Gott hat Kopf und Herz erschaffen.
In spirituell und esoterisch angehauchten Kreisen ist es üblich, sich über den Kopf, den Intellekt, das Mentale, das Denken lustig zu machen, ob seiner Beschränktheit. Menschen, die ihr Herz, so sagen sie, am rechten Fleck haben und erkennen, wie sie selbst damit glücklich werden, verzweifeln, so sie denn einen starken Intellekt haben, an diesem oder, wenn sie schwach im Mentalen sind, neigen sie dazu, sich über das Mentale lustig zu machen, ob seiner Beschränktheit und Erfolglosigkeit. Doch hat Häme und Spott noch keinen Frieden hergestellt, sondern nur die Fronten verhärtet. Sogar manche großen Lehrer, Herzenslehrer, sind nicht bereit mental zentrierte Menschen auszubilden - ich machs kurz - weil sie es einfach nicht können. Und sie wollen es auch nicht.
Gott hat zwar nicht alles erschaffen, aber er hat uns - in diesem Blickwinkel gesehen - mit drei wesentlichen Ebenen ausgestattet: physischer Körper und Geist, zwei Gefühlsebenen: die höhere und niedere emotionale Ebene und zwei Gedankenebenen: die höhere und niedere mentale Ebene.
Kurze Begriffsklärung eingeschoben:
Denken ist ein sehr schillernder Begriff und, da wir keine differenzierten Worte haben, wird auch das, was der Geist tut, denken genannt, doch hat das, was wir beim Geist Denken nennen, mit dem Denken, dem mentalen Denken NICHTS zu tun, es wäre gut gewesen, wenn wir ein anderes Wort gefunden hätten. Denken wie ich es hier verwende bezieht sich alleine auf die mentale Ebene und hat mit den schöpferischen Gedanken eines Geistes, eines Bewußtseins nichts gemein. Es geht hier also nicht um diese Ebene: »Siehe, es werde Licht.« oder »Das Wort war bei Gott.« damit sind andere Worte, andere Gedanken gemeint! Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Warum hat Gott eigentlich sowas völlig unvereinbares, sowas konträres wie Kopf und Herz erschaffen? Und warum hat er dem Menschen auch noch die Wahl gelassen, das eine oder das andere oder beides zu leben? Warum gibt es Männer und Frauen, wo der eine eher das Mentale vertritt und die andere eher das Emotionale? Und warum zum guten Schluß, leben wir hier in der Mitte Europas bereits so, dass es sehr viele Frauen gibt, die zwar via Geburt das Herz am rechten Fleck haben, aber auch einen wunderschönen, dicken, großen Kopf haben? Und noch schwieriger, noch schräger erscheinen uns die Männer, die via Geburt den Kopf am rechten Fleck haben, aber auch ein wunderschönes, weiches, liebendes Herz haben (Softies, neue Männer, etc. sind alles Versuche, Kopf und Herz zu einer neuen Einheit zu verbinden ...)?
Wir können zwei Kulturen ansehen, um zu sehen, wie sich Kopf und Herz verhalten: Die Herzenskulturen, das sind solche wie die Aborigines, oder auf den Südseeinseln, in Morea (dem weiblichsten Punkt von Mutter Erde) ... es gibt noch ein paar Kulturen auf dieser Erde, die vom Herzen aus leben. Die Kulturen, die vom Herzen aus leben sind vollkommen in Harmonie mit der Natur, sie leben in den Tag hinein und haben von allem genug, um zu überleben, sie fühlen sich wohl, den sie haben eben dieses untrügliche Herzgefühl, das ihr Wegweiser ist und dem sie folgen. Sie haben alles, was sie brauchen und, was sie nicht haben, brauchen sie auch nicht. Das ist ein einfaches Leben, hingegeben an das, was ist und wie es ist. Es genügt ihnen so und sie wollen nicht hinter die Schleier schauen.
Gänzlich anders sind die Kopfkulturen, die überhaupt erst einen Unterschied zwischen den Kulturen analysieren wollen und damit auch können. Der Kopf hat einen Willen und der Kopf setzt sich Ziele. Der Kopf analysiert und findet, fordert neue Lösungen, dem Kopf ist nichts gut genug - es könnte ja auch noch besser gehen, nicht wahr? Kopfkulturen sind strukturiert, organisiert und immer bereit die Welt und mehr zu erobern. Die Kopfkultur weiß alles besser. Der Kopf alleine bastelt sich eine Religion, aber niemals eine Religion des Herzens. Wir hier leben in einer Kopfkultur und daran können auch die Frauen und die paar Männer, die das Herz am rechten Fleck haben, nichts ändern.
Jemanden der einen Kopf hat, sich einen Kopf macht, auch nur so jemanden kann man über Texte und Bücher oder über PC und Internet erreichen, jemanden, der ganz und gar im Herzen ist, der braucht das gar nicht, der will das auch gar nicht - wozu auch? Also Du da, Du, der Du, die Du hier liest, selbst wenn Du ein großes Herz hast, so hast wenigstens einen kleinen Kopf, so ein widerwärtiges, unwilliges Kind, ständig quengelnd und alles wollend und obwohl erst zwei Jahre alt, bereits alles besser wissend ... nun, willkommen in der Wirklichkeit!
Bringts das wirklich? Und bitte, bitte!! um was gehts denn eigentlich? Kann mir das mal jemand sagen? Ich höre immer nur: geh in Dein Herz, geh in Deine Anbindung, zentriere Dich und alles ist gut! Aber bei mir funktioniert nichts!
Willkommen zuhause! Du bist mental zentriert. Wenn man manchen Herzenslehrern glauben mag, sind wir das einzige Problem, das es noch vom Planeten zu schaffen gilt, und alles wird gut.
Ich sage: Jungs, Herzenslehrer, an uns beisst ihr euch die Zähne aus, was? Ihr tut so, als ob Gott uns nicht erschaffen hätte. Ihr seht, dass wir etwas nicht haben und auch nicht schaffen, was ihr ganz einfach bewerkstelligt. Ihr sagt, wir sollen es einfach so tun, wie ihr es tut. Und gebt im Falle des Scheiterns uns die Schuld.
Ich sehe, wir haben ein Problem. Ein ungelöstes Problem. Und wir kommen der Sache nur langsam näher!
Ich gehe nochmal auf die Struktur des Seins ein, so wie sie mir bekannt ist:
..geistige Ebene ----------------------------------┐
..höhere Emotionalebene ----------┐..............│
..höhere Mentalebene -----┐........│..............│
------------------------------------------------------------------ Membran
..niedere Mentalebene-----┘........│..............│
..niedere Emotionalebene----------┘..............│
..physische Ebene--------------------------------┘
Die Ebenen und wie sie verbunden sind. D.h. unterhalb der Membran findet unser Leben statt, so wie wir es heute kennen. Das Mentale ist, unterhalb der Membran gesehen, das Höchste, was möglich ist. Es ist die höchste Entwicklungsstufe des beschränkten Bewußtseins. Doch in den geistigen Reichen ist alles umgekehrt. Dort ist die höhere mentale Ebene die erste Ebene, die höhere emotionale Ebene die zweite Ebene und die geistige, göttliche Ebene die dritte. Was heißt das?
Wer nach innen geht, wer meditiert und andere Bewußtseinstechniken benutzt, die z.B. manche in den Naturvölkern eben vollkommen intuitiv benutzen, ohne es erklären zu können, wer also solche Bewußtseinstechniken benutzt kommt zuerst auf »seine« höhere Ebene, mental zentrierte Menschen also auf die höhere Mentalebene und emotional zentrierte Menschen auf die höhere Emotionalebene. In der höheren Emotionalebene liegt das Christusbewußtsein und das ICH BIN - zwei Termini die dem erfahrenen Esoteriker bekannt sein dürften. Dort kommt aber ein mental zentrierter Mensch nur hin, wenn er nicht von der mentalen Ebene aus nach innen geht, sondern übers Herz und schon haben wir das Problem!
Der Kopf muß sich zum Herzen neigen, hinabsteigen in die niederen Emotionen (die er, der Kopf verachtet), um dann, und nur hier startet er: wie ein Phönix aus der Asche hinauf zu steigen, in die höhere emotionale Ebene, also ins Christusbewußtsein, was einfach der Zahn der Zeit ist, dass wir es tun.
Damit können wir die Analyse beenden. Das Problem ist erkannt. Aber es gibt noch keine glückliche Lösung.
Dies ist auch an den ewigen Diskussionen hier zu sehen. Die, bei denen das Herz bestimmt, ob sie nun einen kleinen Verstand haben, oder gar keinen, die haben heute kein Problem, die können mit einfachen und bekannten Techniken in ihr höheres Bewußtsein kommen und sind dort recht schnell gut angebunden.
Doch die, die ihre Zentrierung im Mentalen haben, die, die ein großes Herz UND einen großen Kopf haben, die haben ein Problem, das bis dato nicht zufriedenstellend gelöst ist.
Wirklich nicht.
Wir, ich gehöre zu denen, wir brauchen eine Lösung. Wir brauchen einen Weg, den wir glücklich und zufrieden beschreiten können. Wir brauchen eine Lösung, die all unsere Wünsche, die dem Wohl aller dienen, integriert. Wir verstehen zwar, dass der Kopf der Diener des Herzens sein muß, aber wir weigern uns, dass das Verhältnis so einseitig ist, wie wir es bisher empfinden. Was könnte uns helfen?
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Danke, maiila, für Deine Freude an meinen Texten und ja, das Spinnenetz gefällt mir so gut wie Dir, es ist mir eine Freude sowas zu finden und es dann auch zu teilen. Danke nochmal.