He Du, womit betrügen wir uns heute??

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So, womit betrüge ich mich denn heute?
Betrüge ich Dich, uns, das Kind, den Freund?

Wähle ich den Selbstbetrug?
Nehm ich den Liebesbetrug?
Der Gefühlsbetrug wär auch nicht schlecht!
Betrüge ich mein Kind, weil ich schon wieder was versprochen habe und es nicht gehalten habe?

Ach ja, bin ich blind oder kann ich sehen?

ich würde eine Mischung von allem etwas wollen,es bringt den Blutdruck auf Hochturen und fördert die Durchblutung....
 
Betrug fällt für mich in die Kategorie Wahrhaftigkeit.

Selbstbetrug ist noch viel weiter verbreitet als Betrug, denke ich.

Völlig authentisch zu sein ist die höchste Wahrheit: Eins sein mit dem eigenen innersten Wesen. Aber wer ist das wirklich? Und ist das so einfach wahrhaftig zu sein? Wahrhaftigkeit ist eine Lebensaufgabe und ich reflektiere abends regelmäßig darüber wie es mit meinen Fortschritt diesbezüglich aussieht. Wir geben uns viel zu gern für jemanden aus, der wir nicht sind ... warum?????

weil wir gut dastehen wollen

In uns ist ein dermaßen starkes Verlangen nach Zuwendung, Liebe Anerkennung, Respekt, etc. Und das Dumme ist, dass kaum jemand in der Lage ist uns das auf Erden zu geben. Wir können uns das nur selbst geben ... indem wir die Verbindung mit dem Göttlichen in uns aufbauen und Selbstliebe entwickeln. Alle Stärke kommt daraus und bevor man das nicht hat schlendert man wie ein heruntergekommener Bettler durch die Welt und bettelt und bettelt.

Die Sache mit dem Betrug beginnt schon in der Kindheit, wenn wir noch ganz ganz klein sind. Kaum zu glauben, aber schon da werden wir total konditioniert. Wir haben das Bedürfnis nach Zuwendung, merken aber schon sehr bald, dass wir diese Zuwendung nur bekommen, wenn wir die Erwartungen der Eltern erfüllen. Jetzt kann es sein, dass wir eigentlich A möchten, aber die Eltern schenken uns dabei keine Zuwendung ... ja weisen uns vielleicht sogar ab. Und weil wir nur mit B die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern erhalten machen wir B und das obwohl es vielleicht unserem Willen entgegensteht! Wir verraten uns dadurch selbst. Wir verraten das eigene Ich, und das ist etwas soooo "Unerträgliches". Infolgedessen kommt es zu einem Verdrängungsprozess, und im späteren Leben kommt man nur mehr sehr schwer an die Sache heran, weil sie sehr tief sitzen und verleugnet werden. Ein Schmerz ist damit verbunden ...

In Wahrheit beeinflussen wir uns alle Gegenseitig und es wird manipuliert und betrogen, um die eigenen Interessen und Ziele durchzusetzen. Wir haben halt alle unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche und Verlangen und sowas ist nur schwer unter einen Hut zu bringen. Betrug erscheint da realtiv unkompliziert und bequem (man braucht auf die anderen keine Rücksicht nehmen :). Dabei vergessen wir aber, dass es ein Gesetz von Aktion und Reaktion gibt. Wer betrügt will immer selbst betrügt werden, sage ich deswegen ... und die Zeit wird kommen :) Wird man betrogen kann man nie sicher sein, ob das nicht eine dieser Rückwirkungen ist ...

lg
Topper
 
was mir noch einfällt ...

das Ganze hängt auch mit der persönlichen Definition von Glück zusammen. Wir denken dass mit der Erfüllung all unserer Wünsche, Verlangen und Bedürfnisse eine unsagbare Glückseligkeit verbunden ist. Wir vermuten, dass wir glücklich sind, wenn Wunsch A, B und C in Erfüllung gehen ... und wir sehen diese Erfüllung im Äußeren.

Darin sind aber einige Irrglauben enthalten. Der erste Irrglaube liegt darin zu glauben, man wäre tatsächlich glücklich wenn all unsere derzeitigen Wünsche in Erfüllung gingen. Wenn nämliche die Wünsche A, B, C und D erfüllt sind kommen nach einer gewissen Zeit sofort neue Wünsche.

Der zweiter Irrglaube liegt darin zu glauben Glück käme von außen und deswegen muss ich meine Partnerin betrügen und mit der geilen Nachbarin etwas ausprobieren ... oder dies und jenes HABEN. Glück kommt immer nur von innen ... und es hat damit zu tun mit dem zufrieden zu sein was man hat. Ich kann da nur eine Geschichte von jemandem erzählen, der in Myanmar in die Augen von Straßenkindern und Leuten gesehen hat, die kaum etwas besaßen ... und bei dieser Begegnung war die pure Freude und Glückseligkeit in deren Augen.

lg
Topper
 
Hallo Topper,

danke für Deine beiden Posts, unterschreibe beide sofort!

Der Selbstbetrug, ja ich denke auch das der am weitesten verbreitet ist. Ich behaupte mal er wird so oft ausgeübt, daß man das selber oft mals überhaupt nicht mehr merkt. Bzw. er wird wissentlich durchgeführt und man beruhigt sich selbst, so nach dem Motto naja aber...

Denke auch das wird gemacht um sich seine eigene Welt bunter malen zu können. Weiterhin bin ich überzeugt davon, daß es einige Menschen gibt die schon in einem Kokon aus Selbstbetrug leben.

Beispiel hierfür, ne Nachbarin von mir, 25 Jahre mit nem Choleriker, Despot zusammen, wurde auch schon öfters mal "gestreichelt". Und erzählt jedem, er liebt sie ja doch und irgendwann ändert er sich - natürlich ihr zuliebe. Sie ernährt die Familie, wäre also nicht finanziell von ihm abhängig.
 
Beispiel hierfür, ne Nachbarin von mir, 25 Jahre mit nem Choleriker, Despot zusammen, wurde auch schon öfters mal "gestreichelt". Und erzählt jedem, er liebt sie ja doch und irgendwann ändert er sich - natürlich ihr zuliebe.
Meine Senf dazu: ...diese Nachbarin lebt gemäß ihrem Lebensdrehbuch SEHR ERFOLGREICH ihr verbindliches Motto "...schlag' mich glücklich"!

Sie lebt in dieser "Beziehungskonstruktion" ihre ganz spezielle "Abhängigkeit" aus. Der Choleriker ist ein "Abhängiger" (von 'ihr') und sie selbst ist eine "Co-Abhängige" und könnte OHNE dieser Verstrickung gar nicht leben! Gäbe es "ihn" nicht mehr, würde diese "Stelle" ganz ganz blitzschnell wieder von jemand anderen NEU "besetzt" werden! Sie kann und braucht "ihn" nicht zu ändern, sie bräuchte lediglich an ihr selbst arbeiten, ihr Denkmodell überarbeiten, sich dessen bewußt werden, daß das, was sie erlebt, auch durch sie selbst ausgelöst wird.

Es treten immer nur solche Menschen (-charaktaire) in mein Lebensfeld, die "mich" tangieren, ...Menschen die Teil "meines" Lebensdrehbuches sind. NIEMAND ANDERER!!!

Drehbücher können (auch) umgeschrieben werden. Dazu brauche ich aber viel Einsicht, Reife, ...ev. auch "Paten" (1 Vertrauensperson, Engel, Schutzpatrone, Gott oder so...)! Für "Einsicht" brauche ich aber wieder viel Kraft, denn sich bewußt zu machen, daß "ich selbst" an meinem Dilemma Schuld bin, schmettert ja erst einmal einen nieder!!!!

Wenn man damit NICHT umgehen kann, ...läßt man halt das bisherige Desaster unverändert weiterlaufen, da weiß man wenigstens, wie man mit dieser "Scheisse" umgehen kann ...durch jahrelange "Übung" hat man es gelernt.

Schade, ...aber! Vagabondo.
 
einer der größten selbstbetrüge war der des pontius pilatus...
ein mensch der aus angst alles zu verlieren etwas zugestimmt hat was er nicht für richtig hielt.
 
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Danke Vagabondo,

mit einer der besten Posts hier. Dieses Erkennen ist für sehr viele unter Garantie die Lebensaufgabe schlechthin.

Also scheint Selbstbetrug doch einen wesentlichen Platz in der eigenen Realität zu haben, oder was meint Ihr?


:dontknow:
 
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