Herb oder Bissig?

Es läuft mir Wasser aus dem Mund,
bildet eine dünnste Fahne, Tropfen daran,
der Mund leicht geöffnet, vor mir

was auch immer mein
wahnsinniger Verstand
versucht mir einzureden ...


Kurven, Geraden,
Bäume, Menschen,
die wahren Abenteuer sind in
Deinem Kopf und sind sie nicht in Deinem
Kopf, dann sind sie nirgendwo ...

immer dieselbe Lüge seit ...

wieviele tausend Jahre ich übe, für wahr zu halten,
was der Kopf mir einredet,

wieviele tausend Jahre ich übe, für wahr zu halten,
was der Kopf mir einredet, statt für wahr zu
empfinden, was die Sinne mir melden ...

unglaublich viele tausend Jahre die ich übe,
für wahr zu halten, was der Kopf mir einredet,
statt für wahr zu empfinden, was die Sinne mir melden ...

Alles unter Kontrolle ...
ich habe unterschätzt, wie lange die Übung schon geht,
viele tausend Jahre die ich übe, für wahr zu halten,
was der Kopf mir einredet, statt für wahr zu
empfinden, was die Sinne mir melden ...

Es läuft mir Wasser aus dem Mund,
bildet eine dünnste Fahne, Tropfen daran,
der Mund leicht geöffnet, vor mir

was auch immer mein
wahnsinniger Verstand
versucht mir einzureden ...


Kopfkino
für Fortgeschrittene


Wie weit weg kann ich von mir sein?
Der Pawlowsche Hund ist der gesteigerte Irrtum.
Diesen Hund gibt es gar nicht. Er ist in unseren Hirnen gezüchtet.
Es ist ein Kunstprodukt, das ich selbst erschaffen habe und
in dem ich lebe. Ich lebe darin, obwohl ich zu etwas
völlig anderem fähig wäre.

Es läuft mir Wasser aus dem Mund,
bildet eine dünnste Fahne, Tropfen daran,
der Mund leicht geöffnet, vor mir

was auch immer mein
wahnsinniger Verstand
versucht mir einzureden ...

Es gibt wohl bessere Schüler des Lebens
als mich, solche, die sich leichter tun,
nicht so sehr in ihren Wolkenkuckucksheimen leben,
nicht so sehr sich Vorstellungen, Illusionen machen,
aus einer echten Berührung einen falschen Film zu
drehen, zu erzeugen, sogar Erleuchtungsszenarien,
gestellt, erfunden, hineinverdorben ...

Lächeln ob der Großartigkeit eines Verstandes,
der in mühevoller Kleinarbeit uns eine Welt vorspielt, vordoppelt,
die es nicht gibt - und keiner will es bemerken.

Und doch ... es ist eine Stufe der Entwicklung ...
es ist für etwas gut ... nur ...
ich weiß (noch) nicht für
WAS!

Gerade hier sind so viele vereint, die sich über
diese Stufe längst hinausdünken, doch es nicht sind.
Man kommt über diese Stufe der Illusion nicht so
einfach hinaus.

So viele brettern volle Kanne,
Kopf voraus gegen ihren eigenen Beton,
gegossen in tausenden von Leben,
festzementiert für die Ewigkeit,
undurchdringlich scheinend,
point of no return ...

doch eines lieben Tages brennt
selbst Beton ... steter Tropfen
höhlt selbst den härtesten Beton ...
bis er Staub im Wind des Lebens ward ...
sich sammelt, im Windschatten ...
zu Löss wird, fruchtbar,
wenn es regnet ...

Unsere Sinne unverfälscht von Vorstellungen zu
fühlen ... unseren Körper ohne Illusionen zu empfinden ...
scheint erstmal unmöglich zu sein,

wir haben aus jedem Fühlen schneller eine Story
gedreht, als wir hinterherdenken könnten ...

wir haben so lange Schicht für Schicht auf uns draufgedacht ...
dass wir so bedeckt sind von unseren Vorstellungen ...
dass ich nichts mehr davon weiß, wer ich wirklich bin ...

es erscheint endlos und sinnlos abzuschichten ...
nicht selten kriecht die Angst hoch ... nichts mehr zu sein ...
ein Nichts zu sein, in dieser Welt ... ausgeliefert, ausgesetzt ...
Angst diese Illusionitis zu verlieren ... den schönen Schein zu verlieren ...

unvorstellbar, was dann kommen soll ...
ich habe Angst davor ... doppelte Angst und doppeltes sapper Lottchen ...
wieder festgezurrt ... Rußspuren auf Betonbunkern ...

wie lange halte ich noch aus?

Woher ich dann all das weiß? Nun, ich weiß, dass ich (ich)
nichts weiß. Doch selbst das vergesse ich und behaupte
selbstvergessen, zu wissen ...

ich stehe barfuß im feuchten Moos ...
minutenlang ... nichts darf ich davon berichten ...
Sinneswahrnehmung oder Sinnestäuschung,
doch wer täuschte die Sinne?

unverstellte Sinne, alle Sinne, nicht nur die 5
sondern über 100 Sinne sind dem Menschen eigen ...
alle Sinne reaktivieren ... wieder erlernen ... wieder empfinden ...

unvorstellbar ...

unvorstellbar ...
unvorstellbar ...
 
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wie lange halte ich noch aus?

sei auch ein bisschen böse
nicht zu böse
aber erlaub dir doch ignoranz
erlaub dir doofheit
erlaub dir verwirrtheit
müssen wir denn alle gleich gott sein?!

die stories, die unser geist erfindet, zeigen die nicht auch, dass wir lebendig sind?

"wie lange halte ich noch durch", entsteht nur wenn du glaubst einem Ideal nicht gerecht zu werden

Doch wer oder was erschuf dieses Über-Ich, an dem du dich ständig abgleichst?
Zeig mir dein Unter-Ich, und ich freu mich : )

wir sind alle ausgeliefert, ausgesetzt
hoffnungslos verliebt
hoffnungslos verwirrt
hoffnungslos nichtwissend

und die fallstricke entstehen wenn identifikation mit irgendeinem elitären großwissen da ist
ich nenns: gott

denn wenn gott neben dir steht, fühlt sich das menschsein so miserabel an

aber warum warum warum denn?
unser emotionalkörper ist so aufgetankt mit schmerz?
ok
lassen wirs mal so und sehen zu wie es verdampft
siehst du schon die heiße herdplatte?

man kann sich auch einfach mal sich stellen
nicht der IDEE des Ichs...wie es sein sollte
sondern dem nackten ich
das sich ins leben lebt... so wie es eben kann und will

plötzlich hört das gejammer auf
es ist auch egal was du wahrnimmst
es ist WIRKLICH egal
die erscheinungen sind schnurz
und unterhalten letztlich lediglich den geist

ob das moos nun duftet oder stinkt, kümmert keinen
wichtig bist DU
was machst du?
was machst du?
was machst du?
was machst du denn? :)

wie entscheidest du dich, dem leben, das sich sekündlich vor dir ausbreitet, gegenüber zu treten?
hm?

ziehst du dich beobachtend und selbstanklagend zurück?
schlägt dir das herz bis zum halse?
bist du schamhaft verliebt?
packst du es am schopfe?
bekommst du rote wangen?
einen ständer?
schämst du dich?
spielt die phantasie mit dir?
geht deine Tollheit mit dir durch?
sonnst du dich in deinem eigenen ideal?

was zählst, ist wichtig... was in dir zählt...........
 
denn wenn gott neben dir steht, fühlt sich das menschsein so miserabel an
der Verstand meint das so ... es ist aber nicht so ...
sondern einfach nur:
unbeschreiblich ...


wie entscheidest du dich, dem leben, das sich sekündlich vor dir ausbreitet, gegenüber zu treten?
hm?

eben:
unbeschreiblich

ziehst du dich beobachtend und selbstanklagend zurück?
schlägt dir das herz bis zum halse?
bist du schamhaft verliebt?
packst du es am schopfe?
bekommst du rote wangen?
einen ständer?
schämst du dich?
spielt die phantasie mit dir?
geht deine Tollheit mit dir durch?
sonnst du dich in deinem eigenen ideal?

die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung ist die Beschreibung

oder es ist

unbeschreiblich


wir verstehen uns schon richtig ...
daher stehe ich im Moos ...
meine Sinne empfangen, ich genieße ...
ich kann das mehr oder weniger ...
ich verurteile meine roten Wangen ...
und meine Geilheit ...
und dann genieße ich es ...
kalte Füße, ein Genuß ...
Genuß ist keine harte Nuß ...
weiche Antwort, zartes Geben,
volles Erleben ist die größte Herausforderung ...
ganz ohne (Gedanken-) Film im Hier und Jetzt ...
lets dance ...

unbeschreiblich

 
Würg.
Eines Tages geschieht es.

So schön es ist, das zu erleben, was ich kann, so entsetzlich ist es, zu erleben, was ich nicht kann und meistens versucht habe, zu vertuschen. Damit ein lockeres "Ich kann das nicht." über meine Lippen kommt, besonders bei vermeintlichen Kern-Kompetenzen wie z.B. Kommunikation, dauert es länger, als mir lieb ist.
Lieber habe ich mich in Sparten, besser in Nischen aufgehalten, in denen ich meinte "gut" zu sein. In gewisser Weise gelang es mir, ein Bild von mir zu ernebeln, das anderen erlaubte, von mir zu denken, was sie wollen. Und da die, die dachten, was sie wollten, jedenfalls von mir, also wenn sie dachten "So ein Depp.", dann haben sie sich ja von mir abgewendet, was ich nicht bemerken muß. Doch die, die sich auch welchem Grund auch immer, mir zugewendet haben, hatten ja dann bereits ein Bild von mir, das ihnen gefällt.
Gefällt mir.
Müde erinnern wir uns?
In der Kommunikation des echten Lebens entfällt nur 7% des gesammten Inhaltes der Kommunikation auf das Wort. 93% sind wortlos. Hallo! Hallo! 93% entfallen auf 38% Tonfall und 55% Körpersprache, also Mimik und Gestik.
Die wir hier gar nicht haben.
Punkt.

Und:
Jeder, Jede ersetzt die fehlenden 93% mit einem gewünschten Inhalt - der, wie es für frei erfundene Inhalte üblich ist, zutreffen kann - oder auch nicht. Das "oder auch nicht" ist es, das die im Internet geknüpften Kontakte so anfällig macht für Enttäuschungen. So anfällig, dass ich mir ernsthaft überlegen muß, die Kommunikation hier einzustellen ...

Denn:
Ich verkümmere selbst hier, weil nur 7% meines Asudruckes reflektiert werden, 93% aber nicht! Damit fallen 93% meines Ausdruckes weg und werden nicht geschult. Das ist fatal! Ich glaube hier an das Wort und mein Rest-Asudruck verkümmert in jeder Minute der Zeit, die ich hier bin. Erkenntnis ist nicht immer freundlich, nichtwahr?

Ich denke weiter nach, also forsche auch.
Danke fürs zuhören, das ein zulesen ist.
Schönen Tag noch.
Allerseits.
 
Würg.
Eines Tages geschieht es.

So schön es ist, das zu erleben, was ich kann, so entsetzlich ist es, zu erleben, was ich nicht kann und meistens versucht habe, zu vertuschen. Damit ein lockeres "Ich kann das nicht." über meine Lippen kommt, besonders bei vermeintlichen Kern-Kompetenzen wie z.B. Kommunikation, dauert es länger, als mir lieb ist.
Lieber habe ich mich in Sparten, besser in Nischen aufgehalten, in denen ich meinte "gut" zu sein. In gewisser Weise gelang es mir, ein Bild von mir zu ernebeln, das anderen erlaubte, von mir zu denken, was sie wollen. Und da die, die dachten, was sie wollten, jedenfalls von mir, also wenn sie dachten "So ein Depp.", dann haben sie sich ja von mir abgewendet, was ich nicht bemerken muß. Doch die, die sich auch welchem Grund auch immer, mir zugewendet haben, hatten ja dann bereits ein Bild von mir, das ihnen gefällt.
Gefällt mir.
Müde erinnern wir uns?
In der Kommunikation des echten Lebens entfällt nur 7% des gesammten Inhaltes der Kommunikation auf das Wort. 93% sind wortlos. Hallo! Hallo! 93% entfallen auf 38% Tonfall und 55% Körpersprache, also Mimik und Gestik.
Die wir hier gar nicht haben.
Punkt.

Und:
Jeder, Jede ersetzt die fehlenden 93% mit einem gewünschten Inhalt - der, wie es für frei erfundene Inhalte üblich ist, zutreffen kann - oder auch nicht. Das "oder auch nicht" ist es, das die im Internet geknüpften Kontakte so anfällig macht für Enttäuschungen. So anfällig, dass ich mir ernsthaft überlegen muß, die Kommunikation hier einzustellen ...

Denn:
Ich verkümmere selbst hier, weil nur 7% meines Asudruckes reflektiert werden, 93% aber nicht! Damit fallen 93% meines Ausdruckes weg und werden nicht geschult. Das ist fatal! Ich glaube hier an das Wort und mein Rest-Asudruck verkümmert in jeder Minute der Zeit, die ich hier bin. Erkenntnis ist nicht immer freundlich, nichtwahr?

Ich denke weiter nach, also forsche auch.
Danke fürs zuhören, das ein zulesen ist.
Schönen Tag noch.
Allerseits.


Wenn ich mich mit jemandem unterhalte, sogar im Real Life, sogar wenn man sich jeden Tag sieht und die Gesten kennt und die Bedeutung der Worthülsen erahnt, glaube ich doch dass uns nicht mehr als vielleicht 20-30 Prozent dessen erreicht, was der andere wirklich sagen will, bzw. wer der andere wirklich ist.
Kommunikation ist komplex. Sie geht immer über das hinaus, was ein anderer überhaupt ausdrücken KANN
sei es durch Worte, Gesten.Ausdruck...Stimme...Geruch...:)

WER ist ein Mensch, wie kann er sich bemerkbar machen?
Wie sich zeigbar, wenn die Realität, in der er sich aufhält, doch recht limitiert ist?
So sehen wir nur Prismen voneinander.
Wenn klar ist, dass wir uns nicht erkennen können,
entsteht da plötzlich RAUM
Das festgezurrte Gedankengut über <<den anderen>> weicht auf.

Doch wie sich das klar machen?
Wie das dem anderen klar machen?
Dieser unendliche Raum, der unser wahres Sein IST?

Üben; immer wieder fragen, immer wieder lockern, immer wieder anders sein, anderes zeigen, anderes geben...jede Facette
und dann schnappt der Fisch plötzlich nach dir und du bist weg
und gibst, plötzlich, was die Situation erfordert, nichtmal mehr so sehr was du selbst willst o nicht willst
Etwas lenkt dich; etwas das aus diesem unendlichen Raum heraus entsteht, der du bist
Und Kommunikation...entzieht sich fast immer unserem Bewusstsein

Information läuft in hochprozentiger Zahl übers Unbewusste. :)
Was von A zu B will, geht über Schwingungen...jenseits von Worte...jenseits von Gedanke...fast jenseits von Form
 
voll von
verwirrend schönen Begegnungen
voll von Liebe und Verständnis
verstehe ich nichts
ich mißtraue mir

aus gutem Grund
doch nur
Vertrauen würde mich heilen
Vertrauen in mich

niemand kann etwas für mich tun
ausser selbst so zu sein wie Du bist
ich kann und mag Dich nicht ändern
sondern lieben wie Du bist
so wie ich mich
nach meiner Liebe sehne,
die mich so liebt, wie ich bin

der Stachel
mit dem ich mich selbst verletzte
sitzt tief

ich bin ein glücklicher Mensch
und trage doch Unglück in mir
Dich kann ich schon frei sprechen
denn, obwohl Du vermutest, mich verletzt zu haben,
habe nur ich selbst mir das angetan und
warte auf den Freispruch,
meinen Freispruch für mich selbst

hohle Worte genügen nicht mehr
und schon lange nicht
es muß zu tiefst gefühlt sein
dass ich nicht anders konnte
als so zu sein
wie jetzt
und jetzt
und jetzt
 
Beleidigt Sein

Vielleicht unsere größte Verzweiflung?
Ich musste ziemlich alt werden, um zu bemerken, wie oft ich beleidigt bin. Es ist auch richtig, dass wir in jungen Jahren nicht so oft und nicht so einfach beleidigt sind, weil wir denken, es geht noch irgendwie anders. Doch dann, mit dem älterwerden zurren wir unsere Bedingungen fest (von wegen bedingungslose Liebe) und da unsere Bedingungen ohne Worte erfüllt werden müssen, haben wir unendlich viele Möglichkeiten im Großen wie im Kleinen beleidigt zu sein, enttäuscht zu sein, unsere Verzweiflung nicht zu spüren.
Wir hatten große, wenn nicht riesige Pläne ud sie wurden zu Staub, zu nichts. Wahrscheinlich bluten wir noch, weil die Wunde unserer Verletztheit sich noch nicht einmal geschlossen hat. Ich bin also schon hier beleidigt, dass es keinen kosmischen Sanitäter gibt, der diese Wunden schließt. Oder lasse ich den nur nicht ran? Weil ich erkennen müsste ... ja, was müsste ich erkennen?
Überhaupt: wer bitte ist beleidigt?

Also ganz im Ernst: ich habe noch nie eine beleidigte Seele gesehen. Meine Seele weint vielleicht, oder freut sich, aber beleidigt oder enttäuscht war meine Seele noch nie. Ich hab nicht viel Kontakt mit meiner Seele, weil ich ihr immer noch mißtraue, aber beleigigt, enttäuscht und verzweifelt ist ein anderer.
Wer ist denn bei Dir beleidigt?
Wer erlebt das Ende der Täuschung als Desaster?

Es ist ein Wort, das ich fürchte, wie der Teufel das Weihwasser: mein Ego.
Wenn es um mein Ego geht, flüchte ich, weil ich nicht so genau wissen will, was es genau ist und worum es genau geht. Ich finde (als Ego) diese esoterischen Schulen wundervoll, die das Ego wegmachen wollen, damit ich ungehemmter mit dem nicht vorhandenen Ego alles leben kann, was in Wirklichkeit einfach nur ein heimlicher Egotrip ist.

Das Ego ist der Abteilungsleiter der realen Herausforderungen auf der materiellen Welt. Das Ego fährt Auto und kocht uns einen Brei. Es kennt sich aus. Es arbeitet. Die Anweisungen, was es kocht und wohin es fährt sollte sich das Ego a ber nicht aus den Fingern saugen, sondern von höherer oder integrierterer Stelle in uns selbst in Erfahrung bringen. Das Ego muß sich bemühen, sich in den Staat, der wir selbst sind, einzufügen. Doch hier stoßen wir auf Granit. Ein wunderbares Material. Hart, unnachgiebig. Wie unser Ego.

Viele Egos liebe Esoterik und Spiritualität, denn dort können sie sich besser verstecken und austoben. Die Lieblingsspiele des Egos sind bekannt, geht es doch um Macht, Ruhm, Anerkennung, etc. und daher um alle Mittel mit dem man dieses erreichen könnte, also Geld, Ausdruck, Sex, Beziehungen, Lehren, Güter ...

Wenn das Ego nicht bekommt, was es will, dann ist es beleidigt. Wir züchten in kleinen Kindern extra dieses Ego, indem wir ihnen etwas zeigen, was sie nicht bekommen. Wie geil ist das denn? Sind wir wirklich so dumm? Ja, leider.

Statt dass wir nun Kindern lehren würden, wie sie ihre großen Träume verwirklichen können, in kleinen kindgerechten Schritten, überfordern wir unsere Kinder mit Ansprüchen, die sie nicht erfüllen können und züchten damit eine Schizophrenie die grausamer ist als die von Dr. Jekyll und Mr. Hide.

Damit wächst die Verzweiflung in jedem heranwachsenden Menschen jeden Tag ein wenig. Der Schmerz über das, was nicht zu funktionieren scheint wächst auch jeden Tag. Und die Scham darüber, eigentlich zu fühlen, dass wir Kinder Gottes sind, die aber nichts gebacken kriegen, nun diese Scham als Gott oder Göttin im Schweinstall zu stehen, die wächst auch jeden Tag ein wenig.

Manche spüren das schneller, andere brauchen, wie ich, erst ein paar Jahrzehnte, bis sie die volle Bandbreite von Verzweiflung, Schmerz und Scham und Beleidigtsein spüren. Das Ego ist zurecht beleidigt, denn es sollte einem Gott, einer Göttin unterstehen, die sinnvolle Entscheidungen auch für das Ego fällt. Doch wir haben unseren Ort wo wir Gott oder Göttin sind verlassen und wohnen im Ego, wo wir gar nicht hingehören.

Ist das Ego beleidigt, weil es überlastet ist? Es hat keine Kapazität sinnvolle Entscheidungen zum Wohle Aller zu fällen! Das Ego ist ein Ausführender und es will etwas Großartiges ausführen, aber es ist nicht in der Lage dieses Großartige zu planen, noch alles zu berücksichtigen, wie es zugeht, dass etwas GENIALES und GROSSARTIGES entsteht, entstehen kann.

Ist das Ego dumm? Nein, aber beschränkt. Beschränkt auf seine Funktion und die ist defintiv nicht die eines Hohen Selbstes oder Herzes. Aber warum spielt dann das Ego Gott, Göttin, Herz oder Hohes Selbst, also König oder Königin? Weil all das nicht da ist: da ist kein Gott mehr in uns, kein Hohes Selbst und kein Herz.

Wir wissen nicht mehr wie das alles in echt aussieht und spielen es mit dem Ego nach. Zu unserem Verderben und Drama. Zu unserer Verzweiflung.

Und doch ist es ein Wegabschnitt im Lernen des Menschseins. Der Wegabschnitt heißt: die dunkle Nacht der Seele. Alles, was einen Menschen wirklich zu einem Gott macht, fehlt - und wird vom Ego gespielt, daher trägt es nicht. Das Ego ist völlig überfordert und bricht an dieser Überforderung verzweifelt zusammen, nur um wieder aufzustehen und es nochmal zu probieren, doch immer am falschen Ende und unter unmöglichen Bedingungen.

Wir haben das Ego in diese Rolle gedrängt, nur um zu erleben, dass es so nicht geht. Dieses Erleben, dass es so nicht geht, heißt: bedingungslose Kapitulation des Egos - also das Ego selbst erkennt, dass es seine Grenzen hat und wo überall diese sind.

Bis es so weit ist, sind wir beleidigt.
Oder wütend.
Oder depremiert.
Oder high.
Oder euphorisch.
Oder verliebt.
Oder verhasst.
Oder enttäuscht.
Oder ...
Oder ...
Oder ...
 
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