Grüß euch!
Bei mir geht dieses Heimweh eher geografisch als zeitlich gerichtet... Ich, Österreicher, fühle mich total mit Südamerika, vornehmlich Venezuela verbunden und empfinde bezüglich meiner Staatsbürgerschaft als Österreicher absolute Leere im Herzen. Konnte mich immer schon wenig bis gar nicht mit der europäischen Gesellschaft identifizieren, jedoch bescheinigt mir jeder Südamerikaner, dass ich viel mehr "Latino" wäre. Englisch, was angeblich leicht zu erlernen wäre, ist bis heute ein Fiasko, aber Spanisch hatte ich binnen weniger Monate auf einem hohen Level, wobei ich binnen kürzester Zeit anfing, auf spanisch zu denken. Ich rede auch mit Gott nur auf spanisch. Geschichte war in der Schulzeit absolut verlorene Zeit. Seit ich aber das Herz öffnete, verschlinge ich alles über die Geschichte Südamerikas, während Sisi, die Habsburger oder die beiden Weltkriege nach 41 Jahren noch immer nicht mehr als uninteressante Begriffe für mich sind... Sobald ich in Südamerika aus dem Flieger steige, habe ich das Gefühl endlich wieder zuhause zu sein. Und das war bereits bei meinem ersten Bodenkontakt in der DomRep so. ...seit 1994 sammle ich nunmehr lateinamerikanische Musik jeglicher Stile und höre unsere Radiosender nur mehr, wenn es durch Mitmenschen nicht anders geht. Trotzdem ich jetzt seit Mai 2001 nicht mehr in Südamerika war, verbringe ich bis heute absolut jeden Tag gedanklich mal kurz, mal lang in Südamerika und quassle jeden Abend mit Südamerikanern über msn... - Woher diese Verbundenheit zu diesen Völkern und diesem Heimatboden? Wieso lässt mich dieses Südamerika nicht auf mein Leben als Österreicher konzentrieren, wodurch ich mich eigentlich seit nunmehr 15 Jahren zwischen zwei Welten befinde und nirgends wirklich bin???
lg, Khalil
Geh mal von 5 Leben dort aus, aber das unter Vorbehalt, spanisch war eine Hauptsprache für dich.