe haben mich wieder runter gezogen bis in den tiefsten Dreck. Und so makaber es klingt - jetzt hilft mir das Ableben meiner Schwester unerwartet auch noch, aus diesem Teufelskreis blinder Emotionalität auszubrechen. Nichtmal dass ich das wollte, es zwingt mich regelrecht dazu, meine Gedanken abzuziehen, von dieser Frau, mit der ich 11 Monate lang die ärgsten Kriege ausgefochten habe, die mir aber auch geholfen und mich angetrieben hat, die Hilfe der Ärzte anzunehmen und gegen den Krebs in mir vorzugehen. Immer wieder gibt es Hilfe und ich nehme sie auch in Anspruch, wenn es mir sinnvoll erscheint. Auch dieses Forum war mir oft schon Hilfe wenns mir nicht so gut ging, so wie jetzt.
Ich bin nicht grundsätzlich abgeneigt gegen Hilfe
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