Heirat und Fremdgehen

Schon, aber Dein Argument lautete schließlich, dass die US-Amerikaner aufgrund der "Sündhaftigkeit" unehelicher Partnerschaften vorschnell heirateten und sich ebenso schnell wieder scheiden ließen. Ich entgegenete, dass die Scheidung biblisch genauso untersagt wird. Aber mag ja sein, dass die US-Amerikaner hier mit zweierlei Maß messen. Wie auch immer. In Deutschland ist die Scheidungsrate ebenfalls sehr hoch, wenn es der Realität entspricht, dass jede zweite bis dritte Ehe geschieden wird hierzulande.


Vieleicht gibt es da auch einen Hollywood Effekt. Mit Hochzeiten und Scheidungen kann man sich als einigermassen bekannter Hollywood Schauspieler in der Aufmerksamkeit der Presse halten.
 
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Ich habe den Eindruck, dass es Menschen gibt, die sich so schützen, dann sind sie "vermeintlich" auf der sicheren Seite.... sie sind dem anderen jedenfalls zuvor gekommen, bevor er sie verletzen kann....

Ja, das halte ich für sehr möglich. Wahrscheinlich betrifft dies vor allem Menschen mit einer rudimentären Objektpermanenz. Das sind Personen, die unter unbewussten Verlustängsten leiden. Sie haben die schmerzliche Erfahrung des Verlustes in ihrer Vergangenheit bereits erdulden müssen - häufig in der frühesten Kindheit. Ursache dafür können bindungsschwache Eltern oder aber eine instabile emotionale Bindung an die Mutter sein. Immerhin wird das Fundament der Beziehungsführung durch den Kontakt zu den Eltern, im Speziellen zur Mutter, gelegt. Die Beziehung zur Mutter wird später auf andere soziale Kontakte projiziert. Der Betroffene beendet eine Partnerschaft, um so dem Gefühl des Verlassenwerdens zu entgehen und die Kontrolle über das Zerwüfnis innezuhaben.
 
In Wirklichkeit legt sich ein Mensch wenigstens in seiner Fantasie weder sexuell noch emotional auf eine einzige Person fest. Auch scheitert es dann daran, dass die andere Person nicht wirklich alles für einen sein kann. Dann kommt es irgendwann eventuell zu emotionaler Vernachlässigung, schlechtem Sex (und geht nicht nur um die sportliche Komponente) usw. Es liegt nicht unbedingt immer am Fremdgeher. Und zuletzt liegt es eben auch in der menschlichen Natur (Trieb usw.).

Was mich persönlich betrifft, war es so, dass ich ja nur den Telepathiesex kenne. War da selten treu, aber auch schon deshalb nicht, weil sich die Mädels (wohl) auch nicht daran gehalten haben. Es war meist klar, dass das ein Spiel ist (ich interpretiere Spiel nicht negativ). Lief eigentlich gut, wenn man sich von dem Besitzdenken verabschiedet, und ich bereue es überhaupt nicht, dass auch mit vielen probiert zu haben. Es ist eben doch immer etwas anderes, es gibt viele interessante Menschen auf dieser Welt (und es ging nicht nur um Sex, wirklich nicht). Habe es aber auch deshalb so gemacht, dass keine denkt ich würde eine echte Beziehung zu ihr wollen, weil ich ja wusste, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Es ist auch schwerer auf dieser telepathischen Ebene treu zu sein, man kann seine Fantasien nicht ewig kontrollieren. Umgekehrt ist Untreue aber auch weniger tragisch, denn eine telepathische Affäre hat keine so große reale Bedeutung. In der Realität könnten da z.B: auch Kinder sein. Das macht es dann nochmal komplizierter.

Aus meinem Kontext heraus finde ich offene Beziehungen gar nicht so verkehrt. Das kommt vielleicht der menschlichen Natur sogar am nächsten, weil man zwar durchaus in eine Person verliebt sein kann, aber siehe auch oben. Allerdings werde ich auch mittlerweile älter, und brauche das alles nicht mehr so sehr. Könnte es mir mittlerweile auch gut traditionell vorstellen, obwohl es mir wohl heute auch viel schwerer fällt mich überhaupt zu verlieben (im Vergleich zu früher). Aber macht sowieso keinen UNterschied, weil ich das real wohl nicht mehr hinbekomme.

LG PsiSnake
 
Das schöne an einer festen Beziehung ist doch die Geborgenheit...Sicherheit.
Allerdings wird das irgendwann vielleicht mal langweilig im Bett!
Ich finde diese Moralvorstellungen grenzen die Menschen zu sehr ein! Ich hab meinen Mann noch nie betrogen in 19 Jahren Beziehung....äh....aber ich war schon einige Male knapp davor. Und ehrtlich gesagt, ich hätte es ohne mit der Wimper zu zucken gekonnt! Aber ich weiß, dass ihm Treue wirklich wichtig ist. Also bin ich sexuell treu....ihm zuliebe.... ;-)
Wenn mein Mann mit einer anderen Frau....also ich würde es nicht wissen wollen! Außer es bedeutet was oder würde etwas zu seinem Gefühlen für mich ändern bzw. das WIR ändern. Dann würde ich erwarten das er es mir sagt!!!
Also ich könnte zum Beispiel nie im Swingerclub gehen...weil ich das nicht ertragen könnte dabei zuzusehen wie er mit einer andern ..... üüüüäää.....das würde mich auch fertig machen :-/
Aber was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!
Loyalität ist mir wichtiger!
 
Es liegt nicht unbedingt immer am Fremdgeher. Und zuletzt liegt es eben auch in der menschlichen Natur (Trieb usw.).

Der Untreue sollte lernen, eine zügellose Triebhaftigkeit (Hypersexualität) zu kontrollieren. Auch der Sexualtrieb hat sich wie alle anderen Triebe um ein Zentrum zu bewegen und nicht zu entgleisen.

Fehlt es dem (potenziell) Untreuen an zärtlicher Liebe, an körperlicher Zuwendung, an sexueller Befriedigung, sollte er seine Wünsche gegenüber seinem Partner verbalisieren. Er ist angehalten, seine Bedürfnisse direkt zu äußern und Defizite zu beim Namen zu nennen. Nur so gibt er dem Partner die Chance, angemessen auf seine Emotionen und seine gesamte Situation einzugehen und etwas zum Positiven zu verändern. Auch im sozialen Bereich gilt das Gesetz von Aktion und Reaktion. Kommunikation ist essenziell. Verhalte ich mich anders, ist gleichfalls mein Parnter gezwungen, auf mein modifiziertes Verhalten zu reagieren.

Man kann sowohl sich selber als auch den Anderen zur Treue erziehen, indem man auch auf psychischer Ebene erwachsen wird und sich seiner Infantilität, seiner emotionalen Bindungsmechanismen und der exzessiven Triebhaftigkeit entledigt. Was ist Hypersexualität? Oft die Folge einer Bindungsangst: Anstatt sich auf einen festen Partner einzulassen, eine stabile Beziehung mit ihm einzugehen, frönt der Hypersexuelle der Promiskuität und koitert mit allen möglichen Menschen, einschließlich Fremder. Oder er überfordert den Partner mit seinem Donjuanismus, was wiederum Konflikte provoziert. Beim Sex mit Fremden, bei One-Night-Stands, entfällt die partnerschaftliche Verantwortlichkeit, weshalb sich eventuell ein Gefühl des Freiseins einstellen kann.

Was mich persönlich betrifft, war es so, dass ich ja nur den Telepathiesex kenne.

Beim Telepathie-Sex vermeidest Du den direkten Kontakt zum femininen Geschlecht. Dessen bist Du Dir ja auch bewusst. Neben Deinen sozialphobischen Tendenzen werden auch Ängste vor der Weiblichkeit Dein Aktionspotenzial bezüglich sexueller Eroberungen hemmen. Am besten, Du wagst den Schritt und öffnest Dich für Verliebtheit und Liebe. Lass Dich aufs weibliche Geschlecht ein.
 
Der Untreue sollte lernen, eine zügellose Triebhaftigkeit (Hypersexualität) zu kontrollieren. Auch der Sexualtrieb hat sich wie alle anderen Triebe um ein Zentrum zu bewegen und nicht zu entgleisen.

Wo steht das? In der Bibel?

Fehlt es dem (potenziell) Untreuen an zärtlicher Liebe, an körperlicher Zuwendung, an sexueller Befriedigung, sollte er seine Wünsche gegenüber seinem Partner verbalisieren. Er ist angehalten, seine Bedürfnisse direkt zu äußern und Defizite zu beim Namen zu nennen. Nur so gibt er dem Partner die Chance, angemessen auf seine Emotionen und seine gesamte Situation einzugehen und etwas zum Positiven zu verändern. Auch im sozialen Bereich gilt das Gesetz von Aktion und Reaktion. Kommunikation ist essenziell. Verhalte ich mich anders, ist gleichfalls mein Parnter gezwungen, auf mein modifiziertes Verhalten zu reagieren.

Warum sollte ich meinen Partner dadurch zu etwas nötigen was er eigentlich nicht ist, nicht geben kann oder nicht möchte. Und wenn einer fremd geht ist es doch oft schon vorher längst verbalisiert worden. Ich kenne Männer, die seit Jahren keinen Sex hatten, weil die Frau nach der Geburt des Kindes seit 2 Jahren keine Lust mehr hat. Ich halte das für Grausamkeit von jemanden zu erwarten, dass er seine Sexualität aufgibt, weil ein Partner sie aufgibt. Was natürlich auch dessen Recht ist. Aber die lieben sich....aber er will einfach trotzdem mal vögeln! ;)

Man kann sowohl sich selber als auch den Anderen zur Treue erziehen, indem man auch auf psychischer Ebene erwachsen wird und sich seiner Infantilität, seiner emotionalen Bindungsmechanismen und der exzessiven Triebhaftigkeit entledigt. Warum sollte man das...hat nicht jeder das Recht sein Leben zu genießen? Wer macht hier diese Gesetze??? Selbst Jesus hatte mehrere Frauen ;)
Was ist Hypersexualität? Oft die Folge einer Bindungsangst: Anstatt sich auf einen festen Partner einzulassen, eine stabile Beziehung mit ihm einzugehen, frönt der Hypersexuelle der Promiskuität und koitert mit allen möglichen Menschen, einschließlich Fremder. Oder er überfordert den Partner mit seinem Donjuanismus, was wiederum Konflikte provoziert. Beim Sex mit Fremden, bei One-Night-Stands, entfällt die partnerschaftliche Verantwortlichkeit, weshalb sich eventuell ein Gefühl des Freiseins einstellen kann.

Genau! Aber wenn man jemanden liebt heißt das leider noch lange nicht, dass er sexuell zu einem passt. Wenn einer immer auf Blümchenkuschelsex steht und der andere auf Sadomaso (zum Beispiel) werden die evtl. eine sehr schöne Beziehung führen....aber sexuell nie Befriedigung finden!
 
Hallo!

Fremdgehen vor der Hochzeit - das ist kein seltenes Phänomen. Aktuell berichten die Medien permanent von der zerbrochenen Liaison Kristen Stewarts und Robert Pattinsons, die in den Verfilmungen der Twilight-Tetralogie die beiden Protagonisten mimen. Das ehemalige Pärchen schmiedete bereits Hochzeitspläne und verspürte den fortwährend intensiver werdenden Wunsch nach einem Kinde. Doch plötzlich kommt alles anders. Stewart betrügt ihren Freund mit einem verheirateten Mann, woraufhin der sexuell Hintergangene die Beziehung aufkündigt und das gemeinsame Anwesen verlässt. Der Traum von einer gemeinsamen Familie und Zukunft zerplatzt abrupt wie eine Seifenblase.

Wie ist es möglich, dass Menschen ihre positive Zukunftsperspektive so dermaßen zerstören, indem sie abtrünnig werden? Weshalb risikieren sie das bevorstehende partnerschaftliche Glück? Warum werden sie unmittelbar vor einem derart freudigen Ereignis untreu?

Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass es sich bei einem sexuellen Treuebruch kurz vor der geplanten Eheschließung um das Resultat unbewusster Schuldgefühle, die sich auf reale und/oder internalisierte Elternfiguren beziehen, handelt? Haben diese Personen keine innere Erlaubnis, die verinnerlichten Eltern zu verlassen in ein eigenes Leben mit eigener Familie? Oder könnten eventuell auch Ängste vor der ehelichen Verbindlichkeit, der Nähe, der Verantwortung, der Bindung, der Abschiednahme vom Elternhaus und von der gewohnten Vergangenheit eine Rolle spielen, so dass die Heiratspläne auf einmal in Frage gestellt werden, indem einer der Partner fremdgeht?

Und wie verfährt man im Falle der Untreue? Kann man es als sinnvoll erachten, einen solchen Feltritt zu vergeben, um der Partnerschaft bzw. der zukünftigen Ehe eine Chance zu geben und möglicherweise sogar psychisch an diesem Missgeschick zu reifen?

Viele Grüße

Bella

liebe duckface!

hast du gesehen, parallel zu diesem thread läuft hier grad einer von der heugelischen ente (witzig, dass die zwei enten am selben thema sind) über wutsex.
hast du da mal reingelesen?

mein eindruck ist, als ob du das selbe thema quasi von aussen angehst, und er von innen...

grüsse!

api
 
Sonnensüchtige;3784853 schrieb:
Warum sollte ich meinen Partner dadurch zu etwas nötigen was er eigentlich nicht ist, nicht geben kann oder nicht möchte.

Du nötigst ihn nicht, sondern erziehst ihn psychologisch. Das ist ein relevanter Unterschied. Diese Erziehungsform dient der psychischen Reifung beider Partner. Sie entwickeln sich aufeinander zu. Sie schließen Kompromisse. Sie gehen aufeinander ein.

Der Unloyale ist fremdbestimmt. Die Treulosigkeit entspricht nicht seinem wahren Willen. Kaum jemandem liegt daran, seine Ehe zu zerstören. Oftmals impliziert die Vernichtung einer Partnerschaft neben dem emotionalen Leid auch einen materiellen Verlust, langwierige Rechtsstreitigkeiten und das Zerbrechen einer gemeinsamen Existenz. Noch gravierender ist es, wenn Kinder betroffen sind.

Der Untreue handelt wider das Treuegebot, das als Archetyp in unserer Seele angelegt ist. Ob die sexuellen Präferenzen miteinander harmonieren, sollte man vor einer Eheschließung ermitteln. Ich bin nicht für ein voreiliges Heiraten...
 
Ich will für meinen Parner keine Mami sein, die ihn erzieht ;) Ich möchte einen Partner! Aufeinander eingehen...Kompromisse schließen...ja! Da bin ich Deiner Meinung...ohne das ist Beziehung schwierig!

Das stimmt! Setzt aber vorraus, dass man sich nicht schon in Jugendjahren kennen gelernt hat. Denn man entwickelt sich dann zwar gemeinsam und heiratet mit viel Liebe jung. Allerdings verändert man sich nicht immer in die gleiche Richtung!

So ist das Leben nicht immer! Ich verstehe was Du meinst. Und ich finde auch, dass die Leute viel zu schnell aufgeben und hinschmeißen!
Aber ich finde, lieber Sex außerhalb der Ehe haben, als unglücklich....es ist nur ein Bereich des Lebens! Der Rest der Ehe kann ja wunderbar sein....man kann glücklich sein! Deshalb muss man nicht alles aufgeben, hinschmeißen! Und ich kenne auch Leute die nur aus materiellen Gründen an einer unaufrichtigen Beziehung festhalten! Das finde ich noch viel verlogener! Damit könnte ich nicht leben!
 
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Sonnensüchtige;3784895 schrieb:
Ich will für meinen Parner keine Mami sein, die ihn erzieht ;) Ich möchte einen Partner!!

Dann kann ich Dir nur anraten, Dir einen psychisch reifen Partner zu suchen, einen Mann, mitnichten ein infantiles Männchen.

Das Desaster der Treulosen

1. Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten beisammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief.

2. Ach Liebster, könntest du schwimmen,
so schwimm doch herüber zu mir!
Drei Kerzen will ich anzünden,
und die soll'n leuchten zu dir.

3. Das hört ein falsches Nönnchen,
die tat, als wenn sie schlief;
sie tät die Kerzlein auslöschen,
der Jüngling ertrank so tief.

5. Ach Mutter, herzliebste Mutter,
der Kopf tut mir so weh;
ich möcht so gern spazieren
wohl an die grüne See

17. Da hört man Glöcklein läuten,
da hört man Jammer und Not;
hier liegen zwei Königskinder,
die sind alle beide tot.


Die beiden Köningskinder haben es offenbar nicht geschafft, zueinander zu finden. Sie sind im Sumpf ihrer unbewussten Mechanismen versunken. Die emotionalen Bindungsgewalten, die unbewussten Mächte obsiegten mit ihrer Hinterlist, sie vernebelten das Licht der Liebe. Die Liebe selbst ist schließlich erloschen, tot.
 
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