Hat jemand das gleiche Traumsymbol ??

Liebe Sihopan,

nach einer Trauminterpretation sollte eigentlich zusammen mit dem Träumenden eine Transformation auf das reale Leben durchgeführt werden. Das Problem dabei ist, daß es da ganz schön in die Tiefe der Seele gehen kann und Dinge berührt werden, die man nicht so gerne in der Öffentlichkeit ausbreiten möchte. Deshalb beschränke ich mich im Forum auch nur auf die Interpretation. Vorteil dabei ist, daß auch andere Besucher etwas für ihre Träume mitnehmen können.

Solange der Bezugspunkt im realen Leben klar auf der Hand liegt, reicht das dann eigentlich ja auch aus, nur wenn die Allegorien zu verschachtelt sind, wird man da weiter im Dunkeln tappen.

Ich beschäftige mich gerne mit der Traumwelt der Menschen, Du kannst mir also Deinem Traum hier direkt anfügen oder mich auch per PN anschreiben.

Merlin
 
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Hallo Merlin,
ich hätte Dir nur zu gerne eine PN geschrieben, aber ich habe leider noch nicht genug Beiträge. Bin ja noch neu hier. Ich hätte vor einer solchen Transformation keine Angst, auch wenn da Dinge zum Vorschein kämen, die mir gar nicht gefallen würden. Ehrlichkeit fängt nun mal bei sich selbst an, alles andere bringt einen nicht weiter.

OK, hier nun der Traum. Ich hatte ihn vor ein paar Jahren, kann ihn aber einfach nicht vergessen, weil ich intuitiv immer das Gefühl habe, ich "übersehe" etwas. Die Hauptperson ist wieder mein Seelenfreund X.

"Ich bin bei seinen Eltern zu Hause. X will mir ein altes Gemälde schenken. Darauf zu sehen, ist das alte Haus der Familie vor über 100 oder sogar 200 Jahren. Sein Vater ist nicht gerade begeistert von der Idee, dass ich das Bild bekommen soll. Er sagt zwar nichts, aber ich kann es deutlich spüren. Seine Mutter hält sich raus. Statt dessen führt sie mich in ein anderes Zimmer und erzählt mir, wie großartig ihr Sohn sei. Ich frage mich, warum erzählt sie mir das, das weiß ich doch selbst. Plötzlich sagt sie: "Ach, was erzähle ich dir das alles. Das mit Euch ist Vorsehung, und das weißt du auch selbst."

Ende des Traums

Ich würde gerne mehr zu meinem Seelenfreund sagen, aber vielleicht ist es besser, wenn ich Dich in keinster Weise beeinflusse.

Liebe Grüße

Siobhan
 
Liebe Siobhan,

die Häuser in unseren Träumen kann man auch als das eigene Seelenhaus bezeichnen. Warum die Traumhandlung im Elternhaus des Freundes angesiedelt wird, soll verdeutlichen, daß es um Dinge geht, die mit dem Freund zusammenhängen. Der Freund spielt hier eine Doppelrolle. Zunächst verkörpert er Deine eigene rationale Logik (Ratio) die mit ihm in Zusammenhang steht, aber auch als Statist für die reale Person. Du kommst also zu der Erkenntnis, daß Du durch Deinen Freund eine Bereicherung bekommst (das Geschenk).

Bilder symbolisieren einen Blick auf eine Sache oder sich selbst, aber auch auf andere (sich ein Bild machen). Das wird dann auch mit dem Haus noch unterstrichen und konkretisiert. Ein Bild als Gemälde umschreibt, daß man die Sache in einem schöneren Licht erscheinen lassen möchte, als dies in der Realität der Fall ist. Das sehr alte Haus auf dem Bild zeigt, daß Du Dich mit der Vergangenheit beschäftigst und die Gefühle (Geschenk) in diesem Zusammenhang stehen.

Dein eigenes Überich in Sachen der rationalen Logik wird vom Vater des Freundes verkörpert (der Vater des Gedankens). Etwas nicht faßbares hält Dich von der Freude über das Geschenk ab. Das wird in der Haltung des Vaters und der Mutter sichtbar. Die Mutter symbolisiert Dein Überich in Sachen der Gefühle und Emotionen.

Indem Du in ein anders Zimmer gehst, wechselst Du den Aspekt, unter dem Du diese Sache betrachtest: nämlich unter dem Aspekt der Gefühle (Mutter)! In dieser Sequenz wird dann auf der Gefühlsebene (Mutter) alles wieder schöngeredet und ein Augenblick meldet sich dort auch wieder die Ratio zu Wort (... das weiß ich doch). Im letzten Satz des Traumes richtet sich Dein Überich der Gefühle mit einer finalen Erkenntnis an Dich (Ach, was erzähle ich ...).

Es wäre wichtig, gerade diesen letzten Satz einmal ganz ohne rationale Vorbewertung zu betrachten.

Merlin :zauberer2
 
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Lieber Merlin,

vielen, vielen Dank. Jetzt weiß ich, dass ich nicht nur eine Sache übersehen habe, sondern mehrere. Alleine wäre ich niemals darauf gekommen. Ich bewundere Dich für Deine Gabe.

Was den letzten Satz betrifft, so denke ich, dass es der wichtigste Satz des Traumes überhaupt ist. Aber bisher habe ich ihn immer einfach nur schön gefunden, nämlich weil ich das schon seit 20 Jahren genauso empfinde. Doch gerade das macht die Dinge unglaublich schwierig.

Nochmals aufrichtigen Dank.

Siobhan
 
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