Das Informationswasser, das Grander in seine "Wasserbelebungsgeräte" einbaut, entnimmt er einer Quelle auf seinem Grundstück. Nur diese Quelle, so Grander, spende Informationswasser, wobei er eine Erklärung, was dieses Informationswasser ausmache, schuldig bleibt. Kritiker vermuten hier einen Marketing-Schachzug, der dem Erfinder des Produktes eine nie versiegende Einkommensquelle auf Kosten leichtgläubiger Esoteriker sichert. Die Geräte werden zu Preisen von mehreren hundert Euro verkauft.
Grander und die Vertreter seiner Produkte versprechen zudem etliche Wirkungen, die so behandeltes Wasser physikalisch und biologisch hätte, welche jedoch nie unter kontrollierten Bedingungen nachgewiesen werden konnten. So werden z.B. positive Wirkungen auf Ernährung, Getreideanbau und Gesundheit versprochen. Da es keinen wissenschaftlichen Nachweis darüber gibt, dass derartig behandeltes Wasser irgendeine besondere Wirkung hat, oder dass überhaupt eine Veränderung des Wassers durch die vorgenommenen Manipulationen eintritt, kann angenommen werden, dass hier ein Placeboeffekt vorliegt.
Die mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführten Untersuchungen bestätigen keine der behaupteten Wirkungen:
* Die Oberflächenspannung des Wasser werde herabgesetzt. Dies könne in Wäschereien ausgenutzt werden, wobei z.B. der Waschmitteleinsatz wesentlich herabgesetzt werde. Auch Autowaschanlagen seien ein Einsatzgebiet. Diese Behauptung stützt sich auf eine Diplomarbeit, bei der das Belebte Wasser durch einen Gartenschlauch floss, die Vergleichsmuster aber nicht (=methodischer Fehler). Die Messungen konnten nicht reproduziert werden. Moderne Waschmittel können zudem sehr gering dosiert werden und haben in Verbindung mit zeitgemäßen Anlagen immer noch vertretbare Waschergebnisse.
* Bereits vorhandene Verkeimungen würden rückgebildet, sodass man es bei Leitungen, die lange keinen Durchfluss hatten, einsetzen kann. Bei Schwimmbädern könne man den Chlorzusatz auf ein Minimum reduzieren (bzw. bei privaten Bädern überhaupt weglassen). Auch an Müllkippen befindliche Teiche wurden angeblich bereits so behandelt. Nachweisbare Resultate, die von behördlicher Seite oder mit veröffentlichten Messergebnissen gestützt werden sind nicht bekannt.
* Die Haltbarkeit des Wassers werde ohne Qualitätsverlust um einige Jahre verlängert, sodass angeblich auch große Mineralwasserabfüller ihr Wasser damit behandeln. Es ist nicht geklärt, in wie weit derartige Werbeaussagen gekauft sind.
* Als Zusatz in Heiz- oder Kühlanlagen sollen Ablagerungen in Leitungen und Kühltürmen verhindert werden. Eine Nachweisdatenbank existiert nicht.
* Bäckereien benötigten für den gleichen Teig (und die selbe Menge Brot) weniger Wasser und das so hergestellte Brot bliebe länger frisch. Auch hier werden die Aussagen der Werbung nicht empirisch belegt.
* Belebtes Wasser soll laut Grander für den Körper Wohlbefinden herstellen und auch bei manchen Krankheiten schon geholfen haben. Auch bei Tieren (bei denen es allerdings wie bei Menschen einen Placeboeffekt gibt), sollen angeblich positive Wirkungen beobachtet worden sein.
Grander, der in gutem Kontakt zu österreichischen Politikern steht und sich geschickt in Szene zu setzen versteht, erhielt - wie zu vermuten steht, vor allem aufgrund dieser Kontakte, jedenfalls nicht aufgrund wissenschaftlicher Reputation - das Ehrenkreuz des österreichischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, weiterhin das Ehrenzeichen der Russischen Akademie der Naturwissenschaften (nicht zu verwechseln mit der Russischen Akademie der Wissenschaften).