Hellhörig oder Schizophren ?

Die Stimmen während einer akuten schizophrenen Psychose haben oft befehlenden und/oder destruktiven Charakter.
Ja. Oft auch werden in der Schizophrenie massive Beschimpfungen gehört.

Das "Stimmenhören" in der Schizophrenie ist etwas grundlegend anderes als Hellhörigkeit. Die "Stimmen" werden so gehört, wie Stimmen von anderen Menschen. Für Schizophrene ist es oft selbstverständlich, dass die anderen in der Umgebung die "Stimmen" auch hören müssten. Während Hellhörigkeit ein inneres "Hören" ist.
 
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Eine Wahrheit ist für jeden wahr. Partielle und persönliche Wahrheiten gibt es nicht. Wenn also einer etwas hört, was keinen wahren Inhalt hat, also einen Inhalt, der für alle schlüssig ist, dann ist das eine partielle Wahrheit, die bei anderen keinen Einklang findet.
In der Psychologie werden Krankheiten relativ dazu bestimmt, wie viel Wahrheitsgehalt eine Aussage im Verhältnis zu dem Wahrheitsempfinden aller festgestellt wird. Hört also demnach jemand irgendwas, was andere nicht hören und das Gehörte ist banal ausgedrückt nur wirres Zeug, dann wird dies als Krankheit (unwahre Wahrnehmung, bzw. Wahrnehmungsstörung) deklariert. Und Schizophrenie ist eine gestörte Wahrnehmung, eine, die von anderen nicht als wahr empfunden wird.
Das stimmt so nicht. Psychologie beschäftigt sich nicht mit "Wahrheit". Wenn das so wäre, müßten die meisten Zeugen nach einem Autounfall oder einem Verbrechen in die Psychiatrie, weil üblicherweise jeder etwas anderes gesehen oder gehört hat.

Damit Schizophrenie angenommen wird, müssen einige eindeutige und massive Symptome gegeben sein. (Kann man im Wiki nachlesen.) Auch müssen schizophrene Wahnvorstellungen durchaus nicht "wirres Zeug" sein, sondern können in sich manchmal auch stimmig klingen.

Das machen wir jeden Augenblick in unserem Leben: Wir erzählen, argumentieren,....etc.. Bei dieser ganzen Prozedur kristallisiert sich die Wahrheit immer wieder von der Fehlwahrnehmung. Genau so und nicht anders. Ein kranker Mensch wird das aber nicht auf sich nehmen und stattdessen auf die Wahrheit seiner eigenen und persönlichen WAHRnehmung bestehen. Daran unterscheidet er sich von Gesunden.
Mit genau dieser "Begründung" wurden zB. schon etliche Mediziner mit revolutionären Neuentdeckungen von der Kollegenschaft für verrückt erklärt - zB. Semmelweis, der als Ursache für das massenhafte Kindsbettfieber darin erkannte, dass die Ärzte vom Leichensezieren ohne gründliche Händereinigung zur Geburtshilfe gingen und die Frauen unwissentlich so vergifteten.
 
Das stimmt so nicht. Psychologie beschäftigt sich nicht mit "Wahrheit". Wenn das so wäre, müßten die meisten Zeugen nach einem Autounfall oder einem Verbrechen in die Psychiatrie, weil üblicherweise jeder etwas anderes gesehen oder gehört hat.

Damit Schizophrenie angenommen wird, müssen einige eindeutige und massive Symptome gegeben sein. (Kann man im Wiki nachlesen.)

Das ist die klinische Psychologie, die du meinst, nicht die Analytische.

Auch müssen schizophrene Wahnvorstellungen durchaus nicht "wirres Zeug" sein, sondern können in sich manchmal auch stimmig klingen.

Lügen haben kurze Beine. ;)
 
Ist jetzt schon ziemlich OT - aber wo und von wem wird in der analytischen Psychologie von C.G.Jung und Nachfolgern Psychodiagnostik aufgrund von Wahrheitsgehalt betrieben ?

Ich staunte, als ich vor 2 Jahren an den Uni´s in NRW-DE feststellte, dass man keine Dipl. Psychologie mehr dort studieren konnte. Dipl. Psychologe wird dort zukünftig nur noch als Dipl. Phil. anerkannt. ;)
Und Dipl. Phil. beschäftigt sich bekanntlich mit der SUCHE nach der Wahrheit.
 
Du, das ist einfach Auslegungssache. Kommt auf die Reihenfolge an... Der eine wird knall auf Fall "hellhörig" und kann net damit umgehen, landet in der Psychiatrie und wird dann mit Pillen kaputtgemacht, weil die Götter in Weiß ja die Pharmaindustrie im Rücken haben. Und der andere kann diese Phänomene richtig einordnen und damit umgehen. Ich habe mich gestern mit einem Schamanen unterhalten. Der erzählte von einer Narbe, die er hat. Und durch die dringen immer wieder negative Schwingungen oder so ein. Als er das erzählte, dachte ich, der hat nen Knall. Würde sich auch gut auf einer Psychiatriestation machen. Als Patient.

Der Unterschied zwischen Psychiatrie-Personal und den Patienten ist: Die einen haben nen Schlüssel, die anderen nicht.

Und ich hoffe, dass dieser Thread möglichst schnell geschlossen wird. Es ist ein Tabuthema, das man nur mit Freunden und nicht im Internet thematisiert. Aber ist nur meine Meinung...

LG
Schama...



Wenn man deinen Beitrag liest, liebe Schamanin, könnte man den Eindruck bekommen, daß du eine Wahrnehmungsstörung ohne Hellhörigkeit generell ausschliesst bzw. diese Hellhörigkeit immer voraussetzt, sprich, entweder kann jemand damit umgehen, was er so hört oder er kommt in die Psychiatrie und wird dort zerstört.

Und den Unterschied, also wenn du das ernst meinst, dann gehörst du wie so viele zu den uninformierten Skeptikern.

@Blue, ich dachte es gestern, als ich das las - woher will sie das so genau wissen? Hast selbst drüber nachgedacht, gell?

:)

Zu den Grenzen, wir hier können keine Grenzen ziehen, dazu bedarf es einer ganzen Menge Fachkenntnis und vor allem, eines persönlichen Kennens dessen, um den es da geht, sprich umfangreiche Gespräche etc.

Ich stimme dir aber zu, blue, daß man bei mancheinem, der sich äußert, schon so ein wenig eine imperative Handlungseingebung vermuten kann. Wobei die eher selten ist, es sind mehr destruktive Gedanken, die sich bei dieser Art Psychosen einstellen.

Schizophrenie

Begriffsbildung und -abgrenzung [Bearbeiten]Der Begriff „Schizophrenie“ wurde 1907 vom Schweizer Eugen Bleuler geprägt. Er ersetzte damit die Diagnose Dementia praecox (vorzeitige Demenz) von Emil Kraepelin.

Schizophrenie hat mit einer Persönlichkeitsspaltung nichts zu tun - dennoch ist dieser Irrtum laut einer Studie weit verbreitet. Das falsche Verständnis der Krankheit steige dabei mit dem Bildungsgrad. Vermutlich hänge das damit zusammen, dass Akademiker sich den Begriff Schizophrenie oft wörtlich herleiten. Selbst Medizinstudenten dachten häufig, dass Schizophrene in einen guten und einen bösen Charakter aufgespalten seien.[1] Die Verwechslung kam ursprünglich zustande, da "schizo" aus dem Griechischen kommt und "sich abspalten" bedeutet (nach Davison und Neale, 2007). "Schizo" bezieht sich auf den Erhalt einiger psychischer Leistungen, z.B. des Gedächtnisses. Im Gegensatz zur Demenz zerstört die Schizophrenie nicht alle kognitiven Funktionen.

Charakteristische „Positivsymptome“ sind formale und inhaltliche Denkstörungen sowie Ich-Störungen und zudem motorische Unruhe. Typische inhaltliche Denkstörungen sind Halluzinationen und Wahnbildung. Häufig sind dabei akustische Halluzinationen: Etwa 84 % der an einer schizophrenen Psychose Erkrankten hören Stimmen. Befehlende (imperative) sind dabei selten. Häufig hingegen sind höchst beleidigende, gedankenkontrollierende Stimmen. Diese können aus dem leeren Raum und inmitten von Sätzen, die umstehende Menschen sagen, auftreten.

Für den Laien wird eine psychotische Schizophrenie zumeist an der Wahnsymptomatik erkennbar: Ein Betroffener glaubt beispielsweise, von Außerirdischen oder Geistern aus dem Jenseits beobachtet zu werden (sog. Verfolgungswahn), dass Nachbarn oder andere ihn schädigen wollen, dass er nachts im Schlaf von elektronischen Geräten (durch die Wand hindurch) bestrahlt wird, dass seine Gedanken von anderen gehört werden können oder dass er aufgrund früherer Sünden Schuld an Naturkatastrophen trage. Häufig ist auch die wahnhafte Überzeugung, dass im Kopf ein Chip oder Ähnliches implantiert sei, mit dem die Gedanken oder das Handeln kontrolliert bis hin zu gesteuert würden. Wahn bedeutet eine unerschütterliche Überzeugung, die auch durch Fakten nicht zu widerlegen ist, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die eigene Person wesentlich darin verwickelt ist; für den Betroffenen besteht eine Gewissheit, dass das wahnhaft Vorgestellte tatsächlich geschieht.

Zu den Ich-Störungen zählen Gedankeneingebung (Gedanken werden eingegeben und nicht selbst gedacht), Gedankenausbreitung (Andere denken die eigenen Gedanken mit), Gedankenentzug sowie Gefühle, Handlungen oder Impulse, die als fremdgemacht empfunden werden.



http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie

Es handelt sich bei der Schizophrenie so ziemlich um die schwerste Störung bzw. Erkrankung, da gibt es viele nicht so elementar einschneidende psychische Störungen, Schizophrenie ist der Worst Case.
 
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Du, das ist einfach Auslegungssache. Kommt auf die Reihenfolge an... Der eine wird knall auf Fall "hellhörig" und kann net damit umgehen, landet in der Psychiatrie und wird dann mit Pillen kaputtgemacht, weil die Götter in Weiß ja die Pharmaindustrie im Rücken haben. Und der andere kann diese Phänomene richtig einordnen und damit umgehen. Ich habe mich gestern mit einem Schamanen unterhalten. Der erzählte von einer Narbe, die er hat. Und durch die dringen immer wieder negative Schwingungen oder so ein. Als er das erzählte, dachte ich, der hat nen Knall. Würde sich auch gut auf einer Psychiatriestation machen. Als Patient.

Der Unterschied zwischen Psychiatrie-Personal und den Patienten ist: Die einen haben nen Schlüssel, die anderen nicht.

Und ich hoffe, dass dieser Thread möglichst schnell geschlossen wird. Es ist ein Tabuthema, das man nur mit Freunden und nicht im Internet thematisiert. Aber ist nur meine Meinung...

LG
Schama...

Hallo Schamanin,

Ich denke nicht, daß jeder, der mit seiner Hellhörigkeit nicht umgehen kann, gleich in der Psychiatrie landet und von den Göttern in Weiß kaputt gemacht wird - ist meines Erachtens wirklich sehr banal ausgedrückt!

Weshalb ist das hier ein Tabuthema?
Für mich ist es ein Tabuthema, wenn man andere beleidigt und diskriminiert.

1. habe ich niemanden persönlich angegriffen, sondern eine völlig allgemeine Frage gestellt.

2. bin ich da durchaus selbst mit eingeschlossen - wenn Du mal in mein Profil siehst...

3. halte ich es für durchaus wünschenswert, wenn Menschen sich selber mal kritisch betrachten - ich bin jemand, der zwar kritisch mit anderen umgehen kann, aber noch wesentlich kritischer mit sich selber ist. (Ich wünsche niemanden, daß er von mir genauso kritisch betrachtet wird, wie ich es mit mir selber mache :D)

4. Habe ich diese Selbstkritik noch nicht einmal erwartet, bei meiner Frage, sondern habe einfach nur das Thema ganz allgemein zur Diskussion hier hereingestellt - ohne eine Gruppe von Menschen (zu der ich ja selber gehöre :)) herabwürdigen zu wollen.

Ich kenne ganz andere Themen hier im Forum, die dringend geschlossen werden sollten, da sie nur beleidigend ect. sind.

DAS IST MEINE MEINUNG!

bluebody
 
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