Liebe magdalena,
magdalena: ich will nicht die gefühle gläubiger verletzen -
ich will auch hier keine glaubensbekenntnisse haben.
mal sehen ob dir das gelingt.
magdalena: für mich war die botschaft jesu immer die botschaft, dass es den strafenden - den rachsüchtigen gott nicht gibt.
statt dessen hat er von einem liebenden gott gesprochen.
das ist ein starkes Glaubensbekenntnis.
Du beziehst dich dabei auf einen gewissen "Jesus", der ganz anders als in der Bibel beschrieben spricht, der absolut einseitig und fanatisch nur Liebe predigt?
magdalena: diese botschaft impliziert für mich, dass die menschen - weil sie es noch nicht besser wussten - sich einen strafenden gott vorgestellt haben.
sie wussten noch nicht um die zusammenhänge der naturgewalten - haben einen primitiven glauben entwickelt an strafende götter.
ja, interessant. Diese erfundene Botschaft von "nur Liebe predigen", also aus der leitest du nun weitere Elemente deiner Religion ab.
magdalena: jesus hat nun gesagt - oh nein - es handelt sich um einen liebenden gott.
eine wirklich zuckersüße rosarote Fluffygottheit. In so einem Kontext bleibt allerdings der Tod Jesu am Kreuz ein absolutes Rätsel. Wie sollte eine liebesfanatische Gottheit so etwas ihrem geliebten Sohn zumuten?
Ich frage das einfach mal, auch wenn ich nicht weiss, ob du diese Stellen in der Bibel, die von der Kreuzigung handeln, überhaupt in deine Religion miteinbeziehst oder sie genauso verwirfst wie du die Aussagen Jesu und der Propheten und der Jünger zu Gott als Richtendem verworfen hast.
magdalena: was hat sich nun tatsächlich verändert?
hat sich gott verändert - oder die vorstellung von gott?
das müsstest du aber nun auch selbst beantworten.
Ich meine, du erfindest hier eine Mythologie (ein nur Liebe predigender Jesus ist reine Erfindung) und fragst dann andere, ob im Rahmen dieser Mythologie
die Gottesvorstellung sich verändert hat.
Da solltest du finde ich nun am besten selbst wissen wie die Geschichte anfing und weitergegangen ist.
magdalena: welcher gott - frage ich - ist das denn nun?
der aus dem AT - oder der aus dem NT?
naja, mir ist jetzt dein Ansatz maximal unklar an dieser Stelle.
Beziehst du dich nun auf die Bibel oder nicht?
Du fragst hier Sachen, die man nur beantworten kann, wenn man das, was in der Bibel steht, als Fakten hinnimmt.
Andererseits betonst du, dass es dir nicht um Fakten geht.
Dann geht es dir nur um deine Mythologie.
Und innerhalb dieser Mythologie musst du doch am besten selbst wissen, ob deine Gottesvorstellungen mehr Ähnlichkeit mit dem haben, wie du das AT oder das NT verstehst.
magdalena: wieso - können wir uns nicht eingestehen - dass wir entwicklungsbedingte gottvorstellungen entwerfen?
das "wir" ist hier auch etwas seltsam.
Wen möchtest du dir denn da ins Boot holen?
Oder habe ich irgendwie überlesen, dass du und andere Teilnehmer dieses threads entwicklungsbedingte Gottesvorstellungen vehement verneint haben?
magdalena: in jedem fall - ich versuche das logische denken anzusprechen.
ja, also logisch erscheint mir dein Ansatz noch nicht.
Besonders die Rolle der Bibel ist maximal unklar.
Beziehst du dich auf sie als eine Art Text, aus dem du beliebige Aussagen herausgreifst, die deine eigene Mythologie unterstützen, und alles andere ignorierst du?
Oder nimmst du sie als Ganzes?
Oder verwirfst du sie als Ganzes?
Du redest von AT und von NT, doch konkret drauf angesprochen, möchtest du nicht von Fakten reden. Doch von was dann außer deiner eigenen Phantasie?
Vielleicht ist ja die Auswahl der Texte aus der Bibel, die du als stimmig empfindest, einer Entwicklung unterworfen? Dann hättest du für dich auf jeden Fall eine Antwort auf die gestellte Frage.
Also, ich habe dir einfach mal ein paar Fragen zum logischen Verständnis gestellt und bin ganz gespannt wie du sie beantworten wirst.