xcoetl schrieb:@ Elaminatu,
wie siehst du in diesem (kabbalistischen?) Zusammenhang die Königin der Kelche?
König, Königin, Ritter und Bube korrespondieren zu den 4 Welten Atziluth, Briah, Yetzirah und Assiah. Den Baum des Lebens kann man in diese 4 Welten einteilen. Man kann aber sogar auch jede einzelne Sephiroth in diese 4 Ebenen einteilen, aber das hat hier jetzt nichts mit zu tun und verkompliziert die Sache sowieso nur. Atziluth entspricht Kether. Briah entspricht chokmah und Binah. Chesed, Geburah, Tiphereth, hod, netzach und yesod entsprechen
Yetzirah und Malkuth die letzte Sephirot entspricht Assiah.
Man kann sich das ungefähr so vorstellen: Athiluth ist Intuition eine Ahnung von etwas, aber man weiss nicht konkret was. Man ahnt zB vielleicht krank zu sein, weiss aber nicht, was man hat. In Briah wird diese Sache dann erkannt, dass man die und die Krankheit hat. Je nachdem welche Krankheit man hat, handelt man gemäß danach. Das ist yetzirah. Die reine Handlung. Wenn alle die 3 Ebenen abgeschlossen sind, also Ahnung, Erkenntnis, Handlung, wobei die Handlung normalerweise erst dann abgeschlossen ist, wenn die Krankheit fort ist, dann ist das Assiah, die vollendete Handlung.
Die Königin des Wassers hat also ihrem Inhalt gemäß nach, etwas mit Erkenntnis zu tun (oder sagen wir vielleicht besser, die Ebene der Erkenntnis), Erkenntnis die sich durch das Element Wasser ausdrückt. Eine wässrige Erkenntnis sozusagen.
Was hat das nun konkret zu bedeuten ? Königin der Kelche hat einen Bezug zu den 7 der Kelche. Bei den 7 der Kelche projiziert man Vorstellungsbilder, oder vielleicht sollte man sagen Träume, oder Wunschträume, die überhaupt nicht erfüllbar sind (=Illusion). Bei der Königin der Kelche ist also die Erkenntnis mehr, oder weniger "schwammig". Die konturen verlieren sich irgendwann. Ist also eine Erkenntnis, die auf dauer nicht wirklich bestand hat.
Der Unterschied zwischen der Königin der Kelche und 7 der Kelche ist der, dass bei den 7 der Kelche tatsächlich kurz etwas neues, drittes entsteht.
Denn dort trifft was weibliches auf was männliches. Das heisst Wasser trifft auf Netzach (=teil der männlichen Säule). Netzach ist aber selbst von der Natur nach dem Wasser ähnlich. Also fließend, nicht dauernd und so weiter, sodass das, was gerade entstand, gleich wieder sofort weg ist. Bei der Königin der Kelche erhält man in diesem Sinne gar keine Erkenntnis sondern, hach, wie soll ich das ausdrücken, das sind diese Erkenntnisse, die man macht, wenn man von irgendwas keine Ahnung hat. Erkenntnisse also die eigentlich nie wirklich Erkenntnis waren.