Habt Ihr nicht auch das Gefühl, .......

Wir sind nicht austauschbar, jede(r) ist etwas Besonderes - nur kann halt nicht jeder mit jedem, das ist normal u. gerade in einem Forum gar nicht mal so schlimm, gerade hier lernt man tolerant zu sein - leben u. leben lassen.

Ich finde diese Erkenntnis mit der Austauschbarkeit auch nicht gerade prickelnd.

Tanita, du sagst alle tiefgehenden Kontakte, die du im Leben hattest, haben sich irgendwann als eine Illusion erwiesen... Kannst du es nicht als eine Pause ansehen?

Nein, im Moment kann ich das nicht als Pause sehen, auch wenn ich nicht ausschließen mag, dass wir uns jenseits dieser Existenz alle wieder begegnen und gemeinsam darüber lachen, wie gut uns dieses gemeinsame Schauspiel gelungen ist. So gut, dass wir es für echt gehalten hatten;).
Nein, im Moment ist es ein Ende und so nehme ich es und so fühle ich es. Und weißt Du, mit tief gehenden Kontakten meine ich tief gehende Kontakte. Ich war für jeden Einzelnen austauschbar und ich wurde auch von jedem einzelnen ausgetauscht und im Stich gelassen, schlicht vergessen oder wo auch immer die mich hingeschoben haben.
Nur, wie ich ja jetzt weiß, mache ich es offenbar auch so.
Es gibt für mich einen Anker in alldem, eine Sache, an der ich mich festhalten kann und das ist die Ehrlichkeit, die Aufgabe des Selbstbetruges, die Wahrheit, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
 
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Liebe Tanita,
du würfelst mir da zu bunt alles zusammen. Wenn du schreibst, du seist austauschbar gewesen, dann meinst du dich persönlich- im nächsten Atemzug aber schreibst du von Wesensarten (unpersönlich). Sachliches ist nie austauschbar, Persönliches hingegen schon.
Ich denke, man sagt nicht umsonst, man heiratet einen Charakter. Das mal als Anreiz. :)
 
Hallo Tanita,

ich meine da eine allgemein vorhandene (auch bei mir) Illusion hinter all "dem" zu hören, die in etwa so lautet: Derdie Andere soll mich in allem lieben und nehmen, wie ich bin -- wenn ersie einen Teil nicht annimmt, liebt ersie mich nicht -- ergo bin ich austauschbar ...

Wir sind ja Sender-Empfänger auf vielen Ebenen, via Internet ist nur Sehen-Lesen-Verstand die konkrete Ebene, während wenn wir uns sehen würden, haben wir sehen, hören, riechen, fühlen, schmecken, Berührungen als Mitgefühlskanäle.

Um Deine Stute und Deinen Prozeß mit ihr zu verstehen mußt du vielleicht hundert Texte schreiben oder wir gehen einmal gemeinsam zu ihr, oder mehrere Male und ich verstehe, fühle auf so viel mehr Ebenen, als der Text es bringen kann. Smileys sind auch nicht schlecht. Eine echte Situation beinhaltet so viel mehr Informationen, als ein Text bringen kann .... das ist auch der Grund, warum ich Gedichte schreibe .... aber die versteht auch nur manchermanche.

Zudem haben wir noch die innere Wahrnehmung, die ist immer möglich, doch ist sie bei uns nicht so stabil ausgebildet, bei Frauen stabiler, als bei Männern :D.

Zudem noch der Faktor Zeit und Treue. Zeit braucht es, um sich mitzufühlen, mehr und mehr. Treue braucht es um dabei zu bleiben, auch wenn es manchmal nützt zu gehen. Das ist alles im Einzelfall zu prüfen. Und es gibt noch mehr Zutaten.

Mitgefühl auf der Ebene Mensch-Mensch habe ich - nach längerem Training - wieder. Ich hatte es eine Zeit lange nicht mehr. Jetzt wächst es wieder.

Wie hoch ist die Meßlatte für welches Mitgefühl?

Fragend und
Tasten tippend

Andreas
 
Ah so meinst Du das. Da müsste ich jetzt vielleicht erstmal klären, was ich mit "persönlich" meine. Damit meine ich "die ganze Person in all ihren Facetten".

Ja, es war klar, dass du mit persönlich etwas anderes meinst. Und wenn du sagst die ganze Person in all ihren Facetten, finde ich das eher verwirrend....ich meine dann "den ganzen Menschen mit all seinen Facetten".

Das was Dir zu persönlich ist, dieses zwischenmenschliche Hickhack ist ja immer "nur" ein Konflikt, bzw. ein Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Anteilen, bzw. das Spielen unterschiedlicher Rollen, mit denen man sich identifiziert. Da trifft also Facette auf Facette und die spielen auf der Bühne ein Ding miteinander. Das ist für mich unpersönlich, da eben "nur" ein Bühnenstück. In diesem Spiel ist man nie persönlich gemeint und man meint es auch nie persönlich, sondern nutzt den anderen und die gemeinsame Bühnenzeit als Projektions- und Weiterentwicklungsfläche.

Ja, es trifft Facette auf Facette, Rolle auf Rolle, Maske auf Maske. UNd für mich persönlich:) macht es Sinn, das Persönliche im Sinn von Jungs "Persona" zu verstehen. Ich setze den link gerne wieder mal ;)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Persona)

Ich würde aber nicht sagen, dass man während der gemeinsamen Bühnenzeit nie auch als ganzer Mensch erscheinen kann und gemeint ist.Das ist wiederum abhängig vom Bewusstsein über unsere eigenen Identifikationen und wie wir mit den der andern umgehen können, wobei da natürlich ein Zusammnhang besteht.

"Persönlich" meint für mich, den anderen "ganz" zu sehen, zu hören, wahrzunehmen und das aus einem Blickwinkel, der nicht mehr rollenidentifiziert ist.
Ich habe noch niemals echte Nähe aus einer Rollenidentifizierung heraus erlebt. Hielt ich sie vielleicht zunächst für echt (weil ich es ja besser nicht kannte), so stellte sie sich später immer als eine Illusion heraus.

Ich denke, es wäre ein hohes Ziel, nicht mehr rollenidentifiziert sein zu wollen und auf ebensolche Menschen treffen zu wollen.
Ich sehe das lieber so, dass mit zunehmnder Bewusstheit, Menschen transparantere Masken haben und mit ihren Rollen spielerisch umgehen können. So kann der ganze Mensch immer mehr hindurch tönen (personare). So bewahre ich mir die Hoffnung auf Nähe, indem ich auf jemanden treffe, der dieses Spiel mit etwa gleichviel Bewusstheit zu spielen fähig ist.
 
Das Internet ist ein Spiegel der Gesellschaft .

Wer hier nicht zurecht kommt ,tut es aller Wahrscheinlichkeit im realen Leben auch nicht .
Man bringt schliesslich denselben Charakter mit ,auch wenn sich dieser im Netz kurzfristig etwas beschönigen lässt .

Wer also behauptet ,dass Netzkontakte und Realweltkontakte grundverschieden sind ,lebt meiner bescheidenen Meinung nach in einer riesigen Selbstlüge .
Das sieht dann so aus ,dass man im Netz erzählt zu Hause wären alle netter und zu Hause erzählt man das Gegenteil .
Oder PN-Inhalte und das was öffentlich geschrieben sind klaffen dramatisch auseinander .
Ob sich das nun Realitätsflucht oder Manipulation nennt ,ist schwer zu sagen .

Wichtig ist Selbstreflexion und das Wissen darum ,genau welche Strategien man in einer Situation anwendet, in der man sich nicht wohl fühlt .

Jeder Mensch versucht im Netz andere Bedürfnisse zu erfüllen ,ob man nun Freundschaft ,Informationen ,Diskussionen oder Hilfe gibt/nimmt ,das Netz ist aus unserem Leben nicht wegzudenken .

Deshalb befürworte ich eine individuelle und differenzierte Betrachtungsweise , anstelle alles und jeden madig zu machen .

Deshalb finde ich es nicht gut ,wenn jemand hunderte oder tausende von Beiträgen schreibt und dann zu einem Rundumschlag ausholt .

Oder wenn jemand monatelange PN-Freundschaften pflegt und dann auf die Idee kommt ,dass er/sie diese Art von Kontakten eigentlich schon immer und auch für die Zukunft als minderwertig betrachtet ,mit unglaublich fadenscheinigen ,halbherzigen Begründungen ,anstelle sich seiner/ihrer eigenen Begrenzungen überhaupt bewusst werden zu wollen .
( Weil man im Internet kein Pony streicheln kann ,ist gleich das ganze Internet und jeder seiner Benutzer doof ??? )

Es gibt so viele Menschen ,die sich tagtäglich im Internet bemühen ,manchmal auch nur durch kleine Gesten ,jeder wie er/sie es eben kann und manche diese Leute fühlen sich hier durch unbedacht gemachte Aussagen vielleicht mehrfach geohrfeigt .

Ich bin sehr dankbar für dieses Forum ,da ich hier überdurchschnittlich viele warmherzige ,intelligente ,engagierte Gesprächspartner angetroffen habe .

Ich bin auch dankbar für jede sehr ehrlich geführte Diskussion über schwierige Themen wie dieses ,solange es nicht um Selbstdarstellungswünsche geht .

Dieses Thema der Gleichgültigkeit belastet mich sehr ,gerade weil es natürlich auch im gesellschaftlichen Alltag heutzutage sehr viel vorkommt .

Aus Gleichgültigkeit wird nicht geholfen ,obwohl man vielleicht könnte .

Aus Gleichgültigkeit heraus wird Schaden zugefügt .

Es wäre gut ,diese Aspekte auch mal zu diskutieren .

Vielen Dank fürs Lesen
 
Ja, es trifft Facette auf Facette, Rolle auf Rolle, Maske auf Maske. UNd für mich persönlich:) macht es Sinn, das Persönliche im Sinn von Jungs "Persona" zu verstehen. Ich setze den link gerne wieder mal ;)
(http://de.wikipedia.org/wiki/Persona)

Okay! Dann nennen wir das, was ich unpersönlich nenne, jetzt Persona oder Maske. Und wie nennen wir dann das Persönliche? Seele oder wahrer Mensch? Ich werd` gleich ganz wuschig im Hirn:D.

Ich würde aber nicht sagen, dass man während der gemeinsamen Bühnenzeit nie auch als ganzer Mensch erscheinen kann und gemeint ist.Das ist wiederum abhängig vom Bewusstsein über unsere eigenen Identifikationen und wie wir mit den der andern umgehen können, wobei da natürlich ein Zusammnhang besteht.

Hm!


Ich denke, es wäre ein hohes Ziel, nicht mehr rollenidentifiziert sein zu wollen und auf ebensolche Menschen treffen zu wollen.
Ich sehe das lieber so, dass mit zunehmnder Bewusstheit, Menschen transparantere Masken haben und mit ihren Rollen spielerisch umgehen können. So kann der ganze Mensch immer mehr hindurch tönen (personare). So bewahre ich mir die Hoffnung auf Nähe, indem ich auf jemanden treffe, der dieses Spiel mit etwa gleichviel Bewusstheit zu spielen fähig ist.

Ja, das ist ein hohes Ziel:) Und man kann es wohl nur erreichen, wenn man es nicht mehr z.b. aus einer unerlösten Erlöserrolle heraus verfolgt. Das Ganze ist sicher ein langer langer Prozess und die Masken werden durchscheinender und die Gelassenheit nimmt zu. Aber schlussendlich muss die Hoffnung aufgegeben werden. Davon bin ich irgendwie überzeugt. Erst wenn jede Hoffnung auf Hilfe, auf Nähe, auf Zuwendung, auf Liebe, auf Erlösung aufgegeben wurde (und zwar richtig!), also absolutes vollständiges Loslassen in jeder Hinsicht, wenn du wirklich erkennst, wie mutterseelenallein du wirklich bist in Deiner tiefsten Seelenqual und wenn schließlich die mächtigste aller Illusionen und Projektionen gestorben ist, nämlich die eines Gottes, der uns errettet, dann und wirklich erst dann kann der Durchbruch stattfinden, den wir beide uns an Silvester für dieses Jahr gewünscht hatten. Du erinnerst Dich:)?
 
Ich bin auch dankbar für jede sehr ehrlich geführte Diskussion über schwierige Themen wie dieses ,solange es nicht um Selbstdarstellungswünsche geht .

Dieses Thema der Gleichgültigkeit belastet mich sehr ,gerade weil es natürlich auch im gesellschaftlichen Alltag heutzutage sehr viel vorkommt .

Aus Gleichgültigkeit wird nicht geholfen ,obwohl man vielleicht könnte .

Aus Gleichgültigkeit heraus wird Schaden zugefügt .

Es wäre gut ,diese Aspekte auch mal zu diskutieren .

Vielen Dank fürs Lesen

Wer von uns ist denn kein Selbstdarsteller?
Du wirkst irgendwie ziemlich ent-täuscht. Und genau das meine ich. Da sind die Illusionen, von denen wir uns nach und nach verabschieden müssen. Und auch die Hilfe ist eine Illusion. D.h. nicht, dass sie sich nicht mal gut anfühlen kann und einen beim eigenen Reifeprozess hilft, aber in letzter Instanz bist du absolut auf Dich alleine gestellt. Und dann kommt was ganz Neues:).

Viele Grüße

Tanita

Ich hatte jetzt übrigens nicht den Eindruck, dass du meine Antwort an dich gelesen hattest. Du warst jetzt wohl noch mit Deiner Ent-Täuschung beschäftigt, oder?
 
ich meine da eine allgemein vorhandene (auch bei mir) Illusion hinter all "dem" zu hören, die in etwa so lautet: Derdie Andere soll mich in allem lieben und nehmen, wie ich bin -- wenn ersie einen Teil nicht annimmt, liebt ersie mich nicht -- ergo bin ich austauschbar ...

Ja, die Illusion gilt es schleunigst zu überwinden. Immer wenn da ein "soll" ist......:).
Und dass wir auf Persona/Masken-Ebene austauschbar sind, ist Fakt. Ich schreibe hier ja auch aus einer Rolle heraus. Wenn ich morgen weg bin, kräht kein Hahn nach mir und es erscheint eine neue Person, die meine Rolle übernimmt. Wenn zwei Menschen heiraten und all die unerfüllten Erwartungen kommen ans Tageslicht, dann träumt sie vielleicht vom Märchenprinzen und er von einer Sexgöttin. Also sind beide austauschbar. Und so ist das überall.

Wie hoch ist die Meßlatte für welches Mitgefühl?

Du, ich weiß nicht mal so genau, was es mit diesem vielbeschworenen Mitgefühl auf sich hat. Kürzlich gab es wieder einen schlimmen Vorfall, der durch die Presse ging. Da habe ich Rotz und Wasser geheult. Das hat mich so wahnsinnig mitgenommen. Tagelang. Ich war völlig identifiziert mit dem Leid der Beteiligten. Ist das Mitgefühl? Also, wenn es das ist, das hilft niemandem.
 
Liebe Tanita,
du würfelst mir da zu bunt alles zusammen. Wenn du schreibst, du seist austauschbar gewesen, dann meinst du dich persönlich- im nächsten Atemzug aber schreibst du von Wesensarten (unpersönlich). Sachliches ist nie austauschbar, Persönliches hingegen schon.
Ich denke, man sagt nicht umsonst, man heiratet einen Charakter. Das mal als Anreiz. :)

Und über uns zwei muss ich immer ein bisschen schmunzeln:). Ich weiß ja nicht genau, wie wir das so hinbekommen, dass wir es so gar nicht hinbekommen. Ich verstehe dich einfach immer nicht.

Viele Grüße

Tanita:)
 
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Eine gewisse Distanz braucht man auch als Selbstschutz. Das würde einfach nicht gehen, wenn man Kriege, Hungersnöte und andere Probleme irgendwo auf der Welt so an sich heranlassen würde. Aber wenn ich was lese, wo ich denke, dass ich irgendwie helfen kann, wenn ich was dazu schreibe, dann mache ich das auch gern. Letztlich ist halt jeder darin allein, dass er/sie die Probleme auch selbst lösen muss, falls das überhaupt möglich ist. Vielleicht haben auch viele einfach zu sehr mit sich selbst zu schaffen.

Ansonsten hatte ich auch mal gesagt, dass ich mich wohl auch nicht im Internet verlieben könnte. Insgesamt gibt es da eben eine Distanz, aber für sozialphobische Menschen wie mich macht es das auch einfacher.

LG PsiSnake
 
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