Mir ist nicht ganz klar, was Du mit "Erkenntnis der Wahrheit" meinst. Also ob Du damit sozusagen "Erwachen"/"Erleuchtung" meinst, oder ob Du davon ausgehst dass es unter all den Möglichkeiten etwas wahrzunehmen, eine "wahre Version" dabei ist, also letztlich so etwas wie eine objektive Realität die unabhängig vom Wahrnehmenden besteht. Und letzteres ist nicht der Fall. Deshalb kann man auch nicht sagen, dass die Wahrnehmung eines "Irren", der Zwerge und Kobolde sieht, weniger wahr ist als die Wahrnehmung eines "Normalen". Man kann das natürlich als psychisch krank, weil nicht übereinstimmend mit der Allgemeinheit ansehen. Aber es ist objektiv gesehen nicht wahrer.
Und, noch eine Frage. Das Erkennen der Wahrheit, wie geschieht das Deiner Meinung nach?
Nein... es gibt kein "so ist es in Wahrheit". Wie Du es wahrnimmst, so ist es. Wie es jemand anders wahrnimmt, so ist es. Egal, ob es übereinstimmt oder nicht. Alle Wahrnehmung ist soetwas wie Vorstellung, Traumbilder. Es gibt keine objektive Realität, es ist dasselbe wie bei einem Traum.
Das heißt aber, dass man sich sicher sein können muss. Kann man das? Glauben das nicht auch diejenigen die sich im Endeffekt irren? Und wenn man es nicht kann, kann man auch nicht beurteilen ob jemand anderes es kann. Ich glaube es ist besser, wenn alles so bleibt wie es ist und jeder einfach das sagt, wovon er überzeugt ist.
Ich würde erst mal genau diesen Glauben einer Prüfung unterziehen. Woran wird denn wahr/falsch gemessen? Und siehst Du richtige Wahrnehmung sozusagen so an, dass sie sich mit der Ursache in Übereinstimmung befinden muss? Wenn es diese Ursache aber nicht gibt, nicht als äußere Ursache, sondern das Bewusstsein selbst alle Noten des Musikstücks spielt... Wie kann dann noch etwas richtig oder falsch sein?
Der war gut... "Alles ist relativ"..... wird zu "Alles ist relativ zur Wahrheit"...
Aha... Das würde ich mal zu Ende denken. Auf welcher Basis steht dieses Konzept? Einzig auf der Wahrnehmung von Erinnerung und Übereinstimmung der Wahrnehmung mit anderen Individuen. Du kannst zwar glauben, dass die Realität nicht Traumcharakter hat. Aber Du kannst niemals beweise das es nicht so ist, kannst Dir bei logischem hineindenken nie sicher sein das es nicht so ist. Da diese Sicherheit also schon nicht mehr existiert, plus der Möglichkeit das die Realität und alle Wahrnehmung Traumähnliche Erscheinungen sind... Wo bleibt da die Wahrheit? Und passt das nicht sehr viel besser zu "Alles ist relativ" ?
Nein... Du führst Trennungen ein, wo keine sind. Du kannst nur von Deiner Perspektive ausgehen, Dein Traum. Wenn Du eine Wahrnehmung hast, kannst Du im nächsten Moment die Wahrnehmung haben das alle anderen dieselbe hatten. Oder eben nicht. Das kratzt den Moment wo Du die Wahrnehmung hattest aber nicht an. Zur Story gehört dann vielleicht, das Du an Deinem Verstand zweifelst, sollten die anderen nicht damit übereinstimmen, oder sie Dich verrückt nennen... aber das ALLES ist Wahrnehmung. Jeder einzelne Moment. Du nimmst auch die anderen wahr, deren Reaktion und Verhalten. Und eine Wahrnehmung kann nicht die Basis sein, um eine andere zur Wahrheit oder Unwahrheit zu erklären. Das wäre, als wenn Du in einem Traum ein Buch aufschlägst, das sagt: 1 + 1 = 4 ....und dann läßt Du Dir das von einem Professor innerhalb Deines Traums bestätigen. Geht alles... genau sowas kann man träumen. Und genau das machen wir in der Realität, zumindest die allermeisten von uns. Aber diese Wahrheit existiert nicht. Übereinstimmung... ja... Die ist aber kein Beleg für Wahrheit. Abgesehen davon ist dieses Konzept der Zeit als objektive Größe verpflichtet und nicht mal die gibt es in dieser Form. Ist ebenso vorgestellt... eine Art gedankliche Interpretation in Zeit-Gedanken (gestern....übermorgen...). Alles Wahrnehmung die JETZT gemacht wird.
VG,
C.