Liebe Sindy!
Zunächst einmal großes Danke für die Legung!
Alles, was Du schreibst stimmt soweit.
Im Beruf ist der direkte Vorgesetzte eine sehr zwiespältige Person, u.a. in Bezug auf mich. Ich habe schon viele offene Konflikte mit ihm ausgetragen. Ich glaube, er hat dennoch erkannt, dass ich viel und hart arbeiten kann, und dass er selber schlussendlich davon profitiert. Die KollegInnen machen es auch nicht gerade einfacher, ich glaub sie sind einfach eifersüchtig auf meinen schnellen Fortschritt. Obwohl es da auch gute Seiten gibt - wir bringen uns gegenseitig viel bei. Wichtig ist mir vor allem, dass die Eigentümer mit meinen Leistungen zufrieden sind. Weil Du schreibst, ich hab mich wohl noch nicht entschieden bzw. bin noch nicht angelangt - das stimmt. Für mich persönlich weiß ich, dass ich weiter möchte, dass ich da nicht bleiben werde, sobald ich alles gelernt habe, was es zu lernen gibt und sich eine neue Chance bietet. Ich nehme alles auf, worauf ich aufbauen kann. Irgendwie glaube ich an Fügungen. Natürlich reißt es mich innerlich hin und her - ich denke oft: was mach ich da? Ist das Verschwendung meiner Zeit? Bin ich überhaupt in der richtige Schiene? Und dann ziehe ich ein Resümee und sehe wie viel weiter ich durch meine Disziplin gekommen bin als zB vor einem Jahr und denke, dass ich auf dem heute aufbauen werde. Irgendwie spüre ich einen unglaublichen Trieb der evolutionären Kräfte, bin aber gehemmt und gedrückt, da ich keine Abkürzung nehmen kann, sondern lernen muss. Außerdem sehe ich jetzt noch nicht wohin, wenn nicht da, obwohl es mir, so wie Du schreibst, an positiver Anerkennung mangelt.
Ich hoffe, ich habe jedenfalls diese Prüfung von gestern geschafft, wenn nicht, habe ich die Befürchtung, dass man mich deshalb diskreditieren könnte. Obwohl es mir egal sein könnte, aber ja - ich habe viele Ängste, u.a. Verlustängste, tief verwurzelte Zweifel an mir selber, nicht gut genug zu sein. Und das erzeugt Druck... Wenn ich diese Prüfung geschafft hab, könnte ich zur nächsten, wenn nicht muss ich wieder in diese investieren, ich hab das Gefühl, ich renne gegen die Zeit.
Zur Liebe: dieser Kollege hat zwar eine Freundin, macht mich aber öfters an, besonders, wenn andere Männer dabei sind. Ich frag mich was das soll. Wenn er seins hat, soll er mir wengistens die Chancen nicht verderben. Dann weiß ich (so leichtsinnig wie ich bin) natürlich nie ob er mich doch mag oder nur sein Ego aufpolieren will. Manchmal denk ich mir: was soll das? Da hab ich auch beschlossen mich nicht beindrucken zu lassen und deutlich meine Grenzen zu ziehen. Immer wenn andere gutaussehende Männer bei Meetings od. Besprechungen dabei sind, stellt er sich neben mich und demonstriert sein Besitzrecht. Das macht ein falsches Bild. Langsam reichts
er spielt regelrecht. Und dann muss ich doch öfters am Abend an ihn denken. Echt, ich mag diese Situation nicht
das ist echt kontraproduktiv. Ich mag frei von ihm sein. Aber dann mag ich ihn doch? Nein, tu ich nicht - er appelliert nur an meine Instinkte und wir sind nicht für einander bestimmt.
Ich hoffe echt, ich treffe jemanden, der es ernst und ehrlich meint. Habe Lust mich zu verlieben und auf soziale Kontakte mit Gleichgesinnten. Eigentlich hab ich seit Jahren gar kein Privatleben.
So.
Liebe Sindy, ich danke dir sehr für diese Legung. Es baut mich auf Deine Zeilen zu lesen. Es ist gut, wenn man liest, dass alles so ist, wie es eben ist. Ich habe oft Zweifel, und weiß nicht ob meine Sicht getrübt ist. Ich glaube dennoch, ich bin auf dem richtigen Weg. Ich werde über die Ergebnisse der Prüfung berichten (in 2-6 Wo sind sie da).
Ich wünsche Dir alles Gute und Liebe und bis bald!
Danke.