Hatte Jesus als Menschensohn einen leiblichen Vater?

Leute, die Theologie studiert haben.
so einen könntest du fragen.
Gerade die Theologie hat für das Durcheinander gesorgt, was für den freien Menschen erkennbar ist, der sich in sein Selbst vertiefen kann. Dieser Mensch ist z.B. selbstständig in der Lage, in der Bibel diese Frage selbst zu lösen und so eine Bestätigung zu finden.
Sollte es denn umgekehrt sein? Schon allein die Begriffe sprechen ja eine recht deutliche Sprache.
 
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für mich fühlt es sich so, wie ichs geschildert hab, völlig stimmig an:

Menschensohn. also ein Mensch. ein Sohn Gottes,
und der ist in diesem menschlichen Körper.
ein göttlicher Sohn, den speziell auszeichnet,
daß er in menschlichem Körper auf der Erde lebt.

Jesus war kein gewöhnlicher Mensch mit Menscheneltern,
sondern er kam direkt von Gott und wurde von einer
auserwählten Menschenfrau, Maria, ausgetragen.

so steht es in der Bibel, und so lehrt es die christliche Religion.
wenn man es anders sehen möchte, kann man das ja tun,
aber dann hat es eben nix mehr mitm Christentum zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

über den Status von Jesus wurde in der Christenheit schon immer trefflich gestritten. Ein Streit, der dann letztlich auch zum Glaubenskrieg innerhalb des Christentums und zur Aufspaltung führt. Im Alten Testament wurden mit der Bezeichnung Söhne Gottes alle mögliche Menschen oder auch Wesen bezeichnet, die mit Gott erfüllt oder verbunden waren.

So wurden selbst die Israeliten als die Söhne Gottes bezeichnet. So kann auch ein Menschensohn zu einem Sohn Gottes werden. Wie schon von Yogurette erwähnt wurde, ist mit einem Menschensohn ein jeder Mensch gemeint der geboren wurde (ein Sohn Adams).

Ein solcher Menschensohn spielte auch eine große Rolle in den Prophezeiungen von einem kommenden Messias:
Jesaja 7[14] Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel [15] Butter und Honig wird er essen, wenn er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.

So rückt bei der Auferstehung Jesus der Bezug zu Adam in den Mittelpunkt, der bei der Vertreibung aus dem Paradies zum Erstling aller Sterblichen wurde:
1. Moses 3[19] Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zur Erde werdest, davon du genommen bist. Denn Du bist Erde und sollst zur Erde werden. [20] Und Adam hieß sein Weib Eva, darum dass sie eine Mutter ist aller Lebenden.
1. Korinther 15[20] Nun ist aber Christus auferstanden von den Toten und der Erstling geworden, unter jenen, die da schlafen. [21] So wie durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. [22] Denn gleich wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden. [23] Ein jeder in seiner Ordnung: der Erstling Christus; darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird.

Wie man bei Lukas nun sehen kann, ist Jesus als ein Menschensohn wieder auferstanden:
Lukas 24[36] Da sie davon redeten, trat Jesus mitten unter sie und sprach: Friede sei mit euch! [37]Sie erschraken und fürchteten sich, meinten, sie sähen einen Geist. [38] Und Jesus sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euren Herzen [39] Seht meine Hände und meine Füße: ich bin´s selbst. Fühlt mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.

Damit entsteht aber auch ein Widerspruch zu den Evangelien, weil zu deren Verfassungszeit Jesus bereits schon zu einem göttlichen Christus stilisiert wurde. Ein Prozess, der sich über einen längeren Zeitrahmen bis zur Trinität hinzog. Etwas, das sich auch im Neuen Testament verfolgen lässt. Zudem wird ein Messias im Alten Testament immer als ein Menschensohn geboren.

Gerade bei dem leidenden Knecht Gottes aus Jesaja ist das eine unabdingbare Voraussetzung. Nur durch seinen Not und Pein kann er die Sünden der Welt auf sich laden, um das auserwählte Volk wieder mit Gott zu versöhnen. Ein neuer Bund mit Gott, der auch am letzten Abendmahl von Jesus geschlossen werden soll.

Ein weiterer Punkt des Widerspruches liegt in der Taufe Jesus. Die Taufe beinhaltet ja, dass der Täufling symbolisch von seinen Sünden reingewaschen wird und sich zur Umkehr bekennt. Er soll damit also sinnbildlich als ein neuer Mensch geboren werden.

Nun ist es so, dass ja ein von Gott erfüllter und gesandter Messias an sich schon rein ist und auch keiner Umkehr bedarf. Deshalb ist ja auch die jungfräuliche Geburt eines Heilsbringers so wichtig. Dieser Punkt ist schon den Evangelisten aufgefallen, deshalb hatten sie dem Täufer erklärende Worte dazu in den Mund gelegt.

Im Prinzip ist also gerade die Taufe Jesus ein gutes Argument dafür, dass hinter Jesus auch eine historische Person stehen könnte. Für eine literarische Person hätte man da wohl eher die Taufgeschichte einfach weggelassen. Die Taufegeschichte scheint ein unumstößliches Faktum gewesen zu sein, das allen bekannt war und sich deshalb nicht unter den Tisch kehren ließ.

Die Frage, wer nun der Vater von Jesus gewesen sei, hängt also davon ab, von welchem Standpunkt man das nun betrachten möchte. Das Ergebnis wird jedoch immer mit Widersprüchen verbunden bleiben.

In der Geburtsgeschichte von Lukas und Matthäus war der Übeltäter jedenfalls der Heilige Geist, während Markus und Johannes aus unterschiedlichen Gründen darüber schweigt. Ja und selbst den Zimmermann Josef kann man nicht unbesehen von seiner Vaterschaft befreien.



Merlin
 
für mich fühlt es sich so, wie ichs geschildert hab, völlig stimmig an:

Menschensohn. also ein Mensch. ein Sohn Gottes,
Es geht nicht darum, was jemand fühlt und er dann meint, so sei's richtig, wie's sich für mich anfühlt, sondern es geht darum, wie's anhand der Überlieferungen richtig ist.
 
Es geht nicht darum, was jemand fühlt und er dann meint, so sei's richtig, wie's sich für mich anfühlt, sondern es geht darum, wie's anhand der Überlieferungen richtig ist.

Falsch, es geht eben nicht um die einzige Wahrheit, die gibt es nämlich nicht.

Jeder sollte eben immer und überall genau seinem Gefühl, seiner Intuition,
seinem Bauchgefühl und seinem Denk,- sowie Entwicklungsstand folgen.

Kein Buch hat nur eine Wahrheit, du kannst ein und das selbe Buch
in Abständen von Jahren immer wieder neu lesen,
neu entdecken, neu fühlen und neue Erkenntnisse gewinnen.

Unsere Glaubenssätze werden ja durch unsere Lernerfahrungen geprägt,
diese wir nur durch unser ureigenes Denken, unserem Gefühl- was auch immer... erreichen

Jede Überlieferung ist "nur" eine Überlieferung :)
Mensch- gemacht aus eigenem Gefühl nieder geschrieben, dargestellt
Fakt ist, es gibt IMMER viele Wahrheiten in unserer Dualität
und nach meiner Meinung MUSS man sogar ALLES
nach seinem Gefühl und Stimmigkeit abhandeln.
 
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