Hallo Eireen,
viiiiielen herzlichen Dank für Deine Ausdeutung und die Gedanken die Du Dir dazu gemacht hast.
Und bitte entschuldige, dass Du erst jetzt eine Antwort von mir bekommst.
Am Freitag als Du mir gentwortet hast wurde ich mal wieder von meinem Chef ins Büro gerufen nachdem alle anderen wohl auch schon drin waren.
Dieses Gespräch war für mich auf verschienenen Ebenen so heftig, ass ich das ersteinmal verdauen musste.
So richtig weiß ich das alles immer noch nicht zu greifen, aber ich war einfach ehrlich und hab gesagt wie es mir geht.
Ob das nun gut oder schlecht war weiß ich nicht....tendenziell bin ich eher misstrauisch ,weil ich gelernt habe, dass alles was ich sage"kann und wird gegen mich verwendet" (besonders wenn das Gegenüber ein Narzist ist.)
ch kann gut nachvollziehen, was du meinst und wie es dir dabei geht. Dieses -das sich jemand völlig unerwartet an keine allgemein gültigen Regeln in der beruflich üblichen Konversation und Miteinander, die man so gelernt hat hält - kann einen echt aus der Fassung bringen, den eigenen Boden auf dem man steht erschüttern und einen fassungslos sprachlos machen. Weil man damit auch keine Situation mehr richtig ab und einschätzen kann und auch selbst auf so was gar nicht eingestellt ist - völlig "schwimmt" wie man da reagieren kann und soll.
In genau dieser von Dir beschriebenen Situation stehe ich insgesamt ganz oft und mit Ihm im Speziellen.
Das hat mich zu der Annahme und Überzeugubg gebracht, dass mit mir irgendwas nicht stimmt, dass ich immer so schnell "überfordert" zu sein scheine im Umgang mit anderen. Warum das so ist weiß ich nicht und es war auch nicht immer so, erst in den letzten Jahren wird dieses Gefühl immer stärker und ich als Konsequenz immer vorsichtiger. Dann teile ich mich nicht mehr mit, wehre mich nicht in der direkten Situation-bloß keine Schwäche zeigen.Und wenn ich abends nach Hause komme komme erzähle ich alles meinem Mann und ärgere mich über mich selber mich nicht geschützt zu haben.
Ich bin mal in eine ähnliche Situation geraten und an einen ähnliehen Chef der "besonderen Art", der einen Handwerks und Handels-Betrieb im Familienbesitz - vom strengen Vater übernommen hatte. Der in diesem speziellen Bereich Umsatz-mässig aber schon eine beachtliche Grösse hatte - mit meist auch langjährigen Mitarbeitern, die bei ihm in die Lehre gingen. Und damit "zur Familie gehörten".
Da "gewann" oft - entgegen aller vorliegenden Fakten - die weibliche Angestellte die Diskussion, die am Besten heulen und mit dem Fuss aufstampfen konnte.
Ich, die in einer grossen Firma jahrelang rein sachliche auf Fakten bezogene Diskussionen gelernt hatte - war völlig fassungslos und dachte - in was für einem Kindergarten bis du denn hier gelandet ??
Ein Chef - der jedem in seinem Bereich - ob Lieferanten oder neuem Mitarbeiter sofort die Hand hinstreckte - mit einem " ich bin der XY" - nur seinen Vornamen nannte, gleich auf Du setzte und mit recht einfacher Wortwahl den Anderen zunächst glauben liess, er wäre jemand, mit dem man ganz kumpelig alles machen könne und ihn in die "Tasche" stecken könne. Der gerne Andere aushorchte und mit interessiertem Unschuldsgesicht viele -auch private Fragen - wie beiläufig - stellte.
Diesen Vorsprungs-Vorteil und die bereitwilligen Antworten innerlich abspeicherte und bei jeder Gelegenheit für sich dann in jeder Form nutzte, um jemanden dann bei passender Gelegenheit "lang zu machen" und bei den Lieferanten in harten Verhandlungen den allerletzten kleinsten Preis rausquetschte.
Keine einzige im Geschäftsbereich übliche Spielregel im geschäftlichen Miteinander einhielt. Konferenzen in seinem Haus, wenn er mal "keinen Bock mehr auf das Geschwätz hatte" schon mal verliess mit den Worten - "wenn ihr hier fertig seid, macht doch dann das Licht aus und die Tür zu".
Er hat mit seiner Non-Konformität (stark besetzter Wassermann) jeden an seine Grenzen gebracht.
Ja, so ähnlich habe ich das bei Ihm auch schon beobachtet und meine sehr junge, blonde, niedliche Kollegin schafft das bei ihm mit der Methode "Kindchen-Schema" und "Augenplinker". Nicht dass ihr das verübeln würde-irgendeine tragfähige Strategie braucht jeder- sie wäre blöd das nicht so zu machen. Zumal sie wirklich nett ist ist-ich mag sie.
Mars und Sonne im Feuerzeichen - wie bei deinem Chef lieben Aufmerksamkeit, Beachtung und Applaus. Sein Mars hat ein Trigon zu deinem Mondknoten im 5. Haus - Haus der Selbständigkeit, Selbstverwirklichung und dem aus sich Herauskommen und sich zeigen, wie man wirklich ist.
Ohja!!! wie oft ich mir jetzt schon anhören durfte, dass er best friend von XYZ ist und Hans und Franz aus Film, Funk und Politik kennt. Dass er ja eine Doktorarbeit geschrieben hat, obwohl er das ja gar nicht nötig hatte und letztlich auch damit gescheitert ist, weil er sie nach 4 Jahren immer noch nicht abgegeben hat und sich mit seinem Doktorvater zerstritten hat.Und nötig hatte er das nicht,weil er ja beruflich auch damals schon zu den Top 5 der Unternehmensberatern gehörte bei Firma XY und die sind ja weitweit bekannt.
Dass du da bist - ist für mich nicht zufällig - und so unangenehm es jetzt für dich vllt. auch ist - soll es dir was sagen und er bei dir etwas bewirken - was er wohl auch am Besten kann - denn sonst wärest du da ja nicht - du kannst nur anziehen, was auch in dir ist - mit Wassermann am DC. Und vice versa du natürlich auch bei ihm.
Das glaube ich mittlerweile auch, dass ich da nicht zufällig bin-allerdings würde ich neben der Erfahrung so komplett "lost" zu sein auch wissen wollen welche Wirkung ich auf ihn habe, damit ich mich nicht ständig so fühle.
Ist er dich denn bereits auch direkt so verbal angegangen ? Oder warst du nur Augen und Ohren-Zeuge wie er dir vorgeführt hat wie er es bei Anderen tut und hast dir einfühlend- mitfühlend vorgestellt - wie es wäre, wenn er es mit dir auch macht und vorausschauend schon gleich mitgelitten ?
Es ist beides. Wenn andere von ihm so gegeneinander ausgespielt werden, finde ich das ganz verachtenswert und bin um so erfreuter, dass die Mitarbeiter miteinander reden und sich gegen ihn verbünden.
Ich wurde im Zuge meines "Projektes" täglich zu ihm ins Büro gerufen. Durfte mir dann immer wieder seinen Selbstbeweihräucherungs-Sermon anhören.
Abgeschlossen hat er das eine Meeting dann mit den Worten:"Wie laufen Sie überhaupt rum?! Sie sehen aus wie ein Papagei! Wir müssen dem Kunden gepflegt gegenübertreten. Das ist ja fürchterlich was Sie da anhaben."
An dem Tag hatte ich eine sehr klassische unbehandelte Jeans und eine niegelnagelneue, lange Strickjacke ebenfalls in blau an und dazu ein blaugemustertes Tuch. Also weit weg vom Papagei, aber durchaus modisch. Ich hab gedacht ich bin chic angezogen als ich morgens vorm Spiegel stand.
Ich war so geschockt, dass ich gar nichts mehr gesagt hab und die To-do-Liste bearbeitet habe, die er aufgetragen hatte.
Diese soll dann nach seinen Vorgaben, in einem bestimmten, nur in seinem Kopf existierenden, grafischen Layout als Gesprächsprotokoll verfasst werden, damit er darauf nochmal zugriff nehmen kann.
Auch "Bedarfsanforderungen"- also wenn etwas bestellt werden soll, muss so aufbereitet werden. Im konkreten Fall wollte er ein Gerat bei Amazon von einem chinesischen Hersteller kaufen. Ich soll dann aber Produktbild, EK,VK-was ja bei Amazon gar nicht angegeben wird, Hersteller, Versender, Lieferzeit etc aufbereiten, damit er den Weg der Herkunft des Gerätes für 10 € genau dokumentiert hat.
Ich hab mich also an den Uraltrechner und den noch viel älteren Drucker gesetzt und dieses Dokument erstellt.
Weil es ihm aber nicht schnell genug ging, meinte er, "was können sie denn den eigentlich- sie können ja gar nichts- ich kann das viel schneller."
Darauf sagte ich dann, "die Geräte sind nicht schneller". Worauf er dann meinte, das ihn das nicht interessiere, das habe schneller zu gehen.
Dabei tanzte er um mich rum und übte so auch noch durch seine Präsenz Druck aus.
Natürlich war die Aufmachung des Dokuments nicht richtig in seinen Augen-ich durfte das alles also noch 2 mal machen.
Du kannst Dir vorstellen, dass ich wirklich froh war, als er endlich von mir abgelassen hat.