Heute Abend ist meine Schwester gestorben

LoneWolf

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Wien
Nach langem, schweren Leiden. Unsere Beziehung war die letzten Jahrzehnte nicht mehr wirklich innig, nicht mehr so, wie damals, als ich noch ein Schuljunge war und Wochenenden wie auch Ferien bei der um 16 Jahre älteren Schwester, ihrem fleißigen Mann und ihren beiden Söhnen in Niederösterreich verbrachte. Wir haben uns regelrecht auseinander gelebt, jeder in seiner eigenen, kleinen Welt. Aber sie war meine Schwester und das sie jetzt fort ist, das muss ich erst realisieren. Seltsames Gefühl in mir... so leer und tot. Das war ich aber schon vor der Todesnachricht. Den ganzen Tag schlepp ich mich schon so dahin, verzweifelt auf der Suche, einen Weg in mein altes Leben zu finden.
 
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Mein Beileid! Für sie war der Tod wahrscheinlich eher Erlösung, oder?
Was dich angeht, so sag ich dazu immer noch nix. Du bist für dich selber verantwortlich.
 
Nach langem, schweren Leiden. Unsere Beziehung war die letzten Jahrzehnte nicht mehr wirklich innig, nicht mehr so, wie damals, als ich noch ein Schuljunge war und Wochenenden wie auch Ferien bei der um 16 Jahre älteren Schwester, ihrem fleißigen Mann und ihren beiden Söhnen in Niederösterreich verbrachte. Wir haben uns regelrecht auseinander gelebt, jeder in seiner eigenen, kleinen Welt. Aber sie war meine Schwester und das sie jetzt fort ist, das muss ich erst realisieren. Seltsames Gefühl in mir... so leer und tot. Das war ich aber schon vor der Todesnachricht. Den ganzen Tag schlepp ich mich schon so dahin, verzweifelt auf der Suche, einen Weg in mein altes Leben zu finden.

Oje, auch mein Beileid ! :trost:

Ich denke, es wäre an der Zeit dir vielleicht doch Hilfe zu suchen, lieber Willi! Der Tod eines Menschen ist immer ein Schock, auch wenn man schon länger nicht mehr in Kontakt stand. Dennoch sie ist erlöst.
Jetzt geht es darum - für dich - Frieden zu schließen, denn trauern wirst du auch um Sie und net nur um Sie . Ich denk, um vieles was in deinem Leben schon verlorenging und verlorengeht.
Die Chance vieles eher zu bewältigen , wo du alleine nimmer vorwärts kommst , wäre eine Therapie oder Gruppe die in deinem Sinne wäre ,...warte nicht mehr , wenn möglich, schleppe dich nicht mehr durch die Tage, denn das muss echt nicht sein . Eigentlich hast du dich verloren , zurzeit auf deinem Weg, und ein Zurück gibt es so wie so nicht mehr, aber einen Neubeginn könntest du schaffen, wenn du willst !

Jetzt beginnt der Rest deines Lebens ! Und du willst doch leben ? !

Alles Liebe dir
Asaliah

:umarmen::)
 
Der Rest des Lebens kann noch verflixt lang sein wenn man 1961 geboren ist und selbst ich denke, es lohnt sich zu jeder Zeit, nochmal durchzustarten - und den Ballast der eigenen Geschichte hinter sich zu lassen. Dazu gibt es ja das Morgen und das kann sehr schön sein, wenn man sich für einen anderen Weg, einen besseren Weg entscheidet als den bisherigen, der eh nicht so richtig her hielt. Aber in welchem Leben ist das schon so, dass immer alles okay ist? Jedenfalls ist Angst (wovor auch immer) keine gute Beraterin.

Ich weiß auch immer nicht, warum die Angst oft größer ist als die Lust zu leben - dieses Leben, diese kleine lächerliche Ding? Deine Schwester hätte sicher gerne noch anders gelebt und sie konnte es schon lange nicht mehr. Du kannst es. Tue ihr einen Gefallen und lebe dein Leben wenigstens so unbeschwert du kannst und behindere dich nicht selber, indem du dich künstlich in eine Starre begibst.
Hör endlich auf, dich zu bestrafen, denn langsam bestrafst du auch all deine Mitmenschen mit. Ist doch wahr!:wut1:

Das Leben ist ein Geschenk, eines, das seine Schwester schon lange nicht mehr selbstständig auswickeln konnte. Und ich schwöre dir, sie hätte sich nichts mehr gewünscht als das. Du kannst es aber noch. Oder hast du auch ein langes, schweres Leiden? - außer das deines Lebens ;)
Überleg dir gut, was du darauf antwortest!
 
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Im Moment spür ich nicht mal mehr dieses psychische Leiden wegen meiner zum scheitern verurteilten Beziehung, obwohl ich, so seltsam es klingt, in dieser Frau so etwas wie "Familie" gefunden habe. In den guten Zwischenzeiten war mir, als wäre ich zu Hause angekommen, sonst hätte ich niemals so lange herum gekämpft, mich bis zur Unkenntlichkeit verbogen, in meinem vergeblichen Bemühen, ihre unerfüllbaren Bedingungen zu erfüllen. Und nach jedem Streit und jeder Trennung habe ich gelitten wie ein schlecht gestochenes Schwein. Aber jetzt ist dieses Leiden naturgemäß wie ausradiert. Ich weiß nicht, ob es wieder kommt, doch im Moment ist da kein Platz und keine Zeit, mich in wehmütigen Gedanken zu verlieren. Jetzt ist etwas Mächtigeres eingetreten, das spüre ich genau. Heute fahre ich nach Niederösterreich zur Familie und ich habe schon auch ein wenig Angst davor.
 
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