Zur klaren Abgrenzung von Krebs und Fische:
Krebs
Der seelische Leib des Krebses liegt in seinem Empfinden in völliger Nacktheit da. Es fehlt ihm also der körperliche Schutz, der für den Erdmenschen, wie zB dem Gegenzeichen Steinbock, selbstverständlich ist. Diese Schutzlosigkeit kann die Gestalt einer ausgesprochenen Lebensfurcht annehmen. Daher beginnt der Krebsmensch bald, nach allerlei Hilfen zu suchen, die vorrangig darin bestehen sollen, eine Hülle zu finden, die seiner Nacktheit Kleid werde. Diese Hülle ist meist die ihm entgegengebrachte Sympathie der anderen Menschen. Es beginnt sich schon im frühesten Alter ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Menschen ihm feindlich und welche ihm freundlich gesinnt sind. Die ersteren flieht er, die letzteren sucht er. Es ergibt sich aus dieser Veranlagung ein besonderes Bedürfnis nach Zärtlichkeit und Nähe.
Aus der Furchtsamkeit und dem daraus resultierenden Schutzbedürfnis kann sich in späteren Jahren ein regelrechtes Werben um Aufmerksamkeit und Zuneigung entwickeln, um sich Sympathien zu sichern. Dieses Werben ist aber nicht plakativ und aktiv, sondern geschieht dadurch, dass er Menschen zu sich kommen lässt und von ihnen nur diejenigen behält, denen er etwas zu geben hat, um sie so durch ihre Dankbarkeit an sich zu binden. Diese Menschen sollen die Schutzhülle sein, die seinen nackten Seelenleib behütet. Daher kommt auch die bemutternde Natur des Krebses. Er umgibt sich lieber mit Menschen, die unter ihm stehen, die ihm irgendwie unterlegen sind, im Vergleich zum Steinbock, der sich vorzugsweise mit höhergestellten Menschen umgibt.
Dieses Verhalten zum Zwecke des angestrebten Selbstschutzes bildet einen wesentlichen Bestandteil der Lebensdiplomatie, was sich allerdings bis hin zu einer Gefühlstyrannei entwickeln kann, mit der er die Menschen, mit denen er sich umgeben hat, mehr oder weniger belastet, um sich selbst von seinen Gefühlen und Stimmungen zu befreien.
Der Krebs ist auch der geborene Tagträumer, der sich in seine Phantasie flüchtet, um den Misshelligkeiten der Realität zu entgehen und sie nicht ertragen zu müssen. In diesen Tagträumen fliessen ihm mit Leichtigkeit all die Erfolge zu, die sich sein Gegenzeichen Steinbock in mühsamer Arbeit erst erkämpfen muss.
Diese Beschreibungen betreffen den niedrig entwickelten Krebstypus, der seinen Gefühlsegoismus und die daraus entstehende Gefühlstyrannei noch nicht erkannt hat. Der höher entwickelte Krebsmensch unterscheidet sich dadurch, dass er seine Feinfühligkeit und Verletzlichkeit zum Heile der anderen verwertet. Er ist sozusagen der seelische Vorhof für alle die Kräfte, die verantwortungsbewusst in der äusseren Welt durch die Tat des Menschen wirksam werden sollen. Durch ihn sollen dieser Tat alle Momente genommen werden, die das seelische Gut schädigen könnten. Der höherentwickelte Krebs ist dann wie ein Schutzpatron der Hilfsbedürftigen und Schwachen zu sehen, dessen Hauptberuf darin besteht, Seelenleid zu mildern, zu trösten, den Entmutigten Mut einzuflößen, den Verzweifelnden Hoffnung und den seelisch Verhungernden Nahrung zukommen zu lassen.