Haupt-Wort? Titel?

Jovannah schrieb:
das liest sich sehr interessant. weisst du, hat er aufgrund bestimmter rückschlüsse auf die charaktere gefolgert...oder mehr aus dem gefühl raus ?

Soweit ich mich mit Toliiens Gedankenwelt beschäftigt habe, ist zu entnehmen, daß er sehr versponnen war und diese Sprach-Charakter-Phantasien bis in Details getrieben hat, die echt erstaunlich sind. In den Anhängen zu den Ring-Büchern vertieft er sich in die Entstehung der einzelnen Schriften, daß man echt meinen könnte, er spricht von Kulturen und Völkern, die es wirklich gegeben hat. Er hat ganze Kalender samt Monatsnamen für das Auenland und die Länder der Menschen erdacht und ganz genau erklärt, warum die Monate bei dem einen Volk so und beim anderen anders heißen. - Für mich ergibt sich der Eindruck, er hat sich ein Volk vorgestellt und von Anfang hauptsächlich daran gedacht, wie die sprechen könnten, und dann hat sich eine Wechselwirkung eingestellt.
 
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schon lange verfolge ich diverse diskussionen, über angliszismen, über die "verschandelung" der österreichischen sprache.
das eine wort ist "deutsch" das andere "österreichisch"
ist es nicht egal? hauptsache man weiß was gemeint ist?
klar, man sollte sich schon überlegen was man sagt - aber kann man nicht auch übertreiben??

irgendwann durfte man nicht mehr "neger" sagen, nur noch "schwarzer"
dann durfte man nicht mehr "schwarzer" sagen, nur noch "farbiger"

ich bin keine gegenerin der weiter entwicklung und vermischung unserer sprache. denn natürlich spiegelt sie zu jeder zeit..auch jetzt...auch! unseren momentanen wissensstand, unseren kulturellen stand, unsere beziehungen zu anderen ländern (und produkten *g*)...

interessant für mich ist, was sprache mit uns macht...neue wörter...und eben auch alte, sehr alte...wörter, sätze, zusammenhänge,...

wie am beispiel mit "menschen mit behinderung" beschrieben, so verarbeiten wir sprachliche "muster", entschlüsseln sie wohl nach ähnlichem system. das suggeriert m.e. anschauungen...aber eben nicht! im bewusstsein...

neger wird wohl abgeleitet von "nigger" gehört...an sich kein schimpfwort, wurde aber dazu gemacht (ich habe von afrikanerinnen gehört, dass sie sich durch dieses wort beschimpft fühlen). natürlich gäbe es m.e. die möglichkeit...statt hier das wort zu wechseln...dem wort wieder seine neutrale bedeutung zu geben...
 
Jovannah schrieb:
natürlich gäbe es m.e. die möglichkeit...statt hier das wort zu wechseln...dem wort wieder seine neutrale bedeutung zu geben...
Wenn es aber stimmt, dass sich Worte allein durch ihren Gebrauch aufladen, dann kann ein lange Zeit negativ verwendetes Wort also wirklich negativ wirken... und ein anderes Wort und neue Aufladung wäre doch sinnvoll.
lg Kalihan
 
Reisender schrieb:
Ja und nein. fabame bleibt immer Teil Deiner subjektiven Wirklichkeit. Dem fabame liegt keine objektive Energie zugrunde. Es geht keine Gefahr von fabame aus, wie bsw. von der Lawine.
Fabame ist vergleichbar der Traumwirklichkeit.

fabame ist in den köpfen der menschen wirklichkeit...in dem moment, in dem sie sich ihn vorstellen..im zusammenhang mit seinem namen. vor-gestellte wirklichkeit so zu sagen...*g*

das solll jetzt keine lästerung sein..ist ein gedanken(bei)spiel....

wo wäre diesbezüglich! der unterschied zwischen fabame und gott ?

1) es muss etwas geben, das ist weit reichender, mehr, als wir kennen
mehr, als wir verstehen können
2) dieses es, etwas, er, sie....bekommt den namen gott. gott steht für
dieses mehr...
3) gibt es gott ?

(das soll jetzt nicht die frage sein, ob es gott gibt..)

ich spreche jetzt davon, dass erst etwas (im grunde unbekanntes) in uns, als bild, gefühl, zusammenhang....erschaffen wird, durch den namen benannt - verknüpft...nun existent...

der mensch hat die möglichkeit, über wesen, kräfte,...zu sprechen, zu diskutieren...die er in der äusseren welt nie sah, in der inneren welt für sich wahr nimmt...
darauf (mit all den vor- und nachteilen) will ich gerade hinaus...
 
Kalihan schrieb:
Wenn es aber stimmt, dass sich Worte allein durch ihren Gebrauch aufladen, dann kann ein lange Zeit negativ verwendetes Wort also wirklich negativ wirken... und ein anderes Wort und neue Aufladung wäre doch sinnvoll.
lg Kalihan

ja, seh ich auch so...weil es m.e. lange brauchen würde, bis das wort wieder neutral "geladen" wäre/ist...
sinnvoll ist wohl eine kombination aus beidem....sprich, das wort "stur" in seinem ursprung zu hören...und darauf! (nicht auf die negative ladung) zu antworten, zu reagieren....
(ich versteh aber, dass menschen, die sich davon direkt emotional betroffen fühlen, sich da oft schwer tun...)
 
dass sich Worte allein durch ihren Gebrauch aufladen

das ist eben die frage...welchen gebrauch..wann und wo ? was wirkt..wie, wie lange ?

so gesehen kann es mehrere ebenen geben...

* das wort an sich...mit seinen lauten, wie es klingt
z.b. aahfallugha kisalem....
was es in uns, bewusst und unbewusst entstehen lässt, hervor ruft

* alte besetzungen, die durch wort-entstehung, wort-gebrauch wohl (m.e.) überliefern...latent mit schwingen....

* das wort im subjektiven zusammenhang ...wie wir es (kennen)gelernt haben...mit drohender gestik, von liebevollem lächeln begleitet,...welche erfahrungen wir damit gemacht haben, welche botschaften wir dazu bekommen und an genommen haben....

* das wort im gesellschaftlichen zusammenhang...wie es von medien, "gesellschaft" (= von vielen menschen) überwiegend gehört, gespürt, verstanden und eingesetzt wird...sprich...selbst, wenn ich persönlich ein wort nicht so empfinde, kann ich wissen, erfahren haben ...dass es scheinbar von vielen anderen so empfunden wird (z.b. neger).

*...........

war mal ein versuch der gliederung...stellt mich so aber nicht zufrieden *g* irgend was d´ran stimmt so (noch) nicht für mich...hm...
 
Zitat von Trixi Maus
Liebe- was bedeutet das Wort. Wenn man das mal eindeutig definieren würde, wär das ja schon mal ein Anfang für die Menschheit.
Oder "Menschenrecht"- wenn man mal eindeutig klären würde, was das Wort überhaupt bedeutet, dann würde man auch über alle Sprachen hinweg eine allgemeingültige Bedeutung bekommen. Man müsste natürlich vom Englischen ausgehen. Menschrechte existieren ja heute nur auf dem Papier, aber was das heisst, dass etwas auf Papier existiert, und was da steht, das ist für jeden Auslegungssache. Babylon, Du weisst schon.


Mit Babylon fängt ja diese ganze Geschichte mit dem "jeder empfindet anders" an. jeder hat eine eigene Sprache, ob man das jetzt nationalsprachlich sieht oder persönlich in der Betrachtung von aspekten- jeder "bewortet" anders und bewertet Worte anders. Und das ist ja ein echtes Problem, wenn ich mal daran denke, dass man etwas schreibt, was man halt so erlebt und dann kommen die Lesefliegen und legen ihre Eier da rein in Deinen Dunghaufen. Dabei hast Du den Geruch des Haufens, den die Fliegen so toll finden gar nicht gemacht, Du hast nur gegessen. Verstehst Du?
Der Mensch neigt ja durchaus manchmal dazu, sich auf Abgase anderer zu setzen und aus Mücken einen Elefanten, so wie ich aus meinen Fliegen ein Sexualdrama mache.

Man könnte auch sagen: ein neues Spiel für Kinder. "Verstehe die Welt über Wort und Zahl" und nicht über das, was Dir der Lehrer als Sichtweise auf ein Thema anbietet. "Flusslernen" und nicht "Stuss lernen", der in 3 Jahren eh veraltet ist. Also lernen, wie man lernt und nicht einfach nur Informationen aufnehmen, die angeboten werden. Selber als Geistkörperseele alle Informationen geben und nehmen und finden können. Wir sind ja ein Kraftwerk, wir ziehen alles an.
Und am anfang ist das Wort. Das hat eben ganz einfach die höchste Energie. Ein offenes Ohr in der Zeit, das Wort. Ein Findungsmedium, das Wort, wer sich zuhört, der findet. Wer sucht, der sucht. Der guckt, der hört nicht...

blblblblblblblblblupp

Leid zum Beispiel- wenn man es einfach stehen lässt, das Leid, so:



Leid



dann steht es im Aussen und man kann es sehen. Wenn man von Anfang an weiss, was da für eine Energie hintersteckt, dann muss man sie ja nicht erfahren, die Energie. Vielleicht kann man dann auch mal obacht geben, dass nicht immer Leid hereingepflanzt wird in Menschen. Eine Frage der Ur-Sprünglichkeit der Begegnung.


blblblblblblblblupp


heeeeeeeeeeeeeeeeee, schreib ma.
__________________

Mir würde es ja gefallen, wenn dieser Thread "Sprachwelten" heisst....doch die Antworten hier passen wohl besser zum Thema.

Damit es "drüben" nicht off-topic wird....und mich interessiert das ja sehr...hab ich es hier rüber kopiert. Hoffe, das ist dir recht so.....

war mal ein Versuch der Gliederung...stellt mich so aber nicht zufrieden *g* irgend was d´ran stimmt so (noch) nicht für mich...hm...

da fehlt mir noch was und ich merk ich bin neugierig....

:flower2: Jo
 
@Trixi Maus

GESUND

tschieesuende


tschi e su en de

gewendet er-gibt:

edneuseeischt ed neu se ei ischt
 
Es geht ja ums G.lück.lich sein, hab ich heute gelesen....

Heil, gesund....was ist der Unterschied ?

ist gesund der gute Kraftfluss in mir, der aber nur aufrecht erhalten werden kann...wenn ich heil bin....also auch gut nach aussen verbunden....?

ist....ischt

ist ischt das Ei mit vielen kleinen Lücken zum auch nach Aussen (über)fliessen lassen und empfangen ??

Leid zum Beispiel- wenn man es einfach stehen lässt, das Leid, so:



Leid



dann steht es im Aussen und man kann es sehen. Wenn man von Anfang an weiss, was da für eine Energie hintersteckt, dann muss man sie ja nicht erfahren, die Energie. Vielleicht kann man dann auch mal obacht geben, dass nicht immer Leid hereingepflanzt wird in Menschen. Eine Frage der Ur-Sprünglichkeit der Begegnung.

die Ur-sprünglichkeit der Begegnung....

ich glaube eben, dass diese Ursprünglickeit zwei Pole (in mir) hat, die sich vereinen wollen und auch können.....dir mit den deinen gegenüber. Vereinst du auch....in dir....und mir gegenüber und ich dir gegenüber....

Da bin ich wieder bei der Geborgenheit aus der so Vieles leicht wachsen kann....irgendwie komm ich immer wieder genau da an...
 
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In diesem Fall machen wir etwas mit der Sprache. Unsere Wortwahl verrät unsere Denkweise...

möglicherweise genauso wenig, wie ein im Sinne des Zitates "unbewußter Mensch" gänzlich frei von Bewußtsein sein muß. :)

Sprache stellt doch per se ein pauschalisierendes Werkzeug dar, bei dem Begriffe assoziative Räume abzubilden versuchen. Entscheidend für den Grad von Verständnis, der mit Sprache vermittelt wird, ist also lediglich eine möglichst hohe Deckungsgleichheit der mit den Begriffen verknüpften Assoziationen.

Insofern sagt also eine mit Worten gemachte Aussage dem Empfänger letztlich nur das, was er in der Lage ist, sich vorzustellen, und nicht in erster Linie etwas über die Denkweise des Schreibenden oder Redenden.
 
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