In diesen Fragen und Überlegungen wird die elementare Selbstüberschätzung des Menschen sichtbar. Man erwartet, dass uns Gott wahrnimmt und stellt sich damit in die Nähe Gottes. Ob wir als Individuum existieren oder nicht, spielt nicht einmal in der Gesamtheit der Menschen eine Rolle, warum sollte das gerade im Gefüge des Universums anders sein?
Ich sehe nicht einmal eine besondere Bedeutung des Menschen für die Erde. Milliarden von Jahren ist sie ohne uns ausgekommen und es werden weitere Milliarden vergehen in der sie ohne uns auskommen wird. Der Mensch ist für unsere Erde also nur eine vorübergehende Infektion.
Wir sollten uns endlich als Bestandteil der Ganzen verstehen und unseren Platz erkennen, sonst erhalten wir schlicht und einfach einen frühzeitigen Platzverweis. Wenn wir auch unseren Lebensraum und uns selbst vernichten, wird die Erde deshalb nicht aufhören unbeirrt auf ihrer Bahn um die Sonne zu kreisen.
Wir existieren also ohne Grund und Zweck, so liegt es an uns selbst, ob wir unser Dasein auch mit einem Sinn erfüllen. Sicherlich ist dabei unser archaisches Erbe, der Spiritualität nützlich, aber daraus diesen realen Anspruch abzuleiten, halte ich einfach für überheblich und falsch.
Merlin