Naja... ist ja auch in anderen Bereichen nicht einfacher: In der Physik etwa, wo Newtonsche Physik, Einsteinsche Relativitätstheorie, Quantenphysik & Co. koexistieren, obwohl sie im Detail dann doch sehr unterschiedlich sind und alle miteinander nicht das Phänomen der "dunklen Materie" und der "dunklen Energie" erklären können. Und neuerdings ist auch die Gravitation ins Gerede gekommen ... was man bisher zu verstehen gemeint hatte, wirft nun mehr Fragen als Antworten auf.
Warum sollten also justament die AstrologInnen nicht ein paar verschiedene Theorien entwickelt haben, um an die Materie der Häusereinteilung heranzugehen!? Und so wie Newton reicht, um sich drauf zu verlassen, dass ein Apfel vom Baum auf den Boden fällt, haben auch die verschiedenen Häusermethoden ihren praktischen Nutzwert ... es ist eben nur mehr als die reine Berechnungsvielfalt. Mit den unterschiedlichen Berechnungen gehen auch unterschiedliche Deutungsansätze Hand in Hand, und wenn ich zum Beispiel Vehlow-Häuser deuten möchte, sollte ich schon auch Vehlow gelesen haben (was leicht ist, weil's ihn gratis als PDF online gibt - googlen hilft). Dann sehe ich, dass er zum Beispiel für eine Horoskopdeutung gleich drei (mindestens) verschiedene Häuserbetrachtungen vornimmt... Koch-Häuser beginnen zu leben, wenn sie ein Huber-Schüler verwendet, Regiomontanus summt mit Lilly, Placidus scheint in mittleren Breiten quasi das Reihenhaus-System zu sein, das den meisten passt... und wer an den Häusern zu verzweifeln droht, für den hat Hi2u ein paar Tipps.
Ich hab erst dieser Tage mal einer befreundeten Astrologin, die mit Huber/Koch arbeitet, ihr Radix mit Placidus und meiner bei Döbereiner wurzelnden Deutungsweise interpretiert und umgekehrt sie meins ... es war eine gute Erfahrung, eine Bereicherung, die durch Vielfalt entsteht.
Alles Liebe,
Jake