Friedrich der II., genannt der Große. Preussischer König. Geboren 24.1.1712.
Friedrich war ein aufgeklärter Monarch und ein intellektueller König. Er widmete sich dem Studium der Philosophie und liebte geistreiche Gespräche mit Gleichgesinnten, z.B. dem angesagtesten Philosophen seiner Zeit: Voltaire. Ihn lud er zu sich an seinen Hof nach Potsdamm ein, um mit ihm über Gott und die Welt zu philosophieren.......
Er war ein Schöngeist, liebte die Musik und schrieb auch Stücke, vornehmlich für die Querflöte, die er auch selber oft und gerne spielte...
Vor diesem Hintergrund irritiert mich daher der sogenannte "Kriegsherr Friedrich", weil er gleichzeitig gegen Österreich, Russland, England und Frankreich den sogenannten 7-jährigen Krieg führte und sich mir nichts, dir nichts, einfach mal so Schlesien (damals Österreich) unter den Nagel riss.....
Er konnte sehr gut strategisch denken und hatte wohl aufgrund dessen seine großen Schlachten gewonnen. Ich frage mich, ob er dies getan hat, weil man es von ihm erwartet hatte (Kind seiner Zeit)?
Denn ansonsten war dieser musisch begabte König ein Menschenfreund. Er war gut zu seinen Untergebenen, hasste ungerechte Entscheidungen seines Militärstabes und intervenierte sogar gegen Entscheidungen seiner Generäle, wenn ihm dies angeraten erschien.
Er unterstützte die Religionsfreiheit ("In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden."), obwohl er den "Pfaffen" sein Leben lang misstraute und auch gerne ironische Kommentare über heuchlerische Gläubige von sich gab....Aber: Er war tolerant.
Dazu passt auch seine entschiedene Liebe zu Tieren, vorsorglich zu seinen Hunden, die in seinem Bett schlafen durften oder seinem Lieblingspferd, einem Schimmel, der sich oft auf der königlichen Terasse herumtreiben und sogar in Friedrichs Arbeitszimmer traben durfte....
Daher ist für mich der Gegensatz des "Menschenfreundes" und des "Kriegsherren" Friedrich das Interessante an diesem preussischem König.....
Zitate:
«Die Krone ist ein Hut, in den es hineinregnet.»
«Es heisst, dass wir Könige auf Erden die Ebenbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. Sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.»
«Man müsste es dahin bringen, dass sich alle Menschen des Fanatismus und der Intoleranz schämen.»
"In meinem Staate kann jeder nach seiner Fasson selig werden."
Lieben Gruß
Juppi