Helfen ist für das eigene Wachstum NICHTS, für das Wachstum derer, denen zu sich selbst geholfen wird, ALLES.
Helfen ist die Dankbarkeit gegenüber dem eigenen Wachsen, Begreifen, Fühlen und Leben - und - nicht zuletzt, dass einem selbst geholfen wurde.
Wenn Du während des Helfens an Deine eigenen Grenzen kommst, also nicht mehr weiter weißt, dann ist es wiederum Dein eigenes Wachstum, was nötig wird.
Hier ist das Wechselspiel also ebenso angesiedelt.
Nur, die meisten, die ich kennengelernt habe, verweigern eben das eigene Wachstum während des Helfens, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Das nennt man dann Helfer-Syndrom oder auch Concorde-Syndrom: einfach weitermachen wie bisher und wenn der Klient nicht blickt wies geht, ist er selber schuld oder hat nicht lange genug dies und jenes.
Wenn wir es Helfer und Geholfener nennen wollen, so müssen eigentlich immer beide wachsen.
Wenn beide wachsen geht die Heilung meist ziemlich rasant.
Jeder Geholfene bringt eigene, neue Facetten, die der Helfer nicht kennen kann und auch nicht kennen soll.
Das wäre das spannende am Leben.
Und an der Hilfe.
Und am geholfen werden.
Dies gilt in gleicher Weise für Coach und Klient, Arzt und Patient und wie die Pärchen noch alle heißen.
Wenn dies nicht stattfindet, dann wächst nur das Ego des Helfers auf Kosten des Egos des Geholfenen, wenn die Heilung stattfand.
Wenn die Heilung mißlang, dann wächst das Ego dessen, dem nicht geholfen werden konnte mithilfe der Bild-Zeitung oder dem Internet, auf Kosten des Egos des [Möchtegern-] Helfers.
Ergo wird zuerst das Ego geheilt, so man es hören wöllte und könnte.
Heilung ist erst dann möglich, wenn es aus der Latenzphase in die Akutphase wechselt.
Wenn dann das Ego geheilt ist, dann heilt der Rest.
Man kann auch wachsen wenn der andere sich weigert, nur scheint das schmerzhafter zu sein.
Es ist möglich zeitweise die Orientierung zu verlieren und wirklich an allem zu zweifeln, erst recht an seinen eigenen Fähigkeiten.
Plötzlich scheint einem jeder einreden zu wollen wie wenig man zum Helfen taugt.
All die, für die man menschlich erfolgreich da war, werden ausradiert bis nur noch Minus unter dem Strich übrig bleibt.
Und ob eine Bemühung keine mehr ist, nur weil der andere das so sehen will ?
Darf ein Hilfesuchender böse sein und ein Helfer nie ?
Zusammen zu wachsen kann genauso schmerzhaft sein wie auseinander zu wachsen oder im Dreissiggradwinkel zu wachsen.
Wir erstreben doch oft genug die vollständige Harmonie und wenn das so nicht geht verursacht das inneren Stress.
Heilung kann für jeden etwas anderes bedeuten und oft verfängt man sich in den Stricken der eigenen Irrtümer.