Harz 4 und das neue Bildungspaket...

Selbst wenn alles zusammenbricht, gleich oder in hundert Jahren, wann steht man und damit meine ich als eine Gesellschaft besser da?

-Wenn man in seine Kinder investiert hat, sie also gut ausgebildet hat, was imho über rein handwerkliche Fähigkeiten hinausgeht (dann würde erst gar nix zusammenbrechen)
oder

-wenn man das jahrelang als nicht so wichtig erachtet hat... ehr ein lästiges Problem.

Was hat man denn als einzelner wirklich abgesehen von dem, was man kann und weiß?
Das man darüber überhaupt noch diskutiere muss...
Wer die Frage nach den Kosten stellt, den Nutzen aber außer Acht lässt denkt viel zu einseitig, um nicht zu sagen beschränkt. Da nützt es uch nix tausende Gründe zu finden, die dagegen sprechen. Eigentlich ist genau das Teil des Problems
Es ist eine Frage der Prioritäten *Punkt*
 
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shalom zwilling,

du willst uns hier hoffentlichj nicht weissmachen, dass in deutschland (allgemein) vel um die bildung getan wird!? wir haben hier ein wirklich miesses schulösystem, es ist für jede
sch*** gweld da, nur nicht für schulen und bildung.
auch das scheint ein fehler zu sein, dass jede bundsland nach seinem gutsünken das chulsystem orgnisieren darf.

angesicht dieser misere, ist der "harz4 bildungpacket" ein pipifax und fällt gar nicht ins gewicht. es ist in grossen und ganzen eine einzige augenauswischrei um zu zeigen, "wir" (schwarz gelb) tun etwas... ein schmarrn und das geld kommt nicht denen zu gute, die es nötig hätten. übre diese "bildungspacket" zu diskutieren ist so wichtig wie ein kropf, weil wir wirklich mehr und andere probleme haben, die dringlich gelöst weden müssen...


lg von shimon
 
während man sich hier auf der einen Seite über Fachkräftemangel beschwert, aber es weder erleichtert zu studieren noch etwas dagegen unternimmt, dass gut ausgebildete Leute abwandern, aufgrund der Rahmenbedingungen.
So furchtbar können die Studienbedingungen hier im Land gar nicht sein. Frag mal die asiatischen oder afrikanischen Studenten, warum sie in Deutschland studieren - weil man nirgendwo sonst auf der Welt billiger und komfortabler studieren kann. Das ist wirklich bei den meisten das Hauptmotiv, nach Deutschland zu kommen.

Wenn du über das DDR-Zwangssystem sprichst solltest du Unseres nicht unterschlagen
Das ist ja wohl ein bisschen sehr zynisch, oder? Du hast eben, wie du schon sagtest, gar keine Vorstellung davon, wie unfrei das Leben in der DDR tatsächlich war. Stell dir vor, du hast ein Kind, das vielleicht ein bisschen pummelig, schüchtern und unsportlich ist. Und dann kommt so eine stramm rote Berserkerin, die unglücklicherweise Klassenlehrerin deines Kindes ist, und verdonnert dein Kind dazu, sich beim Leichtathletik-Verein anzumelden. So richtig einfühlsam und rücksichtsvoll. In den Ringervereinen der DDR war es Tradition, die Außenseiter öfter mal "durch die Gasse" zu schicken. Das ist so was ähnliches wie der Spießrutenlauf in der preußischen Armee: jeder durfte einmal kräftig mit der Faust draufschlagen. Toll, oder? Das staatliche Sportförderprogramm der DDR. Alles war Solidarität. Es sei denn, man war zu unsportlich oder zu schüchtern oder ein wenig zurückgeblieben oder der falschen Meinung oder sonst irgendwie, nun ja, entartet.
 
wann steht man und damit meine ich als eine Gesellschaft besser da?

-Wenn man in seine Kinder investiert hat, sie also gut ausgebildet hat, was imho über rein handwerkliche Fähigkeiten hinausgeht (dann würde erst gar nix zusammenbrechen)
oder

-wenn man das jahrelang als nicht so wichtig erachtet hat... ehr ein lästiges Problem.
Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht so ganz.

Ich habe auch 4 Kinder und wir hatten nicht viel Geld. Klar, wir hatten eine Wohnung, Essen und Trinken und auch mal einen Urlaub. Oft genug gab es Engpässe wenn Klassenfahrten o. ä. anstanden.

Meine Kinder haben alle ein Abi, 2 studieren (noch), einer hatte eine teure private Ausbildung, die auf ein Mal gezahlt werden musste, und eine ihr Studium abgebrochen um dann einen Beruf zu ergreifen.

Meine Kinder hatten, aufgrund der Wohnlage die ersten 4 Jahre einen Ausländeranteil von über 30% in ihrer Grundschule, was nicht gerade für den Start in die Schullaufbahn förderlich war.

Wir haben uns nicht hingestellt und geschrien der Staat soll gefälligst machen, sondern wir haben uns selbst gekümmert. Wir haben den Kindern geholfen wenn es Probleme in irgendwelchen Fächern gab, wir sind in die Schulen gelaufen, haben das Gespräch mit den Lehrern gesucht und uns um die bestmöglichste (weiterführende) Schulform für jedes dieser Kinder gekümmert.

Die Studentin (im letzten Semester) hat seit einiger Zeit ein Stipendium und der Student ein Meisterbafög, weil er schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hat. Die teure Ausbildung meines einen Sohnes hat er über einen Ausbildungskredit finanziert, den er heute noch - inzwischen sicher im Berufs-Sattel - zurückzahlt.

Alle Kinder haben neben Schule und Ausbildung immer gejobbt.

Möglichkeiten gibt es hier in D unendliche viele. Man kann von vielen Stellen Gelder bekommen, man kann viele unterschiedliche Wege zu einem Ziel gehen und man bekommt überall geholfen.

Wo übernehmen die Eltern, die immer nur nach "mehr" und "besser" und "alles für mich und mein Kind" schreien denn die Verantwortung für ihre Kinder? Gerade Eltern die - aus welchem Grund auch immer - nicht arbeiten, haben alle Möglichkeiten der Welt für ihren Nachwuchs aktiv zu werden.
Was "investieren" sie denn in ihre Kinder?

Ich denke, wir sind das beste Beispiel dafür, dass aus Kindern die einem "einfachen" Elternhaus entstammen, durchaus was werden kann - wenn die Eltern bereit sind sich zu kümmern.

R.
 
Ehrlich gesagt verstehe ich dich nicht so ganz.



Wir haben uns nicht hingestellt und geschrien der Staat soll gefälligst
Ich denke, wir sind das beste Beispiel dafür, dass aus Kindern die einem "einfachen" Elternhaus entstammen, durchaus was werden kann - wenn die Eltern bereit sind sich zu kümmern.

R.

Der Meinung bin ich auch Ruhepol.:) Und ich finds toll, wie du/ihr deine Kinder unterstützt und auf den Weg gebracht habt.

Bei uns wars ähnlich und kein Staat hat sich jemals an den Turnschuhen, der Klassenfahrt oder der Ausbildung beteiligt. Wir Eltern haben uns krumm gelegt und auf manches verzichtet. Ich habe einen Job angenommen, um die Ergotherapieschule meiner Tochter zu bezahlen, denn der Bildungskredit reichte mal eben für das WG-Zimmer.
Wir haben das so gewollt. Es kommt m.E. ganz entscheidend auf die Geisteshaltung und die Förderung der Eltern an. Wenn für Eltern eine gute Bildung ihrer Kinder Chefsache ist, dann werden sie sich zu 100% dafür einsetzen, dass ihre Kinder diese gute Bildung bekommen und nicht laufend nach irgendwelchen Entschuldigungen suchen, warum das nicht geklappt hat.

Es ist eben leider oft so, dass vielen Eltern ziemlich egal ist, ob ihre Kinder nach der Schule ebenso Harzler werden wie sie selbst.
Und genau die sind es, die sich über den Staat beschweren. Ich spreche da eine bestimmte Klientel von H4 an, nämlich die, die nicht im Traum daran denken, sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

lg
Gabi
 
@Shimon
Lies' es nochmal. Bin im Großen und Ganzen ähnlicher Meinung.

@Bulldackel
Ich habe nicht gesagt, dass ich keine Vorstellung davon habe. Mein Großvater war bei der NVA Lehrer für unter anderem Mathematik und Sport. Konstruierte? Einzelfälle taugen wenig als Argumente, wenn es ums Prinzip geht. Stelle dir vor, es wäre anders gekommen und die die BRD wäre Teil der DDR geworden.
Jetzt sitzt du da und versuchst aufzuzeigen, dass es eine Frage der Prioritäten ist, wo man als Staat das Geld hinverteilt und ich komme dir mit z.B. Lehrern oder Kirchenmenschen mit "besonderer Affinität" zu kleinen Kindern. Taugt das als Argument?
Der Grund, warum Ausländer hier studieren ist der selbe wie warum Deutsche im Ausland studieren.

@Ruhepol
ES geht mir darum, was für Prioritäten gesetzt werden. Es ist sicher nicht falsch, was du sagst, dass man hier studieren kann.
DAs ist aber nicht die Frage. Die Frage und worauf ich hinauswill ist, mit welcher BEgründung man wohin investierert, denn nichts anderes ist Nachwuchsförderung.
Ein Studium ist übrigens nicht nur teils für Studenten schwer zu finanzieren, sondern auch für die UNIs.

Da brauchste beispielsweise X Ärzte jedes Jahr allein um die auszulösen, die aus dem Berufsleben ausscheiden. Von dem Geld, dass zur Verfügung steht kann man aber nur X-Y Ärzte ausbilden. Von denen wandert dann nochmal ein nicht geringer Teil nach dem Studium ab. In diese hat man also investiert, ohne etwas von ihnen zu habe.

DAs Bildungspacket ist eh ein Witz, oder Tropfen auf den heißen Stein. Im Prinzip sprichst du ein TEil des Problemes selber an, wenn du sagst:
Meine Kinder hatten, aufgrund der Wohnlage die ersten 4 Jahre einen Ausländeranteil von über 30% in ihrer Grundschule, was nicht gerade für den Start in die Schullaufbahn förderlich war.
Denn Schule sollte ein Stück weit einen Niveauangleich schaffen, nicht nach unten, natürlich. Die bloße Tatsache, dass man durch den Wohnort einen Nachteil hat, weil jeder in seinem Grüppchen bleibt und sich schichtdefinierte Bereiche bilden zeigt, dass eioniges schief läuft. Und das liegt seinerseits nicht zuletzt daran, dass eben nicht genug in den Nachwuchs investiert wird, sondern mn mit dem Geld, dass zur Verfügung steht irgendwie - mehr schlecht als recht versucht zu Rande zu kommen.
Und dann wird gefragt, wovon das Bildungspacket finanziert werden soll? Wer soll denn in Zukunft überhaupt irgendwas finanzieren? Wer finanziert das, was es uns kostet auf den NAchwuchs Ärmerer zu pfeifen?
 
@Bulldackel
Ich habe nicht gesagt, dass ich keine Vorstellung davon habe. Mein Großvater war bei der NVA Lehrer für unter anderem Mathematik und Sport.
Dein Großvater? Gut. Also dein Großvater. :rolleyes:
Du selbst hast die Zeit nicht erlebt und bist nicht in der Lage die frappierenden Unterschiede zu sehen zwischen dem Leben in der DDR und dem im heutigen Deutschland. Offenkundig hast du also keine Vorstellung vom Leben in der DDR.

Konstruierte? Einzelfälle taugen wenig als Argumente, wenn es ums Prinzip geht.
Keine Einzelfälle. Es war ein straff durchorganisiertes und durchmilitarisiertes System. Für Schwächlinge und Außenseiter gab es kein Pardon.

Jetzt sitzt du da und versuchst aufzuzeigen, dass es eine Frage der Prioritäten ist, wo man als Staat das Geld hinverteilt
Naja, mal abgesehen davon, dass man darüber wohl kaum zu streiten braucht (???), habe ich das gar nicht versucht. Ich habs nicht mal angesprochen. Hab dich nur darauf hingewiesen, dass die DDR ein rundum beschissener, rücksichtsloser und verlogener Staat war.

und ich komme dir mit z.B. Lehrern oder Kirchenmenschen mit "besonderer Affinität" zu kleinen Kindern. Taugt das als Argument?
Äh... nein. Es ging ja um deine Lobpreisung der sozialistischen Sportförderung. Was hat die Kirche damit zu tun? :confused:

Der Grund, warum Ausländer hier studieren ist der selbe wie warum Deutsche im Ausland studieren.
Das ist schlicht falsch. Ausländer studieren in Deutschland, weil es extrem billig ist. Frag sie einfach. Sie werden dir praktisch immer diese Antwort geben.
 
DAs Bildungspacket ist eh ein Witz, oder Tropfen auf den heißen Stein. Im Prinzip sprichst du ein TEil des Problemes selber an, wenn du sagst:
Meine Kinder hatten, aufgrund der Wohnlage die ersten 4 Jahre einen Ausländeranteil von über 30% in ihrer Grundschule, was nicht gerade für den Start in die Schullaufbahn förderlich war.
Denn Schule sollte ein Stück weit einen Niveauangleich schaffen, nicht nach unten, natürlich. Die bloße Tatsache, dass man durch den Wohnort einen Nachteil hat, weil jeder in seinem Grüppchen bleibt und sich schichtdefinierte Bereiche bilden zeigt, dass eioniges schief läuft.
Ich kann mich natürlich in idealistische Vorstellungen festbeißen und immer nur über's System motzen, bzw. fordern, dass der Staat das gefälligst zu ändern hat (was er nicht tut), ich kann mich aber auch mit dem Ist-Zustand auseinandersetzen und durch mein eigenes Dazutun meine Kinder auf den richtigen Weg bringen.
Ich gehöre eher zu denen, die selbst tun, bevor sie rumjammern und darauf warten dass irgendeine Instituion mir die Verantwortung abnimmt .... was niemals passieren wird.

Wie berichtet haben meine Kinder trotz des 30%igen Ausländeranteiles eine gute Ausbildung bekommen. Wenn das geht - und wir sind der beste Beweis dass es geht - dann geht es auch bei anderen.

Und bezogen auf die, die immer nur fordern, aber ihren Ar*ch nicht hoch kriegen, kann ich nur sagen dass ein Bildungspaket dem "Perlen vor die Säue werfen" gleich kommt, denn wenn Eltern aus eigener Kraft keinen Wert darauf legen dass aus ihren Kindern etwas wird, werden sie auch nichts dafür tun wenn sie 10€, 100€, 500€ oder sogar 1000€ im Monat für ihre Kids bekommen.

R.

Bevor der große Aufschrei komm: "Perlen vor die Säue werfen" = Lutherbibel Matthäus 7, 6
 
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Was ich schreibe hat weder etwas mit Verantwortung abgeben, noch mit motzen oder rumjammern zu tun.
Wie kommst du darauf, dass ich mich nicht mit dem Ist-Zustand auseinandersetzen würde?
Einzelfälle taugen nicht als Argument, wenn es darum get, was wie mit welcher Begründung verteilt wird. Fakt ist, es gibt immer Konsequenzen.
 
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