Hassgefühle

Auch wenn es Eso-Klischeehaft klingt: Was ich von mir kenne ist, dass ich vor allem die Eigenschaften und Verhaltensweisen an anderen verabscheue die ich zumindest latent selbst habe und an mir selbst verurteile und/oder nicht gestatte. Bei Kindern kenne ich es kaum weil ich selten Kontakt zu Kindern habe. Es gab eigentlich nur einen Fall... das war ein kleiner Junge der ständig "Drama-Queen" spielte, immer im Mittelpunkt stehen wollte und sein Umfeld ziemlich dominierte (auch weil die Eltern sich viel gefallen ließen). Ich machte irgendwann die Vorhersage das er entweder Prinzessin oder Diktator wird :D

Aber: Was mich da aufgeregt hat, wurde mir später klar, war weniger der Junge, sondern eher das alle darauf einstiegen. Mich nervte das seine Masche erfolgreich war... :D
 
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Versuche das Kind zu verstehen....warum ist es so? Warum sucht es durch das ganze Verhalten, das dir zuwider ist, so die Aufmerksamkeit? Warum will es unbedingt in den Mittelpunkt und nimmt dafür auch in Kauf zu lügen, zu manipulieren etc.?
 
würdest du das tun, ich glaube das kind würde das nicht verstehen.

Nein, so viel Vernunft habe ich, das nicht zu tun. Ich habe noch nie etwas zu dem Kind offen gesagt, wohl aber mit grimmigem Nicht-Beachten oder Knurrigkeit reagiert, wenn ich ihm z.B. morgens, wenn sie meine Tochter zur Schule abholt, begegnet bin. Ähnlich ist es gegenüber der Mutter des Kindes, das ist eine Person, da stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich nur ihre Stimme durch die Wände unserer Wohnung höre. Hinterher bereue ich das, ich schäme mich für meine Gefühle, ich denke: man, Du bist doch erwachsen und reflektiert, lass Dich doch da nicht von irgendwelchen Projektionen einholen. Aber wie schon gesagt, die Wut auf das Kind ist enorm, schwer zu unterdrücken. Und hier im Block ist schon so eine Dynamik gegen diese Familie entstanden und es steht sehr oft die Einladung im Raum, sich mit den anderen gegen diese "Teufel" zusammen zu tun. In mir ist aber so ein Sicherheitsmechanismus, der mich bislang davor bewahrt hat, da rein zu gehen, noch kann ich mich zurückhalten und ich steige nicht auf die Lästereien der anderen ein, die haben da keine solchen Skrupel.
 
Versuche das Kind zu verstehen....warum ist es so? Warum sucht es durch das ganze Verhalten, das dir zuwider ist, so die Aufmerksamkeit? Warum will es unbedingt in den Mittelpunkt und nimmt dafür auch in Kauf zu lügen, zu manipulieren etc.?

Was denkst Du, was wir hier genau über diese Punkte nachdenken und reden? Was haben wir uns schon Abende um die Ohren geschlagen, um zu erörtern, warum dieses Kind, diese Mutter, warum die so sind. Was haben wir hier küchenpsychologische Erkenntnisse gewonnen, von: naja, sie versucht ja nur, Liebe zu erlangen, die sie von der eigenen Familie nicht kriegt, die Mutter ist ja ein armes Schwein - was man bei der Hyperarroganz nicht so leicht merkt - die hat bestimmt keine Liebe gekriegt, das arme Kind muss das jetzt ausbaden, dem wird jetzt dauernd erzählt wie toll es ist, das es besser ist als andere. Die Mutter sagte mal zu dem Kind: lächele nur dann andere Leute an, wenn die zuerst lächeln - und so Geschichten. Sogar die gemeinsame Lehrerin von unserem Kind und diesem Kind hat uns mal "im Vertrauen" gesagt: noch nie in meiner Laufbahn als Lehrerin bin ich so einem arroganten Kind begegnet - und dann redete sich unseriöserweise in unserem Elterngespräch, in dem es eigentlich um unser Kind gehen sollte, ihre Aversion gegenüber dem A-Kind von der Seele mitsamt allen möglichen Psycho-Interpretationen, warum das Kind wohl so ist.
Dieses Art von "Verständnis" ist nur an der Oberfläche, schätze ich, ich denke, weil es ein äußeres Verständnis ist, das das Verständnis für die eigenen Gefühle nicht einbezieht.
 
Dieses Art von "Verständnis" ist nur an der Oberfläche, schätze ich, ich denke, weil es ein äußeres Verständnis ist, das das Verständnis für die eigenen Gefühle nicht einbezieht.

Jau...denke ich auch. :thumbup:
Solche sehr auffälligen, aufrührerischen Menschen...provozieren immer VIEL in anderen.... wie gesagt, verdrängte Gefühle....wer sich emotional diesem Kind schafft zu öffnen, d.h. in Liebe zu begegnen...heilt damit auch etwas in sich selbst.
Damit meine ich, bei dir, den Hass, der aus alten Wunden entsteht.
 
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Hi Bibo, interessant könnte auch dieses Thema für dich sein... schau mal rein, vielleicht ja das ein oder andere für dich dabei.

https://www.esoterikforum.at/threads/127024&highlight=Liebesf%E4higkeit

:)

Danke Fiory, ich habe das mal überflogen - ja, der Aspekt der eigenen Liebesfähigkeit ist ein Thema, das hier rein spielt. Wie weit geht die bei mir. Da muss ich ehrlich eingestehen: ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich kann alle Menschen lieben. Nein, definitiv nicht, es gibt da klare, sehr klare Präferenzen. Manche mag ich, manche mag ich nicht, nur: gehasst habe ich bislang erst sehr selten. Ich hasste ein zeitlang meinen Bruder, fällt mir ein. Der ist auch sehr selbstsicher, zwar anders, sympathisch eigentlich, nicht so wie dieses Mädchen. Generell habe ich Schwierigkeiten mit Leuten, die sehr selbstsicher auftreten und sich in den Mittelpunkt stellen. Wobei das ganz drauf ankommt, manche liebe ich auch, wenn sie im Mittelpunkt stehen.
 
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